Ein Unglück am Hofe des Herrn de Moustard
Wir saßen beisammen, Lisa und ich.
Das Feigenblatt aus Berlin, ein erotisches Magazin, suchte Stories zu dem Thema „Mit Haut und Haaren“ und ich wusste nicht weiter, mir fiel nichts ein.
„Sagtest du Haut, sagtest du Haare, da kann ich dir mit einem Traum von einem Marquis weiterhelfen, der lebte seinerzeit kurz vor der Hinrichtung Ludwig des XVI., das ist der von der Marie Antoinette, als alles noch in geordneter, adliger Hand lag.
Er bat, nein, er befahl seinem Kammerdiener, ihm die mit weißem Puder eingestäubte Perücke zu reichen. Befohlen, geschehen, alsdann ruckelte er sie auf seinem platten Schädel zurecht und rief nach der Zofe seiner Frau, der Marquise de Moustard. Die Zofe hieß Henriette“, erzählte Lisa munter drauf los.
„Oh, ich kannte einmal eine Henriette, die ging in St. Georg anschaffen und war recht fleißig bei der Sache. Sie …“ – „Das gehört jetzt nicht hierher!“, sagte Lisa streng. Ist sie am Fabulieren, mag sie Abschweifungen nicht dulden.
„Ah ja, und was wollte er von der Zofe?“, fragte ich. „Na, was sollte er schon wollen? Einen Becher mit heißer Milch? Blödsinn! Sie sollte sich ausziehen, aber gefälligst langsam, während der Marquis sich über die Wölbung in seiner Hose strich.“ – „Und der Diener?“ – „Der sollte sich auch ausziehen!“ – „In Gegenwart seines Herrn? Wie originell! Der Marquis stand also aufs Zusehen?“
„Warts ab, warts ab. Und wie sie sich ganz ausgezogen hatten, da legte sich der Marquis auf den wertvollen, flauschigen und mit Stickereien reich verzierten Teppich und befahl der Zofe, sich auf sein Gesicht zu setzen. Und rund um ihre Möse wuchsen die Schamhaare. Der Perückenmensch steckte seine Zunge in sie hinein und ließ sie ordentlich kreisen, er saugte an ihrem Kitzler und Henriette bewegte ihr mächtiges Becken in Kreisen, so ungefähr:“
Lisa stand halb von der Couch auf, hob ihren Hintern hoch und ließ ihn kreisen. „Kannst du dir das vorstellen?“, fragte sie mich.
„Durchaus durchaus“, fing ich zu hecheln an. Wir hatten bislang noch nicht das Vergnügen miteinander, unsere Freundschaft war eher eine der kameradschaftlichen Art. Geht auch.
„Er leckte ihre Fotze und sie schrie, erst zaghaft, dann immer lauter, und der Kammerdiener massierte seinen harten Schwanz“, redete Lisa weiter.
„Ach, ich dachte, die wären zu jener Zeit eher puritanisch eingestellt!“ – „Also diese Typen waren das jedenfalls nicht. Und er leckte und leckte sie, bekam naturgemäß Haare in den Mund, aber das scherte ihn nicht. Schließlich legte er sie mit weit gespreizten Beinen auf den Teppich und der Diener musste sie nehmen.“
Unterdessen streichelte Lisa ihre Titten, sie geriet in Rage. „Sind das deine geheimen Fantasien, ich denke, das ließe sich arrangieren“, meinte ich wohlwollend und streichelte über ihre Haare.
„Darauf werde ich zurück kommen, mein Lieber, darauf komme ich zurück. Der Marquis schleuderte indes seine Perücke weg, sie landete nahe am Kamin, nahe genug, um Feuer zu fangen, aber das bemerkte niemand, und wenn doch, waren sie augenblicklich in einer Stimmung, in der sie das herzlichst wenig interessiert hätte. Der Marquis schubste den Diener von ihr herunter und nahm sie von hinten, das ist eine, für Frau wie für Mann, außerordentliche Stellung!“
„Ich weiß, ich weiß“
„Nahe der Perücke lagen die weggeworfenen Klamotten der Zofe, ein wallendes, graufarbenes Gewand, es fing Feuer. Der Marquis nahm sie wie besessen, der Diener hatte seinen Pimmel in ihrem Mund, beide zerrten an ihren Kopfhaaren, der eine in die eine Richtung, der andere in die andere. Männer scheinen das zu mögen, du auch?“, fragte Lisa auf ihre mitunter unschuldige Art. „Je nu“, meinte ich.
„Die Vorhänge aus rotem Samt ließen das, zu ihren Füßen sozusagen, sich ausbreitende Feuer nicht unbeeindruckt, sie wollten auch brennen und sie taten es. Und wie sie alle miteinander gekommen sind, sich über und über bespritzt hatten, wurden sie endlich des Feuers gewahr und der Marquis machte, dass er hinauskam. Die Dienerschaft hatte natürlich da zu bleiben und zur Bekämpfung des Brandes beizutragen. Unter vor dem Herrschaftshaus liefen bereits Dorfbewohner herbei, von irgendwoher ertönte in einer Tour die Feuerglocke, ein Gegenstück zur heute üblichen Sirene. Mit Leitern und Wassereimern ausgerüstet, rannten sie alle herbei, um das in Brand stehende Haus zu löschen, wo eben noch was zu löschen war.
Die Marquise wartete auf ihren Marquis, der mit nacktem Arsch herausgelaufen kam. ‚Mein Herr‘, sagte sie und entfernte aus seinem Mundwinkel eine Anzahl von schwarz gelockten Schamhaaren
‚Sie haben es mit einer meiner Zofen getrieben?‘ Sie betrachtete aufmerksam die Haare, die sie zwischen den Fingern hielt, und meinte, ohne jeden Vorwurf: ‚Die dürften von der kleinen Henriette stammen?‘ -‚Richtig Ehrwürdigste!‘ – ‚Ja ja, sie ist lecker, sie beweisen Geschmack, das findet meine Freude!‘
Inzwischen wurden dem Marquis Kleider gereicht, die er sich frierender weise rasch überstreifte. Nach dem Kutscher wurde gerufen, er solle die Pferde anspannen, es ging in die Stadtwohnung nach Paris. So holperten sie fort, während ihr Gutshof niederbrannte. Das passte recht hübsch zur untergehenden Sonne, ziemlich malerisch.
Die Geschichte war zu Ende, Lisa räkelte sich auf der Couch und trank von dem Wein. „Und so was träumst du oder woher hast du diese Geschichte?“, wollte ich dann aber doch wissen.
„Erfunden, aus dem Stegreif“, meinte sie.
„So so. Wo habe ich dich eigentlich auf gegabelt, Lisa“
„Im Elbschlosskeller auf dem Hamburger Berg, dieser liederlichen Kneipe schlechthin. Du warst stockbesoffen und ich brachte dich nachhause, fast auf meinen Schultern musste ich dich tragen!“
Lisa lächelte.
„Ah ja ja, und jetzt zeig mir doch mal bitte, wie es mit deinen Schamhaaren bestellt ist. Offengestanden habe ich ein Faible dafür.“
Sie zeigte es mir und einiges andere noch dazu.