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Schwesternliebe 3

Tassen, Teller, Besteck. Milch und Zucker. Marmelade, Butter, sogar knusprige Semmeln schmückten unsere sonst eher karge Frühstücksecke.

Eine Kanne frisch gebrühter Kaffee stand in der Küche. All das schien nur darauf zu warten, dass ich Platz nahm, es mir schmecken ließ.

„Da bist du ja endlich, Langschläferin!“, dröhnte es plötzlich neben mir. Thomas hatte sich am Kühlschrank, welcher in einer hinteren Ecke der Küche stand nach Käse umgeschaut, so dass es mir unmöglich war, ihn zu sehen. Ich fuhr erschrocken zusammen. Sofort als mein Verstand seine Anwesenheit realisierte, schienen sich meine Beine in Schaumgummi zu verwandeln. Wackelnder, weicher Schaumgummi.

Mein Herz raste voller Freude.

Er war noch immer hier.

„Hi!“, mehr brachte ich nicht über meine Lippen.

Mein Gesicht brannte von wilder Röte, meine Augen schienen mit dem Fußboden vor mir fest verankert zu sein.

Verdammte Schüchternheit!

„Setz dich, lass es dir schmecken. Hoffentlich hast du gehörig Appetit nach letzter Nacht. Es gibt frische Brötchen.“, schmunzelte Thomas.

Ich hoffte inständig, dass seine Worte, sein rascher Blick auf meinen fülligen Bauch liebevoll und nicht als Anspielung gemeint waren. Denn Appetit hatte ich …nein, eigentlich knurrte mein Magen vor tierischem Hunger!

Als ich mir genüsslich den ersten Bissen meiner Marmeladensemmel in den Mund schob, war zu hören, wie sich die Tür von Naddels Zimmer öffnete.

Sofort reagierte mein Magen mit einem unangenehmen Zwicken.

Mist!

Meine Schwester trottete mit verstrubbelten Haaren und aufgeworfenem Schmollmund an uns vorbei, um sich eine Tasse Kaffee zu holen.

„Morgen …“, war alles, was sie verschlafen nuschelte.

Nur ein kurzer Blick auf sie genügte und schon war die Situation für mich wieder die alt hergebrachte: Ich kam mir unendlich plump, fett und fehl am Platze vor.

Naddel hatte sich ein bauchfreies Shirt übergeworfen, hellgelb und aus so dünnem Stoff, dass es ihre süßen Brüste mehr betonte als verdeckte. Der dunkle Kontrast ihrer Warzenhöfe war deutlich zu sehen. Ihre aufgestellten Nippel durchbohrten provokant den dünnen Stoff. Davon abgesehen trug sie lediglich einem winzigen Panty mit der rotzfrechen Aufschrift „In your dreams“ auf der Rückseite. Aus dem weichen Material lugten ihre perfekt geformten Pobacken hervor.

‚Toll!‘, dachte ich wütend.

„Wo sind deine beiden Süßen von letzter Nacht, schlafen die noch?“, fragte ich gereizt und mit genervter Stimme.

Thomas schaute mich vorwurfsvoll an. Das Lächeln, welches er durch den Anblick von Naddels Rückseite auf seinem Gesicht trug, verschwand binnen einer Sekunde.

Nadja reagierte nicht auf meine Frage. Sie setzte sich Thomas gegenüber, stützte den rechten Fuß an der Sitzfläche ihres Stuhles ab, den linken an meinem Platz. Auf diese Weise waren ihre Beine leicht gespreizt und wieder musste ich voller Bitterkeit dabei zusehen, welchen Weg Thomas Augen nahmen.

Der alte Morgenmantel, den ich immer so gern getragen hatte, schien sich in pure Salzsäure zu verwandeln.

Wütend rückte ich mit meinem Stuhl ein paar Zentimeter weiter in den Raum, so dass Naddels Fuß ungebremst auf den Boden schnellte. Ihr Kaffee schwappte aus der Tasse, fast wäre sie gestürzt.

„Maaaaan!“, zickte sie.

„Ich hab gefragt, wo deine beiden Stecher von letzter Nacht sind!“, schnaubte ich jetzt wütend.

Wieder keine Antwort, dafür ein langer Bambi-Blick zu Thomas.

Seine Reaktion folgte wie auf Bestellung.

„Katja, nun lass die Kurze doch erstmal wach werden.“, versuchte er zu vermitteln.

„Verdammt noch mal, es wird doch wohl noch erlaubt sein zu fragen, ob wir allein in der Wohnung sind, oder hier zwei Leute herumlaufen, die ich kaum kenne!“, brüllte ich, jetzt außer mir vor Zorn. „Das muss schon noch drin sein, schließlich zahle ich hier die Miete!“

Schwiegen.

Betretene Stimmung.

Meine zittrigen Finger griffen nervös nach der Kaffeetasse.

Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Naddel ihre Haare über die linke Gesichtshälfte fallen ließ. Diese Geste war mir nicht neu. Das tat sie immer wenn sie beleidigt war und nicht wollte, dass ich ihr ins Gesicht schaute. Heute aber schien dieser Sichtschutz noch einen anderen Zweck zu erfüllen: Sie grinste Thomas mit einem gekonnten Augenaufschlag an und deutete mit dem Zeigefinger theatralisch an ihren Kopf.

Er schmunzelte zurück.

Das war genug, jetzt reichte es mir!

Ruckartig stellte ich das Geschirr auf den Tisch zurück, sodass es aufgeregt klirrte und erhob mich ungehalten von meinem Stuhl.

„Dann schau ich eben selbst nach, wenn die Prinzessin nicht geruht, mir eine Antwort zu geben!“, blaffte ich und eilte zornig aus dem Zimmer.

Ohne anzuklopfen riss ich die Tür zu Nadjas Reich auf, blieb aber wie angewurzelt stehen.

Ein umgeworfener Sessel war das Erste das ich wahrnahm, verbunden mit einem beißenden Geruch, der meine Nase penetrierte. Zwei oder drei leere Weinflaschen, ein überquellender Aschenbecher. Ich schaute genauer hin — verzweifelte Wut und Hilflosigkeit ließen mich schreien.

Joints!

Da lagen Reste von Joints auf dem kleinen Beistelltisch neben ihrem verdreckten, völlig zerwühlten Bett!

Ich brüllte meinen Ärger in ungebremster Lautstärke aus mir heraus, bis Thomas neben mir war und mich beschwichtigend in den Arm nahm.

„Ist ja gut …“, versuchte er mich zu beruhigen. „Die Kurze probiert sich aus. Sie hat’s doch auch nie leicht gehabt.“

Das hätte er nicht sagen dürfen!

Naddel hatte IMMER ALLES!

Sie war mein Kind, mein Baby, mein Sonnenschein.

Nicht leicht?!

ICH hatte doch alle Sorgen, allen Kummer zu tragen.

Nadja ging feiern und Party machen, während ich mir die Haxen krumm rannte und für unseren Lebensunterhalt 40 Stunden oder mehr in der Woche malochte.

Ich heulte los, ungebremst, unkontrolliert, hing in Thomas Armen und schluchzte wie ein kleines Kind.

„Schau“, brummte er beruhigend, während er mir sanft über den Rücken strich, „die beiden Lover sind jedenfalls weg!“

„Na bitte, dann hast du doch, was du willst!“, hörte ich Nadjas schnippische Stimme wie durch einen Nebel.

„Mich bist du auch los. Ich treffe mich mit Kai und Sebastian, wir fahren zum Baggersee, schwimmen.“

Ich schnaufte, keine Ahnung, ob vor Wut oder Erleichterung.

„Thomas, tu mir einen Gefallen wenn ich weg bin: Fick dieser frustrierten Kuh das Hirn aus dem fetten Schädel! Diese Launen sind nicht auszuhalten!“

Noch während ich im Begriff war, mich jähzornig schreiend auf meine kleine Schwester zu stürzen, hielt Thomas mich zurück und zerrte meinen dicken, ungelenken Körper in mein Zimmer.

Ich warf mich aufs Bett, heulte hemmungslos.

Nichts ging mehr.

Dann war er plötzlich über mir, strich sanft eine Haarsträhne aus meinem tränennassen Gesicht, küsste mich.

Zärtlich und rücksichtsvoll.

Unsere Zungen vereinten sich zum liebevollen Zweikampf.

Das Öffnen meines Bademantels nahm ich ebenso lächelnd zur Kenntnis wie sein rasches Entkleiden.

Thomas küsste meinen Hals, mein Schlüsselbein, meine Bürste, meine steifen Nippel.

Gänsehaut ließ mich schaudern.

Er rutschte tiefer, erreichte meinen Bauchnabel. Seine Zunge versenkte sich spielerisch in der kleinen, sensiblen Vertiefung.

Ich hielt die Luft an, wagte nicht mehr zu atmen.

Schluchzen konnte und wollte ich nicht mehr.

Seine Berührungen sensibilisierten jetzt meinen Venushügel.

Sollte er es tatsächlich tun wollen?

Ich hatte schon soviel davon gehört und gelesen, war aber noch nie in den Genuss intimer Küsse gekommen. Es musste sich wundervoll anfühlen, von einer feuchten Zunge an den empfindlichsten Stellen berührt und verwöhnt zu werden.

Meine Gedanken stockten schlagartig, meinem Hirn schien sich in eine breiige Masse aus Lust aufzulösen.

Thomas war genau an der Stelle angekommen, welche ich in meinen heimlichen Wünschen erfleht hatte.

Instinktiv winkelte ich meine Beine an, öffnete mich für seine Liebkosungen.

Seine Lippen küssten den oberen Teil meiner Vulva, treffsicher aber mit ungemeiner Zartheit berührte seine Zunge die Spitze meiner Klitoris.




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