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„Wünsch mir Glück”, sprach ich in den Telefonhörer.
„Marie, mach dir nicht so viele Sorgen! Lass es doch einfach auf dich zukommen”, versuchte meine beste Freundin mich zu beruhigen.
„Ach, Sara. Wenn ich nur so sorgenfrei wie du sein könnte. Weißt du noch, was ich dir über mein letztes Date erzählt habe? Der Typ hat den ganzen Abend nichts anderes getan, als mir auf die Brüste zu starren. Ich saß ihm beim Essen gegenüber und hab ihm ins Gesicht geschaut, während er mich angaffte. Es hat ihn kein bisschen gejuckt! Er hat ungeniert weiter geglotzt.”
„Ich sage dir doch immer und immer wieder: Männer sind Tiere. Die können nichts dafür, sie sehen Titten und werden geil wie Böcke. So ist die Natur eben. Es ist wie ein Gesetz, das nicht gebrochen werden kann. Und – nur so nebenbei erwähnt – bei deiner Oberweite gibt es viel zu gucken, selbst ich kann ich manchmal kaum zusammenreißen.”
„Außerdem hat dich sein Gegaffe auch nicht davon abgehalten, ihn mit nach Hause zu nehmen oder?”, neckte sie mich.
„Ich werde ja wohl noch meine Bedürfnisse befriedigen dürfen!”, rief ich übertrieben pikiert.
„Ja, da hast du natürlich recht”, lachte Sara.
„Okay, Sara. Ich muss mich beeilen. Falls der Typ heute mal ein guter Fang ist, will ich ihn nicht allzu lange warten lassen”, beendete ich das Gespräch und legte auf.
Ich verließ eilig meine Wohnung und stratzte zur Bahn. Unser Treffpunkt lag auf der anderen Seite der Stadt. Ich musste ein ganzes Stück fahren und vertrieb mir die Zeit, in dem ich aus dem Fenster schaute. Während die Wohnhäuser, Kioske und kleinen Lädchen an mir vorbei rauschten, dachte ich an mein bevorstehendes Date. Er war ein interessanter Typ. Gebildet, jung, gut aussehend und offensichtlich verdiente er auch nicht schlecht. Ich habe ihn auf einer Dating-Webseite kennen gelernt. Auf allen Fotos, die ich in seinem Online-Profil gesehen habe, trug er einen teuren Anzug. An seinem Handgelenk blitzte auf beinahe jedem Foto eine andere Armbanduhr. Gerade die immer wechselnde Armbanduhr war eine Sache, über die ich lange nachdachte und die kein gutes Licht auf ihn warf! Auf jedem Foto eine andere Uhr zu präsentieren fand ich total angeberisch. Jemand, der ganz offensichtlich darauf achtet, seinen verschwenderischen Reichtum nach außen hin zu projizieren, erzeugt einen abstoßenden Eindruck.
Warum ich trotzdem zu ihm fahre? Kann ich leider auch nicht so genau sagen. Irgendwie hat er es geschafft, mich mit seiner Ausdrucksweise, seinen Ideen, Ansichten und Plänen zu beeindrucken. Sobald ich merke, dass ein Mann eine gewisse Schulbildung genossen hat, ihm die Gesprächsthemen nicht ausgehen und mich ab und zu zum Lachen bringen kann, werde ich schwach. Und mein Date ist einer von diesen Männern. Er ist selbstständiger Unternehmer und besitzt einen gut laufenden Online-Shop, auf dem er vor allem teuren Kaffee und Zubehör für die Kaffezubereitung verkauft. Ihr glaubt nicht, wie viele Kaffeesorten es gibt. Und jede Kaffeesorte scheint auch noch ihre ganz eigene Zubereitungsart mit ganz eigenen Zubereitungsutensilien zu benötigen. Dazu verkauft er noch allerlei Tees. Da er einige Mitarbeiter hat, die den Laden praktisch alleine schmeißen, bleibt ihm viel Zeit zu reisen: ein weiterer Pluspunkt für ihn.
Die Durchsage sagte meine Haltestelle an. Ich stieg aus und stellte mich an der Warteschlange an, die sich nicht weit der Haltestelle befand. Quälend langsam rückte ich meinem Ziel, der Kasse, entgegen. Irgendwo hinter mir plärrte ein Baby, direkt vor mir stand ein etwa 8-Jähriger Junge, der am Rocksaum seiner Mutter zupfte und wissen wollte, wie lange es noch dauert und dass er mal müsse. Nervös schaute ich auf die Uhr. Ich hatte nicht mehr viel Zeit.
Endlich war ich vorne angekommen. Ich zahlte mein Ticket und ging hinein. Ich fand mich in einem großen offenen Forum wieder. Das Forum hatte eine Runde Form von dem Wege in alle Richtungen abführten. Ich ging zu den kreisförmig angeordneten Bänken. Meinen Begleiter fand ich schnell; er war der Einzige Wartende in Anzug und Krawatte. Und er war der Einzige, der mit seinem Bluetooth-Headset mit jemandem zu telefonieren schien. Ich guckte mich nochmal um. Er stand mit dem Rücken zu mir, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Einen fremden Typen beim Telefonieren zu stören und zu fragen, ob es sich um mein Date handelt, wäre mir peinlich gewesen. Aber ich fand niemanden, der in Frage käme. Dann erblickte ich eine seiner Armbanduhr an seinem Handgelenk.
‘Das muss er sein!’, dachte ich.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich stellte mich neben ihn. Er bemerkte mich, guckte an mir hoch und schien mich zu erkennen.
„Philipp?”, sagte ich.
„Warte mal kurz”, sprach Philipp in sein Headset.
Dann wann wandte er sich an mich.
„Marie! Schön, dass du da bist. Kannst du mich noch einen kurzen Augenblick entschuldigen? Ich muss das Telefonat noch kurz zu Ende bringen.”
„Klar”, sagte ich freundlich und tat so, als ob mich das nicht stören würde.
Philipp wandte sich wieder dem Telefongespräch zu.
„Was soll das heißen ‘Lager leer’? Wir hatten schon vor Monaten bestellt und jetzt kommst du mit ‘Lager leer’? Das darf ja wohl nicht wahr sein! Du bekommst das in den Griff, ansonsten fliegst du raus, klar?”, sprach er energisch ins Telefon.
Er blieb einen Moment still und hörte der Stimme in seinem Ohr zu. Ich konnte leises aufgeregtes Gebrabbel hören. Es war aber zu leise, um es zu verstehen.
„Ach, hör doch auf”, setzte Philipp wieder an.
„Die Leute fahren gerade auf diese Sorte total ab! Mir geht ein riesen Geschäft flöten, wenn du das nicht hinkriegst. Also streng dich an, ansonsten kannst du woanders dein Glück suchen. In meiner Firma dann jedenfalls nicht mehr.”
Er drückte einen Knopf auf seinem Headset, ohne eine Antwort abzuwarten. Dann wandte er sich endlich mir zu. Endlich…
„Tut mir Leid, Marie. Das war eine wichtige Sache. Eine besonders leicht bekömmliche Kaffebohnensorte aus Äthiopien ist im Moment nicht mehr lieferbar. Unwetter haben dort Verwüstungen in den Plantagen angerichtet und einen Großteil der Pflanzen zerstört.”
„Oh, das tut mir Leid”, antwortete ich unbeholfen. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte, hatte aber das Bedürfnis irgendetwas Schlaues von mir zu geben.
„Warum verkaufst du den Leuten nicht einen anderen magenfreundlichen Kaffee?”, fragte ich ihn.
Philipp schaute mich an. Dann grinste er.
„Wenn du dir einen Kamillentee kaufen willst, willst du sicherlich keinen Pfefferminztee vom Händler verkauft bekommen. Obwohl beide Tees magenfreundlich sind. Die Leute wollen genau DIESE Sorte, keine andere”, grinste er mich an.
‘Toll gemacht, Marie’, dachte ich.
‘Jetzt hält er dich für einen Dummkopf’.
Wir gingen stumm ein paar Schritte.
„Sag mal, wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, mich zum ersten Date in einen Zoo einzuladen?”
„Ich fand, es ist mal was anderes als ins Kino oder in ein Restaurant zu gehen. Um Frauen zu beeindrucken braucht man Fantasie”, grinste er mich an.
„Ah ja. Und hast du schon viele Frauen in den Zoo eingeladen?”
„Du bist zumindest nicht die erste.”
Er lächelte schmierig.
„Stört dich das jetzt?”, fragte er mich.
„Nein, überhaupt nicht.”
Und dabei log ich nicht einmal.
Mittlerweile hatten wir das Forum verlassen und befanden uns auf einem der abgehenden Wege. Hinter einer Wegbiegung befand sich die erste Attraktion: ein Streichelzoo. Kinder kuschelten dort mit kleinen Häschen und Meerschweinchen, fütterten sie mit Gras oder posierten mit den kleinen Tierchen im Arm für ein Familienfoto. Die etwas größeren, mutigeren Kinder trauten sich in das Gehege mit größeren Tieren. Vorsichtig wurde sich dort an die gehörnte Ziege herangeschlichen, um kurz die kräftigen Hörner berühren zu können oder dem Hängebauchschwein wurde eine Karotte hingehalten.
Ich wäre gerne entspannter gelaufen und hätte das fröhliche Spielen und Lachen der Kinder um mich herum genossen. Philipp hatte offensichtlich kein Interesse daran. Schweigend und mit schnellem Schritt rannte er an den brüllenden Kindern vorbei. Philipp wollte offensichtlich schnell weg. Seine Stirn lag in Falten und er stierte nur geradeaus, überhaupt nicht darauf achtend, was links und rechts neben ihm geschah.
Ich musste mich anstrengen, mit seinem Schritt mitzuhalten. Plötzlich landete ein Junge, höchstens 6 Jahre alt, vor seinen Füßen. Er wollte über den Weg rennen und war irgendwie über seine eigenen Füße gestolpert. Philipp blieb stehen und guckte den Jungen stirnrunzelnd an. Der Kleine fing an zu wimmern. Anstatt sich zu bücken und dem Kleinen aufzuhelfen verdrehte Philipp die Augen, gab einen genervten Laut von sich und ging um den Jungen herum weiter. Eine Moment war ich baff und stand schockiert da. Dann besann ich mich und wollte dem Jungen helfen, doch seine Eltern waren schon gekommen und kümmerten sich um ihn.
„Philipp!”, sagte ich, als ich ihn eingeholt hatte.
Er hatte gar nicht daran gedacht, auf mich zu warten.
„Was war das denn eben? Hättest du dem Kleinen nicht helfen können?”
„Nein”, war die patzige Antwort.
„Ich hasse Kinder.”
„Bitte?”, fragte ich fassungslos.
„Sowas erzählst du in einem Zoo? Dir muss ja wohl klar gewesen sein, dass hier Kinder sind.”
„Ja, normalerweise belästigen sie mich aber auch nicht. Ich weiß gar nicht, was du hast. Der Junge ist hingefallen, das war’s doch schon.”
„Seine Hand hat geblutet!”
„Sowas passiert halt mal. Mach da doch nicht so einen Film draus.”
Daraufhin konnte ich nur schnaufen. Wie konnte er nur so kalt sein? Der arme Junge… Wir gingen weiter, an einigen Tiergehegen vorbei. Philipp und ich redeten kaum noch. Smalltalk auf der primitivsten Ebene. ‘Wie ist das Wetter? Ja, finde ich auch. Die Erdmännchen sind aber süß. Das Eis ist hier viel zu teuer. Blablabla.’ Ich wollte aber trotzdem nicht gehen. Keine Ahnung, wieso. Mir lag nichts an Philipp, ich brachte es aber trotzdem nicht über mich, einfach zu verschwinden. Ich bin ein sehr friedlebiger Mensch, meine Reizschwelle ist sehr hoch. Vielleicht hat Phillip ja auch nur einen schlechten Tag und ansonsten ist er ganz nett, dachte ich. Und was sollte ich die Sache mit dem Kind vorwerfen? Schließlich waren die Eltern des Jungen ja schnell bei ihm. Und ich selbst will in naher Zukunft keine Kinder haben. Es wird also sowieso nicht in Frage kommen, dass dieser Kerl meine Kinder erzieht.
Wir schauten gerade den Schimpansen zu, wie sie sich träge und gelangweilt durch ihr kleines Gehege schleppten. Ich dachte über die Lebenssituation der Tiere nach.
‘Wie viele von denen wohl hier geboren sind? Ob einer von den armen Tieren jemals die Freiheit gesehen hat?’
„Lass uns was essen gehen”, riss mich Philipp jäh aus meinen Gedanken.
„Die Affen sind doch sowieso relativ langweilig.”
„Komm, ich lade dich zum Essen ein.”
Ich war wie betäubt. Philipp war ständig nur am Motzen und ich wusste nicht, ob er einen schlechten Tag hatte oder ob ich daran schuld habe, dass er so schlecht drauf ist. Ich wollte gehen.
‘Wie komme ich jetzt aus dieser Sache raus? Soll ich weglaufen? Oder lieber klammheimlich verkrümeln?’
Ich entscheid mich für letzteres. Im wollte auf den richtigen Moment warten, um abzuhauen. Ich Feigling.
Wir gingen in das Zoorestaurant (Imbiss wäre ein besserer Ausdruck gewesen). Er bestellte sich eine Pizza und einen großen Becher Kaffee. Ich hatte eigentlich nicht sonderlich großen Appetit, wollte aber nicht seinen Unmut auf mich ziehen. Also ließ ich mir von ihm ein Sandwich mitbringen. Wir aßen schweigend.
„Wieso bist du die ganze Zeit so still?”, fragte er schließlich.
Ich schaute ihn an. Er erwiderte den Blick starrend und verurteilend.
„Was denkst du wohl?”, fragte ich schnippisch.
„Du willst mir jetzt hoffentlich nicht erzählen, dass du dich immer noch wegen des dummen Kindes aufregst..”
„Nein, zumindest nicht nur deshalb. Dein Kommentar zu den Affen treibt mich auch auf die Palme. Du bist grob und hast offensichtlich nicht die Fähigkeit, Empathie zu empfinden oder zu äußern!”
„Ach, ich wusste nicht, dass mein Date Psychologie studiert hat. Hättest du mich gewarnt, hätte wir uns bei dir auf der Couch treffen können und über meine fehlende Empathie reden können”, konterte Philipp sarkastisch.
„Tut mir Leid, Philipp. Ich denke, aus uns beiden wird nichts. Mit Arschlöchern wie dir will ich nichts zu tun haben. Ich sollte besser gehen.”
„Lass uns wenigstens noch aufessen. Du kannst mich doch jetzt nicht hier alleine sitzen lassen. Ich hab meine Pizza nicht einmal zur Hälfte gegessen.”
„Das ist nicht mein Problem.”
Ich stand auf und verließ wutentbrannt das Restaurant. Ich versuchte meine Aggression zu zügeln, was mir nur einigermaßen gut gelang. Fast joggend rannte ich vor dem Restaurant weg. Ich wollte möglichst schnell raus hier, bevor Philipp auf die Idee kommt, mir hinterher zu rennen und um eine zweite Chance zu beten.
Hinter der ersten Wegbiegung verlangsamte ich meinen Schritt, um nicht weiter aufzufallen. Ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Außerdem musste ich ein bisschen verschnaufen — wenn ich schnaufend und schwitzend vor Anstrengung durch den Zoo gerannt wäre, hätten mich nur noch mehr Leute angestiert. Das war peinlich und ich wollte es vermeiden. Ich schlenderte etwas den Weg entlang und war schon beinahe wieder beim Streichelzoo, als mir ein erschreckter Schrei entglitt. Jemand hatte mir ein Bein gestellt, sodass ich bäuchlings auf die Straße fiel.
„Ist Ihnen etwas passiert?”
Ich reagierte zuerst nicht auf die Stimme, sondern drehte mich hektisch um. Schließlich wollte ich den Übeltäter erwischen, der es wagte, mir ein Bein zu stellen und mich so dermaßen zu blamieren. Doch ich sah niemanden, der in Frage kam. Stattdessen sah ich ein Spielzeugauto direkt neben meinen Füßen liegen. Ich habe es wohl übersehen und bin darüber gestolpert.
„Nein, es ist alles okay”, erklärte ich dem Typen, der mir nun eine Hand reichte, um mir aufzuhelfen.
„Ich bin nur über das Spielzeug hier gestolpert.”
„Oh man, diese Kinder”, lachte der Mann auf.
„Ich heiße übrigens Andreas.”
Ich stellte mich vor und wir reichten uns die Hand. Andreas trug eine beigefarbene Arbeitshose und ein grünes Poloshirt mit dem Logo des Zoos auf der Brust.
„Du bist hier als Tierpfleger angestellt?”, fragte ich ihn.
„Ja, woran hast du das erkannt”, grinste er. „An der Arbeitsbekleidung und dem Logo oder an der Schubkarre, die ich mit mir rumschiebe?”
„Die Schubkarre habe ich gar nicht bemerkt. Außerdem war es nur eine höfliche Frage, um ein Gespräch zu beginnen”, zwinkerte ich ihn an.
Mir gefiel Andreas. Er scheint viel körperlich zu arbeiten, denn seine Arme zeugten von einiger Kraft und der durchtrainierte Oberkörper zeichnete sich unter seinem Polohemd ab.
Plötzlich kam mir Philipp wieder in den Sinn.
„Entschuldige bitte, ich muss jetzt los”, entschuldigte ich mich.
„Oh. Das war aber ein kurzes Gespräch. Darf ich fragen wieso?”, erwiderte Andreas enttäuscht.
„Ach, eigentlich nichts Schlimmes. Ein Blind Date ist schiefgelaufen und ich will weg von ihm.”
„Äh, okay.”
Andreas schaute alarmiert drein.
„Soll ich die Polizei rufen?”, fragte er unsicher.
Ich verneinte. „Philipp ist nicht gefährlich, zumindest schätze ich ihn nicht so ein. Nur sehr stolz und mein Abgang könnte sein Ego nicht vertragen haben. Ich befürchte, dass er mir nachkommt, um seinen Standpunkt noch einmal eindrücklich vorzubringen und mich vor allen Anwesenden bloßzustellen. Deshalb will ich hier möglichst schnell weg. Die Tiere muss ich mir wohl ein andermal ansehen.”
Entschuldigend zuckte ich mit den Schultern und schaute betreten zu Boden. Ich hatte mich wirklich auf den Zoo gefreut. Mein letzter Besuch lag Jahre zurück. Eine Zeit lang schaute Andreas mich an und schien über etwas nachzudenken. Dann packte er mich am Arm und zog mich in die entgegengesetzte Richtung, in die ich eigentlich wollte, um zum Ausgang zu kommen.
„Was soll das? Wohin bringst du mich?”
Ich war etwas erschrocken, aber irgendwie fühlte ich mich bei Andreas sicher vor Philipp. Mein Beschützer grummelte nur etwas von einer Überraschung und das ich schon sehen werde. Wir bogen in einen Weg ein, der entgegen des Restaurants verlief, in dem Philipp und ich gegessen hatten. Das Betreten-Verboten-Sc***d übersah Andreas geflissentlich. Ich besah mir die Umgebung etwas genauer. Der Weg war eine Allee, gesäumt mit Akazienbäumen, die den Weg beinahe komplett überwucherten und nur einen begrenzten Blick auf den darüberliegenden Himmel ließen. Ich merkte, dass es mittlerweile relativ dunkel geworden ist. Die ersten Sterne waren am wolkenlosen Himmel zu sehen. Der Zoo würde wahrscheinlich nicht mehr lange geöffnet haben. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als wir an eine Absperrung kamen.
Andreas erklärte mir, dass dieser Bereich im Moment für Besucher gesperrt sei.
„Irgendein Schädling hat die Akazien hier befallen. Deshalb gelten die Bäume als einsturzgefährdet und der Weg musste vor Besuchern abgesperrt werden. Wir können die Bäume natürlich nicht einfach absägen, um das Problem zu lösen. Es würde entweder Jahrzehnte dauern oder tausende von Euros kosten, damit wir hier wieder so eine schöne Alle haben. Wir überprüfen gerade, ob es eine andere Möglichkeit gibt, den Schädling zu vertreiben.”
„Es wäre wirklich schade, wenn die ganzen Bäume hier weg müssten. Ich finde es hier wunderschön. So romantisch”, sagte ich träumerisch. „Was wollen wir hier eigentlich genau? Wir dürften hier gar nicht sein oder?”
„Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen”, erwiderte Andreas selbstsicher.
„Niemand wird hier vorbeikommen. Der ganze Bereich gehört nur uns.”
Er zwinkerte mir zu und winkelte seinen Arm an. Ich hakte mich bei ihm unter. Wir schlenderten wortlos ein paar Meter. Es war eine andere Stille, als die zwischen Philipp und mir. Diese hier war angenehm. Jeder von uns wusste, dass der andere seine Anwesenheit genoss.
© Hanna Schütze
In einiger Entfernung hörte ich das Zwitschern exotischer Vögel. Dann kamen wir auch schon an den geräuschverursachenden Vögeln vorbei. In einem großen Käfig sangen verschiedene Vögel ihr Lied. Es wimmelte in dem Käfig in allen erdenklichen Farben. Grüne, rote, blaue und bunt gefiederte Farbkleckse flogen durch die Luft oder saßen auf einem Baum, die in dem Käfig wuchsen. Der süße Duft der im Käfig und rundherum angebauten blühenden Pflanzen umspielte meine Nase. Erstaunt und belustigt folgte ich dem bunten Treiben. Ich kam mir vor wie im Märchen.
„Das hier ist mein Lieblingsort”, sagte Andreas leise. „Ich finde es beruhigend, den Vögeln zuzusehen.”
Ich beobachtete die Vögel weiter bei ihrem Spiel. Meinen Kopf lehnte ich seitlich an die Brust von Andreas. Ich spürte, wie sein Brustkorb sich bei jedem Atemzug hob und senkte. Seine Hand lag auf meinem Oberarm. Ich spürte die Wärme, die sie ausstrahlte auf meiner Haut. Nach all den misslungenen Dates in der letzten Zeit, war dieser Moment wie Balsam für meine Seele.
„Ob die Tiere den Blick auf uns Menschen wohl genauso interessant finden? Das wäre wohl das einzig Spannende, was sie aus ihrem Käfig heraus sehen können”, fragte ich mich laut. Ich hob meinen Kopf und guckte Andreas in seine blauen Augen. „Was denkst du?”
„Ich denke, dass sie sich nicht so besonders für uns interessieren. Was soll an Menschen denn schon interessant sein? Eigentlich verschrecken wir die Tiere nur durch unsere Blitze vom Fotoapparat, durch laute Geräusche und was die Zoobesucher eben noch so veranstalten.” Nach einem Augenblick fuhr er fort. „Willst du wissen, wie sich die eingesperrten Tiere fühlen? Ich kann es dir zeigen.”
Ich grinste. Was hatte er wohl vor?
„Willst du mich einsperren oder was?”, fragte ich amüsiert.
„Komm mit.” Er ging gar nicht weiter auf meine Frage ein. Arm in Arm gingen wir am Vogelkäfig vorbei. Wir gelangten an ein riesiges Gehege. Der Boden war fast ausschließlich von grünem saftigen Gras bedeckt. In unregelmäßigen Abständen befanden sich überall im Gehege große Felsen und trockene Bäume. Zum Schutz der Besucher lag das Gehege etwa 10 Meter tiefer, als der Fußweg. Die Wände des Geheges waren komplett betoniert. Damit auch unvorsichtige Menschen nicht in den Käfig fallen konnten, waren oben zusätzlich noch hohe Glasfronten befestigt.
Niemand konnte in diesen Käfig hinein oder hinaus. Es sei denn, man hat einen Tierpfleger dabei. Wir gingen durch eine geschlossene Tür an der Seite des Geheges und gelangten zu einer Wendeltreppe, die uns in den unteren Bereich führte. Wir waren jetzt in etwa auf Höhe der Tiere, die im Gehege hausten. Nur die dicke Betonwand versperrte uns den Blick. Wir gingen einen betonierten Gehweg entlang, der an der Seite des Geheges entlangführte, bis wir auf eine große Sicherheitstür stießen. Andreas zog einen Schlüsselbund aus seiner Tasche und fing an, den richtigen Schlüssel zu suchen.
„Was machst du da?”, fragte ich erschrocken. „Du willst da jetzt doch nicht reingehen!?”
„Ehrlich gesagt, hatte ich das vor.” Er grinste mich an und beobachtete meine Reaktion genau.
„Vergiss es! Ich gehe doch nicht in ein Gehege mit dir, in dem Tiere frei herumlaufen.”
Ich wusste zwar nicht, was für Tiere es genau waren, die Sicherheitsvorkehrungen sprachen jedoch nicht dafür, dass es sich um eine ungefährliche Art handelte.
„Was befindet sich überhaupt in dem Gehege?”
„Normalerweise Gorillas. Das Gehege ist jedoch geräumt worden.”
Andreas sah, dass ich immer noch nicht ganz beruhigt war.
„Ich verspreche dir, dass wir keinem Gorilla begegnen werden!”, versuchte er mich zu überreden.
„Alles klar!” Mich packte die Abenteuerlust ein bisschen. Nicht jeder kann von sich behaupten, in einem Gorillagehege gewesen zu sein.
„Super.” Andreas hatte den richtigen Schlüssel gefunden und schloss die Tür auf. Um in das Gehege zu gelangen, musste er drei verschiedene Sicherheitsvorkehrungen ausschalten.
„Die Affen haben wirklich keine Chance, hier rauszukommen”, staunte ich über die Sicherheit.
Andreas lächelte nur.
Innerhalb des Geheges angekommen schaute mir jeden Winkel genau an. Mir fielen Spieleinrichtungen auf, die an den Bäumen befestigt waren. Reifen zum Schaukeln und Seile zum Umherschwingen. Vor der Betonwand, die das Gehege begrenzte, war ein breiter Graben angelegt worden. Die Tiere konnten also nicht einmal versuchen, an der Wand hinaufzuklettern.
In der Mitte des Geheges erhob sich ein kleiner grasgesäumter Hügel. Andreas legte sich auf diesen, guckte in den Himmel und beklagte sich ironisch: „Hätte ich gewusst, dass ich heute mit einer Dame den Sternenhimmel aus einem Gorillagehege aus betrachte, hätte ich Wein und Käse besorgt.”
„Haha”, lachte ich. „Danke! Du hast mir meinen Tag gerettet. Auch ohne Wein und Käse.”
Ich hatte das Gefühl, wieder ein Teenager, das nachts heimlich in ein Freibad einbrechen wollte, um dort heimlich mit einem Jungen rumzumachen. In mir wuchs der Wunsch, etwas Waghalsiges und Adrenalinausschüttendes tun zu müssen. Also legte ich mich kurzerhand auf ihn und gab ihm einen Kuss auf den Mund.
„Wofür war der denn?”
„Als Dankeschön für Bisheriges und als Vorgeschmack für Kommendes”, flüsterte ich mit sanfter Stimme. Dann küsste ich ihn weiter. Andreas war nicht lange überrumpelt von meinem plötzlichem Lustausbruch. Vorsichtig bis er mir in die Unterlippe. Seine Hände wanderten von meiner Hüfte hinab zum Hintern und kneten mir die Pobacken. In meinem Schritt spürte ich, wie die Beule in seiner Hose immer größer wurde. Langsam rutschte ich an ihm runter, küsste seinen Hals, dann seine Brust. Ich kniete zwischen seinen Beinen und fing an, den Eingriff seiner Hose zu öffnen. Als sein Penis befreit war und wie eine Fahnenstange aus der Hose herausstand, fing ich an, ihn meiner Zunge von unten bis oben abzulecken. Oben angekommen umspielte ich die Kuppe mit meiner Zungenspitze, ehe ich sie komplett in meinen Mund nahm und daran saugte. Während mein Mund mit seiner Eichel beschäftigt war, umfasste ich den Rest seines Glieds mit der Hand und wichste ihn. Andreas konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen. Ich schmeckte seinen Lusttropfen auf meiner Zunge.
„Zieh deine Hose aus”, bat ich. Andreas gehorchte und lag nun mit nacktem Unterkörper vor mir. Ich fing an, seine rasierten Eier zu lecken. Genüsslich leckte ich an einem seiner Eier, saugte vorsichtig an seinem Hoden und wendete mich dann dem anderen Ei zu. Gleichzeitig wichste ich mit meiner Hand weiter seinen Penis. Mein Speichel und sein Lusttropfen fungierten zusammen als hervorragendes Gleitmittel. Meine Hand rutschte geschmeidig auf und ab, während er seinem Höhepunkt immer näher kam. Ich spürte an seinen immer schneller werdenden Atemzügen, dass er bald soweit war und verlangsamte die Geschwindigkeit, mit der ich sein Glied bearbeitete. Ich hatte nicht vor, unserem Liebesspiel ein zu schnelles Ende zu bereiten.
Nun wollte ich an der Reihe sein. Ich stellte mich hin und zog mich langsam aus, während Andreas mich dabei beobachtete. Meine Klamotten warf ich achtlos auf den Boden. Splitternackt stand ich nun vor ihm. Andreas gefiel mein Anblick. Meine üppigen Brüste als Wichsvorlage anstarrend lag er auf dem Hügel und holte sich einen runter. Mir gefiel, dass mein Aussehen ihn so erregte. Mit erotisch schwingender Hüfte ging ich auf einen Stein zu, der sich unweit von mir befand und setzte mich breitbeinig auf ihn. Meine weit auseinanderstehenden Beine gewährten Andreas intime Einblicke auf meine Möse. Langsam fing ich an meine Brüste zu kneten. Mit Daumen und Zeigefinger rieb ich meine steif aufgerichteten Knospen. Mit der anderen Hand rieb ich meine Perle.
„Gefällt dir das?”, fragte ich ihn mit sinnlicher Stimme. Die Antwort kannte ich selbstverständlich schon, sein Blick und die immer energischer werdenden Bewegungen seiner Hand an seinem Schwanz sprachen eine deutliche Sprache.
„Ich habe noch nie etwas Schöneres gesehen”, antwortete er.
Langsam ließ ich meine Finger in meine Möse gleiten und stellte mir vor, dass sie das riesige Glied von Andreas wären.
’Ob sein Schwanz sich wohl noch besser anfühlt, als meine Finger?’
„Komm zu mir rüber, wenn du mehr willst”, bat ich ihn in beinahe flehentlichem Ton. Ich wollte ihn mindestens genauso gerne, wie er mich. Mindestens.
Andreas ließ sich nicht lange bitten. Immer noch wichsend kniete er sich vor mir nieder. Ich lehnte mich auf dem von der Sommerhitze immer noch heißen Stein zurück. Ich spürte die angenehme Wärme des Steins auf meinem Rücken. Andreas begann, meine Schamlippen zu lecken und an ihnen zu saugen. Ich genoss den Cunnilingus mit geschlossenen Augen. Mein leises Stöhnen gab ihm das Signal, dass er seine Sache gut machte. Dann leckte er meine stark durchblutete Klitoris. Bei jeder Aufwärtsbewegung seiner Zunge über meine Klitoris durchfuhr ein leichtes Zucken meine Beine.
„Ohh ja”, stöhnte ich. „Du leckst so gut.”
Ich spürte meinen Orgasmus anrollen, gleich war es soweit. Das Zittern meiner Beine wurde immer heftiger und unkontrollierter. Das war das Zeichen für Andreas, seine Technik zu ändern. Er wollte meinen Orgasmus herauszögern, um mir später einen besonders heftigen Höhepunkt zu bescheren. Mit den Fingern massierte er langsam meine Perle. Seine Zunge, die überraschend lang war, drang in meine feuchte Muschi ein und erkundete ihr Innenleben.

‘Hoffentlich schmecke ich ihm’, dachte ich. Anscheinend war das der Fall, denn um mit seiner Zung tiefer in meine Möse eindringen zu können, zog er meine Schamlippen vorsichtig auseinander. Sein Mund bedeckte nun gänzlich meine feuchte Lustspalte. Ich genoss das Gefühl, seine Zunge tief in mir zu haben. Ich lag immer noch mit geschlossenen Augen auf dem Stein und öffnete sie auch nicht, als er aufhörte, mich mit seiner Zunge zu befriedigen. Dann spürte ich, wie er seinen Penis auf meiner Klitoris abklatschte.
„Ah, geil”, stöhnte ich.
Andreas stand zwischen meinen gespreizten Beinen. Der Stein, auf dem ich lag, hatte die perfekte Höhe. Meine Lustspalte war auf genau der richtigen Höhe für seinen Schwanz.
Andreas drang mit seiner ganzen Länge in mich ein und fickte mich erst langsam, dann immer schneller werdend.
Seufzend genoss ich den dicksten Pimmel, den ich in den letzten Monaten erleben durfte.
„Du fickst so verdammt gut”, ächzte ich. Ich richtete mich auf. Der Anblick seiner Brustmuskeln ließ mich noch einmal geiler auf ihn werden. Ich saß nun vor ihm. Unaufhörlich preschte er mit seinem Penis in mich hinein. Er fasste mich am Hinterkopf und küsste mir auf den Mund, bis mir zärtlich auf die Lippe. Sein mittlerweile schweißnasser Körper verbreitete einen angenehm männlichen Geruch. Mein Mund öffnete sich leicht und gewährten Andreas Zunge Einlass. Seine Zunge, die ihr Geschick schon an anderer Stelle unter Beweis stellte, umspielte zärtlich meine Zunge. Seine Stöße wurden immer schneller. Hektischer umspielte seine Zunge meinen Mund, tiefer drang er in mich ein. Nun war es soweit, mein Höhepunkt konnte nicht mehr aufgehalten werden. Ich umschlang krampfhaft seine Hüfte mit meinen Beinen, um ihn noch tiefer in mich hineinzudrücken. Laut stöhnend, beinahe schreiend bekam ich einen Orgasmus, bei dem ich alle meine Muskeln heftig anspannte. Ich klammerte mich so fest an Andreas, als hätte ich Angst, er würde gleich von mir gerissen werden. Andreas Stöße verlangsamten sich, als ich meine Beine etwas entspannte und ihm nach meinem Orgasmus wieder ein bisschen Freiheit gewährte.

„Ich will in deinem Mund abspritzen”, sagte er mit vor Geilheit geschwängerter Stimme.
Wortlos kniete ich mich vor ihn und bearbeitete mit meiner Zunge seinen Schwanz. Wie bei unserem Vorspiel umspielte ich erst seine Eichel, bevor ich ihn ganz in den Mund nahm.
„Jaa”, seufzte er , ”ganz genau so Marie. So ist es gut.” Es dauerte nicht lange, da umfasste er meinen Hinterkopf und fickte meinen Mund.
„Gleich komme ich”, warnte er, damit ich mich auf das Schlucken vorbereitete. Zuckend spitzte sein Schwanz mir seinen Saft in die Kehle. Ich kam kaum mit dem Schlucken hinterher, so viel kam bei jeder zuckenden Bewegung seines Schwanzes in meinen Mund geflossen. Als ich den Schwall seines Lustsaftes bewältigt hatte, leckte ich ihm sein triefendes Rohr sauber. Schließlich sollte kein Tropfen seines Samens an seine Boxershort verschwendet werden.
Zärtlich gab mir Andreas einen Klaps auf den Po. „Wir sollten hier langsam verschwinden.” Er zog sich bereits wieder an. „Könnte sein, dass meine Kollegen langsam nach mir suchen.” Ich zog mich zügig an. Nackt und frisch gebumst in einem Tiergehege gefunden zu werden war mir kein schöner Gedanke. Zumal es Andreas seinen Job kosten konnte, wenn jemand herausfand, was wir hier getrieben haben. Als ich angezogen war, gingen wir zur Käfigtür. Abermals musste Andreas den richtigen Schlüssel am Schlüsselbund finden. Nervös trat ich von einem auf das andere Bein. Ein unangenehmes Gefühl beschlich mich und ich wollte so schnell wie möglich wieder auf den Gehweg, wo niemand behaupten konnte, dass wir irgendetwas Unrechtes getan hätten. Ich fühlte mich, als ob ich von allen Seiten von unsichtbaren Beobachtern beobachtet werde. Endlich hatte Andreas den richtigen Schlüssel gefunden. Gerade wollte er diesen in das Schlüsselloch stecken, um uns endlich den Weg aus diesem Gehege zu ermöglichen, als ich es hinter mir knacken hörte. Andreas hielt inne und drehte sich um. Mein Herz fing an, wie wild zu rasen, als ich in sein schockiertes Gesicht sah. Ein tiefes Schnauben ganz nah hinter mir ließ mich mein kleines Sexabenteuer sofort bereuen.
© Hanna Schütze




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