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Toy 11 (Finale)

Andrew_K

Jessica saß mit ihrem Bruder, Jaqueline, Jannet und Monika in ihrem alten Zimmer bei ihren Eltern und plante den letzten Akt. Eine Wochen war es jetzt her, dass sie wieder zuhause war. Monika lebte auch bei ihnen und im Neubauviertel entstanden immer neue Häuser für die „Mitarbeiter“ von Martin und Jan. In dem Ort in Belgien war so ziemlich alles abgebaut worden. Der Bunker auf dem Hügel war wieder nur ein Bunker. Die Dolcett-Räume hatte sie drinnen gelassen, aber alles, was auf das Labor, die Klinik und das hier mal eine Villa drauf gestanden hatte, hatte Alex mit seiner Baufirma in nur einer Woche demontiert. Auch im Dorf hatten sie einiges abgerissen und demontiert, so dass das Dorf bald wieder den Verlassenen eindruck erweckte, den es schon vor 12 Jahren gemacht hatte. Als wenn die Zeit von Dark Manor nie existiert hätte.

4 Monaten dauerte die große Säuberung, die Jessica nicht mitbekam, weil sie direkt nach dem Dolcett in die neue Waldklinik gezogen war und dort die wieder hergestellte Jaqueline betreute. Das sie also schon die ganze Zeit in unmittelbarer der Familie lebte, das hatte sie nicht gesagt. Das würde wahrscheinlich auch nie passieren.

Ihre Mutter hatte ja schon verarbeiten müssen, dass ihr plötzlich die Schwester im Supermarkt begegnet war. An der Seite von Walter, aber ohne Erinnerung an sie oder ihre Tochter. Und als Sophia nachts schreiend aufwachte, dann war das nicht gespielt, es würde sehr lange dauern, bis das nachließ. Aber Walter kümmerte sich aufopfernd um Sie. Und so konnte sie nach und nach alte Erinnerungen freigeben.

Jaqueline hatte den Dolcett fast unbelastet überstanden. Sie hatte zwar noch einige Aufzeichnungsbilder gesehen, bevor sie vollständig getrennt wurde, aber es war nicht genug für ein Trauma. Jannet hatte da mehr zu kämpfen. Jenny hatte zwar Monika vor dem einschalten der Kettensäge übernommen, aber bei Jannet hatte sie ein Problem gehabt, rechtzeitig zu übernehmen,weil sie noch im Orgasnus des ersten schwebte. So war das Blatt schon halb durch sie nach oben, bevor sie von der Mechanik der Box einfach unsanft fallen gelassen wurde und im Dunklen saß.

Als Jessicas Vater vollkommen ahnungslos an einem Besuchstag der Freundinnen mit einer Kettensäge auf die Terrasse getreten war und auf die Mädchen zutrat, um sie zu begrüssen, war Jannet schreiend vor Angst ins Haus gerannt. Jessicas Vater wusste erst nicht, was war und verbarg dann das Gerät im Schuppen. Das machte es natürlich insgesamt kompliziert, den Eltern zu erklären, was vorgefallen war.

Sie hatten in der neuen Klinik lange überlegt, wie sie den Rückweg in die Welt erklären sollten und wo sie gewesen waren. Vor allem warum alle in der Klinik waren. Sie entschieden sich, teilweise die Wahrheit zu sagen. Zu mindestens eine Entführung und ein Unfall mit Verlust des Gedächtnis war ein denkbares und erklärbares Szenario. Das bei Jessica etwa solange bestand hatte, bis sie ihre Eltern sah.

Als Jessica diese nach den fast 2 Jahren wieder sah, sprang sie auf, lief zu ihrer Mutter und umarmte sie unter Tränen.
„Ihr glaubt nicht, wie sehr ich euch vermisst habe.“
Genauso stürmisch viel sie auch über ihren Vater und ihren Bruder her. Ihm flüsterte sie nach dem sie sich bei ihm etwas beruhigt hatte, ins Ohr: „hast du eine Freundin?“

Er sah sie verwirrt an.

„Jannet steht auf dich und traut sich aber nicht, dich zu fragen.“
„Jessica, du bist so ganz anders wie früher“, sagte er überrumpelt. „Wo ist meine kleine, schüchterne Schwester hin verschwunden.“
„Zu Merlin.“
„Dem Puppenmacher? Der eine Puppe von dir gefertigt und meinen …. unseren Eltern geschenkt hat, als Erinnerung, wie er sagte?“
„Was für ein Wichser“, sagte Jessica. „Ja genau der. Er ist an allem Schuld.“

Für die Presse waren sie natürlich die Sensation. Kaum wurde bekannt, dass sie wieder da waren, wurde ihre Siedlung belagert. Martin und Nicoles Klinik war ab da in aller Munde. Kaum einer der anderen musste sich outen, da alle sich auf ihre Familie einschossen. Bald waren sie als das Wunder von Neunkirchen Deutschlandweit bekannt. Es hatte zur Folge, dass sie so auch leichter ihren Eltern erklären konnte, warum sie wieder weg und in ein geschlossenes Internat im Westerwald wollte.

„Dort kommt kein Reporter hinein.“

Auf die Fragen der Reporter erklärte sie: Sie war in einer Klinik aufgewacht. Das diese Klinik nie offiziell bestand, interessierte die Öffentlichkeit nicht. Aber das dort Unfallopfer erstmals Arme und Beine zurück gegeben werden konnte, das war dann der nächste große Presserummel geworden. Dabei waren dann auch noch Monika und Jaqueline offiziell „gefunden“ worden. So war aber deren Amnesie Geschichte glaubhaft verkauft worden. Jessicas Eltern fragten nicht viel nach und waren nur froh, dass sie Jessica, Sophia und Jaqueline wieder bei sich hatten. Bei ihrem Bruder sah die Sache anders aus. Vor allem als er mal mitbekam, dass Jessica scheinbar ein intimes Verhältnis mit ihren Freundinnen unterhielt, inklusive Jaqueline, begann er zu bohren.

Erst war Jaqueline dagegen, das er dazukommen sollte, sie fühlte sich selber noch nicht ganz zugehörig zum Team.

„Du gehörst zu mir“, sagte Jessica. „Ihr alle gehört zu mir.“
„Und das wird niemals anders sein“, sagte Jannet und küsste Jaqueline. „Aber er ist so süß.“

Nach kurzer Überlegung stimmte Jaqueline dann doch zu, dass dies zutreffen würde und dass man ihn ja ausprobieren könne. So kam es, dass er sich eines Abends in der Mitte von 4 aufgegeilten Mädchen befand, die ihn nacheinander vernaschten. Als sie später kuschelnd zusammen lagen, fragten sie natürlich, wie es war.
„Merkwürdig und geil“ antwortete er und fragte dann aber, ob sie wirklich alle lesbisch seien, wobei er beinahe aus dem Zimmer geflogen wäre.
„Wir lieben uns“, stellte Jaqueline fest. „Aber Sex will ich letztendlich mit jemand anders haben. Aber der ist etwas aus der Übung und traut sich glaube ich nicht mehr zu mir, seit dem ich wieder einen Körper habe.“
„Wenn meint sie“, fragte Jessicas Bruder.
„Alexander de Winder“, kam es bei Jannet und Monika wie aus einem Mund und sie mussten grinsen.
„Der junge Bauunternehmer, der hier die ganzen hochmodernen Häuser hat bauen lassen? Der meinen Eltern angeboten hat, das Haus hier zu sanieren zu einem utopisch niedrigen Preis?“
„Genau der.“
„Aber der ist total merkwürdig. Er sieht aus, als wäre er in meinem Alter, aber trotzdem ist er Bauingenieur und fährt gerne selber Bagger und ist richtig gut darin. Selbst seine Leute finden ihn merkwürdig, warum also er.“

Jaqueline war rot im Gesicht. Jessica sprach aus, was sie nicht konnte.

„Sie sind da mit der Zeit rein gewachsen. Nur der eigentliche Akt fehlt noch.“
„Und was war das mit mir?“
„Übung. Damit ich nicht wie ein dummes Mädchen vor ihm stehe“, sagte Jaqueline.
„Aber nochmal auf Anfang“, sagte Jessicas Bruder. „Du bist vor 4 Wochen in der Klinik aus einem Koma erwacht, nachdem man dir einen biokybernetischen Körper angepasst hat. Und jetzt erzählst du mir, dass du den Typen, der nachweislich hier vor einem halben Jahr ein Bauunternehmen gegründet und Luxuswohnungen hochgezogen hat, dass der dein heimlicher Schwarm ist, und das du schon ewig in ihn verliebt bist.“ Er schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Da fehlt etwas in eurer Geschichte.“
„UPS“
„Na toll jetzt haben wir uns ja echt verplappert, okay dann bekommst du jetzt die ganze Geschichte“, meinte Jessica. „Aber schwöre, dass du es niemanden erzählst. Wenn du irgendwas davon Mama oder Papa oder sonst wem erzählst, dann wirst du uns nie wieder sehen.“ Er nickte ernst.

Und sie erzählte ihrem Bruder alles, nur so ein paar Sachen, wie Jessicas ausflug in den dolcett und ein daar Szenen des Feast Day liessen sie weg.

Sie erzählte von Merlin und den Puppen und das es alles echte Menschen waren, die er an Wochenenden abholen ließ. Sie erzählte von Martin und dem geheimen Labor. Sie erzählte von den Menschenfressern und dem Fakefleisch und wie sie alle überwältigt hatten, ohne all zusehr ins Detail zu gehen. Sie erzählte von Robotern und Klonen. Und sie erzählten von dem, der noch übrig war, bei dem aber alles angefangen hatte.

„Merlin ist der letzte große Feind. Er hat durch seine Tat mir und Monika Jahre unseres Lebens und unsere Unschuld genommen. Er muss einfach dafür eine gerechte Strafe erhalten.“
„Aber er ist berühmt für seine Puppen. Sogar die Kanzlerin hat eine seiner Puppen. Er darf nicht einfach so verschwinden. Das wirft Fragen auf.“

Er hatte recht. Also beobachteten sie ihn ab da.

Obwohl es Merlin scheinbar bewusst war, dass einige der neuen Nachbarn einst durch ihn verstümmelt worden waren, ging er doch weiter seinen merkwürdigen Geschäften nach und verkaufte weiterhin lebensechte Sexdolls. Aber er schien schon lange keine neuen Modells mehr zu haben.

Als wenn er sich nicht mehr trauen würde, neue Mädchen zu rekrutieren, seit dem er vor 2 Jahren den Fehler mit Jessica gemacht hatte. Aber sie mussten an ihn herankommen. Da durch die Presse bekannt war, dass alle Frauen aus der Klinik künstliche Körper hatten, brauchten sie einen Ersatz. Jessica rief daraufhin Ines an und sc***derte ihr die Situation. Ines war dagegen.

„Die letzte hab ich auch nicht wieder bekommen, euer Leben ist zu hart für normale Menschen“, sagte sie. „Aber ich frag trotzdem mal herum.“

Zwei Tage später stand Jelena, das 15jährige Mädchen und Tochter von Natascha von der Geburtstagsfeier vor Jessicas Tür.

„Wenn du meiner Mutter verrätst, dass ich hier bin, dann bringt sie uns beide um“, sagte sie. „Und Papa brennt hier alles ab.“

Jessica hatte schwere bedenken, aber Monika sagte nur, „excelenten Stück Beute. Wenn sie freiwillig zu ihm geht, wird er nicht widerstehen können.“

So kam es, dass die kleine Jelena als neues Zeitungsmädchen in der Siedlung eingesetzt wurde und so ein paar Wochen lang immer wieder vor Merlin Haus auftauchte. Sie dachten sich sogar eine Vita aus. Scheidungskind, zur Tante gezogen, nachdem sie zuhause abgehauen ist. Dazu unglücklich verliebt in einen älteren Jungen. Hochintelligent und daher vereinzelt. Keine Freundinnen. Wenn sie sich heimlich trafen, um den Stand abzufragen, viel Jessica der Altersunterschied kaum auf, obwohl es doch sechs Jahre waren.

„Jessica, sie es mal so. Alle meine Freundinnen im Internat wurden aus mehr oder wenige schlimmen Situationen gerettet. Wobei die Sophias noch die sind, deren Leben am heftigsten im Vorhinein war. Dann kommt noch hinzu, dass fast alle zwischen 16 und 22 sind, wenn sie zu uns kommen. Selten dass es noch jüngere sind. Die Jahre der Aufklärung haben gefruchtet. Und dann ist da noch der Wille zum lernen, der bei uns einzigartig ist. Wenn du ab Herbst zu uns kommst, um bei uns das Abitur zu machen, dann sitzt du in meiner Klasse.“
„Dann dürftest du dich gerade bei uns auf der Schule zu Tode langweilen.“
„Du glaubst gar nicht wie sehr. Ich brauche den Freak gar nicht zu spielen, ich bin es. Aber Walter ist wenigsten cool.“
„Ich hoffe, du sprichst meinen Onkel nicht so in der Schule an.“
„Bist du jeck? Nachher lässt der mich noch die Welle lesen, wie die anderen, zur Strafe.“
„Ah und was liest du?“
„Goethes Faust, weil’s grade so schön passt, habt ihr dem was gesagt?“
„Nein, aber er wird sich was denken. Er kennt mich, er kennt dich. Wo bist du eigentlich gerade, offiziell für deine Eltern, meine ich.“
„Schüleraustausch mit einer Schule in Brasilien. Mitten im Busch extrem schlechte Telefonverbindung. Sicherer Kontakt nur per Brief. Dauert 1 Woche pro Richtung.“
„Wer ist denn auf die Idee gekommen.“
„Melanie.“
„Die Lebensgefährtin der Direktorin?“
„Das nennt man heute Frau und ja, die. Nach dem endlich das Poligamigesetz abgeschafft wurde, darf steuerrechtlich jeder drei andere Personen heiraten. Ist letztes Jahr gewesen.“
Jessica „schade.“
„Wie?“
„Da muss ich mich ja in meinem Haarem doch noch die Wahl treffen.“
Jelena schaute fragend.
„Ach egal. Was ist mit Merlin?“fragte Jessica.
„Er beisst langsam an. Heute hat er die Tür geöffnet und mir die Zeitung abgenommen. Er hat mir Komplimente wegen meiner Figur gemacht.“
„Okay, Phase 2. Langsames erotisches aufpeppen. Du brauchst ein geileres Outfit.“
„Moment, warte hier, ich zieh mich schnell um.“

Und weg war sie. Als sie wieder zurück kehrte, trug sie einen Hauch von nichts. Unter ihrer rechten Brust sah man ein großes Tattoo. Ein Wappen.

„Du bist tätowiert?“
„Das sind alle auf unserer Schule, obwohl meine Mutter, wenn sie davon wüsste, Amok laufen würde, obwohl sie es selber hat.“
„Das sieht frisch aus“, sagte Jessica und fuhr mit dem Finger drüber.
„Ja auch ein Grund zum hier sein, wenn es erstmal ein paar Monate alt ist, kann sie sich nicht mehr auf Reflex berufen, wenn sie versucht, Jennifer umzubringen, die Tättowierin.“
„Wenn du zu Merlin gehst, musst du das aber überdecken, das ist sehr auffällig. Ein bisschen mehr Stoff wäre auch besser, die ganze Gegend hat zwar durch meine Schwestern und Brüder an Naturismus zugelegt, aber nackt läuft hier man noch nicht in den Supermarkt oder zur Arbeit.“
„Dann nicht, Hotpans und bauchfrei?“
„Lass es langsamer angehen. Jede Woche für Woche kürzer und fang an, dich für seine Puppen zu interessieren. Und dann noch etwas.“

Sie hielt Jelena am Handgelenk fest und drückte ihr ein Gerät an den Arm. Es folgte ein kurzer Stich und dann war es vorbei.

„Was war das?“
„Ein GPS-Sender plus Alarmknopf. Du solltest aber auch keine Alkopops mehr trinken, da der Sender auf Drogen reagiert. Hab ich von meinem Freund extra für dich anfertigen lassen. Jetzt bekommen wir sofort mit, wenn was passiert. Ich hab bei dir das Gefühl, dass du schon bald aufs ganze gehen willst. Und wen wir das dann nicht mitbekommen, dann bist du schnell Gast bei Martin. Und ich glaube, dann muss ich nicht nur Angst vor deiner Mutter und deinem Vater haben. Dann bringt mich dein Neffe um.“
„Welcher Neffe?“
„Mein Freund Jan, der Sohn von Helga und deines Bruders.“
„Wirklich? Dann sind wir ja Familie, richtige Familie“, und schon klebte ihr die kleine am Hals.
„Das ist so cool. Ich hatte noch nie eine richtige Familie so mit Tanten und Onkeln und so. Immer nur unechte.“
„Dann seh auch zu, dass du heile bleibst, versprich mir das. Der Mann ist sehr gefährlich und sieht nicht danach aus. Ich weiß es aus erster Hand.“
„Du warst auch bei ihm?“
„Ja und danach war ich 2 Jahre von zuhause weg. Und auch wenn du gerade glaubst, das sei toll, ich verbrachte ein dreiviertel Jahr davon ohne Arme und Beine als eine seiner Puppen.“

Jessica schaute Jelena streng an.

„Also Tante, Pass gut auf dich auf.“
„Okay meine große Nichte. Ich werde vorsichtig sein.“

Wieder wurde Jessica von Jelena umarmt. Dann ließ sie wieder los und verschwand in ihrem Zimmer.

„Ein tolles Mädchen“ sagte ihre „Tante“. „Sie macht einem Mut, in diese Welt neu Kinder zu setzen.“

Jessica nahm sie in den Arm und küsste sie.

„Du wirst sie wieder abgeben müssen, wenn wir hier fertig sind.“
„Ja leider.“
„Zur Not lässt du dich pimpern und schießt den Mann dann ab und behält das Kind nur für dich und holst dir als Partner eine Frau“, grinste Jessica.
„Du bist ja leider schon vergeben.“

Jessica küsst sie nochmal und verließ dann das Haus.

Es dauerte nur 2 Tage, da schlug der Alarm des Sensors an. Sofort lief die Aktion Merlin an. Jan kam mit dem Bottransporter vor die Auffahrt zu seinem Grundstück gerollt. Alex war auch dabei und die beiden und Jessicas Bruder steuerten 3 Bots auf das Haus zu. Die 4 Engel, wie sie sich nun nannten und die neue Uniformen die sie sich von Helga hatten schneidern lassen, stürmten das Grundstück. Leider wusste keiner mehr, wie lang es von der Betäubung bis zum ersten Schnitt dauerte . Sie hatten Angst, dass Merlin das zu schnell machte.
Es stellte sich raus, das Merlin Haus ein Bunker war. Alleine für das durchbrechen der Haustür brauchten die Bots 10 Minuten. Jessica wurde Angst und Bange.

Wie hatte sie Jelena als Köder verwenden können, ohne neuere Informationen?

Sie schickte Jan seinen Brecher zu Werkstatt und folgte ihm.

„Ich bin tot“ dachte sie und schaute immer wieder auf das Display, das den Standort und den Zustand der Betäubung anzeigte. Sie ließ bereits wieder nach.

„Oh Mist“ sagte Jessica halblaut. „lass ihr nichts passieren.“

Jans Bot brach durch die Werkstatttüren und stand danach in einem Ausstellungsraum. Der große Tisch. Der Spiegel. Die Lampen. Der Scanner und der Drucker, die in ihrer Erinnerung hier gestanden hatten, all dies war nicht zusehen.

„Wo sind sie“ fragte Sie Jannet, die durch das Haus auf sie zukam.
„Also vorne im Haus ist keiner.“

Sie begannen das Haus systematisch zu durchsuchen. Im Keller fanden sie dann den 3d-Drucker, der auf Datenübertragung-bereit stand. Weitere 20 Minuten waren vergangen und das Signal von Jelena blinkte unbeirrt im Haus. Plötzlich brach Jans schwerer Bot im hinteren Teil des Lagers durch den Boden. Dort führte ein enger Tunnel entlang.
„So ein Mist“ sagte Jan. „Unter der Erde funktioniert das GPS nicht. Sie kann jetzt schon wer weiß wo sein.“

Ohne nachzudenken sprang nun auch Jessica in den Tunnel und rannte in die schummrige Dunkelheit.
Endlos lange lief sie, sie hatte den Eindruck, dass es kein Ende nehmen würde. Immer wieder machte der Gang Knicke, so dass sie bald nicht mehr wusste, wo sie genau war. An einer Stelle tropfte ihr Wasser auf den Kopf und da war auch eine Pumpe, die das Wasser absaugte. Sie schien Kilometer durchs Dunkel gelaufen zu sein, da hörte sie von vorne verzweifelte Hilfeschrei.

Jelena.

Sie war wach.

Bei ihm.

Jessica beschleunigte noch, aber das war nicht gut. Auf dem glibrigen Untergrund verlor sie die Balance und prallte mit dem Kopf gegen einen Wandvorsprung. Leicht Betäubt und mit blutender Stirn rappelte sie sich auf und lief wieder vorwärts. Der Tunnel ging nun aufwärts und kam zu einer Gabelung. Sie lief in den linken Tunnel der eine kurze Treppe hoch bis zu einer alten massiven Holztür führte, unter der Licht hindurch drang. Sie stieß sie auf und stand im Freien.

Sie wollte hinaustreten, da hörte sie hinter sich einen gellenden Schrei von Jelena. Rasend schnell drehte sie sich um und stürzte durch die Tür und die Treppe hinunter. An der Gabelung lief sie rechts und direkt in einen Stapel voll Kisten. Der Lärm, den sie machte, beunruhigte sie gerade gar nicht. Sie musste nur weiter vorwärts. Da ist wieder eine Tür. Wieder kam Licht darunter hervor. Sie stieß sie auf und stand in Merlins Labor. Dann bekam sie einen Schlag und es wurde dunkel.

Jessica machte die Augen auf und sah Merlin. Nackt. Mit Brille. Und so einem bescheuerten Baseballcapy auf dem Kopf. Er grinste breit. Jessica wollte auf ihn zu, wurde aber von Ketten, an denen sie hing, davon abgehalten. Mit erschrecken bemerkte sie, dass sie nackt war.

Wie viel Zeit mochte verstrichen sein? Wo waren die anderen?

Merlin trat auf sie zu und betrachtete sie von ganz Nahen. Er fasste an ihre Brust und knete sie feste. Dann griff er sie in den Schritt, der offen für ihn zugänglich war. Jessica biss sich voll auf die Zunge, bis sie Blut in ihrem Mund spürte, nur um ihn nicht merken zu lassen, wie gut er mit dieser empfindlichen Stelle umgehen konnte.

„Hallo Jessica“, sagte er. „Schön dich wieder zu sehen. Heute ist echt mein Glückstag. 2 neue Modells für meine Sammlung.“
Er trat von ihr zurück.
„Die kleine dort ist wie du damals ganz freiwillig zu mir gekommen. Und sie ist genauso zart wie du damals. Ich werde sie mir diesmal schmecken lassen. Es gibt keinen so großen Markt mehr, jetzt wo der Professor sein Geschäft so spektakulär aufgelöst hat. Ich hätte es mir eigentlich immer denken können. Er ging immer zu vorsichtig mit dem Fleisch um. Ich dachte, es wäre seine Marotte. Es gibt ja genug Leute mit merkwürdigen splins“, sagte Merlin abwertend.

Er drehte sich um und ging zu Jelena, die ihn aufgebahrt und angstvoll anstarrte. Jessica sah bereits erstes Blut an ihrem Körper unterhalb ihrer rechten Brust. Merlin bückte sich und griff erneut zu einem Scalpell.

Jessica schrie: „Du Schwein, lass sie in Ruhe. Ich werde dich töten, wenn du ihr was tust.“

Merlin schaute auf und schaute erst zu ihr und dann wieder zurück zu Jelena.

„Kennst du sie etwa? Dann will ich dir mal nicht die Sicht versperren. Du sollst auch sehen, was ich mit ihr mache. Und dann werde ich zu dir gehen. Du sollst essen, was ich von ihr esse. Und nachdem ich erst dich und dann sie gefickt habe, werde ich euch beide töten. Ich hatte schon solange kein Mädchenhirn mehr. Ihr werdet ein besonderer Genuss sein.“

Er ging um den Tisch herum und stellte sich so Jessica gegenüber. Dann hob er erneut das Scalpell.

„So jung und schon tätowiert. Das geht gar nicht. Das vermasselt mir die ganze Aufnahme.“

Er beugte sich vor und Schnitt den bereits angefangen Schnitt an Jelena oberer Bauchdecke weiter. Jelena schrie, aber aufgrund der vielen Klammern um ihren Körper war es ihr unmöglich, sich zu bewegen. Jessica konnte es nicht ertragen. Sie hatte Jelena genau zu ihm geführt und würde an ihrem Tot schuld sein und war es schon jetzt an ihrem Schmerz. Sie zog mit aller Gewalt an ihren Ketten, spürte den Schmerz der überlasteten Muskeln, dass Knacken in den synthetischen Knochen. Spürte das Aufreissen der Haut an den eisernen Schellen an den Händen.

„Lieber zerreiße ich mich selber, als dass ich zulasse, dass er sie tötet und isst“, dachte sie.

Und sie hörte ein Knirschen. Sie drehte den Kopf und sah die Schraube am Ende der Kette in der Fuge eines groben Mauerwerk stecken.

„Eine Chance“, keimte es in ihr auf.

Ein erneuter Schrei richtete ihren Blick wieder zu Jelena und sah, dass Merlin begann, ihr die Haut mit dem Tattoo vom Körper zu schälen. Mit einem Schrei riss Jessica an der Kette, an der sich die Schraube gelöst hatte und mit einem lauten Knacken brach ihr Handgelenk und die Schraube aus der Wand.

Merlin schaute erschrocken auf und ließ die halb gelöste Haut los.

„Wie .. hast du das gemacht?“

Jessica umklammerte die rechte Kette und riss nun auch an dieser mit aller Kraft die Kette aus der Wand.

„Das ist nicht möglich“, stammelte Merlin.

Jessica starrte ihn nur aus wutverzerrten Gesicht an. Sie kniete nun mit gespreizten Beinen auf dem Boden und starrte blutend zu Merlin empor. Der legte das Scalpell weg und griff sich den Hölzernen Baseballschläger, mit dem er Jessica wohl schon vorher erwischt hatte.

„Schade, jetzt werde ich dir den Schädel zertrümmern müssen. Danach bist du nur noch Abfall. Für niemanden etwas wert“, sagte Merlin etwas enttäuscht.

Er schritt auf Jessica zu, die ihn lauernd erwartet. Er war fast an ihr dran, da holte sie mit der Kette aus, und schlug sie gegen sein Bein. Das Ende wickelte sich herum und sie zog ihn von den Beinen zu sich heran. Im Fallen ließ er den Schläger fallen und versuchte sich am Tisch fest zu halten, dabei schmiss er sein OP Besteck zu Boden, dass sich über den ganzen Boden verteilte. Jessica griff nach dem nächsten, was sie erreichen konnte und das war ein Gewebespreißer. Sie zerrte Merlin zu sich hin und rammte ihr Knie in seinen Hoden. Sie krallte mit der gebrochenen Hand in seine Kehle, den das verursachenden Schmerz bemerkte sie nur noch am Rande, und rammte mit der anderen mit voller Wucht den Spreitzer in seinen Kehlkopf.

Er platze auf wie eine reife Tomate. Sie sah sein erschrockenen fassungslosen Gesicht.
Jessica löste den Halter der Feder, der den Spreitzer bisher zusammen hielt und er sprang auseinander und zerfetzte Merlin den kompletten oberen Hals.
Als das Blut in Fontainen aus seinem Hals spritze, lachte Jessica befreit. Es war vollbracht, sie hatte Merlin zur Strecke gebracht. Aber zu welchem Preis. Sie schlug die blutigen Hände vor ihr Gesicht und heulte. Alle Anspannung, alle Sorgen, alle Wut brach aus ihr und liess sie schreien. Es dauerte etwas, bis sie wieder zu sich fand. Dann sah sie eine Fernbedienung in ihrer Nähe liegen. Mit letzter Kraft drückte sie auf den Knopf und hörte wie sich oben die Fesseln auf dem Tisch lösten. Dann sackte sie weg.

Jessica bekam nicht mehr mit, wie Jelena sich mühsam vom Tisch erhob. Das Mädchen griff zu den Mullbinden neben dem Tisch und wickelte sich diese, die Zähne zusammenbeissend, um den Körper.
Sie hatte gesehen, wohin Merlin die Schlüssel für Jessicas Ketten getan hatte und befreite sie nun davon. Jessica stöhnte, aber wurde nicht wach, als Jelena mit all ihrer noch übrigen Kraft von Merlin herunter zog. Wankend schleppte sie sich mit ihr durch den Gang und durch die Tür ins Freie. Dann war auch sie am Ende. Nackt saßen die beiden im Wald vor der versteckten Tür und warteten darauf, gerettet zu werden.

Epilog

Jessica erwachte in einem fremden Zimmer. Die Decke war weiß und auch alle Möbel waren so. Es war aber kein Krankenhaus, sonders sah eher nach Luxusappartment aus. Sie drehte den Kopf und sah in das schlafende Gesicht von Jelena.
Sie trug um die Mitte ihres Körpers einen Verband. Wegen ihres schlechten Gewissens sah sie weg und traf dort auf das Gesicht von Natascha, Jelenas Mutter. Sie schrak so stark zurück, dass sie auf Jelena drauf rutschte. Jelena machte die Augen auf und strahlte.

„Endlich bist du wach. Sie dachten schon, du kämst nie wieder, dass mit dem Ende auch du aufgegeben hättest.“
Jessica schaute verwirrt. „Wie lange war ich weg?“
„3 Monate“ sagte da Natascha.
„1 eine Woche in der Klinik, nach dem euch Jan nach langem suchen im Wald unter der Burg Blackenberg gefunden hatte.“
„Ich hab vergessen, den Knopf an meinem Arm zu drücken, so musste wir einen Tag und eine Nacht im Wald ausharren. Zum Glück war es warm. Nur morgens war es kühl und als ich meine Armgelenke rieb hab ich das GPS wieder aktiviert.“
„Aber warum sind sie nicht durch den Tunnel gefolgt?“
„Der ist kurz nach dem du dort hinein bist auf gute 100 Meter zusammen gebrochen. Und ab da kam keiner mehr hinein. Sie haben noch mit etwas Logik versucht, dem Tunnel zu folgen, an der Sieg war dann aber Ende. Jedenfalls warst du dann einen Monat zuhause. Aber du warst nicht da. Deiner Körper hat ohne dich funktioniert. Man konnte dich füttern. Man konnte dich ins Bad setzen und aufs Klo. Aber dein Geist war vollkommen weggetreten. Jelena war die ganze Zeit bei dir, die hat dich abgeschirmt von allen anderen, auch vor deinen Freundinnen und vor Jan.
Als es Zeit war, wieder zur Schule zu gehen, hat sie euch alle mit hierher gebracht. Da ihr sowieso eine Klasse geworden wärt, hat sie kurzer Hand den Unterricht in dieses Zimmer verlegt um nie von deiner Seite zu weichen.“

„Wo mit habe ich das verdient. Ich habe dich selbst in Gefahr gebracht…“
„Und hast dich selber und dein Leben und deine Gesundheit, geopfert um mich zu retten. Das hat noch niemand gemacht für mich. Jetzt darf auch ich das Tattoo der Schule tragen, ohne das es sich falsch anfühlt.“

Ihre Mutter schaute jetzt komisch. Jelena richtete sich auf und begann das Band um ihren Körper zu lösen. In leuchtenden Farben prangte das Wappen der Schule unter ihrer Brust. Eine noch immer rötliche Linie zeigte an, wo Merlin versucht hatte, es aus ihr zu trennen.
Natascha nahm ihre Tochter in den Arm. Und sagte, „ich bin stolz auf dich und du hast Stubenarrest. Die nächsten 10 Jahre.“
„Aber Mama…“
„Und was ist nun mit Merlin.“
„Der ist verschwunden“, sagte eine Stimme von der unteren Bettkante. Jan saß da und schaute verliebt und glücklich zu ihr.
„Nachdem ein Kurzschluss in seinem Haus ein Feuer auslöste und die mutigen Feuerbots meiner Firma viele Puppen fast unbeschadet aus seinen Haus retten konnten, fand man heraus, dass einige verschwundene Mädchen der letzten Zeit deutliche Ähnlichkeit mit seinem Puppen hatten. Aber irgendwie muss er von der Fahndung nach ihm was spitz bekommen haben. Jedenfalls scheint er sich abgesetzt zu haben. Das ist die offizielle Version. Und dann gab es da noch bei der Stadt Blankenberg einen Erdrutsch. Es ist niemand zu Schaden gekommen.“

Jan grinste.

Jessica saß da und hatte Tränen in den Augen.

„Endlich ist es zu Ende.“




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