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Der Urlaub 4

Der Urlaub 4

21. Juni 2013

Tag 4 – Mittwoch 10:00 Uhr

Annas Abenteuer.

Als ich in unser Zimmer kam, war Tom schon fast zwei Stunden wach. Wie ein kleines Kind, das seinen eigenen Geburtstag nicht abwarten konnte, war er schon früh aufgestanden und hatte alle Vorbereitungen für Annas Abenteuer getroffen. Dann hatte er ungeduldig auf mich gewartet und wollte mit mir Frühstücken gehen.

Natürlich holten Wir Nina ab und setzten uns zu dritt an einen Tisch. Wie erwartet dauerte es nicht lange, bis Anna auftauchte. Es hatte ihr offensichtlich gestunken fast einen ganzen Tag mit ihren Eltern zu vergeuden und brannte wohl darauf Tom wiederzusehen. Sie setzte sich zu uns und wir Frühstückten zu viert.

Unsere Gespräche blieben locker und Tom schaffte es gut, seine Anspannung zu verbergen. Aber auch ich musste zugeben, etwas aufgeregt zu sein. Ich war mir relativ sicher, dass Anna anbeißen würde. Dazu war sie einfach zu neugierig und die Tatsache, dass Nina mit ihm Boot war würde ihr zusätzliche Sicherheit geben.

Tom wartete lang und erst beim Verabschieden kam der große Moment. Vorher hatte er im Smalltalk abgeklärt, dass sie an diesem Vormittag nichts vor hatte, dann gab er ihr wortlos den Umschlag mit der Nummer ‚0‘. Tom stand auf und Nina und ich taten es ihm gleich. Wir ließen die verdatterte Anna ohne Verabschiedung sitzen und verließen scheinbar das Restaurant. In Wirklichkeit startet bereits jetzt unsere lückenlose Überwachung. Ich versteckte mich neben der Tür und packte meinen mitgebrachten Camcorder mit. Ich hatte die handliche Filmkamera in jedem Urlaub dabei und drehte kleine Erinnerungsvideos. Aber was die kleine Kamera in den nächsten Stunden aufzeichnen würde, war erinnerungswürdiger, als alles, was sie bis dahin zu sehen bekommen hatte.

Anna hatte sich wieder gesetzt, wirkte aber nicht weniger verwundert, als zu vor. Sie packte langsam den Brief aus und las.

Tom hatte die Zeilen bestimmt 10x angefangen und sich dann entschlossen sich einfach eine Version vom Herzen zu schreiben, egal wie es klang.

„Liebe Anna

Die vorletzte Nacht war für mich etwas ganz besonderes. Du weißt, dass ich schon viele Frauen hatte, aber du bist anders. Oh Mann, das klingt jetzt wie ein schlechter Anmachspruch, aber bei dir stimmt es wirklich.“
Sklaven und Dominas

Anna lächelte. Der Witz schien angekommen zu sein.

„Ich habe das Gefühl etwas in dir geweckt zu haben, das lange in dir schlummerte. Dieses Erlebnis ist neu für mich und unvergleichlich schön. Du hast nicht so recht sagen können, was dir an unserer Nacht besonders gut gefallen hat, warst dir aber sicher, dass es das Abenteuer an sich ist, was dich in seinen Bann zieht. Ich will dir heute die Möglichkeit geben, ein großes Abenteuer zu erleben. Vielleicht findest du so heraus, was dir gefällt und ich lerne mehr, wie ich dir geben kann, was du brauchst. Ich bin fest dazu entschlossen, denn ich weiß, dass du es verdient hast.

Wenn du bereit bist, das Abenteuer zu starten, dann gehe zur Rezeption und verlange die Nachricht, die auf deinen Namen hinterlegt ist. Wenn du nicht willst, ist das auch kein Problem für mich. Dann ruf die Nachricht einfach nicht ab und zwischen uns ist alles wie vorher.

Dein Tom.

PS: Ich habe vom letzten Mal gelernt. Wenn ich dir dieses Mal ein Abenteuer verspreche, dann ist es auch eins J“

Anna ließ das Papier sinken. Sie starrte eine Weile ins Leere und erhob sich dann ruckartig. Wir hatten vermutet, dass sie zuerst noch einmal in ihr Appartement gehen würde und vorsorglich Nina auf dem Weg dorthin postiert. Aber Anna bewegte sich schnurstracks in Richtung Rezeption. Ich drückte den kleinen Ohrhörer ins Ohr und befestigte das Kabel mit dem kleinen Mikrofon an meinem T-Shirt. Dann schaltete ich mein Funkgerät ein. Wir hatten am Vortag drei der Geräte in einem abgelegenen Elektronikhandel erstanden, der wohl mehr für Einheimische, als für Touristen war. Tom war an diesem Morgen noch einmal losgezogen und hatte auch für Tanja und Frank noch eines besorgt. Alle Geräte hatten ein billiges aber funktionierendes Kabelheadset und ich fühlte mich wie Jack Bauer in „24″.

„Es geht los“ sagte ich mit der Hand am Kabel.

„Was jetzt schon? Das ging aber schnell“ vernahm ich Toms Antwort.

Er hatte mehr Zweifel gehabt als ich und war hörbar erleichtert, dass Anna sich auf das Spiel eingelassen hatte.

Ich war hinter Anna hergegangen und hatte nun nach ihr die Lobby erreicht. Sie stand bereits an der Rezeption und bekam vom Angestellten hinter der Theke einen vollgestopften Jutebeutel mit einer ‚0‘ darauf ausgehändigt. Sie setzte sich auf eine der Couchen in der Lobby und begann das Paket zu öffnen. Sie griff hinein, zog einzelne Teile davon heraus, ließ sie aber die meisten davon sofort wieder in den Beutel zurückgleiten, als sie erkannte, was sie da in der Hand hielt. Dann nahm sie den Umschlag mit der Nummer ‚1‘ und las.

„Liebe Anna

Ich freue mich unheimlich, dass du dich auf das Abenteuer einlassen willst. Und wie versprochen wird es auch kein Spaziergang werden. Du findest in dem Beutel die Utensilien für die erste Aufgabe. Doch vorher noch etwas Grundlegendes für das gesamte Abenteuer. Du wirst jede Aufgabe so gut du es kannst dokumentieren. Dazu habe ich dir ein Notizbuch, einen Stift, eine Digitalkamera, ein kleines Stativ und jede Menge Klebeband eingepackt. Das Notizbuch brauchst du vor und nach jeder Aufgabe, die Kamera während der Aufgaben. Wenn du gelesen hast, was du tun sollst, nimmst du dir zuerst das Notizbuch und schreibst alle Gedanken und Gefühle auf, die dir durch den Kopf, das Herz oder den Bauch gehen. Dann erfüllst du die Aufgabe und achtest darauf, dass du die Digicam an einen guten Ort fixierst und alles Aufnimmst, was du tust. Wenn du eine Aufgabe erfüllt hast, schreibst du wieder zuerst deine Gefühlswelt und deine Erfahrungen auf und darfst dann die nächste Aufgabe beginnen.

Natürlich kannst du jederzeit aufhören und die nächste Aufgabe verweigern. Ben hat sogar gewettet, dass du niemals alle Aufgaben schaffst und wartet nur darauf, dass du abbrichst. Aber du bist ja ein starkes Mädchen, das auf echte Männer und harte Abenteuer steht, du wirst das schon schaffen.“

Natürlich hatte ich nicht gewettet, dass Anna abbrechen würde. Aber wir fanden es eine gute Idee Annas Ehrgefühl und Ehrgeiz etwas anzustacheln, um ihr Durchhaltevermögen zu stärken. Anscheinend klappte es, denn Anna nahm entschlossen die zweite Seite zur Hand.

„Nun also zu deiner ersten Aufgabe. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, befinden sich in der Tasche einige Kleidungsstücke. Dein erstes Abenteuer wird sein ALLE deine Klamotten auszuziehen und AUSSCHLIESSLICH das anzuziehen, was du in der Tasche findest. Nicht spannend genug? Gut, dann kommt jetzt die Einschränkung. Du darfst dich NUR in einem Aufzug umziehen, nirgendwo anders.

Alles was du jetzt anhast packst du in den beiliegenden Beutel und gibst ihn an der Rezeption ab. Wenn du das tust, bekommst du deine nächsten Aufgaben.“

Auch wenn ich ein Stück von Anna weg war, bildete ich mir ein sehen zu können, wie sie ein wenig blass wurde. Sie wollte schon aufstehen, erinnerte sich aber an die Anweisung mit dem Notizblock. Sie nahm das kunstvoll eingebundene Buch heraus, suchte kurz den Kugelschreiber und begann zu schreiben. Immer wieder setze sie ab und überlegte und einmal war es, als ob ihr eine gute Idee gekommen war.

In der Vorbereitung dieser Aufgabe war es in unserem kleinen Planungsteam zu heftigen Meinungsverschiedenheiten gekommen. Nina war der Ansicht diese Aufgabe wäre zu heftig, vor allem für den Anfang. Aber alles hing an einem kleinen Detail. Man musste die Aufzüge im Hotel kennen.

Direkt in der Lobby waren zwei große Aufzüge, die sich in den weitläufigen Eingangsbereich öffneten. Absolut untauglich für diese Aufgabe.

Am Ende des einen Flügels, in dem auch unser Zimmer war, gab es einen Aufzug, der sich in den Gang öffnete und von jeder Zimmertür aus eingeblickt werden konnte. Auch ungeeignet.

Aber am Ende von dem Hotelflügel, in dem Ninas Zimmer war, gab es einen Aufzug der klein und unscheinbar war und dessen Eingangstür vor allem seitlich war. Somit konnte man in diesen Aufzug nur hineinsehen, wenn man direkt davor stand. Die meisten Hotelbewohner gingen aber grundsätzlich zu den Aufzügen in der Mitte des Gebäudes, weil sie von dort aus überall schnell hinkamen. Ich war mir sicher, dass Anna schlau genug war, diesen Aufzug zu wählen. Und darüber gab es große Diskussion. Am Ende konnte ich mich durchsetzten und ich hoffte jetzt, dass Annas Geistesblitz, den ich eben beobachtete hatte ihr genau diesen Gedanken geschickt hatte.

Bei einer anderen Frage wurde ich überstimmt. Wir waren uns einig, dass wir den Aufzug auf halber Strecke im zweiten Stock aufhalten wollten. Ich wäre dafür gewesen, dass Frank oder Tanja dort „zufällig“ vorbeilaufen sollten. Nina war aber so vehement dagegen, dass ich zurücksteckte. Sie selbst wollte im zweiten Stock Wache stehen und Anna zur Seite stehen können, falls es die kleine Halbitalienerin psychisch nicht schaffte.

Anna klappte unterdessen das Notizbuch zu und stand auf. Sie packte die Tasche unter den Arm und watschelte in ihren Flipflops in Richtung des „richtigen“ Hotelflügels los. Sie hatte es verstanden. Damit war es für mich höchste Zeit meinen neuen Posten zu beziehen.

Ich flüsterte noch ins Funkgerät „Sie geht zu unserem Aufzug“ und rannte los. Die anderen waren schon auf ihren Stockwerken in Position und falls ich ein anderes Signal gegeben hätte, wären sie schnell zu einem anderen Aufzug gegangen. Ich stürzte zur Treppe und rannte die vier Stockwerke in einem Rutsch hoch. Dann sprintete ich zu Annas Aufzug, versteckte die Kamera in einer Grünpflanze und begab mich außer Sichtweite.

Dadurch, dass Nina den Aufzug im zweiten Stock festgehalten hatte, bis sie das Signal von Tom bekommen hatte, dass Anna davor stand, brauchte er einige Momente, bis Anna einsteigen konnte. Dann stoppte Nina den Aufzug beim Hochfahren im zweiten Stock erneut und achtete darauf, dass niemand in der Nähe war. Somit brauchte Anna einige Zeit, bis sie oben war und ich schaffte es locker vor ihr.

Ich hörte den Gong, wie der Aufzug aufging, wieder zuging und schon war alles vorbei. Ich schnappte meine Kamera und machte mich wieder auf zur Lobby. Diesmal nahm ich den Aufzug, denn ich hatte jetzt weniger Eile. Tom war im Erdgeschoss postiert und würde schon auf Anna aufpassen. Leider war ich nicht alleine, denn sonst hätte ich der Versuchung nicht wiederstehen können, zurückzuspulen und mir die Szene schon mal anzusehen.

In der Lobby sah ich Anna schon wieder auf ihrem Platz sitzen und fleißig schreiben. Ihr Outfit hatte sich radikal geändert und sie fühlte sich sichtlich unpassend gekleidet.

Statt der gammligen Flipflops trug sie jetzt atemberaubende Highheels mit 10cm Absätzen. Da sie recht große Füße hatte, blieb diese Höhe noch im vertretbaren Bereich. Was für ein Glück, dass Trixi ebenfalls kein zierliches Frauchen gewesen war. Ihre Beine hatte Anna angewinkelt nebeneinandergestellt und war damit gut beraten. Denn ansonsten hätte der kurze Minirock noch mehr preisgegeben, als er es ohnehin schon tat. Vor allem, wenn man – wie ich – wusste, dass keine Unterwäsche in der Tasche gewesen war. Und ihn nahm an, dass Anna gehorsam gewesen war und sich ihrer entledigt hatte. Über dem Rock lugte ein kleiner Streifen traumhaft brauner Haut hervor, denn das Top, das Anna trug, war ihr ein wenig zu klein. Zwar war Trixi deutlich beleibter als Anna, aber sie Italienerin war ein gutes Stück größer und hatte breite Schultern. Darunter war zwar keine Wespentaille zu sehen, aber Fettpölsterchen suchte man auch vergeblich. Die ordentliche Oberweite passte gerade so in das knappe Top und Anna konnte nicht verhindern, dass sich ihre Brustwarzen deutlich abzeichneten. Immerhin waren Schuhe, Rock und Top schwarz, was zwar ihre verführerische Seite noch betonte, aber wenigstens nicht durchsichtig war.

Anna hatte fertig geschrieben und packte das Buch wieder zu der Kamera in die Tasche mit der Aufschrift ‚1‘. Daneben lag bereits ein unbeschrifteter Beutel, in dem sie ihre Klamotten verstaut hatte. Den nahm Anna jetzt in die Hand und ging zur Rezeption. Sie war anscheinend nicht ungeübt in Stöckelschuhen zu laufen und ihr Gang demonstrierte Selbstsicherheit und Stärke. Nur wenn man genau hinsah konnte man erahnen, dass es in ihr lange nicht so selbstbewusst zuging, wie sie allen vermitteln wollte.

Tom und ich hatten im Vorfeld gegrübelt, ob wir Anna einfach vertrauen sollten, dass sie wirklich all ihre Klamotten eingepackt hatte, oder ob die Möglichkeit bestand es zu kontrollieren. Wir selbst wollten in ihrem Abenteuer im Hintergrund bleiben. Letztendlich war diese Frage offen geblieben und ich war gespannt, wie er es gelöst hatte.

Ich traute meinen Augen nicht, als der Mann an der Rezeption den Beutel öffnete und vor Annas Augen deren Unterwäsche rausfischte. Wenn Anna vorhin blass geworden war, dann sah sie jetzt aus wie eine Tomate. Ihr Kopf lief dunkelrot an und man konnte ihre Scham regelrecht greifen.

Zufrieden verstaute der Rezeptionist die Sachen wieder im Beutel, packte diesen unter den Tresen und holte von dort eine Sporttasche hervor, die er Anna aushändigte. Während die sich schleunigst zu ihrer Sitzgruppe in der Lobby zurückzog, fragte ich mich wie viele Hände, Füße und vor allem wie viel Trinkgeld nötig gewesen waren, um dem Mann an der Rezeption dazu zubringen mitzumachen. Naja, Tom, der Autohauserbe hatte es ja schließlich reichlich.

Anna las bereits den zweiten Brief und ich begann wieder zu Filmen. Es war spannend ihre Regungen zu sehen, wenn man ungefähr wusste, was sie gerade las.

„Liebe Anna

Wenn du das hier liest, hast du dein erstes Abenteuer schon erfolgreich bestanden. Ich bin stolz auf dich. Und deshalb bekommst du jetzt auch schon eine erste Belohnung.“

Anna grinste glücklich und verschmitzt

„Wenn ich mich meiner Vermutung, was deine Vorlieben angeht nicht völlig danebengelegen habe, dann müsstest du jetzt schon mächtig erregt, vielleicht sogar schon feucht sein.“

Jetzt konnte ich beobachten, wie Anna ihre Beine aneinander rieb.

„Und damit sind wir schon mittendrin in deinem zweiten Abenteuer. Du hast jetzt die Aufgabe genau einen Orgasmus zu haben. Dazu darfst du keinerlei Hilfsmittel benutzen. Es ist total egal, wo du dir diese Belohnung gönnst, allerdings darf es nicht auf deinem Zimmer oder in irgendeiner Toilette sein. Und vergiss nicht alles genauestens zu dokumentieren. Viel Spaß!

Dein Tom“

Ich konnte regelrecht sehen, wie Anna ein Schauer über den Rücken lief. Sofort packte sie wieder das Buch aus und begann zu schreiben. Auch jetzt überlegte sie immer wieder und auch dieses Mal schien sie eine Idee zu haben.

In der Vorbereitung haben Tom und ich die schmutzigsten Fantasien über die außergewöhnlichsten Orte gehabt. Wir empfanden diese Aufgabe als echte Herausforderung, so in aller Öffentlichkeit. Erst als Nina zu unserem Team dazu gestoßen war, nahm sie uns ein wenig die Illusion. Sie überlegte aus der Sicht einer Frau, die diese Aufgabe lösen musste und kam nach kurzem Überlegen auf den Wellnessbereich. Er war vormittags zwar geöffnet, da aber alle Saunen und Wasseranlagen noch ausgeschaltet waren, trieb sich um die Uhrzeit kein Mensch dort rum.

Anna war ein kluges Mädchen und ihre Überlegungen deckten sich mit Ninas Gedanken. Deshalb machte sie sich, nachdem sie fertig geschrieben hatte, auf in Richtung Spa.

Ich gab ihren Aufbruch per Funkgerät an die anderen weiter. Tom war sowieso am anderen Ende der Lobby, Frank und Tanja waren von ihren Stockwerken 1 und 3 zurückgekehrt und liefen unschuldig durch die Lobby. Anna war keine Gefahr für sie, denn sie kannte die beiden ja nicht. Nina war schon im Garten postiert. Sie war sich sicher, dass Anna in die leer stehende Sauna gehen würde und so kam es ja dann auch.

Leider konnte ich mit meiner Kamera HilHlsdf

nicht bis auf Sichtweite an Anna herankommen. Es war wirklich kein Mensch im Spabereich und so fiel ich natürlich total auf. Ich traute mich aber in die Nachbarsauna, die ebenfalls leer und kalt war und konnte so wenigstens hören, was neben mir vor sich ging. Anna war sehr leise. Natürlich wollte sie nicht entdeckt werden. Trotzdem bildete ich mir ein ihren Höhepunkt zu hören. Ein paar unterdrückte Stöhnlaute waren zu vernehmen. Dann sah ich ihren Schatten an meiner Sauna vorbeigleiten und machte mich wieder auf den Weg ihr zu folgen. Per Funkgerät bekam ich die Nachricht, dass sie sich dieses Mal auf einen Liegestuhl am Pool gesetzt hatte und dort ihr Notizbuch beschrieb. Ich schaffte es mit extremem zoomen geradeso ein gutes Bild von ihr zu bekommen und dabei auf der anderen Seite des Pools versteckt zu bleiben. Da öffnete sie auch schon den nächsten Umschlag.

„Liebe Anna

Jetzt geht es dir besser, oder? Der erste Druck ist raus und du stehst schon vor Abendteuer Nummer 3. Im Beutel mit der ‚3‘ findest du 5Euro und den Namen eines kleinen Touristenladens an der Promenade. Deine Aufgabe ist denkbar einfach. Ich habe dort für dich ein T-Shirt hinterlegt, dass du erst in der Umkleide anprobierst, dann anlässt, zur Kasse gehst und dort kaufst. Du musst nur deinen Namen sagen, dann bekommst du das Teil. Alles klar? Dann los!

Dein Tom“

Anna brauchte diesmal nicht lange, um ihre Gedanken aufzuschreiben. Es schien ja wirklich einfach zu sein. Die Tücken der Aufgabe fand sie dann erst nach und nach heraus.

Für den Part außerhalb des Hotels hatten wir abgesprochen, dass Frank die Kamera übernahm. Er würde wesentlich näher an Anna rankommen und unauffälliger Filmen können. Mich hätte Anna ja sofort erkannt. So hielt ich mich etwas weiter hinten und beobachtete zusammen mit Tom und Nina die folgenden Szenen mit etwas Abstand.

Allein der Weg zu dem Geschäft war für Anna ein Spießrutenlauf. Mit ihren Stöckelschuhen und den knappen Klamotten, vermittelte sie ein deutliches Bild. Sie wirkte begehrenswert, geil und leicht zu haben. Nina meinte, dass man ihr sogar ansehen konnte, dass sie gerade erst gekommen war. Das machte ihre Ausstrahlung noch eindeutiger. Alle Männer schauten ihr hinterher. Egal ob Teenager, Opa, Single oder Familienvater mit Kindern an den Händen. Sie war der Hingucker schlechthin. Manche beließen es nicht beim Glotzen. Einige Spanier pfiffen ihr hinterher, eine Gruppe Engländer gab johlend Kommentare ab und ein einzelner Deutscher nahm sogar Tuchfühlung auf. Tom war schon zum Absprung bereit und wollte einschreiten, aber Anna gab ihm Souverän eine Abfuhr und der Stelzbock tollte sich.

Sie musste dreimal nach dem Geschäft fragen, dass Tom ihr auf den Zettel geschrieben hatte. Jedes Mal erntete sie schlüpfrige Blicke und vermutlich ebensolche Kommentare. Tom hatte ganz bewusst einen Laden am Ende der Promenade ausgesucht und es dauerte fast 20 Minuten, bis Anna ihr Ziel erreicht hatte. Frank und Tanja folgten ihr wie ein bummelndes Ehepaar in den Laden. Dabei hatte Tanja die Kamera in ihrer Handtasche versteckt und Frank achtete darauf, dass Anna immer im Bild war. Tom, Nina und ich zogen uns bis hinter die Strandbalustrade zurück und spähten von dort aus in das Geschäft.

Tom hatte ein weißes „I love Mallorca“ T-Shirt in der Größe S hinterlegt. Als Anna das Shirt sah bekam sie große Augen, das konnten wir sogar aus dieser Distanz sehen. Tom kicherte.

„Hoffentlich platzt es nicht!“

Anna verschwand in der Umkleide und blieb lange weg. Nina befürchtete schon, sie könne das Spiel an dieser Stelle abbrechen. Es dauerte zwar lange, aber dann kam Anna doch wieder aus der Umkleide. Sie trug tatsächlich das Shirt und Toms Angst schien nicht unberechtigt zu sein. Die Nähte spannten sich extrem und man konnte durch den weißen Stoff genau ihre Vorhöfe und Brustwarzen sehen. Wirkte sie vorher begehrenswert aber leicht zu haben, so war sie nun schlampig und billig geworden. Mit sichtbarer Mühe ging sie zur Kasse. Der junge Spanier traute kaum seinen Augen und redete auf Anna ein.

„Wahrscheinlich erklärt er ihr, dass er das T-Shirt auch noch in anderen Größen hat“ kommentierte Nina.

„Scht, das Beste kommt doch erst noch!“

Nina und ich schauten Tom fragend an. Der grinste diabolisch und meinte:
„Das Shirt kostet 10 Euro, Anna hat aber nur 5.“

„Das hast du nicht wirklich gemacht!“ schimpfte Nina.

Jetzt musste auch ich grinsen, denn wir sahen, dass Anna und der Verkäufer auch auf diesen kleinen faux pas aufmerksam geworden waren. Der Spanier schimpfte mit wilden Bewegungen und Anna versuchte all ihren Charme strömen zu lassen. Sie lächelte so verführerisch sie konnte und redete mit spitzem Mund betörend auf ihn ein.

Anfangs schüttelte der Verkäufer wild den Kopf und wackelte entschlossen mit dem Zeigefinger, doch nach und nach änderte sich seine Körpersprache und Annas Bezirzen schien Wirkung zu zeigen. Sie bettelte und flirtete mit ihrem Charme, was das Zeug hielt. Und tatsächlich hatte sie den Spanier irgendwann so weit. Er schimpfte zwar noch immer, aber jetzt klang es aus der Entfernung eher wie ein liebevolles Beschweren eines Mannes, der einsah, dass er verloren hatte.

Anna juchzte, beugte sich mit ihrem kompletten Oberkörper über die Theke und drückte dem Verkäufer rechts und links einen Kuss auf die Wangen. Der strahlte und genoss das tolle Gefühl, von einer so schönen Frau umgarnt zu werden.

Anna zog triumphierend weiter und vergaß darüber fast, wie „nackt“ sie jetzt angezogen war.

Sie suchte sich eine freie Liege am öffentlichen Badeabschnitt (es war noch Vorsaison, da gab es noch vereinzelt freie Plätze) und schrieb wieder brav in ihr Buch.

Dann kramte sie in der Sporttasche den nächsten Beutel mit dem nächsten Umschlag hervor. Beim Rausholen fiel ein knapper String mit aus dem Beutel und Anna wurde bekam erkennbar ein bisschen Panik. Und der Brief trug nicht dazu bei sie zu beruhigen.

„Liebe Anna

jetzt, wo du schon mal am Strand bist, kannst du dich auch gleich ein bisschen bräunen. Natürlich sind da T-Shirt und Rock unangebracht. Damit du aber nicht von der Polizei mitgenommen wirst, habe ich dir ein Kleidungsstück in den Beutel gepackt. Mehr brauchst du nicht. Du wirst dich jeweils 10 Minuten auf jeder Seite bräunen. Dazu musst du dich natürlich vor der Sonne schützen. Sonnencreme findest du ebenfalls im Beutel. Jemand, der dir den Rücken eincremet allerdings nicht – den musst du dir am Strand suchen.

Viel Spaß beim Entspannen.

Dein Tom“

Annas Gesichtsausdruck war nicht gerade entspannt. Sie schlug das Notizbuch wieder auf, das sie erst gar nicht weggepackt hatte und schrieb hinein.

Als sie fertig war verstaute sie es und nahm die Sonnencreme aus dem Beutel. Eine Umkleide brauchte sie nicht, sie zog den String einfach unter dem Rock an und streifte den dann ab. Als sie an sich heruntersah erschrak sie sichtbar. Der String war nicht nur zwischen ihren Arschbacken hauchdünn, auch vorne verdeckt er nur einen dünnen Streifen. Und der reichte niemals aus, um ihr dunkles Schamhaar zu verdecken. Ihre dichten italienischen Locken quollen nur so aus dem engen Höschen. Anna lief rot an und es schien ihr nun nur gelegen zu kommen ihr Oberteil auszuziehen. Damit verirrten sich vielleicht einige Blick auf ihrer Oberweite und entdeckten den kleinen Busch zwischen ihren Beinen nicht so schnell.

Als sie das T-Shirt abgelegt hatte, entwisch mir ein leiser Pfiff. Donnerwetter, da hatte sich Tom aber einen echten Volltreffer geangelt. Annas Brüste waren rund und fest, ein Traum für jede Männerhand. Selbst Nina zollte Anna Respekt.

„Ui, da hat sie aber wirklich schöne Dinger hervorgezaubert. Und wie gleichmäßig braun die sind. Ob sie regelmäßig ins Sonnenstudio geht?“

„Oder sie bräunt sich öfter oben ohne.“ überlegte ich und Tom ergänzte:

„Vielleicht ja ganz privat im Garten der Casa Cantone?“

„Streng bewacht von Papi und der italienischen Mafia.“ stichelte ich.

Anna hatte ihre prächtigen Titten ausreichend mit Sonnenschutz versehen und war uns Männern dabei eine Spur zu schnell gewesen. Nina schimpfte:

„Das sieht eben nicht immer aus, wie Nachts auf Sport1 wenn Frauen sich einölen! Das ist eine ganz normale Tätigkeit für uns, nicht nur für eure Geilheit gedacht. Außerdem weiß sie ja nicht, dass sie beobachtet wird.“

Bei Ninas Worten fiel mir etwas auf.

„Habt ihr bemerkt, dass Anna bei den letzten beiden Aufgaben nicht mehr gefilmt hat!? Hattest du was in die Richtung in die Briefe geschrieben Tom?“

„Nein, du hast Recht. Das werden wir dann aber heute Abend noch ansprechen müssen!“

Sein Tonfall war halb von Strenge und halb von Vorfreude gefärbt.

Ich grinste und Nina kommentierte:
„Das gefällt euch, was? Ein junges unschuldiges Ding durch die Gegend zu treiben und sie dann auch noch strengstens zu bewachen und sich all ihre kleinen Fehler zu merken!“

Anna war mittlerweile auch mit ihren wirklich schönen braunen Beinen fertig und suchte jemanden, der ihr mit dem Rücken half.

Zu meinem Leidwesen wählte sie dazu zwei Frauen, die neben ihr auf der Liege saßen. Tom sah aus, als wäre es ihm ganz recht gewesen, dass Anna keinen Kerl gefragt hatte.

Nachdem sie auch diese Hürde überwunden hatte, sah man Anna an, dass sie froh war, sich erst einmal 10 Minuten auf den Bauch legen zu können. Zu ihrem Glück bekam sie nicht mit, was hinter ihr vorging. Alle Blicke ruhten auf ihrer braungebrannten Rückseite. Der String war ebenfalls braun uns knapp geschnitten, dass es wirkte, als läge Anna splitternackt am Strand. Alle Männer starrten und die meisten mussten sich nach wenigen Blicken den Inhalt ihrer Badehose neu sortieren, weil er an Größe zugenommen hatte.

Anna lag unruhig da, bewegte immer wieder ihren Hintern nervös hin und her und schaute ständig auf die Uhr. Nach 10 Minuten kam der schwere Part auf sie zu. Sie musste sich umdrehen. Dabei legte sie ihre Arme bewusst lasziv hinter ihren Kopf um ihre Titten zu betonen. Als wollte sie alle Blicke einladen ihren Oberkörper zu erkunden und dafür ihre hervorquellenden Haare nicht zu beachten. Offensichtlich gelang es, bei einem Herrn sogar so gut, dass er ungebremst in einen Sonnenschirm lief.

Anna musste grinsen, war aber sichtlich froh, als sie sich nach den zweiten 10 Minuten wieder anziehen durfte. Tom ärgerte sich, dass er in den Brief diesbezüglich keine Anweisungen geschrieben hatte, denn Anna streifte sich selbstverständlich wieder ihr schwarzes Top über. Aber immerhin trennte sie sich auch wieder von dem Tanga, nachdem sie den Rock wieder an hatte.

Sie verließ den Strand und setzte sich erst ein gutes Stück weiter entfernt hin, um in ihr Notizbuch zu schreiben. Verständlicherweise war sie darauf aus, den Ort des Geschehens so schnell wie möglich zu verlassen. Dagegen, dass sie vermutlich noch den ganzen Tag das Hauptgesprächsthema an diesem Strandabschnitt war, konnte sie allerdings nichts tun.

Anna war fertig mit schreiben und nahm sich den Umschlag Nummer 5 vor.

„Liebe Anna

Wenn du das hier liest, hast du die Hälfte deines Abenteuers schon bewältigt. Ich bin echt stolz auf dich und dafür hast du dir auch eine Belohnung verdient. Kauf dir mit dem beiliegenden Geld eine Erfrischung, was zu Trinken, oder ein Eis. Mach dir ein paar schöne Minuten, bevor du zum nächsten Abenteuer aufbrichst. Denn das wird wirklich herausfordernd. Wenn du bereit bist, dann gehe in die Putzkammer neben dem Zimmer Nummer 412. Dort findest du einen weiteren Umschlag und alle Sachen, die du für die Aufgabe brauchst. Bis dann.

Dein Tom“

Anna suchte sich ein Cafe und gönnte sich einen großen Eisbecher. Und auch wir waren froh in der Nähe einen schattigen Platz zu finden, an dem wir drei ein Eis aus der Hand genießen konnten. Frank und Tanja hatten mir meine Kamera wieder übergeben und waren schon wieder im Hotel. Die beiden hatten noch etwas vorzubereiten.

Wow, die Hälfte war schon vorbei und bis jetzt war alles bestens gelaufen.

Allerdings war die nächste Aufgabe in meinen Augen die heftigste. Ich war gespannt, ob Anna schon genug Vertrauen zu Tom aufgebaut hatte, oder ob sie das Abenteuer abbrach.

Wir folgten Anna zurück ins Hotel und ließen dabei wieder sehr viel Abstand. Sie ging direkt zu den Aufzügen in der Lobby und fuhr ganz nach oben. Dort ließen wir sie ungestört die Putzkammer finden und betreten. Wir wussten, dass Tanja und Frank an beiden Enden des Ganges postiert waren und Wache hielten. Erst als Anna in der Kammer verschwunden war, trauten wir uns auf den Gang. Lange Zeit hörten wir nichts. Anna las wohl gerade den Brief oder war dabei ihn zu verdauen.

„Liebe Anna

Wie versprochen kommt hier eine echte Mutprobe auf dich zu. Wenn du sie bestehen willst, musst du mir voll vertrauen.

Am letzten Regal in dieser Putzkammer sind vier Handschellen befestigt, zwei oben und zwei unten. Deine Aufgabe ist es, ausschließlich das anzuziehen, was du in der Tasche findest und in Betrieb zu setzen. Dann stellst du deinen Rücken gegen das Regal, spreizt Arme und Beine und kannst somit die Handschellen um deine Hand- und Fußgelenke schließen. Um alles andere kümmere ich mich!

Dein Tom“

Leider konnte ich auch bei dieser Aufgabe nicht direkt filmen, aber wir hörten mit Genugtuung, dass Anna eine Rolle Klebeband abwickelte. Sie hatte sich wieder an ihre Digicam erinnert und sie mit Hilfe des Klebebandes an einem der Regale befestigt.

Offensichtlich hatte sie den Schock verdaut, ihre Gedanken notiert und sich entschieden sich der Herausforderung zu stellen.

Tom und ich klatschten lautlos ab. Wir hatten die ganze Zeit vor dem Raum gewartet und uns schon ein wenig Gedanken gemacht. Natürlich wäre uns Anna, wenn sie abgebrochen hätte, direkt in die Arme gelaufen. Aber dann hätte sie wenigstens sofort gesehen, wie gut wir auf sie aufgepasst hatten. Aber dazu kam es nicht.

Tom lauschte wie ein kleines Kind an der Tür und berichtete mir flüsternd in die laufende Kamera:

„Wenn ich mich nicht verhört habe, hat sie gerade ihre Kleidung abgestreift. Jetzt muss sie noch die beiden Utensilien aus der Tasche anziehen, die sie in der Ecke gefunden hat.“

Tom machte eine bedeutungsvolle Pause und Flüsterte mit großen Augen:

„Einen Ballknebel und ein Dildohöschen!“

Toms Augen wurden noch größer und aus ihnen brach ein Strahlen hervor.

„Ich höre wie sie den Vibrator angeschaltet hat! Es geht los!“

In den nächsten Minuten hörten wir lediglich das leise Brummen des Freudenspenders. Dann mischte sich langsam unterdrücktes Stöhnen dazu. Und wenige Zeit später konnte man sogar ohne sein Ohr an die Tür zu halten deutlich Annas Lustgeräusche hören. Ihr Stöhnen wurde trotz des Knebels immer fordernder und schon bald waren Tom und ich uns einig, dass Anna hinter der verschlossenen Tür einen Orgasmus in ihren Ballknebel schrie.

Ich wollte Tom gerade zu seinem grandiosen Fang gratulieren, da zog Ärger auf.

Nina kam über den Gang gerannt. Noch bevor sie atemlos bei uns ankam begann sie vehement zu flüstern:

„Da kommt jemand.“

„Nicht so schlimm!“, beruhigte sie Tom. „Wir haben damit gerechnet, dass jemand hier vorbei geht. Man kann Anna nur hören, wenn man sich wirklich darauf konzentriert. Außerdem können wir uns ja hier unterhalten, dann lenken wir zusätzlich ab.“

„Keine Gäste!“, zischte Nina, „es kommt eine Putzfrau!“

Das war übel. Wir hatten den vierten Stock gewählt, weil er in der Nebensaison kaum belegt war. Frank hatte an diesem Morgen den Putzfrauen aufgelauert und als sie die Tür aufstehen ließen, einfach ein dickes Stück Klebeband über das Schloss geklebt. Somit konnte die Tür zwar zugedrückt werden, der Schnapper fiel aber nicht ins Schloss. Wenn jetzt eine Putzfrau in den vierten Stock unterwegs kam, war es klar, dass sie in „unsere“ Putzkammer wollte. Und das konnten wir nicht zulassen.

Tom machte Meldung an das ganze Team und Frank gab sofort Antwort:

„Bleibt entspannt Leute, ich mach das schon.“

Kaum hatten wir seine Stimme in unseren Ohrhörern gehört, sahen wir ihn auch schon den Gang entlang schreiten. Nur Momente danach betrat auch die angekündigte Putzfrau unseren Flur.

Nina hielt neben mir die Luft an.

Frank machte eine Geste, als ob er sich freuen würde die Putzfrau zu sehen und ging schnurstracks auf sie zu. Halb Deutsch, halb Englisch redete er auf sie ein und berichtete von seinem Zimmer und einem Mangel, den er ihr zeigen wollte. Die gute Frau war ganz verdattert. Anscheinend wurde sie nicht oft so direkt angesprochen. Sie versuchte Frank an den Hausmeisterdienst zu verweisen, aber er blieb hartnäckig. Er nahm die ältere Dame bestimmt am Arm, hakte sich bei ihr ein uns ging in die entgegengesetzte Richtung davon. Dabei feixte und lachte so lange, bis auch die Putzfrau einen freundlicheren Ton an sich hatte.

Puh, wir drei atmeten tief durch. Frank hatte uns etwas Zeit verschafft. Allerdings würde er die Frau nicht ewig aufhalten können, es wurde Zeit, dass wir diese Nummer hier schnellstens beendeten.

Nina rief über das Walkie-Talkie schon nach Tanja. Sie war unsere Exitstrategie und wir hofften auch dieses Abenteuer planmäßig beenden zu können.

Tanja kam sofort um die Ecke. Ich musste mich beherrschen mein Erstaunen nicht lautstark zum Ausdruck zu bringen. Tanja hatte sich wirklich weltklasse verkleidet.

Sie hatte eine schwarze Bluse mit schwarzem Rock kombiniert und trug darüber eine weiße Schürze. Dazu hatte sie ihre Haare hockgesteckt und mit einem weißen Tuch zusammengebunden. Natürlich sah sie nicht aus, wie eine der hier im Hotel angestellten Reinigungskräfte, weil sie nicht deren Uniform trug. Aber sie hatte sich definitiv in eine Putzfrau verwandelt und ich war mir sicher, dass Anna in ihrem Schock und ihrer Angst den Unterschied nicht merken würde.

Tanja zwinkerte uns zu und holte dann einen Schlüssel raus. Natürlich musste sie die präparierte Tür nicht aufschließen, aber die Illusion sollte so gut wie möglich sein. Dann klapperte sie mit ihrem Schlüssel am Schloss der Tür rum.

Bis auf das sonore Brummen verstummten im Inneren der Putzkammer schlagartig sämtliche Geräusche.

Das blieb auch noch so, als Tanja die Tür aufschob. Das Licht im Inneren war angeschaltet (schließlich filmte Anna ihren Auftritt ja).

Tanja drehte sich im Raum, als wunderte sie sich, warum es nicht dunkel war. Als sie in Annas Richtung sah, ging ein riesen Krach los. Anna zerrte an ihren Arm- und Fußschellen gleichzeitig. Das Metall klapperte am Regal und ich befürchtete, dass sie das gesamte Möbel umwarf und sich darunter begrub. Zusätzlich schrie sie panisch in den Knebel.

Tanja reagierte hervorragend. Sie begann erstaunt vor sich hin zu reden. Natürlich nicht auf Deutsch. Wir wollten uns ja nicht verraten. Leider konnte Tanja kein Spanisch – das wäre perfekt gewesen – aber sie hatte in der Schule Russisch gelernt, das tat es auch.

So schimpfte und zeterte sie vor sich hin und machte dabei einige Schritte auf Anna zu. Wir verloren sie aus dem Blickfeld, hörten aber, wie Tanja ihre Tonart änderte.

Sie hörte auf zu schimpfen und begann beruhigend auf Anna einzureden. Wir hörten, wie sie die Handschellen (die mit einem kleinen Haken an der Rückseite zu öffnen waren) aufmachte und Anna langsam befreite.

Das war unser Stichwort. Wir entfernten uns in verschiedene Richtungen und bereiteten uns darauf vor, Anna auch nach diesem Abenteuer nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich konnte vom Ende des Ganges sehen, wie Tanja wieder den Raum verließ. Über das Funkgerät hörte ich sie sagen:

„Junge, junge, da habt ihr es aber fast übertrieben. Anna ist völlig fertig. Sie hat sich angezogen und sofort das Notizbuch rausgeholt. Ich denke das hilft ihr sich wieder zu finden. Vermutlich wird sie dort auch noch den nächsten Umschlag öffnen, es wird also noch eine Weile dauern, bis es weiter geht.“

Tanja machte sich auf in ihr Zimmer, um sich wieder umzuziehen.

Tom war auf die eine und ich auf die andere Seite des Ganges gegangen. Ich freute mich, dass Nina sich für meine Seite entschieden hatte. So hatten wir einen Moment Zeit miteinander.

„Ist Anna wirklich gekommen?“, fragte mich Nina.

„Ich weiß es nicht genau, aber es hat sich schon sehr danach angehört.“

„Unglaublich!“

„Ja, das finde ich auch.“, pflichtete ich Nina bei. „Ich glaube es gibt sehr wenige Frauen, die so leicht kommen können.“

„Schon die Nummer in der Sauna, wäre für mich eine echte Herausforderung gewesen. So ganz ohne Hilfsmittel!?“

„Tom hat sich gestern davon überzeugen können, dass Anna schnell und in allen möglichen Lagen kommen kann.“, grinste ich.

„Im Gegensatz zu mir.“ Ninas schaute mich mit einem traurigen Hundeblick an.

„Tut mir leid, dass ich dir das nicht bieten kann!“

Das war ein heikler Moment. Nina empfand diese Sache als Makel. Ich nicht und das musste ich ihr überzeugend klar machen.

„Das sollte es aber nicht. Ich finde es viel besser, dass du da ein wenig ausdauernder bist und nicht so schnell kommst.“

„Das verstehe nicht. Was soll denn daran gut sein?“

Ich lehnte meinen Kopf zu ihr und raunte ihr mit tiefer Verführerstimme ins Ohr:

„Na so kann ich dich viel länger bearbeiten, aufgeilen und um einen Orgasmus betteln lassen…“

Ninas stockte der Atem. Sie rieb ihre Beine aneinander und hauchte.

„Das macht mich ganz schön an…“ und mit deutlicher Verzögerung fügte sie hinzu: „Herr!“

Das wiederum verursachte nun Platznot in meiner Hose. Doch ich kam nicht mehr dazu es Nina zu stecken, denn Anna kam aus der Putzkammer.

Sie wirkte äußerlich aber auch innerlich durcheinander.

Die letzte Nummer hatte sie wohl ganz schön mitgenommen und ich war mich sicher, dass wenn sie abbrechen würde, jetzt der einzig kritische Zeitpunkt war.

Aber anscheinend hatte sie nicht vor, aus dem Spiel auszusteigen. Sie hatte wohl schon die nächste Aufgabe gelesen und auch ihre Gedanken notiert. Denn sie machte sich mit einer Schlüsselkarte in der Hand auf, in unser Zimmer zu gelangen. Dort wartet ein kleiner Präsentkorb auf sie, den sie für die nächste Aufgabe brauchte. Denn in ihrem Abenteuer Nummer 6 musste sie an einem für sie fremden Zimmer klopfen und dem Bewohner den Präsentkorb mit den Worten übergeben:

„Wir haben erfahren, dass sie heute Geburtstag haben. Dieser Präsentkorb ist eine kleine Aufmerksamkeit unseres Hauses. Darüber hinaus stehe ich ihnen für zur Verfügung. Ich erfülle ihnen sämtliche Wünsche, was sie auch wollen!“

Natürlich war das alles mit Frank abgesprochen. Aber das wusste Anna ja nicht. Vermutlich ging sie davon aus, dass ein „normaler“ Gast eines Urlaubshotels nicht auf ihr zweideutiges Angebot eingehen würde. Aber sie konnte es nicht wissen. Das eigentliche Abenteuer an dieser Aufgabe, war die bange Zeit davor und die Überwindung, sich einem Wildfremden anzubieten.

Während Anna in unserem Zimmer den Präsentkorb holte und sich für ihr nächstes Abenteuer sammelte, rannten wir schnell zu Frank. Er hatte sich bereits in seinen Bademantel gehüllt. Tanja hatte ihre perfekte Verkleidung abgelegt. Sie saß im Bikini und leichtem Sommerkleidchen auf dem Bett und ich musste ihr innerlich Respekt zollen. Für ihr Alter hatte sie eine verdammt heiße Figur.

Tom beeilte sich die Videokamera unauffällig im Eingangsbereich zu verstecken. Er war gerade fertig, als es bereits Klopfte.

Tanja, Nina, Tom und ich zogen uns ins Zimmer zurück und Frank rührte sich nicht. Er hatte sich seine Haare feucht gemacht und mit den Händen verwuschelt. Mit dem Bademantel und dem Handtuch um den Hals sah er aus, als wäre er gerade aus der Dusche gekommen.

Er wartete ein weiteres Klopfen ab, rief fröhlich „Ich komme“ und ging zur Tür. Mit einem „Ja bitte!?“ empfing er Anna.

Einen Moment herrschte Stille, vermutlich hatte Anne nicht erwartet jemanden im Bademantel anzutreffen. Aber schon nach wenigen Sekunden hatte sie sich wieder berappelt, denn sie sagte brav ihren Text auf:

„Wir haben erfahren, dass sie heute Geburtstag haben. Dieser Präsentkorb ist eine kleine Aufmerksamkeit unseres Hauses. Darüber hinaus stehe ich ihnen für zur Verfügung. Ich erfülle ihnen sämtliche Wünsche, was sie auch wollen!“

Frank schwieg. Leider konnten wir Anna nicht sehen, weil sei ein bisschen seitlich von der Tür stand. Dafür hatte Tom die Kamera perfekt aufgebaut und ich freute mich schon auf die Aufnahmen.

Alles was wir von hinten mitbekamen, war Franks Rückansicht. Er stieß ein langes „mhh“ aus, als würde er ernsthaft darüber nachdenken. Dann öffnete er kurz seinen Bademantel, zog die beiden Seiten weit auseinander und legte sie wohlgeordnet wieder übereinander. Die Szene dauerte nur 2 Sekunden, aber sie war voller Dramatik.

Tanja hielt die Spannung nicht mehr aus. Ich weiß nicht ob sie eifersüchtig war, oder Anna einfach nur erlösen wollte, auf jeden Fall rief sie aus dem Zimmer: „Wer ist an der Tür Schatz!?“

Frank drehte sich gemütlich um und antwortete: „Der Zimmerservice, sie haben mir einen Geschenkkorb zu meinem Geburtstag gebracht.“

„Oh, wie Aufmerksam. Das ist ja wirklich ein super Service hier!“, flötete Tanja zurück.

Frank grinste verschmitzt. „Brauchen wir sonst noch was?“

Tanja rollte die Augen als sie uns anguckte. Sie raunte uns zu: „Er kann es einfach nicht lassen. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr er diese Situation genießt. Am liebsten würde er sie ausnutzen!“

Dann drehte sie sich wieder zur Tür und machte dem Ganzen ein Ende:

„Nein, wir brauchen sonst nichts. Und jetzt komm, wir wollen doch auf dem Balkon frühstücken!“

Frank drehte sich wieder zu Anna, nahm den Korb entgegen und bedankte sich mit einem schelmischen: „Schade, aber trotzdem vielen Dank!“

Wir hörten Anna regelrecht aufatmen und sich höflich verabschieden.

Wir beglückwünschten Frank für seine hollywoodreife Leistung und Tom bedankte sich auch nochmal ausführlich für seinen spontanen Einsatz vor der Putzkammer. Er hatte die Aufgabe und damit das ganze Abenteuer gerettet und das war extrem wichtig für Tom. Schließlich ging es für ihn hier um mehr, als nur ein bisschen Spaß zu haben. Für ihn stand die Aussicht auf eine Beziehung mit einer echten Seelenverwandten auf dem Spiel.

Um für die nächste Aufgabe bereit zu sein, gingen wir auf den Balkon. Es war zwar etwas eng, aber das machte uns nichts aus. Tanja und Frank setzten sich auf die beiden Plastikstühle, die auf jedem Balkon standen. Tom und ich trugen die normalen Stühle aus dem Zimmer ins Freie. Insgesamt hatten wir also vier Sitzplätze. Einer zu wenig.

Ich wollte Nina schon den letzten Stuhl anbieten und gentlemanlike stehen. Aber sie schob mich auf den Stuhl und setzte sich kurzerhand auf meinen Schoß. Ich war glücklich. Sie fühlte sich so leicht und gut an und ich genoss ihre Nähe.

Wir hatten keineswegs vor wirklich auf dem Balkon zu frühstücken, wie es Tanja vorhin gesagt hatte. Aber es war für die Annas nächste Aufgabe ein zusätzlicher Kick, wenn sie davon ausging, dass auf dem Balkon nebenan ein unwissendes Pärchen friedliche frühstückte. Denn in ihrem vorletzten Umschlag fand sie folgenden Brief:

„Liebe Anna,

jetzt hast du es fast geschafft. Weil du bis hier hin durchgehalten hast, bekommst du nochmal eine Belohnung. Du darfst dir mit dem kleinen Freudenspender aus der Tasche dreimal Erleichterung verschaffen. Allerdings musst du es auf dem Balkon machen.

Genieß es, denn bald ist dein Abenteuer vorbei.

Dein Tom“

Schon bald hörten wir, wie die Balkontür geöffnet wurde. Es ging los.

Nina, Tom und ich verhielten uns still. Schließlich wollten wir Annas Illusion nicht zerstören. Frank und Tanja unterhielten sich spärlich und leise. Gerade laut genug, damit Anna hören konnte, dass die Beiden da sind, aber auch leise genug, dass wir Annas kleinen Vibrator hören konnten. Es war ein batteriebetriebener Zauberstab, der nicht so laut und heftig war, wie sein großer Bruder mit Kabel, aber immer noch beachtliche Lust verursachte. Das versicherte uns zumindest Nina und die musste es ja wissen, schließlich war das Ding aus ihrer Spielzeugkiste.

Ich hatte erwartet, dass Anna nicht lange brauchen würde, aber, dass sie so schnell sein würde, hätte ich nicht gedacht. Nach nicht mal 30 Sekunden hörten wir sie zum ersten Mal unterdrückt aber eindeutig Aufstöhnen. Nina und Tanja blickten sich ungläubig an. Frank und ich klopften Tom gedanklich auf die Schulter. Ich raunte ihm zu:

„Da hast du dir ja ein ganz schön scharfes Teil angelacht.“

Tom genoss den Augenblick und war nicht in der Lage zu antworten. Aber sein grinsen wäre um den ganzen Kopf gegangen, wenn die Ohren nicht im Weg gewesen wären.

Der erste Orgasmus dauerte fast eine Minute und danach ging es sofort weiter. Hatte Anna anfangs noch darauf geachtet, leise zu sein, verlor sie zunehmend die Beherrschung. Bei ihrem dritten Höhepunkt, den sie schon nach wenigen Minuten erreicht hatte, entwich ihr sogar ein spitzer Schrei, der durch die ganze Hotelanlage hallte.

Danach hörten wir nur, wie die Balkontür wieder zugeschoben wurde und beeilten uns, das Finale nicht zu verpassen.

„Liebe Anna

Du hast es tatsächlich geschafft. Jetzt bleibt dir nur noch diese kleine letzte Aufgabe, dann hast du das ganze Abenteuer gemeistert. Ich bin jetzt schon stolz auf dich.

Was jetzt kommt ist nicht weiter dramatisch. Du musst eigentlich nur noch zur Rezeption gehen und die Tasche wieder abgeben, damit du deine eigenen Klamotten zurückbekommst.

Ach, eine Kleinigkeit fällt mir noch ein. Der Rezeptionist wird kontrollieren, ob auch alles wieder in der Tasche ist. Inklusive der Klamotten die du heute Vormittag getragen hast. Du solltest ihn also nicht enttäuschen, sonst bekommst du deine Sachen nicht zurück und hast das Abenteuer so kurz vor Schluss doch noch vergeigt.

Unsere Klamotten sind übrigens zufällig alle gerade in der Hotelwäscherei, ups J.

Dein Tom“

In Wahrheit hatten Tom und ich unsere Sachen in die Koffer geschmissen und alles bei Nina untergestellt. Um es Anna nicht zu einfach zu machen, hatten wir natürlich auch alle Bademantel und Handtücher entsorgt. Und Nina hatte uns auf den Tipp gegeben, auch die Betten abzuziehen. Schließlich wären Bettlaken ja perfekte Verhüllungsutensilien und sie selbst hätte sich sofort eins geschnappt. Ich war immer wieder überrascht wie viel Gemeinheit in dieser kleinen liebenswerten Person doch steckte.

Wir waren gespannt, wie sie diese letzte Hürde bewältigen würde und verteilten uns auf dem Weg zur Rezeption. Ich hatte mich wieder in die Lobby gesetzt, um die letzten Meter und die Übergabe zu filmen. Die anderen bewachten die Gänge und Aufzüge.

Es dauerte ein bisschen, bis Anna auftauchte.

Aber sie wurde mir schon vorher Angekündigt. Jeder Posten von uns, an dem sie vorbeikam gab einen anerkennenden Kommentar über die Walkie Talkies durch. Dauernd hörte ich fetzen wie „unglaublich… alle Achtung… nicht schlecht…. Wow.

Ich war gespannt, was da auf mich zukam und als Anna dann aus dem Aufzug stieg musste ich auch anerkennend durch die Zähne pfeifen.

Zuerst hatte ich sie gar nicht erkannt. Ich war gespannt, wie sie sich aus der Affäre ziehen würde. Vielleicht mit einem Handtuch aus der Putzkammer oder ähnlichem. Aber nichts da. Aus dem Aufzug kam eine Frau in einem grünen Samtabendkleid. Zumindest auf den ersten Blick.

Anna hatte den kompletten Vorhang unseres Hotelzimmers abmontiert und sich umgeworfen. Und das nicht mal schlecht. Wenn man es nicht besser wusste, konnte man ihre Hülle wirklich für ein extravagantes Abendkleid halten. Nur ihre nackten Füße wollten nicht so recht zum Outfit passen. Aber das machte Anna mit ihrem Auftreten wett. Sie ging – nein, sie schritt – vom Aufzug zur Rezeption. Eigentlich war sie völlig unpassend gekleidet. Um sie herum liefen lauter Touristen mit Flipflops, Poloshirts, Bademänteln, Badeklamotten und Handtüchern auf den Schultern. Sie war mit ihrem Abendkleidlook komplett overdressd. Aber durch ihre Selbstsicherheit drehte sie den Spieß rum. Auf einmal schien nur noch sie richtig zu sein. Alle Menschen um sie herum waren auf einmal unpassend gekleidet. Die Hotellobby wirkte schäbig und nicht gut genug für ihre Anwesenheit und selbst das ganze Umfeld, mit Pool und Urlaubsstimmung wirkte deplatziert. Anna war der Mittelpunkt. Barfuß, ganz ohne Schmuck und Schminke schwebte sie, nur von einem Vorhang umhüllt durch den Eingangsbereich und alles um sie herum verblasste.

Toller Auftritt! Tolle Frau! Ich war begeistert.

Anna verlor ihre Selbstsicherheit auch nicht, als der Mann an der Rezeption die Tasche gründlich durchsuchte und ihr dann ihren Jutebeutel mit ihren normalen Klamotten wieder aushändigte. Aber Anna dachte nicht mal daran, sich umzuziehen. Sie genoss die Aufmerksamkeit und ihren Sieg.

Tom und Nina hatten sich mit offenen Mündern und Augen zu mir gesellt und wir starrten zu dritt um die Wette.

Annas Augen suchten die Lobby ab und sie strahlte, als sie uns entdeckte. Sie grinste über das ganze Gesicht und kam zu uns.

Tom ging ihr ein paar Schritte entgegen, aber er kam nicht weit, weil sich Anna ihm entgegenwarf. Sie umarmten sich und Anne küsste unentwegt seinen Hals. So kamen die beiden langsam und wild turtelnd zu unserer Sitzgruppe.

Anna plapperte drauf los wie ein Wasserfall. Die lange Zeit alleine hatte ihr Mitteilungsbedürfnis stark ansteigen lassen. Ihr kleines Abenteuertagebuch war zwar ein geduldiges Gegenüber gewesen, aber sie sehnte sich danach ihre Erlebnisse anderen Menschen erzählen zu können. Die meiste Zeit schwärmte sie über die Schmetterlinge im Bauch und die zügellose Geilheit, die die Aufgaben in ihr ausgelöst hatten. Nur an einer Stelle wurde sie plötzlich sehr ernst.

„Tom, es war wirklich wunderschön und aufregend, was du mir heute Vormittag geschenkt hast. Aber du hättest mich auf keinen Fall aus den Augen lassen dürfen. Die Aufgabe in der Putzkammer war vielleicht toll geplant, aber nicht bis zu Ende gedacht!“

Sie schaute ihn mit leicht nach vorne gesenktem Kopf an, wie eine schimpfende Lehrerin. Dann änderte sich ihr Ausdruck und sie wirkte mit einem Schlag verletzlich und zerbrechlich.

„Du hast mich alleine gelassen! Weißt du wer mich befreit hat? Hast du das überhaupt mitbekommen?! Eine russische Putzfrau hat mich gefunden! Weißt du, wie ich mich da gefühlt habe. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt, als mich diese Person…“

Weiter kam Anna nicht. Mit weit aufstehemden Mund und völlig sprachlos starrte sie auf Tanja und Frank, die sich genau in diesem Moment zu uns gesellten.

„Perfektes Timing ihr beiden!“, lobte Tom.

„Anna wollte uns gerade erzählen, wie sie sich gefühlt hat, als du sie in der Putzkammer wild zuckend mit einem Dildohöschen zwischen den Beinen angetroffen hast.“

Anna konnte immer noch nichts von sich geben. Tanja sprang auf den Zug auf:

„Ach ja!? Wie hat sie sich denn gefühlt?“

Anna schwieg immer noch.

Nina kam ihr zu Hilfe. Oder fiel sie ihr in den Rücken?

„Hat es dich vielleicht angemacht?“

Frank reagierte am schnellsten:

„Hat es dich aufgegeilt?“

Ich verstand das Spiel und machte mit:

„Musstest du dich sehr zurückhalten, um nicht noch zu kommen, als du erwischt wurdest?“

So langsam taute Anna wieder auf. Ein betretenes Lächeln umspielte ihre Lippen. Tanja setzte noch einen drauf:

„Wenn ich mich recht erinnere, hast du es nicht geschafft, dich zurückzuhalten. Du kleines geiles Flittchen bist doch gekommen, als ich die Tür geöffnet habe, oder?“

Unsere Aufmerksamkeit fokussierte sich jetzt ganz auf Anna. Die Stimmen um uns herum verstummten, die Bilder verblassten, die Bewegungen verschwommen. Wie in Zeitlupe nahmen wir gebannt wahr, wie Anna sanft nickte.

„Ja, es hat mich angemacht.“

Und nach einem Zögern schlug sie die Augen nach unten und fügte hinzu:

„Und ja, ich bin nochmal gekommen, als du die Tür geöffnet hast.“

Tom strahlte wie ein Atomreaktor.

Nina schaute mich mit großen Augen an und Tanja grinste ihren Mann an und raunte ihm zu:

„Du schuldest mir ein Abendessen!“

Dann wurden wir Zeuge eines seltenen Schauspiels. Wir durften miterleben, wie einem Menschen förmlich sichtbar der Groschen fiel. Anna war von ihrer Verlegenheit so abgelenkt gewesen, dass sie erst jetzt verstand, was es eigentlich bedeutete, dass Tom Tanja und Frank kannte.

Sie stand mit einem Ruck auf, drehte sich zu Tom und rief mit leuchtendem Gesicht:

„Du hast mich nicht alleine gelassen!“

Tom und wir brauchten einen Moment, bis wir Annas Gedankengang nachvollzogen hatten, da fiel Anna schon vor Toms Sessel auf die Knie. Sie legte ihren Kopf auf seine Beine, wie ein Hund der seine Zuneigung zu seinem Herrchen zeigen will und murmelte immer wieder vor sich hin:

„Du hast mich nicht alleine gelassen! Du hast mich nicht alleine gelassen!“

Tom streichelte Anna über den Kopf und versenkte dann seine Hand in ihren dichten Locken und graulte sie.

Es war eine tief romantische Szene. Zwei Seelen hatten sich gefunden.

Keiner traute sich etwas zu sagen, wir alle spürten, das war ein großer Moment für Tom und Anna.

Wir warteten höflich, bis Anne selbst die Spannung löste. Sie kniete sich aufrecht hin und schaute Tom von unten mit ihren dunkelbraunen Augen an. Ich konnte meinem Freund ansehen, dass er fast zerschmolz und ich verstand ihn nur zu gut. Die perfekte Frau, sein Gegenstück, hübsch, intelligent, gewitzt und mit allen seinen Vorlieben ausgestattet, kniete vor ihm und himmelte ihn an.

„Tom, ich will perfekt sein für dich. Ich möchte mich diesen Nachmittag für dich vorbereiten.“

Tom schaute sie unverständlich an:

„Aber du bist perfekt!“

Zu meiner Überraschung mischte sich Nina plötzlich ein:

„Nein, das ist sie noch nicht. Ich weiß was sie will und wenn du erlaubst, werden wir uns heute Nachmittag zurückziehen. Nur für uns Frauen. Ihr werdet es auch nicht bereuen!“

In mir jubelte es. Erstens weil Nina sich immer mehr dem Tonfall einer Sklavin annäherte. Jetzt fragte sie sogar schon Tom um seine Erlaubnis. Und zweitens, weil sie mir beim letzten Satz verschwörerisch zublinzelte. Anscheinend würde da auch etwas für mich rausspringen.

Tom nickte etwas unsicher und die beiden Mädchen verschwanden. Allerdings nicht ohne uns vorher einen Abschiedskuss zu geben.

Tanja staunte:

„Wie lange lebt ihr vier schon in einer Dom-Sub-Beziehung?“

Tom lachte:

„Also bei mir sind es jetzt…“ er schaute auf seine Uhr „…genau 7 Minuten.“




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