Abrupt fiel künstliches Licht in den Viehtransporter. Es war in der Zwischenzeit dunkel geworden und eine Laterne beschien den Hof. Chris konnte nur wenig durch den Türspalt ausmachen, als Robert zu ihm herein kam. In der Hand hielt Robert ein Geschirr. Er ging langsam auf Chris zu und machte beruhigende Gesten mit der Hand. Erst wollte Chris eine Frage stellen, doch ein Blick von Robert genügte und er war wieder in seiner Rolle.
Robert ging auf den auf allen Vieren im Stroh knienden jungen Mann zu. Er strich im beruhigend über den Kopf. Dann begann er das Geschirr anzulegen. Ein metallener Ring kam in den Mund, so dass der Mund offen blieb und nur die Zunge heraushing. Lederriemen hielten alles am Platz. Sprechen war so nun auch sonst nicht mehr möglich. Nur noch unartikulierte Worte würden herauskommen, aber die Zunge war noch voll einsatzfähig. Dann wurden dem Ledergeschirr noch Scheuklappen hinzugefügt. Chris konnte zwar noch direkt nach vorne sehen, aber an den Seiten hatte er keine Sicht mehr. Es war, als wenn er durch einen Tunnel gehen würde. Alles wurde mit dem Halsband verbunden, so dass alles miteinander verschnürt war.
Dann erst löste Robert das Seil vom Anhänger. Mit festem Griff um das robuste Tau zog er Chris Richtung Ausgang. Erst war sich Chris nicht ganz sicher, ob er der Aufforderung wirklich folgen sollte. Robert bemerkte das Zögern. Er kniete sich neben seinem neuen Zuchtbullen nieder. „Wenn es dir zu viel wird oder du sonst irgendwie aussteigen möchtest, dann klopf drei Mal mit deinem rechten Vorderlauf auf den Boden oder muh drei Mal. Das ist dein Safewort und wir brechen alles ab.“
Das gab Chris ein wenig mehr Sicherheit und als Robert ein weiteres Mal an der Leine zog, folgte er ihm auf allen Vieren wie ein williges Opfertier. Robert schob die Tür des Anhängers auf und Chris konnte einen ersten Blick auf die Umgebung werfen. Es war so wie das Pärchen es ihm beschrieben hatte. Ein alter Bauernhof mit Haupthaus und einer großen alten Scheune. Viel mehr konnte er wegen der Scheuklappen und der Dunkelheit nicht wirklich ausmachen. Über eine kleine Rampe führte Robert ihn in Richtung Scheune. Der Boden bestand mal aus altem Kopfsteinpflaster, mal aus Flecken von Gras oder Erde. Auch Stroh lag hier und da rum. Vermutlich von dem großen Strohhaufen gleich neben dem Scheunentor.
Zum Glück regnete es nicht, denn der Abend hatte doch so seine Frische. Nackt wie er war fror Chris ein wenig, doch es hielt ihn auf Trapp auf Hängen und Knien bei Robert Schritt zu halten. Immer wieder spürte Chris das Ziehen an der Leine, welches sich durch die ganzen Lederriemen nun auf den ganzen Kopf verteilte. Unter all dem Geschirr, dürfte er doch gar nicht zu erkennen sein, dachte sich Chris.
Schneller als erwartet war die Distanz zur Scheune zurückgelegt und Robert öffnete das große Tor. Warmes Licht viel von innen auf den Hof. Ein leichter Ruck an der Leine und Chris trottete hinter dem Mann her in die erstaunlich warme Scheune. Es roch nach Stroh, nach Holz, auch ein wenig nach Tier. Man merkte, dass hier jahrzehntelang Kühe gehalten wurden. Der Bulle wurde in eine Box nach am Eingang geführt.
Robert band das Seil an einem schweren Eisenring, der in der Wand eingelassen war, fest. Dann Klopfte er seinem neuen Zuchtbullen auf die Schenkel. „Hier hast du was zu Saufen und zu Fressen. Stärkt dich, du wirst es noch brauchen heute.“ Damit verließ er die Box und verriegelte sie von außen.
Nun erst hatte Chris Zeit sich umzuschauen. Seine Box war nicht sehr groß, eben für eine Kuh oder einen Ochsen gedacht. Eine Rinne durchlief die Umgrenzung nahe der Tür. Hier sollte wohl alles, was hinten aus einer Kuh rauskam, weggespült werden können. Der Boden lag dick mit Stroh aus, so dass sowohl das Krabbeln als auch das Liegen recht gemütlich war. An das Pieken des Strohs hatte Chris sich schon gewöhnt. Am Kopfende, wo die Mauer war, waren zwei Tröge an der Wand auf Kopfhöhe befestigt. In einem befand sich frisches Wasser, im anderen eine Mischung aus Haferschleim und diversen pürierten Früchten.
Obwohl er keinen Hunger hatte, versuchte Chris ein wenig zu essen. Schließlich wurde ihm gesagt, dass er ja die Kraft brauchen würde. Alleine der Gedanke an das was kommen würde, durchlief seinen Körper wie ein elektrischer Schlag. Das Fressen war gar nicht so einfach mit der Maulsperre. Doch wenn er den Kopf direkt ins Fressen drückte, bekam er genug in den Mund. Dabei saute er sich aber doch sehr ein. Als er dann was saufen wollte, machte er es genauso, wobei er sich gleich ein wenig das Gesicht waschen konnte. Dann legte er sich aufs Stroh und begann zu warten.
Nicht lange danach hörte er, wie das Scheunentor geöffnet wurde. Offensichtlich kam Robert wieder, doch er war wohl nicht allein. Da die Box unten aus Holz war und nur oben Gitter besaß, konnte Chris nicht viel sehen. Nur ein kleiner Spalt unter der Tür ließ das eine oder andere erahnen. Da konnte der Bulle dann auch sehen wie der Bauer eine weitere Person auf allen Vieren hinter sich herzog. Direkt vor der Box blieben sie stehen und der Bulle hörte wie Robert zu der anderen Person draußen sagte: „So mein braves Mädchen. Heute ist dein großer Tag. Wir wollen doch bald ein neues Kälbchen auf dem Hof haben. Dafür hab ich dir einen echten Prachtbullen ausgeliehen. Der wird dich decken, damit du schön rund wirst und dann auch neue Milch gibst.“
Als Chris das hörte, wurde sein Schwanz direkt steif. Ein wenig schämte er sich dafür, doch es erregte ihn auch einfach zu sehr. So hatte er sich das alles vorgestellt. Vor der Box tätschelte der Bauer seiner Kuh wohl den Kopf. Dann gab es ein Klatschen, vermutlich eine Hand auf einem Hinterteil, und der Bauer rief „Los, auf, mein Mädel, wollen wir doch mal vorbereiten für deinen Bullen.“ Beide Personen vor der Box gingen weiter.
Chris hörte dann wie eine weitere Boxtür geöffnet wurde. Danach folgte das Klirren einiger Ketten und das Kratzen von Metall auf Metall. Auch das eine oder andere verhaltene Stöhnen und Japsen war zu hören. All das erregte ihn ungemein. Das Seil lies es nicht zu, dass er sich vollständig in der Box umdrehte, aber er versuchte immer wieder den Blick auf die Tür zu haben, in der Hoffnung, dass sie sich endlich öffnen würde.