Es ist eine Story von mir geschrieben schon vor längerer Zeit
Sie passt auch eigentlich nicht in eine der Kategorien. Es ist eher Fantasy
aber schon etwas erotisches.
Ich packe sie unter Erstmal. Denn es ist für mich das erste Mal das diese Geschichte
die Öffentlichkeit erblickt.
A Dream within a dream
Ich hatte Urlaub, endlich. Das Projekt an dem wir seit über eineinhalb Jahren am Arbeiten waren, war zu einem guten Abschluß gekommen und hatte uns vom Auftraggeber eine satte Prämie eingebracht.
Und die war ich nun im Begriff zu verbraten.
Ich hatte mein Motorrad nur mit dem nötigsten bepackt und war auf blauen Dunst losgefahren.
Quartier fand ich überall und den Rest konnte man auf der Tour organisieren. So war ich gen Osten unterwegs.
Die Reise führte mich durch wunderschöne weite Landschaften mit weiten saftigen Wiesenebenen nur ab und zu unterbrochen von kleinen Bauerndörfchen in denen mir die Menschen mit einer nie gekannten Herzlichkeit entgegen kamen. In der ferne schimmerte eine Bergkette durch den dunstigen Tag, dort wollte ich heute noch hin. Leider sagte meine doch schon etwas ältere Strassenkarte die ich in einem kleinen Ort erwarb
nicht viel über die Gegend aus. Viele Strassen die verzeichnet waren hörten einfach irgendwo auf und begannen hinter der Bergkette ohne erkennbarem Grund wieder. Das stachelte meine Neugier natürlich an.
Und in dem nächsten Bauerndorf fragte ich jemanden an der Strasse nach den weiteren Wegen. Man schaute mich ungläubig an und beschwor mich doch die Strasse um die Berge herum zu nehmen. Auf meine Frage antwortete man ausweichend, das es dort seit Jahrhunderten böse Geister gäbe und diese auch heute noch ihr Unwesen treiben
würden. Ich war Naturwissenschaftler und konnte über solchen Aberglauben nur lächeln. Bauern halt, deren Alltag auch heute noch von Pferd und Wagen und der Überlieferung als durch technische Errungenschaften
geprägt war.
Also was sollte es, ich musste mir meinen Weg wohl oder übel selbst suchen. Es war noch früh am Tag und so konnte ich mit etwas Glück noch eine Hütte oder ein Gehöft finden wo ich ein Nachtlager bekommen konnte.
Immer wieder verglich ich die Karte mit dem Weg den ich fuhr. Bald kam ich an die Stelle an der laut Karte die Strasse zu Ende war. Sie führte aber weiter ins Gebirge und sah auch nicht so aus als wolle sie abrupt aufhören. Der Wald der seine Ausläufer bis hinab in Tal streckte wurde langsam dichter und der intensive Geruch der Bäume stieg mir in die Nase. Ein leichter Dunst legte sich über alles hier.
Nach einer guten Stunde Fahrt musste ich anhalten, die Strasse gabelte sich, Schien aber auf beiden Wegen weiter ins Gebirge zu führen. Okay, sagte ich mir eine Entscheidung ist besser als keine Entscheidung und entschied mich für den rechten Abzweig da dieser doch etwas bergan zu zeigen schien.
Diesem Weg folgend fuhr ich bestimmt eine weitere Stunde als ich bemerkte das es fühlbar kühler und auch dunkler geworden war. Etwas verwundert schaute ich auf meine Uhr die ich am Lenker befestigt hatte und traute meinen Augen nicht. Sie zeigte eine halbe Stunde nach neun Uhr Abends. Das konnte nicht sein. Das würde ja bedeuten
das ich seit gut 4 Stunden unterwegs gewesen war. Aber ein Blick gen Himmel belehrte mich eines Besseren.
Es drohte dunkel zu werden und einige sehr helle Sterne blinkerten durch die Lücken in den Bäumen.
Klasse, ich hatte mich wohl total in der Zeit vertan. Aber was sollte ich machen, so ohne Zelt und Schlafsack wollte ich hier nicht übernachten. So schaltete ich die Beleutung am Motorrad ein und fuhr weiter den Weg bergan.
Irgendwann musste ja wohl mal ein Haus oder Gehöft auftauchen.
Bald war es so stockedunkel, das selbst die hundert Watt des Fernlichtes kaum mehr die Strasse erhellen konnten.
Es hätte direkt unheimlich sein können fast wie in den unzähligen Geistergeschichten die ich gelesen hatte.
Da tauchte im fahlen Licht ein arg verwittertes Sc***d welches auf einen nach rechts in den Wald führenden Weg zu einem Gasthaus wies. Ich dachte so bei mir, sollte das Gasthaus in der gleichen Verfassung sein wie dieses Sc***d so konnte ich damit rechnen das es schon lange nicht mehr in Betrieb war. Aber zumindest hätte ich für die Nacht wohl eine feste Unterkunft.
Der Weg war arg schmal und mit einem anderen Fahrzeug wie dem Motorrad wohl kaum zu befahren.
Die Äste der Bäume waren ziemlich stark in den Weg hinein gewachsen und das bestärkte mich nur noch mehr in meinem Glauben das hier wohl schon seit längerer Zeit kein breiteres Fahrzeug gefahren war.
Um so mehr war ich überrascht, als ich dort angekommen war, das dort tatsächlich ein Licht brannte welches durch die Fenster schien. Es war also doch zumindest bewohnt.
Ich lies mein Motorrad vor der Eingangstür ausrollen. Meine Sachen liess ich erstmal wo sie waren. Zuerst wollte ich schauen ob man überhaupt gewillt war mich für eine Nacht aufzunehmen.
Ein schwerer gusseiserner Türklopfer hing mitten auf der Tür und diese knarrte verdächtig als ich ihn betätigte.
Ich hörte sofort Schritte auf der anderen Seite und die Tür wurde geöffnet.
Eine Frau mitte 30 mit langen dunklen Haaren lächelte mich an und bat mich herein. Es schien so als würden sich hier doch öfters Gäste hin verirren.
Auf meine Frage hin erwiderte sie das es kein Problem sei zu übernachten, es wären um diese Jahreszeit nur wenig Reisende unterwegs. Ich fragte mich allerdings, wenn nicht zu dieser Jahreszeit, wann dann. Aber das behielt ich dann doch für mich.
Ich meinte nur das es mich freut und ich meine Sachen herein holen würde. Sie wolle derweil mein Zimmer fertig machen.
Als ich mit meinen Packtaschen wieder in die Gaststube kam, hatte sie bereits den Tisch mit einem kleinen aber feinen Abendessen gedeckt. Ein Kerzenleuchter auf dem Tisch spendete anheimelnde Beleuchtung.
Meine Sachen und meine schwere Motorradjacke legte ich in der Diele ab und trat an den Tisch. Ich sah das sie für zwei Personen gedeckt hatte. Auf meine frage nach einem zweiten Gast, lachte sie glockenhell auf und sagte sie würde einen Happen mit essen, damit ich nicht so ganz allein sei. Das fand ich nett.
So nahmen wir Platz und sie schenkte einen ziemlich dunklen Wein in unsere Gläser. Die Flasche sah ziemlich verstaubt aus und sie gab an das es ein etwas älterer Wein sei den sie schon seit längerem im Keller habe.
So prosteten wir uns zu und nahem einen Schluck. Er hatte ein ausgesprochen erdiges Aroma aber nicht uninteressant. Im Hintergrund aber fruchtig und nicht so schwer wie er aussah. Das Essen bestand aus den hier in der Gegend üblichen Zutaten, Brot, Schinken, Käse, und kleinen Naschereien aus einheimischen Gemüsesorten. Alles in allem einfach aber sehr lecker. Während wir aßen fragte sie mich von wo ich käme
und was ich hier wolle. Ich erzählte ein wenig und so dümpelte eine seichte Unterhaltung durch den Raum.
Ab und an schaute ich sie an und stellte fest das sie ziemlich dunkle fast schwarze Augen hatte. Ihre Gesichtsform war schmal mit einem etwas spitzen Mund. Aber alles in allem nicht unattraktiv.
Auch ihr übriger Körperbau war recht schlank, wie auch ihre Arme und vor allem die Hände.
Nach einer Weile fragte ich sie mit wem sie denn dieses Gasthaus bewirtschafte. Sie erwiderte, das ihr manchmal ein Knecht eines nahem Bauernhofes bei den schweren Sachen half, sie aber ansonsten den Gasthof allein führen würde. Auf meine Frage ob das nicht manchmal doch etwas einsam sei, meinte sie nur das sie die Ruhe geniessen würde. Ausserdem kämen ja doch noch die Gäste und so sei es gar nicht so einsam hier.
Wir hatten zu Ende gegessen und ich lehnte mich gemütlich in meinem Stuhl zurück wie ich merkte das in einem Kamin rechts von mir ein kleines Feuer wohlige Wärme verbreitete. Das war mir bei meinem Eintreten in die Gaststube gar nicht aufgefallen. Und ich konnte auch nicht mit Gewissheit sagen seit wann denn das Feuer brannte.
Es war einfach da. Aber der Wein von dem wir nun doch einige Gläser zu uns genommen hatten, begann auch im innern meines Körpers eine wohlige Wärme zu verbreiten.
Wenn ich am nächsten Tag weiter fahren wollte, sollte ich mich wohl langsam zu Bett begeben war noch mein Gedanke. Aber ihre Anwesenheit war so nett und erfrischend, das ich beschloss noch ein Glas Wein zu trinken und das gemütliche Kaminfeuer zu geniessen. Ausserdem wäre es sowieso bald niedergebrannt und dann wäre es an der Zeit ins Bett zu gehen. Wir plauderten angeregt über die Gegend und die Natur hier
draussen.
Sie erzählte von den strengen Wintern mit viel Schnee und sternenklaren Nächten. Ich lauschte gebannt ihrer Stimme und irgendwann bemerkte ich das diese langsam aber sicher immer mehr wie durch einen langen Tunnel gesprochen klang. Daraufhin beschloss ich , das es nun doch langsam an der Zeit wäre sich zu Bett zu begeben. Ich sagte es ihr und Sie entschuldigte sich für ihre Nachlässigkeit, aber es habe sich
so nett geplaudert und darüber habe sie ganz die Zeit vergessen. Ich stand auf und nahm meine Sachen auf.
Sie führte mich aus der Gaststube in eines der hinteren Zimmer. Im vorbeigehen nahm ich noch war, das der Kamin schon lange hätte herunter gebrannt sein müssen, aber es sah so aus als habe immer wieder jemand frisches Holz nachgelegt. Ich hatte nur niemanden bemerkt und sie war auch zwischendurch nicht aufgestanden um welches nachzulegen. Aber ich schob das ganze auf die Wirkung des Weines und der doch beträchtlich fortgeschrittenen Zeit. Es war wirklich an der Zeit das ich etwas Schlaf bekam.
Die lange Fahrt hatte mich sichtlich erschöpft.
Das Zimmer war klein aber mit einem Bett ausgestattet welches ultrakuschelig aussah. Auf einem Beistelltisch stand eine Schale mit Wasser. Für den Morgen, erwähnte sie, sei draussen eine Pumpe, sie lächelte, und eine Toilette wäre hinter der Tür gegenüber. Sie trat zur Zimmertür drehte sich nochmal zu mir um, lächelte mich
an und wünschte mir eine gute Nacht und schöne Träume. Ich bedankte mich bei ihr und sie ging und verschloss die Tür hinter sich.
Jetzt merkte ich wie kaputt ich wirklich war. Warf meine Klamotten nur noch über den Stuhl und versank in einem kuschelweichen Bett und in tiefem Schlaf.
Irgendwann in der Nacht wurde ich wach, weil etwas meine Nase kitzelte. Schlaftrunken wischte ich mir über das Gesicht und wollte mich auf die Seite drehen. Noch im Halbschlaf bemerkte ich etwas warmes weiches an meiner Seite was dort nicht hätte sein dürfen, da ich normalerweise allein in diesem Bett hätte sein müssen. Aber der Schlaf nahm mich sogleich wieder in seine Arme und ich machte mir darüber keine Gedanken mehr.
Irgendwann am Morgen wurde ich wieder wach und sogleich fiel mir die merkwürdige Gegebenheit der Nacht wieder ein. Da ich mich aber tatsächlich allein im Bett befand hielt ich das ganze für eine nette Einbildung.
Ich machte mich mit dem Wasser aus der Schale frisch und zog meine Bikerklamotten über. Denn eigentlich wollte ich heute ja weiter fahren. Aber ein Frühstück wollte ich mir noch gönnen.
Ich betrat die Gaststube und fand einen reichlich gedeckten Frühstückstisch vor. der herbe Duft nach frischem Kaffee
steig mir in die Nase. Meine Gastgeberin saß bereits am Tisch und lächelte mir zu. Ich grüßte freundlich und sie fragte
ob ich denn gut geschlafen habe. Ich bejahte dies und nahm am Tisch platz.
Während des Frühstücks sprachen wir nicht viel, aber sie warf mir ab und zu Blicke rüber die ich nicht deuten konnte.
Wieder fiel mir die Sache mit letzter Nacht ein. Ich wollte es ihr schon erzählen, aber verwarf es dann wieder. Was ging sie meine Träume an.
Als wir aus gefrühstückt hatten fragte sie mich nach meinen weiteren Plänen. Ich erzählte das ich heute weiterfahren wolle und deshalb nur noch meine Sachen packen müsse. Sie machte daraufhin ein trauriges Gesicht und erwiderte das das
wirklich Schade sei, weil sie mich doch noch um einen Gefallen bitten wollte. Ihre Hilfe würde heute nicht kommen aber sie hätte dringend was zu erledigen und wäre halt froh gewesen, wenn jemand im Haus wäre um nach dem Rechten zu sehen.
Nun ja sie machte so ein unglückliches Gesicht, und da ich es nicht wirklich eilig hatte sagte ich zu in ihrer Abwesenheit aufzupassen.
Sie sprang spontan von ihrem Stuhl auf kam um den Tisch herum und gab mir einen Kuss
auf die Wange. Ich war nun doch etwas überrascht.
Ihre Erledigungen nahmen doch einige Zeit in Anspruch. Denn als sie zurück kam dämmerte es bereits wieder. Ich fand das allerdings nicht all zu tragisch, denn zu meiner Überraschung enthielt dieses Gasthaus eine sehr gut sortierte Bibliothek und so verbrachte ich den größten Teil des Tages auf der Veranda sitzend mit Lesen. Und da ich merkte wie gut mir dieses Seele baumeln lassen tat, beschloß ich noch ein paar Tage hier in dieser Abgeschiedenheit zu bleiben.
Wie sie eintrat wollte sie sich sogleich wortreich Entschuldigen das es doch so lange gedauert hatte, Familiengeschichte und so weiter, aber ich merkte gleich an, das es gar nicht so wild gewesen sei. lobte ihre gute Bibliothek, was ihr ein zauberhaftes Lächeln entlockte und eröffnete ihr meinen Entschluß noch etwas länger zu bleiben.
Sie war hocherfreut und ich hatte eine Zeit lang das Gefühl sie wäre mir am liebsten um den Hals gefallen aber sie schien sich zu beherrschen und lief stattdessen an mir vorbei in die offene Küche und meinte nur ich müsse doch schon umkommen vor Hunger. Ich hatte allerdings den ganzen Tag weiter nichts zu mir genommen, aber das ich großen Hunger gehabt hätte, konnte ich nicht bestätigen. aber trotzdem freute ich mich auf das Abendessen schon wegen ihrer netten Gesellschaft. Ich half ihr die Sachen auf den Tisch zu tragen und war doch geschmeichelt ab und an ein Lächeln von ihr aufzufangen. Sie konnte sehr schön lächeln, was durch ihre tief dunklen Augen noch unterstrichen wurde. Sie hatten so etwas geheimnissvolles Tiefes. Es lies sich nicht vermeiden das wir ab und an ziemlich nahe aneinander vorbei mussten. Und ich nahm ihren ganz eigentümlichen Duft wahr. Er kam mir bekannt vor. Hatte so etwas wildes,
tierisches aber nicht unangenehmes an sich. Im Gegenteil, ich fand ihn sogar ziemlich erregend. Und da viel es mir ein.
Den gleichen Geruch glaubte ich gestern Nacht auch wahrgenommen zu haben. Aber das konnte ja nun schlichtweg nicht sein.
Unser Abendessen verlief während dessen ziemlich schweigsam. Ab und an warf sie mir ein paar tiefe Blicke zu und lächelte tiefgründig. Die Kerzen warfen auf alles einen milden beruhigenden Schein. Ich schien mir immer mehr der Zeit entrückt.
Irgendwann lehnten wir uns zurück, genossen einen letzten Schluck Wein und trugen gemeinsam das Geschirr zurück in die Küche. Alles hier machte einen ziemlich rückständigen aber doch anheimelnden Eindruck.
Ich kam mir vor wie in einem uralten Film über noch ältere Zeiten.
Sie holte heisses Wasser aus einem Kessel über dem offenen Herdfeuer und fing an die Gläser und Teller zu spülen.
Weil ich nichts besseres mit meiner Zeit zu tun wusste und weil ich ihre Anwesenheit weiter spüren wollte half ich
ihr bei dieser einfachen Arbeit. Wie zwei einsame Planeten umkreisten wir uns dabei. Waren uns nahe aber doch wiederum so fern. Wir lachten über uns wenn wir uns auf unseren Wegen gefährlich nahe kamen. Sie drehte sich geschickt aus der Bahn wenn wir uns drohten umzulaufen. Und immer wieder hatte ich ihren eigentümlichen Duft
in der Nase, der mich mehr und mehr gefangen nahm. Am Ende war ich kaum noch in der Lage mich zu beherrschen.
Ich hatte das übermächtige Bedürfniss sie in meine Arme zu nehmen und sie zu verwöhnen. Aber etwas hielt mich wiederum davon ab. Dieses Gefühl des Wollens und des doch nicht nachgeben zu können hatte etwas zermürbendes
an sich. Darum war ich fast froh darüber wie wir endlich mit der Arbeit fertig waren und sie sich verabschiedete, weil
es doch schon ziemlich spät geworden war und der Tag doch recht anstrengend gewesen sei.
Ich ging auch auf mein Zimmer, zog mich aus, warf mich auf das Bett und war recht schnell eingeschlafen. Im Schlaf spürte ich wieder diese unheimliche Anwesenheit eines anderen Etwas. Ich warf mich von einer Seite auf die Andere und muss eine ziemlich unruhige Nacht verbracht haben. Denn als ich am Morgen ziemlich früh wach wurde, lag mein Überbett vor meinem Bett und ich nur ihn Unterhose bekleidet darauf. Ich war bei weitem noch nicht ausgeschlafen und so angelte ich mir die Zudecke hoch und kuschelte mich hinein.
Und wieder war er da dieser eigentümliche Duft und er strömte mit Sicherheit aus der Zudecke. Aber es war sehr angenehm und schon versank ich wieder in tiefem Schlummer.
Es war ein heller sonniger Tag und ich war einsam im Wald unterwegs als ich auf eine kleine Lichtung traf.
Die Sonne schickte ein paar schräge Strahlen hier hinab und beleuchtete die Szene fast unwirklich. Aber der Platz hatte etwas beruhigendes an sich und so beschloss ich an einen Baum gelehnt Platz zu nehmen und die Ruhe zu geniessen.
Nach einer Weile fühlte ich mich beobachtet. Nicht direkt, es war nur so ein kribbeln in den Nackenhaaren. Ich ließ meinen Blick schweifen und beobachtete die Ränder der Lichtung. Und da war etwas,leises flüchtiges, vor dem dunklen Hintergrund des Waldes kaum wahrnehmbares. Nur ein flüchtiges blitzen verirrter Sonnenstrahlen und das fast übermächtige Gefühl des Daseins verriet es. Zwei tiefdunkle Augen blickten aus
einem, erst bei näherem Hinsehen sichtbar befellten Gesicht durch das tiefdunkle des Waldes. Beobachteten mich still. Langsam, so wie sich die Augen an den kontrastarmen, dämmerigen Hintergrund gewöhnt hatten, schälte sich die Silhuette einen Wolfs heraus. Ein zierliches, ziemlich kleines Tier zwar aber unverkennbar ein Wolf.
Und wie ich es auch mit meinen Sinnen erfasst hatte war es auch schon wieder verschwunden. Und mit ihm das war auch das Gefühl des beobachtet sein verschwunden.
Etwas kitzelte meine Nase, ich öffnete verschlafen meine Augen und sah das die Sonne durch einen Spalt in den Bäumen mitten durch mein Fenster schien. Ich musste wohl noch einmal eingeschlafen sein… und die Episode auf der Waldlichtung war unverkennbar ein Traum gewesen. Aber das Kitzeln an der Nase hielt an und so wischte ich mit meiner Hand über mein Gesicht. Beim Wegnehmen der Hand nahm ich ein Haarbüschel wahr, welches an meinen Fingern klebte. Bei näherem Hinsehen sah es aus wie ein Büschel Tierhaare, fein wie die Unterwolle und von weißlich grauer Färbung. Ich hatte in der Vergangenheit einen Hund besessen und diese Haare sahen aus wie die eines Hundes. Aber ich hatte weit und breit keinen Hund erblickt auf diesem Gasthof. Merkwürdig kam es
mir schon vor, aber es gab mit Sicherheit tausend plausible Erklärungen dafür. Also stand ich auf machte mich frisch und betrat die Gaststube.
Ich fand meine freundliche Gastgeberin inmitten einem Berg Wäsche vor, die sie faltete und auf einem Stapel ablegte. Sie wünschte mir überaus freundlich einen guten Morgen und fragte ob sie mir nach dem Frühstück ein wenig die Gegend zeigen dürfe. Ich hielt es für eine wundervolle Idee und der Gedanke mit ihr zusammen durch den Wald zu spazieren gefiel mir ausserordentlich gut.
Ich hatte mein Frühstück beinahe zeitgleich mit ihrer Arbeit beendet und so konnten wir ziemlich zügig aufbrechen.
Vom Gasthaus aus führte ein Weg mitten in den Wald. Das Märchen von Hänsel und Gretel ging mir urplötzlich durch den Kopf und ich musste lachen. Sie schaute mich verdutzt an und fragte nach meinem Grund für die Heiterkeit.
Ich erklärte es ihr und Sie musste auch ein wenig lachen. Verstummte aber ziemlich abrupt und fragte mich nach dem Märchen. Ich fragte erstaunt nach ob sie denn dieses Märchen nicht kannte und sie verneinte. Und so fing ich an ihr das Märchen von Hänsel und Gretel, zumindest in den Auszügen wie es mir im Gedächtnis haften geblieben war,
zu erzählen. Nach wenigen Sätzen schon hakte sie sich bei mir unter und ich spürte ihre fast überirdische Wärme und Zartheit die von ihr ausging.
Nach einer Weile kamen wir an eine Stelle des Waldes die mir so bekannt vorkam, das ich abrupt stehenblieb.
Diese Stelle hatte ich schon einmal gesehen. Das konnte allerdings unter gar keinen Umständen der Fall sein.
Ich war das erste mal in diesem Wald und es war die Lichtung die ich in meinem Traum gesehen hatte. Verwundert blickte ich mich um und dabei fiel auch mein Blick auf meine wundervolle Begleiterin. Und ihr Blick verriet mir als wenn Sie es bestätigen wollte was mir an Gedanken durch mein Hirn schossen. Wie als wollte sie mir sagen, ja das
was du siehst ist wahr und du kennst es…. wir kennen es. Ihr Blick löste das gleiche Gefühl in mir aus wie der Blick des Wolfes in meinem Traum. In jeder anderen Situation hätte es unheimlich sein können. Aber hier war es anheimelnd, vertraut, tiefe Geborgenheit machte sich in mir breit. Ich gehörte plötzlich hier her, zu ihr zu diesem Wald in diese Zeit.
Aus einem Impuls heraus nahmen wir beide unter einem Baum Platz. Keiner sprach auch nur ein Wort und nach einer kurzen Weile lehnte sie sich an mich und bettete ihren Kopf an meiner Schulter. Durch den intesiven Nadelwaldgeruch
nahm ich wieder ihren dumpfen weichen eigenen Duft wahr.
Es war warm und leicht dämmerig und so lehnte ich mich an den Baum und legte einen Arm um sie. Sie zitterte leicht, nicht das zittern wenn jemand friert. Eher eine Art der intensiven Zuneigung, wie ein leises Beben das durch den Körper geht. Ja genau, dieses Zittern hatte ich damals auch bei meiner Schäferhündin gespürt wenn sie sich an mich drängelte und um Zuneigung bat. Und fast genauso schauten mich jetzt ihre Augen an. Sie blickte mir direkt ins Gesicht und in mir stieg meinerseits große Zuneigung zu ihr auf. Ich wollte sie streicheln, kraulen, liebkosen. Sie drängte ihren Kopf an meine Brust und meine Hand ging wie von selbst in ihren Nacken und kraulte die Stelle ihres Halses wo die nackte Haut in den Haaransatz überging.
Mein Gesicht beugte sich langsam über ihren Kopf und meine Nase vergrub sich in ihren dunklen Haaren und sog wieder diesen herben dumpfen Duft ein der von ihr ausging. Von Zeit zu Zeit hob sie ihren Kopf um ihm nur noch dichter an mich zu drängen. Es schien fast als würde sie so an mich gekuschelt noch kleiner, feiner und zierlicher
werden.
Ein kühler Windhauch lies mich aufblicken. Die Sonne hatte schon fast wieder den Horizont erreicht und wir mussten uns wohl auf den Rückweg machen wenn wir noch vor einbrechen der Dunkelheit das Gasthaus erreichen wollten.
Durch meine Bewegung aufgeschreckt sah sie mich an, nickte wortlos und stand mit mir zusammen auf.
Der Rückweg verlief schweigsam, ebenso das gemeinsame Abendessen. Wir wünschten uns nur fast zärtlich eine gute Nacht und zogen uns in unsere Zimmer zurück.
Während ich auf dem Bett lag und über diesen Tag nachsann schlief ich ein.
Und fand mich auf dieser Lichtung wieder. Und wieder sah ich diesen Wolf. Diesmal kamen wir aufeinander zu, umkreisten uns, nahmen gegenseitig Witterung auf. Erkannten uns und schlichen Seite an Seite über die Lichtung.
Sie stubste mich mit ihrer weichen Nase in die Flanke und neckte mich so. Ich grub spielerisch meine Fänge in ihr seidiges Nackenfell, rieb mich an ihr. Ihre Witterung machte mich heiss. Ihr dumpfer herber Geruch drang tief in meine Nüstern und erhöhte meine Erregung. Mit einem kräftigen Schubs warf ich sie auf den weichen Waldboden
und wir rollten eine Weile hin und her. Schnappten im Spiel nach unseren Kehlen. Und fanden schliesslich zueinander.
Wir paarten uns wild, leidenschaftlich, zügellos. Unser Geheul klang weit über die Grenzen des Waldes hinaus und manch eine arme Bauerseele schlug das Kreuz und verschwand in seiner ärmlichen Kate.
Ich gab ihr alles was ich zu geben vermochte und sie nahm alles, unerbittlich fordernd endgültig.
Ermattet sanken wir auf den weichen Waldboden. jeder die lange Schnauze im Fell des anderen verborgen, den sinnlichen Duft aufnehmend, wie um ihn nie mehr wieder zu vergessen, fest zu halten im Innnern auf ewig.
Ich erwachte schweißnass, Sonnenstrahlen drangen durch den Raum, Staubteilchen tanzten einen wilden Tanz in den Strahlen. Ich stemmte mich hoch und weiterer Staub wurde hoch gewirbelt. Mein Blick fiel auf einen alten verwitterten Schrank. Verwirrt ging mein Blick durch das Zimmer, nichts deutete auf das anheimelnde kuschelige hin das ich zu erwarten gedachte. Alles war alt, uralt und sah aus als wäre es schon seit Jahrzehnten
nicht mehr benutzt worden. Meine Motorradsachen lagen in einer Ecke des Raumes, sorglos hingeworfen, durcheinander.
Ich sprang auf und fand mich wieder in einer Wolke von uraltem Staub wieder. Ich musste niessen.
Nahm meine Sachen und trat durch die Tür in den Gastraum, Kein liebevoll gedeckter Tisch, die Asche im Kamin kalt und tot. Auch hier war der Verfall überall deutlich sichtbar. Langsam wie durch Watte gehend, verliess ich das Gasthaus. Auch von aussen machte es den Eindruck jahrzehntelangen Verfalls. Mein Motorrad
stand auf dem Seitenständer aufgebockt dort. Der einzige Hinweis auf die moderne Welt. Langsam, fast bedächtig machte ich die Sachen auf dem Sitz fest. Ich startete und wendete auf dem Vorplatz.
Vorsichtig bahnte ich mir den Weg zurück bis auf die befestigte Strasse. Ich fuhr sie zurück. Mein Wunsch das Gebirge zu überqueren hatte sich sich verflüchtigt. Irgendwie wehmütig dachte ich an das Erlebte ?
Erträumte ? Auch hatte ich die ganze Zeit auf der Fahrt durch den Wald das Gefühl als würde ich beobachtet.
Von irgendwo, verborgen aber auch mit etwas Wehmut und liebevoller Zärtlichkeit.
Dieses Gefühl wurde erst schwächer als ich schon lange das offene Land erreicht hatte.
Eine Woche später war ich wieder zuhause, hatte alle weiteren Urlaubspläne gestrichen und oft musste ich des Nachts an Sie denken. Sie war in meinem Gedächtnis eingebrannt wie ein reales Wesen.
Ich glaube, irgendwann werde ich zurückkehren an diesen seltsamen Ort. Und sie suchen und sie wiederfinden.
Irgendwo auf meiner Festplatte existieren noch Ansätze zu einer Fortsetzung
Vielleicht schreibe ich diese Geschichte ja irgendwann weiter.