Wasen
Am nächsten Morgen wachte ich wieder mit den Gedanken an die letzte Nacht auf und hatte eine Morgenlatte, wie ich sie nur von meiner Teeny Zeit her kannte. Was machte mich daran nur so unglaublich an? Vermutlich lag es auch an dem Rüschenslip, den ich die Nacht über angelassen hatte, versuchte ich es mir irgendwie anders zu erklären. Unter der Dusche begann ich schon zu überlegen, wie ich das Kleid und den Petticoat wieder sauber bekommen sollte. Die Sachen in die Reinigung zu bringen schied ja aus, denn dafür waren sie einfach zu ausgefallen. Sie einfach mit der Maschine zu waschen traute ich mich jedoch auch nicht. Also musste die altbewährte Handwäsche herhalten.
Endlich Wochenende, dachte ich und machte mich gleich nach Feierabend auf den Weg in die Stadt. Da ich nicht genau wusste, worauf man alles bei einer Handwäsche zu achten hat, wollte ich mir in der Drogerie Rat bei einer der Verkäuferinnen holen. Die erste hatte offenbar noch weniger Ahnung als ich und empfahl mir stattdessen, mich an eine professionelle Reinigung zu wenden. Na Super. Vorbei die Zeiten, als es in den Geschäften noch geschultes Personal gab. Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben und fragte eine zweite Verkäuferin. Sie konnte mir zum Glück weiterhelfen und empfahl mir das Mittel FleckWegStar auszuprobieren. Damit sollten sich die von mir gesc***derten Schmutzflecke schonend entfernen lassen.
Noch am selben Abend weichte ich das Kleid, wie von der älteren Verkäuferin empfohlen, in einem Eimer mit lauwarmen Wassers und dem Mittelchen ein. Dasselbe machte ich mit dem Petticoat. Dies allerdings in einem separaten Eimer, da man weiße und dunkle Wäsche nicht mischen sollte. So viel wusste ich noch von meiner Mutter. Am Samstag wusch ich Kleid und Petticoat von Hand, wie zu alten Waschbrettzeiten und hing beide Teile im Bad zum Trocknen auf. Am Sonntag hatte ich das Kleid auch noch gebügelt. Alle Flecken waren beseitigt und es sah wieder aus wie neu. Auch beim Petticoat war nichts mehr von meinem Missgeschick zu erkennen. Puh!
Gebügelt und gefaltet packte ich die Sachen in meinen Rucksack, inklusive meiner Dessous, um wieder für den nächsten Besuch im Studio präpariert zu sein. Die Zeit bis dahin verlief ohne nennenswerte Höhepunkte, weshalb ich mich jeden Tag ein bisschen mehr darauf freute, bald wieder im Studio sein zu dürfen. Noch auf dem Weg dorthin überlegte ich, ob ich Lena und Sarah von meinem Ausflug erzählen sollte, doch hatte ich mich bis zu meiner Ankunft dagegen entschieden. Es sollte bis auf weiteres mein Geheimnis bleiben.
Endlich am Studio angekommen, schellte ich und anstatt Lena, öffnete mir Herrin Laetitia. „Hallo Yvonne, komm bitte schnell herein“, wirkte sie sehr hektisch. Sie hatte erstaunlicher Weise ein ähnliches Dirndl an, wie es Lena letzte Woche trug. Was geht denn hier ab, dachte ich mir, als auch Sarah und Lena plötzlich im Dirndl vor mir standen. „Wir gehen heute auf die Wasen“, empfing mich Lena freudestrahlend. Ich verstand nicht sofort, wie das gemeint war, als mich Sarah bereits in das Schminkzimmer zerrte. „Du hast ja hoffentlich Dein Kleid wieder dabei, oder?“ Langsam dämmerte es mir. Mit Wir waren anscheinend Lena, Laetitia, Sarah und ich gemeint? Ohne mich zu fragen durchwühlte sie sofort meinen Rucksack. „Gott sei Dank“, klang sie sehr erleichtert. „Nicht auszudenken, Du hättest es zuhause gelassen“. Ich versuchte herauszufinden, warum denn alle so eine Hektik verbreiteten. „Um acht kommt schon unser Taxi. Bis dahin müssen wir fertig sein“. Um die Uhrzeit ist es nicht einmal richtig dunkel, schoss es mir durch den Kopf, doch Sarah kannte kein Pardon und begann sofort damit, mich zu schminken. Ich bekam nicht einmal wie sonst die Chance, vorher meine Oberbekleidung auszuziehen.
Während sie mich weiter zurechtmachte, begann sie von dem bevorstehenden Ereignis zu schwärmen. Noch nie wäre Lena oder Laetitia mit ihr ausgegangen und dementsprechend aufgeregt war sie. Meine Aufregung war nicht minder groß, da ich auf so eine Situation überhaupt nicht eingestellt war. „Du brauchst Dir keine großen Gedanken zu machen“, versuchte sie mich zu beruhigen. „Lena und Laetitia werden sowieso alle Blicke auf sich ziehen. Da bleibt nur wenig Aufmerksamkeit für uns übrig“. Dieser Meinung konnte ich mich nur anschließen, als die beiden wenig später vor uns standen. Beide sahen einfach unbeschreiblich gut aus und dazu waren sie unfassbar sexy gekleidet. Ich brauchte mir wirklich keine Sorgen zu machen, in dieser Begleitung überhaupt aufzufallen. Einzig durch meine Größe stach ich ein wenig aus dem Quartett heraus. Sarah hatte bei mir zwar wieder hervorragende Arbeit geleistet, doch war es kein Vergleich zu Lena und Laetitia. Der Unterschied bei den Dekolletés war beeindruckend. Wir hatten zwar auch sehr Ansehnliches vorzuweisen, doch waren die Dekolletés unserer beiden Profis atemberaubend und mit Sicherheit der Blickfang für alle Augenpaare, denen wir begegnen würden. Und wem das nicht reichte, brauchte sich nur den Rest anzusehen. Ihre Kleider waren so kurz, das die kompletten Strümpfe hervorlugten und auch beim Makeup wurde nicht gespart. Ich hatte mich noch gar nicht richtig satt gesehen, da mahnte Lena uns zur Eile. „Unser Taxi ist gleich da“, zog sie ausgerechnet mich als erstes zum Ausgang. Dachte ich bis dahin, schon Einiges durchgemacht zu haben, stand ich plötzlich vor der größten Herausforderung meiner noch jungen femininen Karriere.
Es hatte gerader erst zu dämmern begonnen, als wir am Straßenrand aufgereiht wie die Vögel auf der Stange auf das Taxi warteten. Für die zwei vorbeifahrenden Autos war es sicherlich ein sehr reizvoller Anblick, denn beide Fahrer zeigten ihre Begeisterung durch Licht- oder Hupsignale. Zum Glück dauerte es keine zwei Minuten, bis das Taxi endlich eintraf. Lena setze sich nach vorne, während wir uns zu dritt in die zweite Reihe quetschten und dabei Sarah in die Mitte nahmen. Ich fand es erstmals sehr angenehm, so eingepresst hinten im Wagen zu sitzen, obwohl ich normalerweise immer darauf bedacht war, vorne zu sitzen. Alleine der Duft, den die Mädels versprühten war so betörend, dass ich mich schnell von ihrer guten Laune anstecken ließ und meine Aufregung fast vergessen war. Erst als wir das Volksfest erreichten, überwog wieder die Angst vor dem Ungewissen und ich wurde extrem nervös. Noch nie war ich bei Tageslicht und dazu noch unter so vielen Leuten en Femme unterwegs. Das war nochmal eine ganz andere Hausnummer als mein nächtlicher Ausflug, eine Woche zuvor, fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
„Alles aussteigen“, rief Lena gut gelaunt. Der Taxifahrer hatte ganz in der Nähe der Unterführung an der Elwertstraße angehalten, durch die die Menschenmassen von den U-Bahn-Haltestellen sicher auf das Volksfest geleitet wurden. Dadurch bekam ich in doppelter Hinsicht Panik. Nicht nur, dass ich en Femme aussteigen sollte, mussten wir uns auch noch mit vielen anderen Wasenbesuchern gleichzeitig durch die enge Unterführung quetschen. Lena ging voraus, gefolgt von Sarah und mir. Laetitia bildete das Ende unserer kleinen Schlange. An den Hüften fassend sind wir ohne Schaden auf der anderen Seite angekommen. Dort verteilten sich die Massen zum Glück sehr schnell, sodass zumindest meine Klaustrophobie wieder nachließ. Nervös war ich aber immer noch. Einige Minuten später hatte ich mich aber auch an die vielen Leute gewöhnt und begann den Ausflug mehr und mehr zu genießen. Stellte es sich doch als richtig heraus, dass Laetitia und Lena wirklich alle Blicke auf sich zogen und wir kaum behelligt wurden.
Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem wir bereits eine ganze Weile nur ziellos über den Wasen gelaufen waren, entschied Lena im Namen der Gruppe Karussell zu fahren. Dabei handelte es sich um ein außerordentlich großes Ketten-Karussell, welches wirklich hoch in den Himmel ragte. Nicht das ich Angst davor hatte, doch mit dem kurzen Kleid war mir ganz schön mulmig zumute. Laetitia besorgte die Tickets und schon beim Aufsteigen hatte ich aller größte Mühe, Slip und Strapse vor den Augen der umherstehenden Leute zu verbergen. Jeweils zwei Personen konnten nebeneinander sitzen und ich teilte mir eine Reihe mit Sarah. Sie hatte keine Mühe mit ihrem relativ langen Kleid, wofür ich sie in dem Augenblick sehr beneidete. Vor uns saßen Laetitia und Lena, die anscheinend großen Spaß hatten. Sie nahmen keinerlei Rücksicht auf ihre Kleider, weshalb ich selbst von hinten gut erahnen konnte wie freizügig es für die Außenstehenden aussehen musste.
Als sich das Karussell endlich in Bewegung setzte, konnte ich bei noch langsamer Fahrt erkennen, wie viele lüsterne Blicke wir auf uns zogen. Dieses Mal trafen sie auch mich, denn die freie Sicht auf meine bestrumpften Beine zog die Blicke anscheinend magisch an. Zum Glück führte uns das Karussell schnell in schwindelerregende Höhen, wo wir doch einigermaßen von den Gaffern geschützt waren. Mit steigender Höhe erhöhte sich auch die Geschwindigkeit und mir gelang es nicht mehr, das Kleid an seinem Platz zu halten. Jetzt war auch der Blick auf meinem Rüschenslip für jedermann sichtbar. Erregung und Scham wechselten sich dabei laufend ab. Lena kreischte was das Zeug hielt und lenkte damit die Aufmerksamkeit zusätzlich auf uns.
Nach wenigen Minuten reduzierte sich die Geschwindigkeit und das Karussell verlor wieder an Höhe. In langsamer Fahrt versuchte ich so gut es ging, mein Kleid wieder zu richten, sodass zumindest mein Slip wieder verhüllt wurde. Als das Karussell endlich anhielt, war uns allen leicht schwindelig und wir mussten nach innen aussteigen, um nicht mit den nächsten Fahrgästen zu kollidieren. War das aufregend!
Ziemlich aufgedreht liefen wir zur nächsten Attraktion. Meine anfängliche Skepsis ließ immer mehr nach, da es uns gegenüber auch keinerlei negative Reaktionen von anderen Wasenbesuchern gab. Ganz im Gegenteil, ich hatte eher das Gefühl von einigen sogar beneidet zu werden. Vor der Achterbahn blieben wir stehen. „Sollen wir da auch einmal mitfahren“, fragte Lena in die Runde. Doch hatte Laetitia zu großen Respekt davor und so entschieden wir uns, weiter zu gehen. „Dann lass uns jetzt endlich in eines der Zelte abfeiern gehen“, schlug Lena alternativ vor. Sofort waren sich die Drei einig, wobei sie mich erst gar nicht gefragt hatten.
Vor allen Zelten waren lange Schlangen. Wir konnten beobachten, das immer nur so viele hineingelassen wurden, wie vorher herauskamen. „Das kann ja noch ewig dauern“, beklagte sich Laetitia. Das passte mir wiederum sehr gut in den Kram, denn war es absolut nicht meine Lieblingsbeschäftigung, eine dieser Trinkhochburgen zu besuchen. Und schon gar nicht in dem Aufzug. „Schade“, tat ich gespielt enttäuscht, was Lena mit einem verrückten Vorschlag konterte. „Wir gehen einfach zu einen der Nebeneingänge und überreden die Security Leute, uns hinein zu lassen“. Ich war mir sicher, dass es nicht funktionieren würde, da wir bestimmt nicht die Einzigen mit dieser Idee waren. „Wahrscheinlich nicht, aber wir haben überzeugende Argumente“, lächelte mich Lena verschmitzt an. Kaum hatte sie es gesagt, führte sie uns an dem Zelt vorbei, wo tatsächlich zwei ziemlich grimmig dreinschauende Gestalten den Nebeneingang bewachten. Beide hätten vor jeder Diskothek einen guten Türsteher abgegeben. Über diesen Eingang wurde das Zelt anscheinend mit Getränke und Essen versorgt, verrieten uns die umherstehenden Transporter.
„Wartet hier“, ließ Lena uns zurück und ging direkt auf die Beiden zu. Wir konnten nicht hören, was sie sprachen, doch winkte sie Sarah kurz darauf zu sich. Schüchtern blickte Sarah uns an und lief zögerlich los. Verwundert fragte ich Herrin Laetitia, was das werden sollte. „Das wirst Du gleich sehen“, antwortete sie kurz. Sarah war noch nicht ganz angekommen, da ging der Größere auf sie zu und zog sie in Richtung der beiden Getränkelaster. Der Schmächtigere folgte den Beiden. Im Sichtschutz der Laster nahmen sie Sarah in die Mitte und drückten sie herunter. Mir war schnell klar, was ihr gerade widerfuhr, denn kurz darauf waren verräterische Kopfbewegungen zu erkennen. Sofort meldete sich mein Beschützerinstinkt. „Lass sie“, hielt Herrin Laetitia mich zurück. „Auch wenn es für Dich nicht so aussieht, sie braucht das“. Das konnte und wollte ich nicht glauben. „Sarah ist eine Sub“. Niemals dachte ich, denn das hätte sie mir bestimmt erzählt. Als Lena zurückkam und ihre Aussage bestätigte, musste ich es glauben und hatte nun auch die Erklärung für Sarahs Verhalten am ersten Tag. So wandelte sich mein anfängliches Entsetzen allmählich in Neugierde. Je länger ich Sarah jedoch zusah, umso mehr erregte mich ihr Treiben. Lena sah es mir anscheinend an und fragte mich überraschend, „wärst Du jetzt gerne an ihrer Stelle“? Entrüstet verneinte ich die Frage und drehte mich schnell von ihr ab, damit sie nicht mitbekam, wie mir die Schamesröte ins Gesicht schoss. „Ich glaube wir haben die falsche vorgeschickt“, fingen beide an zu lachen. War mir das peinlich!
Kaum hatten sie sich wieder eingekriegt, kam auch schon Sarah zurück und meinte zufrieden lächelnd, „erledigt“. Ihr Lippenstift war völlig verschmiert und eine Brust hing halb aus der Bluse heraus. „So wie Du aussiehst, hat es Dir bestimmt gefallen“, merkte Lena an und half Sarah dabei ihr Dekolleté wieder zu richten. „Danke Herrin, es war auf jeden Fall ganz schön aufregend“, erwiderte Sarah. Mit Laetitias Unterstützen war auch ihr Makeup schnell wieder in Ordnung gebracht. Meine Gefühlswelt schwankte währenddessen zwischen Lust und Entsetzen hin und her. Machte es ihr wirklich nichts aus? Kurz darauf liefen wir gemeinsam in Richtung Nebeneingang. Die beiden Security Männer ließen uns tatsächlich passieren und grinsten uns dabei dreckig an. Da ich genau wusste, welchen Preis Sarah dafür hatte zahlen müssen, kam ich mir so richtig billig vor und schämte mich wirklich sehr.
Im total überfüllten Zelt hatten wir unglaubliches Glück, da wir kaum drin waren und schon vier Plätze am Rand ergattern konnten. Ich saß im Eck, neben Sarah, während Lena und Laetitia uns gegenüber saßen. Der Rest des Tisches wurde von einer Kegeltruppe aus dem Rheinland aufgefüllt, mit der wir aber nicht richtig ins Gespräch gekommen waren. Stattdessen unterhielt ich mich die überwiegende Zeit mit Sarah.
Während die drei Frauen bereits ihre zweite Maß tranken, nuckelte ich noch an der ersten herum. Unter dem Einfluss vom Alkohol erzählte Sarah mir Dinge, die ich kaum glauben konnte. Hin und wieder müsste sie wohl Spezialaufträge im Studio übernehmen. Obwohl ich mir gut vorstellen konnte, was damit gemeint war, fragte ich genauer nach. Daraufhin erzählte sie mir, dass sie meist als Sklavin in die Sessions mit eingebunden wurde und im Gegenzug waren ihre Aufenthalte im Studio dafür kostenlos, denn auch sie hatte anfangs 100€ zahlen müssen. Anders als ich, konnte sie es sich aber aus zwei Gründen nicht leisten. Zum einen waren sie und ihr Mann knapp bei Kasse und zum anderen durfte ihr Ehemann nichts davon wissen. Wie hätte sie ihm auf Dauer erklären sollen, wofür sie 400€ pro Monat braucht. Zweimal die Woche geht sie erst hin, seit es sie nichts mehr kostet, ergänzte sie noch lächelnd. Aber was sagte sie ihm, wo sie jeden Montag- und Donnerstagabend sei? „Er glaubt, ich helfe ehrenamtlich in der Kleiderkammer für Obdachlose am Hindenburg Platz aus“, erklärte sie mir. „Da bin ich auch öfter vor oder nach den Aufenthalten im Studio, falls er da mal zufällig nachfragen sollte“.
Gerne hätte ich noch mehr über Sarah erfahren, doch Lena wollte plötzlich nachhause. Sie hatte wohl zu viel Alkohol getrunken und fühlte sich nicht gut. Herrin Laetitia war auch ziemlich angetrunken, sodass Sarah und ich das Kommando übernehmen mussten. Zusammen schleppten wir die beiden zum nächsten Taxistand, wo wir auch gleich ein freies Taxi ergattern konnten. Herrin Laetitia unterhielt sich erst ausführlich mit dem Fahrer, bevor sie sich dann auf den Beifahrersitz setzte. Sarah und ich nahmen Lena zur Sicherheit in die Mitte. Als das Taxi endlich losfuhr bestimmte Laetitia, dass wir zuerst Lena absetzen würden. Verwundert fragte ich nach, warum wir nicht zum Studio fahren. „Was willst Du denn im Studio? Von dort aus musst Du Dir doch sowieso wieder ein Taxi nehmen“. Da musste ich ihr allerdings Recht geben.
Nachdem wir Lena abgesetzt hatten, war als nächstes Sarah dran. Als wir schließlich vor Laetitias Wohnung hielten, zückte sie einen 50€ Schein und übergab diesen dem Taxifahrer. „So meine Kleine, sag dem lieben Onkel, wo er Dich absetzen soll“. Der Fahrer warf sofort ein, dass es nicht ausreicht, da die Fahrt bis hierhin bereits 49€ kostete. „Upps, mehr Geld habe ich leider nicht“, musste Laetitia auf einmal lachen und wendete sich erneut dem Fahrer zu. „Ihr werdet Euch doch sicher auch anders einigen“, grinste sie nach einer kurzen Unterredung zuerst den Taxifahrer und dann mich an. Der drehte sich sofort nach mir um. „Das denke ich auch“, und fing seinerseits an zu grinsen. „Aber zuerst einmal steigst Du vorne ein“, forderte er mich auf. Laetitia gestikulierte noch irgendetwas in Richtung des Fahrers und öffnete mir anschließend die Tür. „Mach mir keine Schande“, verabschiedete sie sich von mir, nachdem ich verunsichert auf dem Beifahrersitz platzgenommen hatte.
Wir sind noch nicht ganz losgefahren, da legt er schon eine Hand auf meinen Oberschenkel. Mit einem gequältem Lächeln versuchte ich ihn mehrmals vergeblich davon abzuhalten. Immer wieder landete die Hand auf meinem Bein, bis ich es irgendwann aufgegeben hatte. Als ich ihm auf seine Frage hin, den Zielort genannt hatte, fing er noch breiter an zu grinsen. „Dafür reicht es aber nicht, mir nur schöne Augen zu machen“. Alleine die Vorstellung, den schmierigen Taxifahrer in irgendeiner Weise anfassen zu müssen, löste bei mir aller größtes Unbehagen aus. „Was kannst Du mir denn bieten?“ Mir wurde richtig schlecht. Wofür hielt er mich? Gerade als ich ihm klar machen wollte, dass ich ihm garantiert keinen blasen werde, fummelt er auch schon an seiner Hose herum und holte seinen Schwanz heraus. In den Moment galt meine größte Sorge aber den Straßenverkehr, denn er fuhr währenddessen ziemliche Schlangenlinien. „Dann wirst Du mir wenigsten einen runter holen“, meckerte er mich beinahe an. Als ich auch darauf nicht reagiert hatte, nahm er meine Hand und führte sie an seinem halbsteifen Penis. Ohne ihn anzuschauen, begann ich schließlich doch seinen Schwanz zu massieren. „Nicht so zaghaft“, beschwerte er sich weiter. Mit starren Blick nach vorne verstärkte ich meine Bewegungen, wodurch sein Schwanz sich mehr und mehr versteifte. „Aaahhh“, stöhnte er. Während der gesamten Fahrt musste ich ihn verwöhnen und seine dreckige Lache ertragen. Ich fühlte mich noch mehr gedemütigt, als durch die Männer vom Bierzelt. Am Zielort angekommen hielt er an und stellte das Taxi rückwärts in einer Parkbucht ab. „So Du Hure, jetzt darfst Du es zu Ende bringen“. Voller Ekel wichste ich ihn noch schneller und keine Minute später kam es ihm auch schon. Sein Sperma lief dummer Weise über meine Hand, wodurch mir so richtig übel wurde. Kurz darauf riss ich mich los und verließ fluchtartig das Taxi. Wütend rief er mir nach. „Mach das Du Land gewinnst, Du dreckige Schlampe“. Kaum hatte ich die Tür zugeschlagen, fuhr er auch schon los. Erleichtert blickte ich ihm nach. Hielt er mich tatsächlich für eine echte Nutte? Auch wenn ich mir ähnliche Situationen in der Phantasie oft genug vorgestellt hatte, war es in der Realität einfach anders. Es war eben nicht gestellt und daher fühlte ich mich zutiefst erniedrigt. Seitdem konnte ich mich annähernd in die Lage einer Prostituierten versetzen, die so etwas wohlmöglich mehrmals am Tag erleben musste. Ekelhaft! Da ich leider keine Taschentücher dabei hatte, wischte mir die Sauerei schnell mit umherliegendem Laub ab.
Ich hatte mich noch gar nicht richtig von dem ekeligen Ereignis erholt, da wurde mir schlagartig ein ganz anderes Problem bewusst. Ich hatte meinen Wohnungsschlüssel nicht dabei. Wie auch mein Portemonnaie lag er im Studio, bei meinen anderen Sachen. Was mache ich jetzt, verfiel ich beinahe in Panik. Kein Geld für ein Taxi, um ihn zu holen. Aber wozu auch? Um diese Uhrzeit ist dort sowieso niemand mehr anzutreffen. Die letzte Möglichkeit, die ich noch sah, war bei meiner Nachbarin zu klingeln. Heike wohnt eine Etage unter mir und ist die einzige im Haus, zu der ich Kontakt habe. Sie hat einen Zweitschlüssel zu meiner Wohnung, für den Fall, dass mal ein Handwerker oder der Heizungsableser kommt. Da ich viel arbeite, bin ich in der Woche kaum zuhause anzutreffen, während Heike als Lehrerin häufig schon am frühen Nachmittag daheim ist. Im Gegenzug bewahre ich ihren Zweitschlüssel auf. „Man kann ja nie wissen“, meinte sie damals. Auch nimmt sie oft meine vielen Internet-Bestellungen entgegen, die ich meist erst spät abends bei ihr abhole. Daher ist es für sie nichts Ungewöhnliches, wenn ich zu fortgeschrittener Zeit bei ihr klingle. Sie geht eigentlich selten vor Eins ins Bett, hatte sie mir einmal gesagt.
Ohne eine Alternative zu sehen, machte ich mich auf den Weg zum Hauseingang. Ich hatte mich bewusst hinter dem Wohnblock absetzen lassen, um mich so durch die kleinen Fußwege schleichen zu können. Hier war es sehr viel unwahrscheinlicher, zu so später Stunde noch jemanden zu begegnen. Außerdem sollte der Taxifahrer nicht wissen, wo ich wohne. Die letzten Meter waren allerdings hell erleuchtet, weshalb ich erst einmal lange abwartete und die Lage sondierte. Alles sah ruhig aus und so lief ich vorsichtig in alle Richtungen blickend los. Dann stand ich wie auf dem Präsentierteller vor der Tür.
Mit zittrigem Finger schellte ich. „Ja“, kam es kurz aus der Gegensprechanlage. „Ich bin’s“ antworte ich ebenso knapp. „Armin“? Nachdem ich mit Ja geantwortet hatte, summte gleich darauf der Türöffner. Mit starkem Herzklopfen ging ich in den Hausflur und stöckelte so leise wie irgend möglich die Treppenstufen hinauf. Ich sah, dass die Tür zu Heikes Wohnung nur angelehnt war und erst als ich direkt davorstand, öffnete sie sich komplett. Heike sah mich an und konnte sich ein „wow“ nicht verkneifen. „Armin, bist Du das“? Ich nickte nur andeutungsweise. „Du siehst ja wirklich klasse aus“, meinte sie und blieb dabei überraschend gelassen. Im nächsten Moment hörten wir Geräusche über uns und Heike zog mich reflexartig in ihre Wohnung. Die Situation war mir sehr unangenehm und ich wollte am liebsten flüchten. Meine dringende bitte nach dem Schlüssel kam sie nicht gleich nach. „Ja sofort, aber warte noch, bis Frau Meier das Haus verlassen hat, oder willst Du ihr so über den Weg laufen“? Natürlich wollte ich das nicht. „Wo kommst Du denn eigentlich her“? Ich hatte mir im Vorfeld zwar eine Geschichte zurechtgelegt, doch so direkt vor ihr stehend, viel mir nichts Besseres ein, als ihr die Wahrheit zu erzählen. Nicht alles, aber zumindest, dass ich vom Volksfest komme. „Alleine“, wollte sie wissen. Daraufhin erzählte ich ihr, mit Freunden verabredet gewesen zu sein und auch dort meinen Schlüssel vergessen zu haben. „Da wäre ich zu gerne dabei gewesen“, lächelte sie mich spitzbübisch an. Ihr gefiel meine Aufmachung anscheinend wirklich, denn sie machte mir noch weitere Komplimente zu meinem Aussehen. So beruhigte ich mich etwas und als sie mich kurz darauf auch noch bat, doch solange im Wohnzimmer Platz zu nehmen, setze ich mich bereitwillig aufs Sofa. Obwohl Frau Meier wahrscheinlich längst das Haus verlassen hatte, war ich immer noch in ihrer Wohnung. Verrückt!
Als sie mir dann endlich den Schlüssel übergab, fragte sie gleichzeitig, ob ich noch etwas trinken wollte. Auf den Schreck hin bat ich sie – von mir selbst überrascht – um einen Schnaps, denn ich trinke eigentlich überhaupt keinen Alkohol. Schon das eine Maß Bier auf dem Volksfest war die große Ausnahme und hatte ich nur getrunken, um nicht als Spielverderber dazustehen. Bei dem einen Schnaps blieb es jedoch nicht und so kamen wir allmählich ins Gespräch. Die ersten zwei Gläser reichten bereits, um meine Zunge etwas zu lockern. Freizügig erzählte ich ihr, mit wem ich auf dem Wasen war. „Du bist wirklich zu beneiden“, überraschte mich ihre Antwort. „Bist Du schwul“, fragte sie mich gerade heraus. Entrüstet widersprach ich sofort. „Und warum läufst Du dann in aller Öffentlichkeit als Frau herum“, fragte sie weiter nach. Ich hatte keine direkte Antwort darauf und stotterte nur etwas Unverständliches vor mich hin. „Nicht ein kleines bisschen“? Auch diese Frage verneinte ich. „Du hast Dir noch nie vorgestellt, etwas mit einem Mann anzufangen“, hörte sie einfach nicht auf nachzuhaken. Ich erinnerte mich plötzlich wieder an die Szene auf dem Parkplatz und schaute ihr dabei direkt in die Augen. So hatte ich sie zuvor noch nie angesehen und erst dadurch fiel mir auf, wie attraktiv sie doch war. „Bitte sei ehrlich“. Sollte ich ihr von der Begegnung erzählen?
Inzwischen hatte sie den dritten Schnaps nachgeschenkt und hielt mir wieder das Glas hin. Ich kippte auch diesen auf ex herunter und ließ ihn erst einmal wirken. Der Alkohol, gepaart mit meiner aufgeheizten Stimmung, brachte mich schließlich dazu, es zuzugeben. „Und was hast Du Dir dabei vorgestellt“? Kaum reicht man ihr den kleinen Finger, greift sie sich gleich die ganze Hand. „Wer A sagt muss auch B sagen“, konterte sie und legte dabei ihre Hand auf mein Knie. Anders als beim Taxifahrer fühlte es sich bei ihr sehr angenehm an. Verschämt sah ich sie an und dachte mir, jetzt ist es sowieso schon so gut wie raus. „Sag es bitte“, streichelte sie mich dazu auch noch zärtlich. „Ich stehe übrigens auf Frauen und habe in einer Beziehung gerne die Hosen an“, gestand sie mir plötzlich und völlig unerwartet. So etwas erzählt man auch nicht jedem, empfand ich ihr Geständnis als einen großen Vertrauensvorschuss, weshalb ich ihr schließlich beichtete, mir schon öfter vorgestellt zu haben, einen Mann mit dem Mund zu verwöhnen. Daraufhin lächelte sie mich zufrieden an, stand auf und reichte mir die Hand. „Komm, ich bringe Dich noch zu Tür und morgen reden wir weiter“, begleitete sie mich galant hinaus. Ich schämte mich in dem Augenblick für meine Offenheit und ärgerte mich über mich selbst. Bin ich zu weit gegangen? Mit einem leisen aber doch freundlich klingenden „bis morgen“ ließ sie mich alleine im Hausflur stehen und kurz darauf die Wohnungstür ins Schloss fallen. Schnell lief ich in meine Wohnung. Es waren ja nur wenige Stufen, die ich ohne weitere Vorkommnisse schaffte.
Im Bad legte ich sofort meine Kleidung ab und versuchte die Schminke aus meinem Gesicht zu bekommen. Auweia, was ist da eben passiert? Jetzt weiß auch schon meine Nachbarin, was für ein verkorkster Mensch ich bin. Was muss Heike nur von mir denken und warum hat sie mich quasi aus ihre Wohnung geworfen? Ich dachte, einer lesbischen Frau kann man so etwas anvertrauen und sie würde es verstehen. Aber wahrscheinlich ist sie gar nicht lesbisch und wollte mich nur dazu bringen, mehr über mich zu erzählen. Quatsch, das widerspräche jeder Logik. Was wollte sie morgen mit mir besprechen? Fragen über Fragen, die ich mir stellte. Jedenfalls hatte ich eine der unruhigsten Nächte meines Lebens.