„Was hättest Du denn gern?“ Heiser. Krächzend.
Dass Du Dich auf meinen Schwanz schwingst, mich wild reitest und mir den Verstand rausfickst!
Er schluckte. „Wasser.“ Öffnete die Augen, sah sie auffordernd an. „Aus dem Hahn. Lass es ein bisschen laufen, dass es kalt genug ist. Und Eiswürfel aus dem Gefrierschrank.“
Eigentlich war ihm nach was wesentlich Stärkerem, aber er sollte wohl besser alle Sinne – gekühlt – beisammen halten, wenn er denn heute Abend wenigstens noch teilweise das Ergebnis erzielen wollte, auf das er seit einer Ewigkeit spekulierte. Denn so wie sie da stand, war er sich nicht sicher – gar nicht mehr sicher – ob er noch lange durchziehen könnte, was er sich vorgenommen hatte. Er hatte plötzlich so verruchte Bilder im Kopf, was die Eiswürfel und das kalte Wasser mit ihren Nippeln anstellen würden…
Sie atmete tief ein, streckte die Schultern, so dass sich ihre Titten ganz köstlich ein Stück anhoben, schnaufte abfällig.
Sie hatte sich etwas breitbeinig vor ihm aufgebaut, die Arme in die Seiten gestemmt, ein bockiger Gesichtsausdruck rundete die Schau ab. Würde ihn ihr nackter Anblick in den Overknees nicht so anturnen, hätte er vielleicht auch die Komik der Situation mehr genießen können. So aber…
„Ach ja, gerne doch. Darf’s vielleicht auch noch Eis und ein Stück Zitrone sein, der Herr?“
Oh ja. Sollte sie nur so weitermachen… Er knirschte mit den Zähnen, schnalzte, aber seine Mundwinkel zuckten.
„Haben wir das nicht hinter uns gelassen, Kleines?“
Empört lachte sie kurz auf. „Das macht mich noch lange nicht zu Deine Dienerin!“
Irritierend schnell sprang er auf, fasste sie an den Schultern, so dass sie erschrocken aufquietschte und sah ihr Nase an Nase tief in die Augen.
„Doch, Schätzchen! Genau das tut es. Ich glaube, Du hast immer noch nicht genau verstanden, wie das jetzt läuft.“ Seine Stimme durchschnitt die Stille wie ein Messer, scharf und klirrend. „Du tust genau, was ich Dir sage. Ohne Diskussionen. Und gerne. Bedankst Dich für die Aufgaben, die Du für mich erfüllen sollst und hältst ansonsten die Klappe.“
Mit jedem Wort hatte sie die Augen ein Stück weiter aufgerissen, war ihre Atmung ein bisschen schneller geworden. Jetzt blitzten ihre Augen wie Dolche.
„Hast Du sie noch alle?“ Fast überschlug sich ihre Stimme, so stinksauer war sie. „Was hat das denn bitteschön mit der Achtung zu tun, von der Du vorher so großspurig gefaselt hast?“ schrie sie und fuchtelte mit den Armen, als wollte sie ihn schlagen.
Reflexartig griff er nach ihren Handgelenken, verschränkte ihre Arme hinter ihrem Rücken und drückte sie an sich. Es schien, als wäre das ihre Lieblingsposition. Amüsiert lachte er auf.
„Ich find das überhaupt nicht witzig!“ brüllte sie und versuchte, sich gegen seinen harten Griff zu wehren. Ihre Brüste wackelten im Takt ihrer Befreiungsversuche, stießen immer wieder gegen seine nackte Brust, ihre Hüften immer wieder an seine Unterarme. Und immer wieder presste sich ihre heiße Möse an seinen schon wieder pochenden Schwanz. Er biss die Zähne aufeinander. Meine Herren… !
Mit einer Hand hielt er ihre weiterhin hinter ihrem Rücken gefangen, mit der anderen fasste er in ihre Haare, zog ihren Kopf mit einem Ruck nach hinten und biss in ihre freiliegende Kehle. Nicht richtig fest. Nur so, dass sie erschrocken aufkeuchte und sich anspannte, ihren Körper plötzlich ganz still hielt.
„Vertrau mir endlich.“ knurrte er leise. Hmm, diese Stille! Wundervoll. Sie schluckte hart, während er grinsend weiter an ihrem Hals knabberte, den jetzt eine Gänsehaut zierte. „Du hast keine Ahnung von Achtung, wenn Du mir unterstellst, dass ich nicht sorgsam mit dem Geschenk umgehe, das Du mir machst.“ Er wanderte mit den Lippen zu ihrem Ohr hoch, spielte mit der Zungenspitze an ihrem Ohrläppchen, umkreiste den kleinen Glitzerohrring. „Wolltest Du nicht, dass ich Dir Deinen Platz zeige? Dass ich Dich benutze? Dass ich Dich fordere? Brauchst Du das nicht?“ Sie wimmerte leise. Mit einem kurzen Blick stellte er fest, dass sie die Augen geschlossen hatte. Immer noch spannte sie ihren Körper an, aber er schien weicher zu werden, sich von alleine dichter an seinen zu schmiegen. „Wenn Du Dich nicht nach einer ganz bestimmten Erfahrung…“, er suchte das richtige Wort, „… oder Erlösung sehnst, warum bist Du dann hier?“
Ganz plötzlich ließ er sie los und trat einen Schritt zurück, so dass sie taumelnd die Augen aufriß und ihn anklagend ansah. Ihre Brust hob und senkte sich mit jedem ihrer schnellen Atemzüge. Die Unsicherheit, die Angst in ihrem Blick ließ seine Atmung jedoch fast stocken.
„Es ist Deine Entscheidung.“ sagte er rauh. „Aber wenn Du sie jetzt triffst, gibt es kein Zurück mehr. Bei der nächsten Rumzickerei ist Schluß.“
Und das wäre verdammt schade. Aber er würde niemanden zu seinem Glück zwingen. Wenn sie nicht bereit war, sich ihrer Neugier hinzugeben, konnte er da auch nichts machen.
~
Abwartend stand er mit einer Schrittlänge Distanz vor ihr. Unbeweglich. Mit hängenden Armen, über der Brust offenem Hemd und seinem durch den Jeanshosenschlitz ragenden Schwanz, der anscheinend auch langsam seine Felle davonschwimmen sah. Langsam neigte er sich dem Boden zu.
Auch sie bewegte sich nicht. Stocksteif, die Arme seitlich an ihren Körper gedrückt, die Hände zu Fäusten geballt, angespannt wie ein Flitzebogen… Er seufzte innerlich. Ihre Lippen zitterten, obwohl sie sie zu einem Strich zusammengepresst hatte.
Er wusste, wann er verloren hatte. Wieder seufzte er, doch diesmal ließ er sie es hören.
Gerade, als er tief Luft holen wollte, um die anscheinend für sie unerträgliche Situation zu beenden, räusperte sie sich, öffnete die Fäuste, rollte den Kopf kurz über die Schultern und meinte dann leise: „Hörst Du sofort auf, wenn ich Nein sage?“
Nur mit größter Selbstbeherrschung konnte er sich ein triumphierendes Grinsen verkneifen. Yeah! Am liebsten hätte er die Fäuste in die Luft geschmissen und ‚Strike‘ oder irgendwas ähnlich dusseliges gerufen! Nach außen jedoch ganz die Ruhe selbst erwiderte er: „Wenn es ein echtes Nein ist, natürlich. Wenn es ein Nein ist, das es zu überwinden gilt, natürlich nicht.“
Sie schluckte wieder, nickte langsam. „Ich glaube, ich weiß, was Du meinst.“ Sie fixierte mit ihrem Blick einen Punkt hinter ihm. „Es tut mir leid, …“, ihre Stimme knickte ein, so dass sie sich erneut räusperte, „…ich bin es nicht gewohnt, mich herumkommandieren zu lassen. Und ich kenne Dich nun mal nicht. Und…“, sie zögerte, sprach dann noch leiser weiter: „Du machst mir Angst.“
Mit einem Schritt überbückte er den Abstand zwichen ihnen, strich ihre Arme hoch und zog sie in seine Arme. Sie zitterte wie Espenlaub. Er stöhnte. Meine Güte! Wir verdammt schwer es ihr fiel, ihm zu vertrauen und die Kontrolle zu überlassen. Und trotzdem wollte sie es versuchen. Mit ihm! Die unendliche Freude, die ihn erfüllte, schoss unwillkürlich direkt in seinen Schwanz. Der unsagbare Triumph ließ sein Blut tosend durch seine Adern rauschen. Am liebsten hätte er sie sofort in sein Schlafzimmer gezerrt, an sein Bett gefesselt und sie gefickt für die nächsten Stunden… oder Tage. Aber Geduld war noch nie seine Stärke gewesen… tief atmete er ein, versuchte sich so zu beruhigen.
„Du kennst mich besser, als Du glaubst, sonst wärst Du nicht hier. Du hast keine Angst vor mir, Du hast Angst davor, was ich in Dir wecke.“ erklärte er leise und streichelte beruhigend ihren nackten Rücken, obwohl ein solcher Sturm in ihm tobte.
Sie lehnte sich an ihn, vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge und atmete tief ein. Ihr Zittern klang ein wenig ab.
„Ich würde das niemals gegen Dich verwenden. Ich bin genauso neugierig wie Du. Und ich will ebenso Spaß wie Du. Mit Dir.“ Vor allem, wenn er sie so nackt im Arm hielt…
Sie schniefte. Oh nein! Wenn sie jetzt auch noch heulte… dann lachte sie leise auf. „Scheiße. Ich mach die ganze Stimmung kaputt. Schon wieder!“
Er gluckste. „Ja, das kannst Du ganz gut.“
Waren das ihre Lippen an seinem Hals? Bissen die ihn? Ganz vorsichtig zwar, aber… Oh! Das waren aber ganz sicher ihre Hände an seinem Arsch! Er schloß die Augen. Mann! Wie konnte ihn so ein bisschen Gegrabsche so glücklich machen?! Bestimmt grinste er wie ein Idiot vor sich hin! Aber er wollte es noch ein bisschen genießen. Nur eine Minute…
Etwas rüde löste sie sich von ihm und klatschte mit der flachen Hand auf seinen Hintern. Mit einem schmunzelndem „Gut. Dann hol ich jetzt mal endlich das Wasser.“ verschwand sie in Richtung Küche. Stöhnend fuhr er sich mit der Hand über die Augen. Was zur Hölle… !?
Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er sich gerade ganz schön geschockt mit dieser Schmusenummer. Was war nur mit ihm los?
Aber… Er holte ein paar Mal tief Luft und folgte ihr. Eine nackte Frau in seiner Küche wollte er auf keinen Fall verpassen. Und schlagen ließ er sich schon gar nicht!