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Schneekönigin (Teil1)

Ich verriegle mein Auto und schnapp mir Tasche und Koffer.
Das 24/7 Wochenende in Vorarlberg war schon ‚was besonderes gewesen, jetzt aber konnte ich eine Woche Urlaub in den Bergen geniessen.
Ich blicke hinauf und das kleine Chalet ist fast nicht sichtbar, versteckt hinter den beschneiten Bäume. Ich laufe den schmalen Pfad entlang, immer wieder versenke ich im Schnee bis zu den Waden… Scheisse, die Türe ist geschlossen! Mit kalten Finger suche ich mein Handy in der Jackentasche. Zum Glück habe ich die Nummer gespeichert. Es klingelt…
„Jansen!“ höre ich mehr als laut genug.
„Hallo Herr Jansen, *** am apparat. Ich stehe vor geschlossene Türe am Chalet…“
„Oh, ja… Entschuldigung, mir ist ‚was dazwischen gekommen… Gehen sie doch rein, der Schlüssel ist versteckt beim rechten Fenster, der Sims ist lose, darunter.“
Ich hebe das lose Brett „Ja, hab ich!“
„Gut. Machen sie es sich bequem, ich komme später.“
„Ok, danke, auf Wiederhören.“

Ich öffne die Türe und beim hineingehen rutsche ich auf die nasse Bretter der Veranda und lege mich hin… „Scheisse!!!“ Der Koffer beim fallen öffnet sich und verteilt sein Inhalt im Aufenthaltsraum… Ich steh auf und begutachte das Chaos: „Super!…“
Ich schliesse die Türe hinter mir und beginne alle meine SM Utensilien zu sammeln und im Koffer zu versorgen. Als ich fertig bin, nehme ich mir die Zeit und schau mich herum.
Im Kamin glüht noch ein stück Holz, ich lege ein zweite dazu und nach drei mal pusten flackern die Flammen. Da hat wohl Herrn Jansen vorgeheizt, danke dafür.
Das Sofa und die zwei Sessel sind zwar „altbacken“ aber doch bequem.
Gegenüber ist die Essecke mit Eckbank und ein rustikale Tisch. Die Kochnische ist auch nicht die neuste aber ich hab ja nicht vor zu kochen…
Ich stelle das Koffer neben der Treppe und geh mit der Tasche hinauf.
Badezimmer mit Dusche, uhm, sieht ok aus. Gegenüber das Schlafzimmer mit massive holzige Doppelbett. Die Fahrt war lang und anstrengend, ich lege die Tasche auf der Kommode und teste das Bett. Oh, harte Matratze, so wie ich es mag…

Eine weibliche Stimme: „Hallo… Jemand da?“
Ich erwache blitzartig und schüttle mir das Schlaf aus dem Gesicht.
Ich laufe die Treppe hinunter und eine junge Brünette steht im Raum und begrüsst mich: „Hallo Herr ***, Jasmin Jansen… Mein Vater entschuldigt sich und hat mich geschickt…“
Sie ist echt hübsch, ich schätze mitte Zwanzig, die Gesichtszüge sind streng aber ihr Lächeln ist bezaubernd.
Ich strecke meine Hand, „Hallo“ und blicke in ihre grüne Augen.
Sie greift zögerlich. „Finden Sie sich zurecht oder haben Sie Fragen?“
Ich lächle „Doch, ich denke schon das ich zurecht kommen wird. Auf die AirBnB Seite war alles schön beschrieben.“
Sie hebt die linke Hand und ich sehe Handschellen, „…was zum Teufel…“ denke ich…
„Die habe ich auf der Veranda gefunden…“ und mit ein breites Grinsen fragt sie „… sind Sie Polizist?“
Ich lache laut „Nein, bin ich nicht… Die können Sie aber behalten und mit ihren Partner damit spielen…“
Sie kontert sofort: „Mein Freund steht nicht auf sowas…“
Der analytische Teil mein Gehirn springt an! Uhm, dann hat sie es schon ausprobiert…
„Aber Sie schon?“ frage ich frech.
Sie errötet leicht und verlegen legt sie die Handschellen auf der Klubtisch „Uhm…“
„Danke, die Antwort genügt mich!“ und ich lächle sie an.
Sie starrt mich an, irritiert „Ich hab doch gar nichts gesagt…“
„Dein Körper aber schon…“ und grinse dabei.
Sichtlich unwohl wechselt sie schnell das Thema: „Uh… ja, falls sie etwas brauchen, sie haben die Nummer von mein Vater…“ und dreht sich zum gehen.
„Jasmin…“ rufe ich nach ihr und sie bleibt vor der Türe stehen, ohne sich zu drehen „Ich würde diese interessante Diskussion bei ein Glas Wein weiterführen.“
Bevor sie darauf antworten kann, ergänze ich „Um acht ins Dorfrestaurant?“
Sie dreht sich um und mit empörte und stechende Blick antwortet sie: „Sind Sie immer so frech?…“
Ich lächle sie an: „Leider nein…“
Sie kann ein Lächeln nicht verbergen aber ohne Worte geht sie hinaus.
„Ganz schön gewieft…“ denke ich dabei.

Viertel vor acht stelle ich den Motor ab und begebe mich ins Restaurant. An der Bar, eine Horde Touristen feiert zünftig Aprés-Ski mit irgendwelche Shots. Ich entferne mich von dieser laute und besoffene Ort… Ein Kellner nimmt mich im Empfang und nach der übliche „wieviele Personen?“ Frage deutet auf ein Zweiertisch.
Ich lege gerade meine Jacke an der Stuhllehne zurecht als der Kellner mir die Speisekarte reicht und nebenbei erwähnt das Montag Hamburger Tag ist. Wieso nicht. Ich frage gleich nach Rotwein und der Kellner sputet sich um eine Weinkarte zu organisieren.
Rioja Crianza Medievo 2010 hört sich gut an. Ich bestell gleich eine Flasche.
Der Kellner hantiert am Tisch mit Zapfenzieher herum als Jasmin bei der Eingang steht und mit ihre grüne Augen das Restaurant scannt. Sie sieht mich und steuert im Stechschritt auf mich zu. Als sie gerade ihr Mund aufmachen will sage ich kurz „Du bist zu früh aber setz dich doch…“
Verdutzt zieht sie der Stuhl zurück und setzt sich, samt Jacke.
Ich ignoriere sie konsequent und probiere den Wein, langsam und genüsslich.
„Ja, ist gut. Ein zweites Glas noch bitte.“
Erst jetzt wende ich mich wieder zu ihr „Schön das du da bist. Ich hätte nicht damit gerechnet.“
Sie ist auf Kampf eingerichtet. „Machen Sie sich keine Hoffnungen, ich bin meistens hier abends!“ Das zweite Glas wird ihr vor der Nase gestellt und ich schenke gleich ein.
Ich hebe mein Glas „Hallo Jasmin, ich bin Dan und du kannst mich ruhig mit ‚du‘ ansprechen…“
Halb Widerwillen hebt sie auch das Glas, stosst an, nimmt ein kräftige Schluck und befreit sich von ihre Jacke.
„Dann umso schöner das wir zufälligerweise am gleichen Tisch sitzen…“ und ich grinse dabei.
Sie setzt diesen „Pfff…“ Gesicht auf. „Reist dein Opfer noch nach oder spielst du alleine mit deine Handschellen?“
Ganz schön frech die Kleine… „Nein, ich lasse immer Handschellen draussen liegen um kleine freche Gören zu ködern. Es funktioniert immer…“ Ihr Blick könnte töten…
„…aber selten fallen so prächtige Exemplare wie du in der Falle.“ Ihre Mundwinkeln bewegen sich in ein Lächeln die sie verzweifelt probiert zu kontrollieren. Ja, du weisst das du hübsch bist… „Im übrige, du hast dich selber in dieser Situation hinein manövriert…“ jetzt schaut sie fragend „…du hättest die Handschellen auch direkt auf dem Tisch legen können, anstatt sie mir provokativ vor der Nase zu schwingen, oder etwa nicht?“
Ihre Gesichtszüge entspannen sich allmählich und sehe das sie nach ein Grund für ihre Tat sucht.
„Ich hätte nicht erwartet das du so cool reagierst…“ und lächelt provokativ.
„Ach so… Tut mir leid das ich mich nicht dafür schäme so zu sein wie ich bin.“
Der Kellner unterbricht und bringt ein riesigen Burger begleitet von eine satte Portion Pommes.
Jasmin schnappt sich sofort eine Fritte und bevor sie die im Mund steckt fragt sie: „Wieso? Wie bist du denn?“ Ich hasse es wenn man aus mein Teller fischt!
Ich greife nach den Besteck „Ich könnte dir jetzt eine ganze Abhandlung sc***dern aber ich mach dir lieber ein Beispiel“ und schneide der Burger, „für solch eine Aktion wie du jetzt gerade gemacht hast könnte ich dich auf meine Knie legen und dir dein Arsch versohlen!“
Ich blicke direkt in ihre Augen und sie weicht mein Blick nicht ab. „Wer sagt dir das ich das nicht mag?“ und noch provokativer schnappt sie sich eine weitere Fritte.
Das kann ganz lustig werden…
Während das ganze Essen (das heisst ich hab gegessen und Jasmin hat mitgegessen) haben wir uns gegenseitig provoziert und ausgeteilt. Das mag ich an ihr, sie hat Charakter.
Der Tisch wurde aufgeräumt und der Kellner fragte nach Dessert oder Kaffee.
„Ein Espresso bitte“ und gegenüber Jasmin „Auch ein Kaffee?“
Sie nickt den Kellner zu „ja, auch ein Espresso.“ dann mit Nonchalance sagt sie „…ich werde zwar nicht mehr schlafen können…“
Ich muss grinsen „Wenn du schon nicht schlafen kannst, könntest du dir als Vermieterin die Schlafzimmertüre anschauen: die schliesst nicht richtig.“
Sie legt beide Hände auf dem Tisch „Ja, das muss ich wohl, die Pflichten…“
Wir trinken das Kaffee fertig, ich bezahle und wir gehen hinaus. Die kalte Bergluft zwingt sie ihre Jacke zu schliessen.
„Bist du zu Fuss hier?“ Sie Nickt und ich entriegle mit der Fernbedienung mein Auto.
„Spring rein bevor du erfrierst“.




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