Doris war mir immer einen Schritt voraus. Das lag nicht nur an ihren Highheels, mit denen sie vor mir her stolzierte. Der Blick auf ihre wackelnden Pobacken ließ mich lechzen, machte meine Hände feucht, trieb Glückstropfen aus mir raus. Da reichte ein Stadtspaziergang. Mehr brauchte es nicht.
Kuschelsex war nicht ihr Ding. Einfach so abends neben ihr im Bett zu liegen und dann kuschelnd ein Vorspiel zu beginnen, nein, nicht mit ihr. Einmal in der Woche machte sie sich zurecht, mit Strapsen, Korsett, Schminke, ganz großes Kino. Große Show, mit vollem Einsatz. Und weil sie mir immer einen Schritt voraus war, kam ich gar nicht dazu, ihr meine Fantasien zu erzählen. Sie war alles, was in meinem Kopf stattfand. Und noch bevor ich ihr im Flüsterton mitteilen konnte, dass ich es geil finde, wenn meine Freundinnen von anderen Männern gefickt werden, dass es mich vor Geilheit zerreißt, wenn ein anderer Mann seinen Schwanz in die Muschi meiner geliebten Freundin steckt, sie ihm hingebungsvoll die Möse präsentiert und ihm den Prachtschwanz bläst, da war sie es, die mir ihre erotischen Fantasien gestand. „Du weißt doch“, hechelte sie, während ich mich redlich in ihr abmühte, „dass ich mit Gerald zusammen war.“ Gerald war ihr Ex, ja, das wusste ich. „Mit Gerald hatte ich eine besondere Beziehung. Er wollte immer, dass ich mit anderen Männern schlafe.“ Bingbong. Bei mir klingelten alle Glocken. „Gerald war eigentlich ein Zuhälter, er brachte mich dazu, mich als Nutte anzubieten. Und weißt du was, ich habe es genossen. Ich hatte immer schon den geheimen Wunsch, eine Nutte zu sein. Mich gegen Geld von Männern abficken zu lassen. Mich in Reizwäsche zu präsentieren, mich fremden Männern anzubieten. Gerald war nicht nur ein Zuhälter, er war ein Cuckold, wenn dir das etwas sagt. Er liebte es, wenn er wusste, dass ich mit anderen Männern Sex habe. Kannst du dir das vorstellen? Verrückt, oder?“ Oh ja, das konnte ich mir vorstellen. “ Ich hechelte zwei Grade schneller. „Das ist mein Traum, von anderen fremden Männer gefickt zu werden als Nutte zu ficken!“.“ Sie sprach es aus, und im gleichen Moment kamen wir zu einem wundervollen, recht heftigen Orgasmus.
Eine Woche später ging es weiter. Einmal mehr erzählte sie mir von ihrem Traum. Den ich nur zu gut verstand. „Findest du es schlimm, dass ich solche Fantasien habe?“, fragte sie. „Und wäre es schlimm, wenn wir solche Träume einmal in die Wirklichkeit umsetzen würden? Mit Gerald ging das.“ Wie gesagt, sie war mir einen Schritt voraus und präsentierte mir einige Tage später einige Kontaktanzeigen von Männern, die Geld für eine Nacht im Hotel boten. „Komm, schreib mal!“ Ihrem roten Schmollmund konnte ich nicht den Gehorsam verweigern.
Einige Wochen später stand ich in der Lounge eines bekannten Hamburger Hotels. Doris, hochgestylt, saß aufgeregt neben mir. So freudig hatte ich sie selten gesehen. Der Gast hatte mir ein Foto geschickt, ich erkannte ihn sofort. An der Bar unterhielten wir uns kurz, ich stellte ihm Doris vor, Arm in Arm gingen sie nach oben. Ich verfolgte ihren Gang, bewunderte ihre schaukelnden, auf roten Highheels wackelnden Arschbacken mit einem gierigen Blick. Sie antwortete mit einem Handzeichen, zeigte mir kurz hinter dem Rücken einen ausgestreckten Mittelfinger und warf kokett die Haare nach hinten. Dann schloss sich das Hotelzimmer hinter ihnen. Was war ich denn nun? Ein leidender, liebender Cuckold, der noch nicht einmal dazu gekommen war, seiner Freundin seine geheimen Neigungen zu gestehen? Oder war ich ein Zuhälter, ein seltsamer Zuhälter noch dazu, getrieben von weiblicher Lust und nicht von Geldgier?
Eine Stunde später, ich hatte alle Zeitungen in der Lounge gelesen, kam sie zurück. „Puh, das war toll. Meine Güte, der hatte einen Riesenschwanz und war richtig ausgehungert. Seine Frau lässt ihn nicht mehr ran. Der hatte es echt nötig“. Die Zeitung auf meinem Schoß konnte meine Erektion nicht unsichtbar machen. „Uh, mein Süßer, ich sehe, was dir gefällt. Lass uns schnell nach Hause fahren. Vielleicht gefallen dir meine neuen Dessous auch! Dem Freier haben sie gefallen.“ Sie kicherte, ich schwitzte.
Zuhause ließ ich mir die Details erzählen. Der Abend war reich an Orgasmen, machte mich aber arm in Sachen Geld. Denn Doris wollte natürlich ihren, so sagte sie, „Hurenlohn“. „Wieviel war ich ihm wert? Wieviel Geld hast du von ihm verlangt?“ Ich stammelte. Um nicht als vollkommener Versager darzustehen, sagte ich nur „Fünfhundert!“ – „Ah, gut“, stöhnte sie und öffnete die Beine und fingerte sich. Wunderschönes Rosa. „Zeig es mir!“ Ihre Finger waren flink und noch flinker, als ich ihr die fünf Scheine zeigte.
Die stammten allerdings nicht aus der Brieftasche ihres Hotelfreundes, sondern aus meiner. Ich hatte es schlicht nicht über mich gebracht, den Mann nach Geld zu fragen. Ein Gentleman fragt doch nicht einen anderen Gentleman nach Geld! Und Doris war kein Gentleman und fragte nicht, woher das Geld kam, das ich ihr immer öfter zustecken musste. Sie liebte es, Gäste in Hotels zu verwöhnen und fürstlich entlohnt zu werden. Sie war glücklich, konnte sie doch all ihre Fantasien in die Tat umsetzten. Ich war glücklich, dass sie meine Cuckoldträume wahr werden ließ, ohne dass ich mich ihr offenbaren musste. Ich war einfach nur der Erbe ihres Geralds, ihres Cuckis, ihres Ex-Mannes. Und als sein Erbe wurde ich ärmer, Woche für Woche. Nach einem Jahr war mein Konto leer. Doris sandte mir einen mitleidigen Blick zu, als sie meine Kontoauszüge sah und ich ihr die Wahrheit gestand. „Tröste dich, dein Geld ist bei mir gut aufgehoben.“ Und weg war sie. Ich schaute ihr hinterher. Was für ein Anblick, was für eine Frau. Mir immer einen Schritt voraus.