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Geteilte Welten Kapitel 7 – Unruhe

Die Nacht wurde sehr unruhig für Tim; immer wieder wurde er wach, und dachte an Marko. Aber noch so viele andere Gedanken durchfluteten sein Gehirn: was, wenn er sich wirklich in Marko verliebt hat? Wie sollte es weitergehen? Keiner weiß, das Marko „andersrum“ ist – und Tim selbst durfte es nicht sagen – allein schon wegen seiner Eltern. Aber immer nur heimlich treffen? Wie lange sollte das gut gehen? Was, wenn es auffliegt? Schließlich verfiel Tim wieder in einen unruhigen Schlaf…
Sonntag früh, 8 Uhr. Schlagartig erwachte Tim; er war nass geschwitzt. Nur noch zwei Stunden! Seine Unterhose muss er wohl irgendwann in der Nacht ausgezogen haben – er lag nackt in seinem Bett, die dünne Sommerdecke über ihm wies eine deutliche Beule auf. Er sprang auf und rannte ins Badezimmer. Sorgfältig schloss er hinter sich die Tür ab – und verschaffte sich erstmal Erleichterung. Als er unter der Dusche stand, wurde Tim endlich wieder etwas ruhiger. Er kletterte aus der Duschwanne und trocknete sich gründlich ab. Schnell war auch der Rest der Morgentoilette erledigt, dann öffnete er vorsichtig die Badezimmertür und warf einen Blick auf den Flur. Niemand da – ok. Im Hause von Hochbergen war es verpönt, unbekleidet herumzulaufen. Wie ein Blitz rannte Tim – nackt wie er war – in sein Zimmer zurück und schloss die Tür. Unentschlossen stand er vor seinem Kleiderschrank, während die Zeit verrann. Schon zwanzig vor neun durch – er musste sich beeilen! Um 9 Uhr gab es unten Frühstück; die gemeinsamen Mahlzeiten waren seinen Eltern wichtig. Zum Glück legte man sonntags morgens nicht so sehr Wert auf korrekte Kleidung – so entschloss er sich für leichte Sommerkleidung; eine halblange Stoffhose, ein dünnes, kurzärmeliges Hemd und Leinenschuhe. Dann warf er noch schnell ein großes Handtuch und seine Badehose in seine Umhängetasche. Schon jetzt zeigte das Außenthermometer an seinem Fenster knapp über 20 Grad – und es sollte noch wärmer werden! Nun noch schnell durch die Haare – fertig! Pünktlich um 5 Minuten vor neun stand er im Esszimmer. Seine Eltern saßen bereits am Tisch. „Guten Morgen Tim!“ nickte sein Vater ihm hinter der Sonntagszeitung zu. Tims Mutter schnitt ihm ein Brötchen auf und legte es ihm auf den Teller. Margret, das Hausmädchen, goss ihm Tee ein. „Ich treffe mich gleich mit Marko“ begann Tim, „und den Anderen“ fügte er schnell hinzu – hoppla, bloß nicht verplappern! „Zum Abendessen bin ich zurück – versprochen!“ „In Ordnung, Junge – aber denke bitte daran, was wir vereinbart haben!“ „Keine Sorge Paps, wir stellen nichts an; wir treffen uns am Baggersee, und gehen ein bissel Schwimmen. Es soll ja heute wieder sehr warm werden.“ „Dann musst Du aber etwas zum Essen und zu Trinken mitnehmen, wenn ihr den ganzen Tag dort bleibt!“ warf seine Mutter ein, die schon wieder Sorge hatte, dass ihr Tim Hunger oder Durst erleiden könnte. „Lass gut sein Mom, heute Mittag gehen wir zu Giovanni – er hat uns auf eine Pizza eingeladen.“ Der skeptische Blick seiner Mutter, ob denn immer nur Pizza das Richtige für ihren heranwachsenden Sohn sei, entging ihm nicht. Tim verschlang 2 Brötchen, trank seinen – wieder mal viel zu heißen – Tee aus und stand auf. „Ich muss los, bis heute Abend!“ Noch ein letzter Blick in den großen Spiegel im Flur, dann verließ er das Haus und lief in Richtung Baggersee.




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