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Blutrache – Teil 05

Es handelt sich um eine Fantasy-Geschichte auf einer eigenen Welt.
Ich hoffe, alles Notwendige erklärt sich aus der Geschichte und bitte darum, mich darin zu bestätigen oder mir zu sagen, ob genau das eben nicht der Fall ist.

*****

IV.

Zornig kniete sich Skjala über die kleine Kupferschüssel und zwang sich soweit zur Ruhe, dass sie ihre Blase ein wenig entleeren konnte.
Sie war wütend. Auf Vigulf vor allem, aber auch auf sich selbst.
Es hatte ihr einen schmerzhaften Stich versetzt, als sie ihn im Keller der Festung der Geächteten – der zum Tode verurteilten Diener des siebenstrahligen Sterns – gefunden hatte, wie er völlig von Sinnen die angekettet Warmländerin stieß.
Nur in seltenen Momenten völlig intimer Zweisamkeit hatte sie ihren Bruder jemals so unkontrolliert und zügellos erlebt. Er hatte sich sogar teilweise verwandelt, während er das bewusstlose Mädchen wie von Sinnen bestieg.

Es war nicht die Art der Kartaren, sich an Frauen zu vergehen. Und allein das machte sein Verhalten schon unerträglich. Aber noch schlimmer war, dass es nicht ihr eigener Körper war, der unter seinen Stößen – trotz der extremen Beanspruchung durch seine übermenschliche Kraft – ekstatisch zuckte.
Sie fühlte… Eifersucht.
Auch Mitleid bewegte sie, ihren Bruder aufzuhalten und zur Vernunft zu bringen. Aber in allererster Linie wollte sie einfach, dass er innehielt. Dass er aufhörte, sich an der Rothaarigen zu befriedigen.

Die Frau war in einem erbarmungswürdigen Zustand, als Vigulf sich schließlich wieder unter Kontrolle hatte und Skjala half, sie von den Ketten zu befreien.
Man hatte sie ausgepeitscht und gebrandmarkt. Die geschwollenen Blasen in Form des Symbols der Verfluchten befanden sich auf ihrem rechten Schulterblatt, ihrem Bauch, ihrer linken Brust und direkt oberhalb ihres Schoßes.
Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie ebenso ein Opfer hatte werden sollen, wie die Kartaren des niedergebrannten Dorfes.

Doch geschändet worden war sie scheinbar nur von ihrem Bruder. Auch wenn es nach seiner wilden Raserei schwer war, noch vorherige Zeichen zu entdecken. Seine Klauen und Zähne hatten Spuren überall auf ihrem Körper hinterlassen. Und sie waren teilweise schlimmer, als die Striemen der Peitschenhiebe.
Wie hatte er sich nur so vergessen können?
Bjorn würde ihn in der Luft zerreißen, wenn er davon erfuhr.

Aber es gab noch Seltsameres an dem zierlichen Frauenkörper. Zeichen, die sie zutiefst irritierten. So waren beispielsweise die Schenkel über und über von ihrem eigenen Lustsaft bedeckt. Und ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck entrückten Glücks.
Außerdem hatte Skjala sie gehört. Das hatte sie überhaupt erst in den Keller geführt. Es waren allerdings heisere Schreie der Lust gewesen, die ihre Ohren erreichten und keine Rufe um Hilfe oder Laute der Furcht.
Vigulf würde sich ihr erklären. Und wenn sie ihn dazu zwingen musste. Am besten, während sie seinen Schwanz in ihrem Inneren festhielt und…

Grollend konzentrierte sie sich wieder auf ihre Aufgabe und lenkte ihre Gedanken fort von den Bildern der rasenden Ekstase, die sie vor Kurzem bezeugt hatte. Auch wenn es ihr schwerfiel, während der Geruch von Weibeslust und Mannessamen den ganzen Raum erfüllte.
Scheinbar hatte er sie bald ein halbes Dutzend Mal mit seiner Gabe befüllt. Hoffentlich wusste Ihresgleichen um die Kräuter, mit denen man eine Empfängnis verhütete.

Sorgsam rührte sie mit dem kupfernen Stößel ihren Harn, bis die Flüssigkeit abgekühlt war. Dann tauchte sie ihre Fingerspitze hinein und prüfte, ob es leicht metallisch schmeckte.
Gern hätte sie Kräuterumschläge bereitet, aber wie das trockene Harnpulver war auch der Vorrat an Heilkräutern aufgebraucht. Sie hatten eine lange Reise hinter sich und die Vorräte hätten im Dorf aufgefüllt werden sollen. Doch was sich dort befunden hatte, war den Flammen zum Opfer gefallen. Also würde in Kupfer gerührter Urin reichen müssen, um die Wunden zu reinigen und Entzündungen zu verhindern.
Warum hatte Vigulf sie nur auch noch beißen müssen? Wundbrand würde das dumme, magere Ding in ihrem geschwächten Zustand nicht überstehen.

Unmutig rief sich Skjala erneut zur Ordnung. Es war ungerecht, ihren Zorn auf das Mädchen auszuweiten. Und im Grunde konnte sie verstehen, was ihr Bruder an dem Körper gefunden hatte.
Auch wenn ihr die Muskeln einer Kriegerin fehlten, war sie geschmeidig für eine Warmländerin. Und sie hatte volle Brüste, die im Kampf vielleicht gebändigt werden müssten, aber beim Spiel der Triebe Vergnügen versprachen.
Das lange, rote Haar war strähnig und schweißfeucht, aber es blieb dennoch ein Symbol des Glücks für die Kartaren. Haar wie Blut war eine Seltenheit und ein Segen der Götter, hieß es.

Im Gegensatz zu den meisten Kartarinnen hatte Skjala mehr als nur einen beiläufigen Blick für den Körper einer Frau übrig. Ihre Neugier hatte sie alle erdenklichen Dinge erkunden lassen. Und ihr liebstes Interesse waren die Spielarten der Lust.
Die sonst so verachtenswerten Warmländer hatten in dieser Hinsicht ein beachtliches Wissen angehäuft. Und die Kriegerin war eine gelehrige Schülerin gewesen.
Seitdem sie es zum ersten Mal ausprobiert hatte, waren die zärtlichen und fantasievollen Spiele zwischen zwei oder drei Frauen eine Schwäche von ihr geworden. Es war ganz und gar kein Ersatz für einen harten Speer, aber es war eine willkommene Abwechslung zur gewohnten Kost.
Da die Frauen unter Bjorns Führung daran kein Interesse zeigten, war sie also ein wenig abgelenkt, als sie anfing, die Striemen, Kratzer und Spuren der Bisse zu reinigen. Vielleicht gestattete sie sich sogar, den Körper sehr genau in Augenschein zu nehmen.

Eine weitere Eigentümlichkeit fiel ihr auf, als sie sich wieder in der unmittelbaren Nähe des Rotschopfes befand.
Mehr noch als bei ihrem Bruder waren ihre Sinne auch in reiner Menschengestalt sehr ausgeprägt. Sie hatte die besten Augen und Ohren unter den Kriegern. Und die beste Nase.
Sie konnte keiner Fährte damit folgen, aber wenn sie nahe genug bei jemandem stand, bemerkte sie sogar eine Veränderung im Geruch, wenn die Person log. Und sie roch manchmal, wenn Krankheiten die Ausdünstungen veränderten.
Im Laufe der Zeit hatte sie gelernt, sich außerdem auf ihren Instinkt zu verlassen. Mochte sie den Geruch von jemandem nicht, war es der Wolf in ihr, der ihr mitteilte, dass der Person nicht zu trauen war. Geirrt hatte sich dieser Sinn noch niemals.

Den Geruch des Mädchens mochte sie. Sogar ein wenig zu sehr, wenn sie es recht bedachte. Doch was sie irritierte, war der Hauch von Wald, der ihr anhaftete. Sie roch nach… Baum. Und das hatte Skjala noch niemals bei jemandem wahrgenommen. In dieser Form noch nicht einmal, wenn Männer frisch vom Holzfällen kamen.
Für den Moment musste sie es jedoch einfach dem Rätsel hinzufügen, dass der Rotschopf zu sein schien.

Das arme Ding war völlig weggetreten und reagierte selbst dann kaum, als die Kriegerin die Blasen öffnete und die Brandflüssigkeit absaugte. Was allerdings auch gut war, denn um die Wunden zu versorgen, musste sie die aufgeblähte Haut entfernen und das Fleisch darunter säubern, wie es auch bei den Siegesnarben getan wurde.
Ein schmerzhafter Prozess, der auch Kriegern manchmal ein Zähneknirschen entlocken konnte.

Wenn die Warmländerin überlebte, würde sie auf ihrem Körper vierfach den Beweis dafür tragen, dass sie die Zuwendung der Geächteten überstanden hatte. Sie würde Narben tragen, die sie in den Augen der Kartaren zu einer Kriegerin machten. Und man würde sie für das respektieren, was sie überlebt hatte.
Doch man würde sie auch meiden, denn sie trug nun das Zeichen der Verfluchten. Ohne ihre Schuld würde sie das zur Ausgestoßenen machen. Ein schneller Tod wäre vielleicht gnädiger, als sie diesem Schicksal auszusetzen oder sie fortzujagen zu einem Volk, dem der sichere Untergang drohte.
Aber Skjala wischte diesen Gedanken gleich in dem Augenblick wieder beiseite, in dem er aufkam. Und sie tat das nicht, weil der Rotschopf ihnen vielleicht Fragen beantworten konnte, die für ihre Blutrache wichtig sein mochten. Sie tat es…

Beinahe hätte die Kriegerin erleichtert aufgeatmet, als die Tür aufgestoßen wurde. Zwar konnte sie keine Störung gebrauchen, doch ihre Gedanken hatten eine allzu beunruhigende Richtung eingeschlagen.
Der Eindringling konnte eigentlich nur ihr Bruder sein, den sie ausgesandt hatte, um die Rinde von Weide und Eiche zu beschaffen. Und ein wenig Tannenharz, sofern er welches zu finden vermochte.
Es gab gewiss auch in den Warmlanden wirksamere Heilmittel, doch Skjala hatte weder die Zeit, noch die Kenntnisse, um sie selbst zu suchen. Sie war überhaupt nur deswegen die Geschickteste bei der Versorgung von Wunden, weil sie als Kind ihre neugierige Nase auch aus den Angelegenheiten der Heilerinnen nicht hatte heraushalten können.

„Hast du alles gefunden?“, wollte sie wissen, ohne aufzublicken.
„Ich fand Rinde, doch der Baum wollte kein Harz geben“, brummte nicht Vigulf, sondern Olas.
Irritiert fuhr Skjalas Kopf nun doch herum und sie sah den verlässlichen, aber etwas tumben Krieger mit einem guten Armvoll Rinden im Eingang stehen.
„Wo ist Vigulf?“, fragte sie, plötzlich aus unerklärlichem Grund gereizt.
„Er kümmert sich um Bjorn. Der Hetmann will nicht aus der Berserkerwut fallen.“

Das war zu befürchten gewesen, wie sich die Kriegerin eingestehen musste. Und Vigulf oder sie selbst zurate zu ziehen, war in einem solchen Fall nicht nur weise, sondern auch besser für die Gesundheit der Männer.
Bjorn nahm ohne jeden Zweifel am furchtbarsten Rache an den Geächteten. Und nur die beiden Geschwister konnten es wagen, in seiner tiefsten Wut zu ihm durchdringen zu wollen, während sie den Prankenhieben auswichen, die er blindwütig gegen jeden austeilte, der sich ihm in den Weg stellte.

Wäre sie selbst nicht beschäftigt gewesen, so hätten die Krieger sich ihr zugewandt, denn sie war die rechte Hand des Anführers. Sie war das Besonnenere der beiden Wolfskinder, die es als Einzige wagten, sich dem manchmal starrköpfigen Bjorn ohne Zögern entgegenzustellen.
Den anderen Kartaren waren die Lektionen ihrer Kindheit zu gegenwärtig. Sie reizten den Bären nicht. Und deswegen widersprachen sie ihm auch dann nicht, wenn er frohen Mutes war, aber eine dumme Idee hatte.
Nur sie und Vigulf riskierten einen seiner berüchtigten Stimmungsumschwünge in dem Bewusstsein, ihn irgendwie bändigen zu können. Aber ihr Bruder hatte die Neigung, die oftmals erstaunlich undurchdachten Ideen ihres Freundes begeistert aufzugreifen, solange sie nur genug Kampf und Gefahr versprachen. Und so war die Wahl der Männer für die rechte Hand ihres Anführers auf Skjala gefallen.

„Leg die Rinden dort ab.“ Sie zeigte auf einen Tisch in der Nähe und erhob sich von ihrem Lager, auf das sie die verletzte Warmländerin gebettet hatte. „Hast du wenigstens Eiche und Weide gefunden?“
„Eiche fand ich nicht. Nur… Weide?“, murmelte der Krieger ein wenig verlegen.
„Du weißt, wie Weide aussieht, oder?“, fragte Skjala scharf, als sie sein Zögern hörte.
„Natürlich!“, fuhr Olas auf. „Nur hier im Süden sehen alle Bäume so… anders aus.“

Frustriert verdrehte Skjala die Augen. Er hatte keine Ahnung. Und ausgerechnet ihn hatte Vigulf beauftragt, die Rinde zu beschaffen? Aber vermutlich war niemand sonst in greifbarer Nähe gewesen.
Ein näherer Blick bestätigte ihre Befürchtung, dass sie nicht von einer Weide stammte. Sie sah beinahe aus, wie von einer Buche. Aber nicht ganz. Gereizt griff sie eines der Stücke und besah es genauer.
„Wie sah das Laub des Baumes aus?“
„Rot“, antwortete Olas.

„Die Form der Blätter, du dämlicher Haufen Trollscheiße“, explodierte sie aufgebracht. „Aber brich dir keinen ab. Rote Blätter im Sommer… Rinde wie von einer Buche… Das kann nur…“
Überrascht hielt sie inne und wandte den Blick von dem Krieger ab, der den Kopf einzog und trotzig dreinblickte. Wie in Trance führte sie die Rinde näher zu ihrer Nase und überprüfte, was sie nur vage wahrgenommen hatte.
Rote Blätter und Buchenrinde deuteten auf eine Blutbuche hin. Einen heiligen Baum, aber ohne besondere Heilkräfte. Doch warum rochen die Frau und die Rinde beinahe gleich?
„Ich bin kein Holzfäller, Skjala“, verteidigte sich Olas, aber sie hörte ihn kaum.
„Vielleicht hast du uns in deiner Dummheit einen großen Dienst erwiesen“, murmelte sie abwesend und trat wieder an ihr Lager.

Mehr ihrem Instinkt als einer bewussten Überlegung folgend, legte sie die Rinde mit der feuchten Innenseite auf den Oberschenkel der Frau. Sofort schien diese sich ein wenig zu entspannen. Als sie gleich darauf nachsah, sträubten sich ihre Nackenhaare, denn die Wunden am Bein hatten sofort auf die Rinde reagiert.
„Olas“, raunte sie heiser, „Lauf zu dieser Buche und leg etwas von ihren Wurzeln frei. Bring mir ein Endstück davon. Doch hüte dich, zu viel abzutrennen. Bring mir nur ein Stück. Nicht länger als einen Finger.“
„Bin ich ein Bauer?“, grummelte der Krieger unwillig.
„Du wirst ein Eunuch sein, wenn du nicht tust, was ich dir sage“, fauchte die Kriegerin ungehalten.

Olas brummte etwas Unverständliches, aber er gehorchte. Wie jeder männliche Krieger aus der Sippe des Bjorn kannte er Skjalas Meinung zu der Haltung der Männer gegenüber ‚Weiberarbeiten‘. Und wie die meisten hatte er kein besonderes Interesse daran, sie zu einer ihrer Lektionen zu reizen.
Doch die Kartarin bemerkte nicht einmal, dass er sich auf den Weg machte. Sie vergaß ihn, sobald er aufhörte Widerworte zu geben, und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Fremden zu.

Natürlich hatte sie Vigulfs Lust entfacht und seiner Wildheit sogar widerstehen können. Und ebenso natürlich fühlte auch Skjala, wie die Flammenzungen der Triebe an ihrer Haut leckten.
Dryadja nannte man die Baumgeister – die Kinder von Mutter Natur selbst. Und jeder Mann lernte, lange bevor er die erste Hitze in seinem Gemächt verspürte, wie gefährlich sie für ihn waren. Doch den Frauen der Kartaren waren sie Segensbringerinnen.
Ihnen zu Ehren pflanzte eine Mutter einen Baum über der Nachgeburt jedes ihrer Kinder, sobald sie wieder auf die Beine kam.

War die Rothaarige der Geist der Blutbuche, deren Rinde Olas gebracht hatte? Es musste so sein, doch wie hatten die Geächteten sie in ihre Gewalt gebracht?
„Ich hoffe, du wirst auf meine Fragen eine Antwort wissen, wenn du erwachst“, flüsterte die Kriegerin und strich mit der Hand sanft über die roten Haare.
Der Zuneigung zu einem Naturgeist musste sie sich nicht schämen oder erwehren. Immerhin war sie selbst nur eine Sterbliche.

Die Wurzel des Baumes hatte den von Skjala erhofften Effekt auf die Verwundungen. Dabei zuzusehen, wie sich offene Verletzungen und nässender Brand in halbverheilte Wunden verwandelten, war ein erstaunlicher Anblick.
Ungefähr so musste es auf die Krieger wirken, wenn die erstaunlichen Heilfähigkeiten eines Wer – gleich ob Bär oder Wolf – ihn weit schneller wieder auf die Beine brachten, als jedes andere sterbliche Wesen.
Zur Gänze verheilen wollten die Verletzungen nicht, aber nachdem sich die Kartarin sorgfältig um jede Einzelne gekümmert hatte, war sie zuversichtlich, was den Zustand des Wesens anging. Zuletzt kümmerte sie sich noch um die geschundene und von Vigulfs großem Speer gehörig in Mitleidenschaft gezogene Pforte ihrer Weiblichkeit.

Trotz der sorgfältigen Reinigung zuvor quoll noch immer reichlich vom Samen ihres Bruders dort hervor. Doch für den Moment erleichterte ihr das den Versuch, die Wurzel auch im Inneren zur Anwendung zu bringen.
Nicht berücksichtigt hatte Skjala dabei allerdings, wie nah sie der Quelle des betörendsten Duftes kommen musste, den sie jemals an einer Frau wahrgenommen hatte. Und darin vermischt die Lust ihres Bruders zu riechen, war das genaue Gegenteil von hilfreich.

Als die Kriegerin ihre Zunge über die geröteten und geschwollenen Liebeslippen des Waldgeistes gleiten ließ, wusste sie natürlich, dass es falsch war. Wer bluten konnte, war auch sterblich und brauchte demnach Ruhe zur Erholung.
Doch die Verlockung war einfach zu stark. Und der Geschmack, der über ihre Zunge rollte, wischte auch den letzten Rest an Selbstbeherrschung einfach fort.

Wie in Trance glitt Skjala hinter den ruhenden Körper, den sie auf die Seite gelegt hatte, um besseren Zugriff auf ihren Rücken und die Region zwischen ihren Schenkel zu haben.
Ohne Mühe spreizte die die schlanken Beine weiter. Es war beinahe, als würde der Rotschopf sie im Schlaf dabei unterstützen. Und als sie ihre Lippen fest auf den glühenden Schoß presste, war sie sich sicher, dass die Frau erschauerte.
Aber das war ihr nunmehr gleich. Sie lechzte nur noch danach, mit ihrer Zunge so viel von der trunken machenden Mischung aufzunehmen und in ihren Mund zu befördern, wie irgend möglich.

Unwillkürlich verstand sie nun ganz und gar, was in Vigulf vorgegangen sein musste.
Sie konnte nur hoffen, dass sie der Rache des Waldgeistes gewachsen sein würde, wenn dieser wieder bei Kräften war und die Geschwister für ihre Triebhaftigkeit bestrafte.
Doch bis dahin…

„Oh Göttin…“, seufzte die Frauengestalt plötzlich überraschend und schlanke Finger fuhren zärtlich von vorne in Skjalas Haare. „Ich hatte gebetet, in dein Paradies einzugehen…“
Die Worte mochten keinen Sinn ergeben, doch sie klangen alles andere als entmutigend für die Kriegerin. Sie klangen im Gegenteil sogar sehr ermutigend.
Mit aller verbliebenen Sanftheit ließ sie daher ihre Hände über die Seiten ihrer unerwarteten Gespielin gleiten und tastete sich über ihre Hüften vor bis zur Vorderseite ihres Schoßes. Dort konnte sie nicht nur stützend die Schenkel noch ein wenig weiter spreizen, sondern hatte auch Zugriff auf die kleine Perle, die bei bislang noch jeder Frau die süßesten Lustgefühle hervorzurufen vermochte.

Gleichzeitig fing Skjala an zu saugen und wurde mit einem Schwall Flüssigkeit belohnt, der immer mehr nach Weib und Wald schmeckte, ohne dabei den Hauch von Manneslust zu verlieren.
„Oh… Ohh… Ooohh!“, quittierte die Stimme heiser ihre Bemühungen und das stoßweise Vordringen ihrer kräftigen Zunge in den Schoß.
„Hahh!“, japste sie dann erfreut und krallte mit der Hand in Skjalas Haare, als die außerdem sachte mit dem Finger über die Lustperle streifte.

Eigentlich hätte der Rotschopf wund und zu Tode erschöpft sein müssen. Aber stattdessen schien sie so empfänglich und willens wie keine Frau, die der Kartarin bislang begegnet war.
Doch für einen Waldgeist mochte sie ja sogar ungewöhnlich zurückhaltend sein. Woher sollte eine Kriegerin das wissen? Und was sollte es sie kümmern, solange ihre Aufmerksamkeiten willkommen waren?

Konzentriert erkundete Skjala mit der Zungenspitze die Falten der Weiblichkeit des Naturgeistes und verlor sich beinahe in der Macht des Geschmacks. Aber die hektischen Atemzüge und das Zittern des Körpers in ihren Armen hielten sie gerade eben so im Hier und Jetzt, wo es in ihrer Macht lag, Lust zu bereiten.
Ihre Erfahrung ließ sie zwei Finger ihrer Hand um die kleine Perle am Ansatz der Spalte legen und mal sanft, mal fester, Druck darauf ausüben. Sie selbst schätze das Gefühl dieser Berührung sehr, auch wenn es weniger intensiv war, als die direkte Reibung an dieser besonders empfindlichen Stelle. Und sie hatte gelernt, wie die Dinge, die sie selbst schätzte, sich meist hervorragend auf den Körper einer anderen Frau anwenden ließen.
Nicht anders, als die Erfahrungen im Umgang mit Männern auch oft von einem zum anderen übertragbar waren.

Ihre freie Hand fand wie von selbst den Weg zur Brust der Dryadja und wurde dort bereits sehnsüchtig von einem erwartungsvoll verhärteten Krönchen erwartet. Schon ein sachtes darüber Streifen entlockte der Frau ein wollüstiges Stöhnen.
Filigrane Finger legten sich über ihre raue Kriegerhand und ermutigten sie dazu, fester zuzugreifen, als sie es von sich aus gewagt hätte. Der Weiber Spiel war meist ein sanftes Locken und Necken auf einem langen Weg zur Erfüllung. Doch dieses Mal wohnte dem Ganzen eine unbestimmbare Dringlichkeit inne.
Es war, als würde in dem zerbrechlich wirkenden Körper ein Feuer brennen, dass dem der Kampfeslust in Nichts nachstand. Nur war es nicht aufs Töten ausgerichtet.

Skjala hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass diese Art von Flamme genährt werden konnte. Im Kampf kam es darauf an, schnell und sauber zu töten. Aber im Spiel der Triebe bargen kleine Grausamkeiten einen wunderbaren Lohn, denn sie verlängerten nicht nur die Lust, sondern verstärkten auch die abschließende Erlösung.
Daher folgte sie der Forderung nach mehr Nachdruck nicht, sondern zog sich sogar wieder ein wenig zurück. Statt zuzupacken, umkreiste sie nur neckend den kleinen Kern an der Spitze der vollen Brust und ihre Zunge ließ sie von der Quelle der Weiblichkeit fortwandern.

Aus dem frustrierten Murren wurde ein erstauntes Keuchen, als sie sich mit dem Mund immer weiter nach hinten bewegte und schließlich die andere Pforte erreichte. Die Lustgefühle veränderten sich an dieser unreinen Stelle, wie sie sehr genau wusste. Und selbst dem Baumgeist schien nicht allzu vertraut, dort von Lippen und Zunge besucht zu werden.
Doch sie wich nicht zurück, wie es manch andere Frau getan hatte. Sie verharrte bewegungslos und hielt den Atem an. Überrascht vielleicht, aber auch erwartungsvoll.
Und dann stöhnte sie aus tiefster Kehle, als Skjala ihre Zunge erneut zum Einsatz brachte.

„Oh, Göttin“, hauchte sie. „Ich hatte keine Ahnung von dieser Stelle…“
Ganz im Gegensatz zu den wenigen Frauen, die in den Augen der Kriegerin sauber genug waren, um diese Spielart mit ihnen zu erkunden, reagierte die Frau völlig unbefangen. Beim ersten Mal auf diese Weise waren es meist Scham und Unsicherheit, die überwunden werden wollten. Doch der Rotschopf gab sich ihr weiter hin.
Freigiebig reckte sie ihr den Hintern entgegen und entspannte sich sogar so sehr, dass es Skjala gelang, ein wenig mit der Zunge in die Hinterpforte einzudringen. Und das tat sie, denn nichts an diesem Körper wirkte auf sie unrein, obwohl sie keine besondere Sorgfalt auf diese Region bei ihrer Reinigung gelegt hatte.

Deutete Skjala die Zeichen richtig, so stieg die Lust des Waldgeistes auch bei dieser Spielart unaufhaltsam weiter der Erfüllung entgegen. Ein winziger Stich des Neids darauf, so spielend einfach diesem Gipfel der Lust nahezukommen, wurde schnell von der Begeisterung fortgeschwemmt, auf dem Frauenkörper wie ein geschickter Skalde auf seiner Flöte spielen zu können.
Und die Kriegerin spielte. Sie genoss die Töne, die sie der Kehle der anderen entlockte. Und die Schauer, die dieser über den Körper liefen, wenn sie ihre Hände wieder auf Wanderschaft sandte.

Bald wurde der Atem der Dryadja flacher und schließlich keuchte sie abgehackt, als sie dem Gipfel immer näherkam. Skjala trieb sie voller Freude vorwärts auf die süße Klippe zu.
Sie schnappte mit den Fingern nach den steinharten Kernen auf den Brüsten, strich um die Perle der Lust, rieb darüber oder schnippte sogar mit dem Finger darauf. Und sie ließ ihre Zunge immer wieder zwischen den Pforten der Lust hin und her wechseln.
Solange jedenfalls, bis sich der Duft des Waldes mit einem Mal verstärkte und der Körper des Wesens sich anspannte, bis sie einer Bogensehne glich.

Neugierig achtete die Kartarin noch auf die kleinste Regung, denn wie ein übernatürliches Wesen den Gipfel erreichte, hatte sie noch niemals gesehen. Doch ohne ihre reizenden Finger schien der Körper unfähig, den letzten Schritt zu machen.
„Bitte“, winselte sie wie ein hilfloses Kind. Sie flehte um Erlösung. Und Skjala war diejenige, die ihr dies gewähren konnte. „Bittebittebitte…“

Berauscht von einem Gefühl der Macht und… Zuneigung senkte die Kriegerin ihren Mund über den Quell der Weiblichkeit und küsste diesen Hort einmal sanft. Ein ersticktes Japsen war die Antwort.
Dann saugte sie den Schoß mit aller Kraft in ihren Mund und presste ihre Zunge so tief hinein, wie sie es vermochte. Kraftvoll vereinte sie die Lippenpaare, bis ihre Nase sich fest auf die Lustperle presste.
Ihren Lohn erhielt sie im nächsten Augenblick.

Wahrhaftig wie eine Quelle sprudelte es aus dem Waldgeist hervor. Es war ein Quell reiner Lust. Und reiner Natur. Ein Quell des Lebens, der sich in die Kehle der Kartarin ergoss.
Was den Männern in kalten Winternächten von ihren Vätern verheißen wurde und sie veranlasste, trotz aller Gefährlichkeit und Unberechenbarkeit der Geister des Waldes die Dryadja zu suchen – ihr lebensverlängerndes Wasser der ewigen Jugend – wurde ihr aus freien Stücken geschenkt.
Sie war entschlossen, keinen Tropfen von diesem Geschenk zu verschwenden. Zumal es süßer als der süßeste Met oder Wein schmeckte.

So versunken war die Kriegerin in ihren Trunk, dass sie einen ganzen Herzschlag brauchte, um das plötzliche Grollen von der Tür aus richtig zu identifizieren.
Es war ein Wer, der dort knurrte!




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