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Ruby Episode 5

Episode 5: Eine Nacht mit Nina

Nina schreckte hoch, sah mich überrascht an und als sie erkannte, dass ich es war die ihren Kopf ins Zelt steckte, entspannte sie sich gleich wieder. Nina saß in ihrem Schlafanzug im Schneidersitz auf ihrem ‚Bett‘. Einen Schlafsack hatte sie nicht, stattdessen war ihr ganzes Zelt – was ja immerhin einmal zwei Meter lang war – komplett von einer dicken blauen gepolsterten Luftmatratze ausgelegt. Darüber lag nochmal eine dünne Decke, dann eine dickere Bettdecke. Ohne Frage sah das hier weit gemütlicher aus als das, mit dem ich in meinem Zelt aufbieten konnte.
Unter normalen Umständen hätte ich etwas dazu gesagt, aber die Umstände waren ganz sicher nicht normal. Innerlich krampfte sich alles zusammen bei dem Gedanken an die Bilder die ich eben auf ihrem Handy gesehen hatte. In meinem Kopf schien ein Wirbelsturm meine Gedanken so durcheinander gebracht zu haben, dass ich Probleme hatte einen klaren Gedanken zu fassen.

Wir starrten uns einen Moment an, dann streckte mir Nina auffordernd die Hand entgegen. Vorsichtig griff ich danach und fragte mich, was jetzt wohl passieren würde, als Nina plötzlich auflachte. Ich sah sie verwirrt an und sie schaute auf meine Hand in der ihren: „Also eigentlich wollte ich nur das Hady haben, aber dich nehme ich auch.“

‚Mich nimmt sie auch?‘, schluckte ich und blickte sie wie Kaninchen was vor einer Schlage saß ängstlich an. Nachdem ich mich nicht rührte, nicht mal auf ihren Spruch etwas sagte, schaute sie nun doch unsicherer und fragte vorsichtig: „Hey Ruby, was ist los? Du zitterst ja.“

„Ich … mir ist nur kalt.“, log ich und Nina rutschte plötzlich an mich heran, streckte eine Hand aus und legte sie mir in den Nacken: „Du bist aber ganz warm. Hast du dir was eingefangen?“

Ich schüttelte einfach nur den Kopf, ließ ihre Hand los und drückte ihr das Handy in diese. Nina ließ zögernd meinen Nacken wieder los, schaute aber nicht einmal auf das Display sondern rutschte jetzt auf ihrer Matratze ganz nach links herüber und schlug die gemütliche Bettdecke auf: „Na wenn dir kalt ist … ab unter die Decke.“

Ich sah auf die Stelle die sie für mich vorgesehen hatte, dann wieder zu ihr und wusste, dass ich es nicht überleben würde jetzt einfach still neben ihr zu liegen: „Ach ne du, danke aber ich schlaf doch lieber bei mir im Zelt.“

„Ich hab ja auch nicht gesagt das du hier schlafen, nur das du dich aufwärmen sollst.“, forderte sie mich auf. Ich schloss die Augen einen Moment, dachte darüber nach und haderte so heftig mit mir wie noch nie.

Legen wir mal die Fakten auf den Tisch. Natürlich könnte ich mich jetzt hier hinlegen, aber ich war so erregt, dass es eine Qual wäre jetzt einfach nur da zu liegen und auch noch Nina ansehen zu müssen. Warum war das so? Weil ich gerade diesen kleinen privat Porno gesehen hatte. Sicherlich hatte mich das auf eine kranke Art erregt, aber ich stand nicht auf Mädchen. Allein bei dem Gedanken ein anderes Mädchen zwischen den Beinen zu berühren wurde mir schlecht.

Kann ja sein, dass Jungs das irgendwie immer hochstilisieren, aber die Wahrheit war nun mal, dass bei uns da alles Mögliche rauskommt. Bei mir geht es ja noch, aber wenn man seine Tage bekommt, dann kommt da ja nicht nur Blut, sondern auch alles andere was von der Gebärmutter abgebaut wird raus.

„Ruby … du wirst gerade echt ganz schön blass um die Nase.“, bemerkte Nina jetzt und ohne mich noch mal zu fragen, zog sie mich an den Armen auf ihr Bett und deckte mich zu: „Okay … was ist los? Ist es wegen der Sache mit Robert?“

Ich öffnete schon den Mund, dann aber wurde mir klar, dass das die beste Ausrede war die ich hatte. Wenn ich das verneinen würde, würde sie vermutlich weiter fragen und ich wusste nicht, was ich ihr sonst erzählen sollte. Mir war das echt peinlich hier zu liegen, nicht zu wissen was eigentlich los war mit mir. Dieses beschissene Video hatte mich kalt erwischt. Pornos hatte ich mir schon mal angesehen – sogar mal mit Rob. Die empfand ich aber nur lustig und seltsam, nicht erregend. Ich sah wieder zu Nina auf und nickte.

„Alles klar … also erzähl, was hat er gemacht, dass du ihm heute Morgen so einen Einlauf verpasst hast? Wenn du es nicht erzählen willst, okay. Aber wenn man sich den Scheiß der einen beschäftigt nicht von der Seele redet, dann … frisst es einen auf. Glaub mir, ich weiß was ich sage.“

„Mag ja sein, aber das ist mir echt unangenehm. Selbst wenn ich wollte, ich würde es nicht aussprechen können.“, sagte ich nun wieder ernst. In meinem Kopf wurde es immer wirrer. Meine Gefühle sprangen von Erregung jetzt wieder zu Ekel, wenn ich daran dachte, wie mir Robert an die Brust gefasst hatte. Aber da war immer noch etwas anderes … diese Situation nach dem Traum war hatte ich nicht nur als abstoßend empfunden. Als ich kam, was es echt schön und dass er danach gekommen war und seinen Samen auf meinem Oberschenkel verteilt hatte … Naja, zu sagen es hätte mich nicht geschockt wäre gelogen, aber … irgendwie fühlte ich sowas wie Stolz, dass Robert mich gewählt hatte, um zu kommen. ‚Voll krank, Ruby!‘, rief ich mich selbst in Gedanken zur Ordnung.

Nina hatte mich die ganze Zeit beobachtet, aber nichts weiter gesagt. Erst jetzt seufzte sie leise und fragte mich: „Aber wenn es dich so sehr beschäftigt … dann solltest du dich echt jemandem anvertrauen. Wenn du es mir nicht sagen kannst, dann ruf doch morgen Luisa an und spreche mit ihr darüber.“

Nina starrte mich überrascht an, als ich begann laut loszulachen. Allein der Gedanke Luisa zu sagen, dass mein Bruder mich angespritzt hatte, war so absurd, dass ich nicht anders konnte als zu lachen. Gleich darauf wurde mir wieder klar, dass die Sache überhaupt nicht wirklich witzig war und so verstummte ich wieder.

„Okay, merke schon, du willst echt nicht drüber reden … dann … danke für mein Handy, oder brauchst du es noch?“

Ich schüttelte den Kopf: „Nein, Nina, entschuldige, ich hab nicht über dich gelacht. Vermutlich bist du tatsächlich die einzige mit der ich drüber reden könnte, weil du weder mich, noch meinen Bruder gut kennst. Bitte sei jetzt nicht böse, weil ich gelacht habe.“

Nina sah mich amüsiert an: „Ich bin nicht böse, nur total neugierig. Aber wenn ich vermuten dürfte, würde ich sagen dein Bruder dir gesteckt, dass er was mit ner Freundin von dir hat. Aber nicht mir dieser Luisa, dann wärst du vermutlich noch mehr ausgetickt.“

„Ganz weit daneben, Sherlock.“, lächelte ich sie an und Nina erwiderte mein Lächeln. Einen Moment sahen wir uns so an, dann wich ich ihrem Blick aus, als ich merkte, dass ich begann ihre Gesichtszüge zu studieren. Ich schaute etwas verloren im Zelt umher, während wir nichts sagten und sah dann wieder zu ihr. Nina hatte mich die ganze Zeit interessiert gemustert und ihren Blick offenbar nicht gesenkt. Wieder schauten wir uns in die Augen, bis es mir zu viel wurde und ich schüchtern lächelte: „Was?“

„Wie was?“, fragte Nina amüsiert.

„Wieso guckst du mich so an?“, antwortete ich mit einer Frage.

Nina zuckte mit den Schultern: „Ach so … also hat er dich zulange einfach nur angesehen?“

„Du bist doof!“, lachte ich auf und warf Nina einen missfälligen Blick zu.

Diese seufzte nur, legte sich wieder hin, so dass wir nun nebeneinander lagen, sie allerdings auf der Decke: „Jetzt sag schon … ich kann sonst nicht schlafen, wenn du mir das nicht sagst. So schlimm kann es ja nicht sein, immerhin wird er dich ja nicht vergewaltigt haben, also?“

Ich starrte Nina stumm mitgroßen Augen an.

Diese sah bei meiner Reaktion überrascht auf, dann aber grinste sie: „Ja klar … Ruby. Also im Ernst. Was ist los.“

Ich öffnete den Mund halb, dann schloss ich ihn wieder und blickte zur Decke des Zeltes.

Einige Sekunden sprach niemand mehr, dann flüsterte Nina leise: „Nicht wirklich! Ruby?“

Ich schüttelte den Kopf, aber Nina wusste trotzdem, dass sie in die richtige Richtung geschossen hatte. Sie setzte sich wieder auf, drehte sich zu mir und strich mir über die Stirn und Haare: „Ruby … was hat er gemacht?“

Ich drehte den Kopf von ihr weg, dann fing ich an zu weinen. Ich wusste eigentlich gar nicht warum, denn so schrecklich empfand ich es ja gar nicht. Es hatte mich erschrocken, verwirrt und verunsichert, aber er hatte mich ja nicht tatsächlich vergewaltigt. Juristisch vielleicht, aber wenn ich darüber nachdachte empfand ich es nicht so.

„Ruby!“, fragte Nina jetzt sanft, aber eindringlicher.

Ich holte tief Luft, dann schaute ich wieder nach oben und schloss aber die Augen dabei: „Wenn ich dir das jetzt erzähle, dann schwöre, dass du es niemandem sagst.“

„Ja, denke, dass geht klar.“, stellte sie fest.

Ich atmete noch ein paar Mal tief ein und aus, dann erzählte ich leise: „Wir lagen auch früher schon mal zusammen in einem Schlafsack.“ Es fiel mir echt schwer überhaupt nur ein Wort weiter zu sprechen: „Irgendwie … ich hab schon bemerkt wie mich Rob manchmal ansieht, wenn ich nackt bin. Aber … ich hätte doch nie gedacht, dass er …“, ich keuchte leise auf und schüttelte den Kopf.

„Was? Hat er dich angefasst?“, fragte Nina vorsichtig.

Ich nickte: „Ja … und … er hat sich neben mir im Schlafsack … er hat … oh man … sich einen runtergeholt.“

„Autsch!“, kommentierte Nina getroffen. Dann streichelte sie mir langsam immer wieder mal über den Kopf und ich sprach jetzt einfach weiter: „Er hat während er sich selbst befriedigt hat, meine Brüste angefasst.“

„Scheiße!“, fuhr Nina leise auf und fragte: „Aber er hat dir nicht … also er hat dich ‚nur‘ an die Brüste gefasst?“

Ich nickte: „Ja.“ Fairerweise hätte ich sagen sollen, dass ich ihn auch berührt hatte, aber das brachte ich gerade nicht über die Lippen. Auch dass er auf meine Beine gekommen war, ließ ich weg. Nina seufzte schwer auf, dann flüsterte sie: „Wie schlimm war es?“

Ich öffnete die Augen, Nina sah mich ernst an. Ich holte noch mal tief Luft und flüsterte ebenfalls: „Es geht. Ich fühl mich nicht ausgenutzt oder vergewaltigt … ich war nur ein bisschen geschockt.“

Das Mädchen welches neben mir saß nickte und streichelte mir über die Wange. Dann fragte sie: „Was hast du jetzt vor?“

Ich sah sie irritiert an: „Wie vor? Ich hab ihm ja schon seinen Einlauf verpasst. Ich denke er weiß, dass er sich sowas nicht noch mal erlauben darf.“

Nina nickte, dann legte sie den Kopf schief: „Sag mal, wenn er dich so angefasst hat, hast du dich nicht gewehrt?“

Ich sah Nina in die Augen, dann schüttelte ich langsam den Kopf: „Nein … ich … ich hab noch geschlafen und erst die Hand an meiner Brust hatte mich geweckt.“

„Aber dann hast du dich gewehrt?“, fragte sie weiter.

Ich schluckte: „Es war … es ging alles sehr schnell.“

„Du hast ihm keine dafür gescheuert?“, fragte sie ernsthaft aufgebracht.

Wieder schüttelte ich den Kopf: „Nein …“

Nina sah mich wieder lange an, dann nickte sie und kroch zum Ausgang. Ich sprang sofort auf und fasste sie am Arm: „NICHT! LASS ES!“, forderte ich sie auf. Nina sah auf meine Hand an meinem Arm, dann lächelte sie nur und schaute auf den Eingang von Zelt: „Ich wollte nur den Reisverschluss zu machen.“

„Oh, okay.“, erklärte ich etwas verlegen und erleichtert ehe Nina das Zelt schloss. Dann kam sie wieder zu mir und rutschte ebenfalls unter die Bettdecke: „Es ist jetzt viel zu spät, deinen Bruder nehme ich mir morgen vor.“

„WAS NEIN!“, fuhr ich auf, doch Nina hatte schon ein breites Grinsen aufgesetzt und mir wurde klar, dass sie nur einen Spaß machte. Trotzdem betrachtete sie mich aufmerksam und als ich fragte was los war, schüttelte sie angedeutet den Kopf: „Das war alles? Also mehr ist zwischen euch nicht passiert?“

„Wie … meinst du das?“, fragte ich schüchtern.

„Naja … hat er dich geküsst?“

„Nein … „

„Also … er hat dich nur an die Brüste gegrapscht?“

„Gegrapscht … eher gestreichelt.“

Nina stützte den Kopf auf dem Arm so ab, dass sie mich besser sehen konnte: „Währen er es sich selbst gemacht hat? In deinem Schlafsack?“

„Ja…“

„Und du lagst einfach still da und hast nichts gemacht?“

„Also … ich … hab ja schon gesagt, dass es alles so schnell ging.“, erklärte ich nochmal.

Nina sah mich genau an, dann lächelte sie plötzlich und flüsterte: „Also, ich will dir echt nichts unterstellen, aber … irgendwie glaub ich dir das nicht. Ich kenn dich ja nicht wirklich gut, aber jede andere wäre sofort ausgerastet wenn sie wach geworden wäre mit der Hand ihres Bruders an ihren Brüsten. Ist er eigentlich gekommen?“

Verlegen starrte ich Nina an, dann nickte ich einfach nur: „Es lag wohl … an dem Traum … ich war ein bisschen …“

„…erregt?“, riet Nina.

„Eigentlich wollte ich ‚durch den Wind‘ sagen, aber ja … das trifft es auch.“, gab ich zu.

Nina lächelte: „Aha … jetzt wird mir klar was los war. Also … ihr habt das noch gar nicht wirklich geklärt, oder?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Verstehe.“, erklärte sie und legte sich wieder hin. Lange Zeit lagen wir so stumm nebeneinander und ich fragte mich langsam, warum ich Nina das überhaupt alles erzählt hatte. War es wirklich nur, weil ich sie eh in ein paar Tagen niemals wieder sehen würde? Oder weil sie auf Mädchen stand und sich somit nicht vorstellen konnte, dass ich eine gewisse Erregung spürte, wenn ich jetzt an die Nacht zurück dachte. Zugegeben, eine gewisse kranke Erregung.

„Willst du hier schlafen?“, fragte Nina jetzt leise.

„Wäre das okay?“, erkundigte mich und der Gedanke auf dieser endlos kuscheligen Matratze mit dieser weichen Bettdecke zu schlafen war … verlockend.

„Klar … will ja nicht, dass dein Bruder dich heute Nacht noch mal anfasst.“, sagte sie amüsiert.

„Hey, das ist nicht witzig. Stell dir mal vor, dein Vater würde dich betatschen.“, zog ich den Vergleich, weil sie ja keinen Bruder hatte. Nina aber lachte auf: „Das ist ja wohl was ganz anderes.“

„Ach ja?“, fragte ich trotzdem.

„Klar … mein Vater sieht echt gut aus!“, lachte sie und ich schüttelte nur den Kopf. Dann musste ich wirklich kurz darüber nachdenken. Ihr Vater war wirklich ganz okay. Im Vergleich zu meinem wirkte er sportlich und fit. Mein Papa hatte in den letzten Jahren doch einen ganz schönen Bauch bekommen. Ninas Vater schien locker und witzig zu sein, aber ich hatte mich bisher nicht einmal wirklich mit ihm unterhalten.

„Lebst du bei ihm?“, fragte ich dann.

„Ja, alle zwei Wochen fahre ich zu meiner Mama für ein Wochenende nach Hamburg.“, erklärte sie irgendwie missmutig. Sofort wurde ich hellhörig: „Was ist mit ihr, magst du sie nicht?“

Nina zögerte mit ihrer Antwort, dann aber sagte sie mit einer Abneigung in der Stimme: „Sie ist eine egoistische Kuh. Sie hat uns verlassen, weil mein Papa einmal was mit einer anderen hatte. Dabei war Mama selbst schuld.“

„Oh …“, sagte ich, fragte mich aber ernsthaft was wohl passieren würde wen mein Papa eine Affäre gehabt hätte. Ich weiß nicht ob Mama ihm das verzeihen könnte. Gerade als ich wieder etwas fragen wollte, sagte Nina in einem Ton, der klarmachte, dass das sie das Thema abschließen wollte: „Ich hasse sie … sie hat alles zerstört. Wenn es nicht das Urteil vom Gericht gäbe, würde ich sie nie wieder besuchen.“

Ich musste das erst mal schlucken. Ich wusste ja, dass ihre Eltern getrennt waren, aber dass irgendjemand zu seiner Mama sagen konnte, dass sie diese hasst, hatte ich nicht für möglich gehalten. Sowas gab es bisher nicht in meiner Welt.

Nina löschte das Licht der kleinen Lampe, dann drehte sie sich von mir weg: „Sorry … blödes Thema bei mir. Gute Nacht.“

„Gute Nacht.“, erwiderte ich und kuschelte mich schön ein. An schlaf war aber vorerst nicht zu denken. Das Video, mein Bruder, Nina … alles schwirrte immer noch in meinem Kopf herum und ich kam einfach nicht zu Ruhe. Ich drehte mich vom Rücken, auf den Bauch, von links nach rechts, starrte in die Dunkelheit und schaffte es doch nicht einen sinnvollen Gedanken zu Ende zu denken.

Als ich mich wieder auf den Rücken wand, drehte sich Nina ebenfalls zu mir. Eine Hand berührte mich an der Schulter, strich dann weiter zu meiner Wange und streichelte darüber: „Bist du immer so unruhig?“

Ich schüttelte den Kopf: „Zu viele Gedanken.“

Nina gähnte: „Komm mal her.“, dann fasste sie mich an den Armen und zog mich zu ihr. Ich sog schwer die Luft ein, als Nina mir einen Arm um mich legte und mich an sich drückte: „Das wird alles wieder. War doch hab so schlimm. Rede morgen mit ihm und dann schafft das aus der Welt.“

Wir lagen dicht aneinander und Ninas Hand an meinem Rücken strich mir sanft über den dünnen Stoff meines Schlafanzuges. Für Nina war sowas hier normal und ich war mir sicher, dass es nichts zu bedeuten hatte. Ich aber konnte immer nur an das Video denken, daran, wie sie sich nackt auf dem Bett geräkelt hatte und wie am Ende ihr Fuß zuckte, als die Frau sie wohl zum Höhepunkt brachte.

Ich winkelte mein Bein an, stieß mit meinem Knie gegen das ihre. Nina hob ihres an, schon es langsam über mein Bein herüber und dann legte sie ihren Fuß auf meinen, strich mir darüber und seufzte leise auf. Ich atmete schwer ein und aus, dachte daran, wie nahe ich ihr gekommen war. Sie stand nun mal auf Mädchen und hatte mir schon Komplimente gemacht. Abgesehen davon, dass ich mir echt nicht vorstellen konnte mit ihr zu schlafen, war diese Nähe wunderschön. Das musste ich mir eingestehen. Die Minuten vergingen und wie von selbst rutschten wir bei jeder noch so kleinen Bewegung weiter zusammen. Mein Bein verschwand langsam zwischen ihren, ihre Hand zog mich weiter zu sich, dass ich ihren Atem deutlich auf meinem Gesicht spüren konnte. Dann war da ihre Andere Hand, die sich über meinen Bauch strich und dort verharrte, so dass ich irgendwann ebenfalls meinen Arm um sie legte. Irgendwann zogen wir uns dann ganz aneinander und spätestens jetzt war klar, dass das hier nicht einfach nur noch mit ‚zusammen liegen‘ erklärt werden konnte.

Trotzdem passierte nichts. Wir lagen nur ganz eng aneinander gekuschelt da, während mir langsam nicht nur wegen der Nähe zu ihr immer wärmer wurde. Aber auch an Nina merkte ich, dass sie langsam schwerer atmete. Ich konnte zwar nicht ausschließen, dass es daran lag, dass sie Müde wurde, aber glaubte es nicht. Es war ein bisschen wie bei Rob, nur doch wieder ganz anders.

Bei Rob fühlte ich mich auch auf seltsame Art hingezogen, aber anders als hier mit Nina, war ich mir sicher dass ich mit meinem Bruder niemals weiter gegangen wäre. Hier wusste ich auch nicht was jetzt passieren würde, aber es war mir auch nicht so wichtig in dem Moment. Ich fühlte mich einfach so geborgen wie schon lange nicht mehr. Es hatte was von Sonntagmorgens im Bett bei Mama und Papa, aber da füßelten wir nicht zusammen. Auch hauchten wir nicht wie jetzt uns gegenseitig unseren heißen Atem in den Mund. Allein das ließ mich innerlich erbeben.

„Schlaf gut, Ruby …“, hauchte mir Nina plötzlich zu und streckte den Kopf ein wenig weiter zu mir. Ich spürte ihre Lippen, die sich ganz sachte auf meine drückten. Dann war es auch schon wieder vorbei, noch ehe ich registriert hatte, dass ich gerade geküsst wurde. Ich schluckte ein paarmal, dann hauchte ich ebenfalls ein: „Nacht.“

Nach ein paar Minute war Nina eingeschlafen und ich so aufgewühlt, dass ich sicher die Nacht wach bleiben würde. Allein die Berührungen die wir jetzt noch teilten waren so krass! Selbst mit Luisa, mit der ich schon oft in einem Bett gelegen hatte, waren wir uns nicht so nah gekommen wie ich jetzt mit Nina. Dazu kam noch, dass sie so unglaublich hübsch war, viel hübscher als Luisa und alle anderen Mädchen die ich so aus meinem Dorf kannte. Ich strich ihr mit der Hand über den Rücken, weiter über die Schulterblätter zum Nacken.

Nina erschauderte kurz und ich hielt inne, als ich ihre nackte Haut unter meinen Fingern spürte. An ihrem Kragen strich ich mit einem Finger entlang nach vorn und von dort über ihr Oberteil durch das Tal zwischen ihren Brüsten in Richtung Bauch. Ich hielt kurz inne, als ich spürte wie sich der Stoff ihren Schlafanzuges zwischen den Brüsten spannte. Der Reiz war da ihr einmal dort drüber zu streicheln, aber ich traute mich das nicht. Stattdessen seufzte ich leicht zitternd und nahm meine Hand von ihr fort.

„Mach ruhig …“, flüsterte ihre Stimme plötzlich als wüsste sie genau, mit welchem Gedanken ich gespielt hatte.

Ich blieb stocksteif liegen und regte mich nicht. Ich war fest davon ausgegangen dass sie schlief, jetzt wurde mir aber klar, dass sie alles gerade mitbekommen hatte. Stille – außer dem Klopfen meines Herzes welches in meinen Ohren nachhallte.

Nina seufzte enttäuscht auf, dann flüsterte sie: „Soll ich dir helfen?“

„W … was?“, stotterte ich leise.

Nina räusperte sich belustigt, dann fasste sei meine Hand und zog sie zu sich, legte sie dann auf den Stoff ihres Oberteils. Ich begriff sofort, dass dies nicht mehr das Tal war, sondern der Hügel schon erklommen war. Ich sog scharf die Luft durch die Zähne ein, als ich spürte, dass die Knospe auf ihrer festen Brust ganz hart zu sein schien.

Schnell zog ich die Hand wieder zurück und starrte Nina an, was mir in der Dunkelheit eher wenig brachte. Ihr nackter Fuß strich unter der Bettdecke über meinen, hoch über den Knöchel auf meinen Unterschenkel, ehe sie ihn wieder nach unten rutschen ließ: „Sorry … „, flüsterte sie sanft.

„W … wofür?“, fragte ich wobei doch klar war weshalb.

„Ich hätte das nicht machen sollen. Manchmal bin ich … ein bisschen … zu forsch.“, flüsterte sie unsicher.

„Schon okay.“, hauchte ich leise und spürte wie ich langsam begann wieder zu zittern. Ich suchte nach Worten, irgendwas musste ich jetzt sagen, damit wir uns morgen noch in die Augen sehen konnten. Irgendwas lustiges, was sie Situation auflockerte. „Du … hast tolle Brüste.“, rutsche mir raus und ich kniff die Augen zusammen. ‚KLASSE RUBY!‘, wie dumm bin ich? Das war wohl kaum lustig und unverfänglich.

Nina schwieg erst, dann flüsterte sie amüsiert: „Das weißt du jetzt von fühlen, oder vom Ansehen?“

„Hallo, glaubst du ich glotze dir den ganzen Tag auf die Titten?“, fragte ich ausweichend.

„Wieso denn nicht? Also ich hab mir deine angesehen. Darf ich mal … ?“, fragte sie vorsichtig: „ … oder bist du noch traumatisiert.“

„Hör auf darüber Witze zu machen, sonst erzähl ich Rob, dass du auf ihn stehst. Dann hab ich die nächsten Tage ruhe vor ihm.“

Nina lachte auf: „Untersteh dich.“

„Er hat mich letztens gefragt, ob du etwas über ihn gesagt hast.“, erzählte ich belustigt.

„Hmmm, kannst ihm sagen, dass er weiter bei dir im Schlafsack abspritz …“

Weiter kam sie nicht mehr. Mit den Worten: „Du fieses Stück!“, griff ich nach Nina. Diese wehrte sich aber überhaupt nicht, also saß ich zwei Sekunden später auf ihr und hatte ihre Handgelenke fest in den Händen und über ihren Kopf geschoben. Wenn ich mal mit Rob stritt, dann gab es immer eine lange Rangelei. Auch mit Luisa hatte ich mich schon mal so gerauft, aber das war ganz anders als die Situation jetzt hier. Nina atmete schwer unter mir und regte sich ansonsten nicht.

„Alles klar?“, fragte ich, weil mir die Situation jetzt in der Dunkelheit doch komisch vorkam. Offenbar kannte sie es nicht, ein bisschen aus Spaß zu raufen.

„Weiß nicht …“, flüsterte sie.

„Was ist denn?“, fragte ich zurück.

Nina holte tief Luft, dann fragte sie mich: „Würdest du mich … küssen?“

‚Uffff!‘, das war krass. Ein Dampfhammer schlug mir ohne Vorwarnung in den Magen. Meine Finger schlossen sich fester um ihre Handgelenke dann war da nur wieder Stille. Niemand redete mehr und es fiel mir unheimlich schwer, ruhig zu atmen. Ich war froh, dass Nina mich nicht sehen konnte, denn dann wäre ich vor Scham einfach aus dem Zelt gelaufen. Jetzt aber, gab mir die Dunkelheit um uns herum den Schutz den ich brauchte. Ich dachte darüber nach, ob ich Nina wirklich küssen könnte. Schnell war mir klar, dass ein Kuss mich sicher nicht lesbisch machen würde. Außerdem wäre es doch nur Spaß, oder? Oder?

„Vielleicht …“, flüsterte ich und meine Stimme zitterte leicht vor Erregung.

Nina atmete einmal tief ein und wieder aus, dann flüsterte sie: „Ich würde dich wirklich gern küssen, Ruby. Und niemand wird es jemals herausfinden, versprochen.“
„Okay …“, hauchte ich schwach, rührte mich aber nicht, was die aktuelle Spannung die nun aufkam ins unermessliche hochtrieb. Ich stellte mir vor wie es wäre ein Mädchen zu küssen und fand den Gedanken schon wieder nicht so prickelnd. Aber Nina zu küssen, war irgendwie was anderes. Ich stand ganz sicher nicht auf Mädchen, aber Nina war so wunderhübsch. Ich würde ja gerne aber „ … ich glaub ich trau mich nicht.“, gab ich hilflos zu.

„Lass mich los … wenn ich helfen soll.“, sagte sie in einem sanften Tonfall, der klar machte, wie sich die Situation gerade hier zwischen uns geändert hatte. Ich hielt einen Moment ihre Handgelenke noch fester, dann schloss ich die Augen und löste meinen Griff.

Nina lag weiterhin unter mir, dann spürte ich wie sie sich aufsetzte. Offenbar stützte sie sich nur mit einem Arm ab, denn eine Hand legte sich sanft auf meine Wange: „Komm her …“, flüsterte Nina und augenblicklich fuhr mir ein warmer Schauer durch den Bauch. Ich ließ mich von ihre Hand führen, dann stießen unsere Nase aneinander und drückten sich gegenseitig platt. Ich musste kichern, aber es klang zugegebenermaßen eher ein wenig panisch als wirklich amüsiert.

Dann passierte es – einfach so. Ihre Lippen legten sich auf meine und übten einen sanften Druck aus. Die unglaublich weichen, sehr warmen – fast heißen – Lippen von Nina auf meinen. Ich zuckte leicht zusammen, aber ließ meine noch einen Moment länger an ihren, ehe ich mich zurückzog.

Sille!

Dann ein leichtes räuspert von Nina, deren Hand immer noch auf meiner Wange lag.

„Alles klar?“, fragte ich heiser.

„Weiß nicht … wollte ich gerade dich fragen. Hast du es dir anders überlegt?“, fragte sie unsicher.

„Was? Wieso? War doch ein Kuss.“, stellte ich klar.

Ein leichter Ruck ging durch ihren Körper und dann noch einer. Erst danach hörte ich ein offenbar mit Mühe unterdrücktes Lachen. Hitze schoss mir in die Wangen und ich schluckte schwer.

„Weißt du, Ruby, wie süß du bist. Du bist echt n Dorfkind, keine Frage. Geküsst hast du wirklich noch nicht, das war keine Lüge heute Mittag am See.“, stellte sie fest.

„Wieso denkst du, dass ich dich belügen würde.“, fraget ich getroffen.

„Nein …“, zögerte Nina und sammelte ihre Gedanken wieder: „ … das dachte ich nicht. Bei dir irgendwie nicht. Aber ich wurde schon oft genug belogen.“

„Tu mir leid, aber ich …“

Weiter kam ich nicht, da Nina meinen Satz mit einem weiteren Kuss unterbrach. Wieder zog sich mein Magen fest zusammen, als mir wieder bewusst wurde, was wir hier gerade machten. Diesmal kamen wir nicht so schnell wie eben auseinander, während Nina leicht mit ihren an meinen Lippen knabberte. Keine Ahnung wie ich es sonst beschreiben sollte. Es war schon etwas seltsam, aber irgendwie schön.

„Deine Lippen sind so trocken …“, flüsterte sie jetzt sehr leidenschaftlich.

Ich seufzte leise, dann leckte ich mir mit der Zunge einmal dazwischen, wie man es eben macht um seine Lippen zu befeuchten. Offenbar hatte Nina auf genau diesen Moment gewartet, denn genau in dem Moment, legte sie ihre halb geöffneten Lippen auf die meinen und dann trafen sich unsere Zungenspitzen. Ich zuckte so heftig zurück, dass ich ganz uncool von Nina heruntergefallen wäre, hätte sie mich nicht an den Schultern gefasst. Die Berührung unserer Zungen war krass! Es hatte mich völlig unvorbereitet getroffen und etwas in mir ausgelöst, was ich eigentlich vermeiden wollte.

Es begann wieder mit dem Kribbeln in meinen Brustwarzen, doch diesmal sah niemand, dass ich mir kurz über dem Stoff meines Schlafoberteils darüber rieb. Nina schwieg und zog mich nur sanft wieder zu sich. Dann fasste sie mich mehr am Kragen und legte sich wieder auf den Rücken. Vorsichtig zog sie mich mit sich und ich stützte mich neben ihrem Kopf mit den Händen ab.

„So schlimm?“, fragte sie heiter.

Ich dachte darüber nach, dann schüttelte ich den Kopf: „Nein, aber ich wusste nicht, dass du das mit Küssen meintest.“

„Also? Noch mal?“, fragte Nina mich hoffend.

Ich richtete mich wieder auf und saß auf ihr: „Ich glaub das reicht jetzt.“

„Oh … okay.“, flüsterte das Mädchen unter mir ohne ihre Enttäuschung verbergen zu können. Ich ballte die Hände zu Fäusten, da ich schon wieder im Fluchtmodus war. Wie immer wenn es gefährlich wurde. Das hier empfand ich als Gefahr, aber wusste doch, dass es nicht wirklich eine war. „Herz über Kopf …“, rutschte mir ein Zitat aus einem Lied heraus ehe ich es verhindern konnte.

„Was?“, flüsterte Nina sofort.

„Nix.“, versuchte ich meine Gedanken nicht immer laut auszusprechen.

„Du hast ‚Herz über Kopf ‘ gesagt.“, stellte sie klar, dass sie mich genau verstanden hatte. Ich seufzte und zuckte mit den Schultern.

„Du hast mich lang nicht mehr so angesehen. Hab viel zu oft versucht, uns zu verstehen …“, begann Nina ganz leise das Lied zu singen, aus welchem ich das Zitat hatte. Ich war geschockt, dass sie das Lied auswendig konnte, aber andererseits hatten wir ja schon festgestellt, dass unser Musikgeschmack ziemlich identisch war. Trotzdem hatte ich mich nicht getraut ihr zu sagen, dass gerade so ein etwas schnulziges Lied eines meiner Lieblingslieder war.

„Und immer wenn es Zeit wär zu gehen, vergesse ich, was war und bleibe stehn …“, hatte Nina schon nach der kompletten ersten Strophe den Refrain angefangen, als mir klar wurde, dass meine beschissene Angst vor allem mich einfach nur behinderte. Ich hätte heulen können!

„Das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh …“, schloss sie ab, ehe sie ihre Hände vorsichtig auf den Stoff meines Schlafanzuges legte und mit den Fingerspitzen sanft meine spitzen Knospen umspielte: „Herz über Kopf …“, hauchte sie noch einmal ehe ich mich zu ihr herunter beugte und sie küsste.

Erst war es nur ein sanfter Kuss auf die Lippen, aber als Nina ein zartes Seufzen erklingen ließ und die Lippen leicht öffnete, tat ich es ihr gleich. Sie wusste schon, dass ich nicht den ersten Schritt machen würde, also war es ihre Zunge die meine fand. Jede Zelle in meinem Körper schien unter Strom zu stehen, als ihre Zunge sich durch meine Lippen in meinen Mund schob. Dabei massierte sie mir mit den Händen über durch den Stoff meines Schlafanzuges meine kleinen Brüste. Ich verging fast vor Erregung.

Wir trennten und überhaupt nicht mehr voneinander, bis ich auf Grund der Position und Unwissenheit ein bisschen feucht beim Küssen wurde. Nina schien das nicht zu stören, aber mir war es unangenehm, als ihre Zunge ganz nass wurde.

Ich zog mich schwer atmend zurück. DAS war ganz sicher das intimste was ich jemals gemacht hatte … und mein erster Kuss – wurde mir erst jetzt klar: „Oh man.“

„Was denn?“, fragte Nina amüsiert.

„Das war mein erster Kuss.“, sagte ich ergriffen.

Nina seufzte: „Ja, hab ich gemerkt.“

Das war fies! Ich wusste dass ich dabei gesabbert hatte, aber mir das jetzt vorzuwerfen war echt gemein. Ich erhob mich und schwang mich von ihr herunter. Sofort war sie auf den Knien und schlang ihre Arme um mich: „Sorry … das war nicht so gemeint. Echt. Ich weiß manchmal nicht, wann ich übertreibe. Es sollte ein Witz sein … das war schön. Sehr schön.“

„Okay … aber ich sollte jetzt wirklich gehen.“, sagte ich monoton und unsicher.

Nina hauchte mir einen schweren Seufzer in den Nacken: „Bitte … im Ernst … ich mach mich nicht über dich lustig, Ruby … bleib.

„Und dann?“, fragte ich ängstlich.

Nina antwortete nicht sofort, stattdessen fasste sie mit ihren Armen höher und umschloss wieder meinen kleinen Busen, drückte ihr Gesicht gegen meine Schulter und flüsterte erst dann: „Egal … oder? Bleib einfach hier.“

Ich schluckte schwer, dann legte ich meine Hände auf ihre und zog sie vorsichtig von meinen Brüsten. Als ihre Finger über meine aufgerichteten Nippel strichen, schloss ich kurz vor Verzückung die Augen: „Nina … ich bin keine Lesbe.“

„Ich weiß …“

„Weiter als das, wird es nie gehen …“, stellte ich klar.

„Okay.“, erklärte sie gefasst.

Ich drehte ich zu ihr um: „Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber ich glaube es wäre besser, wenn wir das was gerade war auch … „, ich dachte darüber nach was ich sagen sollte.

Nina schmiegte sich an mich und flüsterte mir ins Ohr: „Herz über Kopf … oder?“

Ich schluckte, schloss die Augen abermals die mir hier eh nichts brachten und nickte: „Ja … Herz über Kopf …“, dann beugte ich mich vor und küsste Nina abermals. Es fühlte sich so gut an, so intim … so verrucht. Nicht bloß zu knutschen, sondern irgendwie empfand ich es doch ein bisschen cool, meinen ersten Kuss von einem Mädchen zu bekommen, oder? Während meine Gedanken langsam erstarben, fielen wir – wir saßen ja im niedrigen Zelt nur auf den Knien voreinander – wieder auf die Matratze. Diesmal lag ich aber unten, was mir auch ganz recht war. Nina wusste eh genau was sie wollte und ich merkte, dass wir offenbar nicht nur denselben Musikgeschmack hatten, als sie sich auf mich schob.

Erst hatte ich meine Arme einfach nur an der Seite liegen, dann fasste ich den Mut sie am Hals und an der Wange zu streicheln, während wir lange zärtliche Küsse tauschten. ‚FUCK!‘, dachte ich als mir klar wurde, dass diese Küssen einfach zu geil waren, als dass ich in Zukunft darauf verzichten wollte. Ich dachte jetzt schon daran, dass ich bald wieder zu Hause sein würde und Nina dann vermutlich nie wieder sehen würde.

Bei dem Gedanken drehte ich den Kopf weg und starrte in die Dunkelheit. Anstelle das Nina aber aufhörte mich zu küssen, machte sie einfach mit meiner Wange weiter, biss mir in mein Ohrläppchen und leckte mir in einer Art über den Hals, dass ich aufkeuchte: „Warte mal …“

Nina verharrte, nur ihr schneller Atem hauchte mir immer wieder angenehm über die gerade befeuchtete Stelle auf meiner Haut. Ich schluckte und spürte die Erregung in meinem Schoß: „Wohin führt das hier?“

Als Antwort leckte mir Nina nochmal über den Hals, dann schob sie langsam sich über mich nach unten und biss mir vorsichtig in eine meiner harten Brustwarzen.

„Nihnaaah…“, stöhnte ich vor nervöser Empörung darüber, dass sie wieder eine Grenze überschritten hatte und ich sie nicht mal ansatzweise versuchte daran zu hindern. Erst als sie noch tiefer rutschte und nach dem Saum meines Schlafanzugoberteils Griff und mit über den Bauch schon, fasste ich nach ihren Händen: „Nicht!“

Das Mädchen über mir seufzte leidenschaftlich auf, dann biss sie mir in den Bauch und schob sich wieder auf mir nach oben. Sofort fanden sich unsere Lippen wieder und nachdem wir diesen Kuss lösten, blieben wir erschöpft nebeneinander liegen. Während ich ihr durch die Haare strich, umkreiste Nina wieder spielerisch mit ihrem Zeigefinger meine Knospe der linken Brust. Ich ließ es einfach zu, denn es fühlte sich weder falsch noch unangenehm an.

„Was bedeutet das jetzt?“, flüsterte ich Nina zu.

Nina drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen ehe sie antwortete: „Gar nichts.“

„Aber … wie gehen wir denn morgen miteinander um?“, flüsterte ich angespannter: „Ich meine … ich kann doch jetzt nicht einfach so tun als wäre das hier alles nicht passiert, oder?“

„Von mir aus können wir morgen beim Frühstück auch so weitermachen, aber ich glaube das willst du nicht, oder?“

Ich schüttelte heftig den Kopf, dass selbst Nina das spürte und lachte. Dann merkte ich an: „Ich kann aber auch nicht einfach so tun, als wäre hier gerade nichts passiert.“

„Ruby, übertreib mal nicht. Es ist doch nix passiert. Wir haben ein bisschen rumgemacht, aber ich hatte nicht mal meine Hand in deiner Hose, oder?“

„Hallo?“, presste ich atemlos hervor.

„Hallo!“, erwiderte Nina belustigt: „Wenn du wüsstest, was ich gerade alles mit dir anstellen würde …“

„Kann ich mir denken!“, flüsterte ich halblaut, als ich wieder an das Video dachte.

„Ach ja?“, grinste Nina und ich schloss abermals die Augen als ich sagte: „Vermutlich wäre dann deine Hand eher das harmlosere von dir zwischen meinen Beinen.“

„Gefällt mir wie du denkst.“, lachte Nina auf und ich versetzte ihr einen leichten Schlag gegen die Schulter, bevor ich flüsterte: „Ich hab das Video gesehen …“

„Welches Video …?“`, fragte Nina zuerst irritiert, ehe sie ihre Frage wohl mir einem: „Oh! Das Video“, selbst beantwortete.

Stille!

„Ja Sorry … ich könnte jetzt sagen, dass ich nur die Fotos versenden wollte die ich gemacht habe, aber um ehrlich zu sein, war ich neugierig auf dich.“

Keine Antwort.

„Ich hab auch keine Texte gelesen, nur die zwei Fotos und das Videos.“
Kurz schwieg Nina noch, dann räusperte sie sich leise ehe sie fragte: „Okay … du meinst das Video in dem ich anfangs auf dem Bett liege und danach …“

„Genau!“, unterbrach ich sie schnell um zu verhindern, dass sie es aussprach.

„Willst du dazu was wissen?“, fragte Nina nun plötzlich kühl.

„Nein … es tut mir auch leid, ich weiß ich hätte es nicht sehen sollen.“, erklärte ich sofort.

„Bin selbst schuld …“, ich hätte es löschen sollen. Ich hab nicht dran gedacht dass ich es noch auf dem Handy hatte.

„War das deine Freundin?“, fragte ich vorsichtig.

Nina drehte sich von mir weh, im nächsten Moment ging das Licht an und blendete mich so sehr, dass ich mir eine Hand vor Augen hielt. Jetzt war auch mir klar, dass irgendwas ganz und gar nicht mehr stimmte. Als ich wieder aufsehen konnte, blickte mich Nina düster an.

„Nina … echt … es tut mir leid.“

„Hast du es irgendwem erzählt?“, fragte sie ernst.

„Was denn?“, gab ich irritiert zur Antwort.

Nina sah mich eindringlich an: „Wie … was denn? Ja was wohl … dass …“, sie zögerte und sah mich dann noch mal durchdringend an: „Moment mal … du hast es gesehen … mit Ton?“

„Nein … ohne Ton … ich lag ja neben Robert im Zelt.“

Nina begriff und auf der Stelle sackte sie erleichtert in sich zusammen: „Oh Mein Gott!“, lachte sie plötzlich auf und schüttelte den Kopf: „Du hast mir gerade den Schreck meines Lebens eingejagt.“

Ich starrte sie verwirrt an: „Wie jetzt?“

Nina winkte ab, dann rutschte sie zu mir und küsste mich einfach, ehe sie mir auf den Po schlug und mich frech angrinste. Ich löste den Kuss: „Wie … bist du nicht mehr böse, weil ich das Video gesehen habe?“

„Geschenkt … „, grinste sie und ließ sich erleichtert zurück auf die Luftmatratze fallen.

„Okay, also … was redet ihr denn da? Wer ist diese Frau, mir der du …“

„Rummachst?“, grinste Nina. Ich nickte und spürte plötzlich wieder etwas, was ich erst nicht einordnen konnte. Dann wurde mir klar, dass ich eifersüchtig war.

„Das war Lara, ne Freundin von mir.“

„Wie alt ist die?“

„21″

„Das ist … irgendwie krank … oder?“, fragte ich und Nina sah mich stirnrunzelnd an: „Wieso? Weil sie auf mich steht, oder ich auf sie.“

Ich schüttelte mit offenem Mund den Kopf, wusste aber die Antwort nicht, die ich hätte erwidern können. Dann fragte ich schließlich: „Ist das nicht i*****l?“

„Was weiß ich denn … ich werde sie sicher nicht anzeigen.“, erklärte sie lächelnd.

„Aber dein Vater vielleicht, wenn er es erfährt.“, stellte ich fest.

Nina lachte auf: „Du meinst, er würde sie anzeigen … warum jetzt und nicht vor einem Jahr, als das mir uns angefangen hat?“

„Du … du meinst … dein Papa weiß es?“, stotterte ich.

Nina seufzte und blickte mich amüsiert an: „Mensch Ruby, du weiß doch gar nichts über mein Leben. Glaub mir das es nicht so kompliziert ist, wie du jetzt denkst, aber ja, mein Vater weiß das ich mit Mädchen schlafe und ja, er weiß auch von Lara.“

„Wie viele Freundinnen wie Lara hast du noch?“, fragte ich möglichst neutral, obwohl mir leicht schlecht wurde.

„Keine.“, erklärte Nina kurz, sah mir dann aber an, wie ich sie ansah. Sie legte den Kopf schief und erklärte: „Lara ist nicht das, was du jetzt denkst. Ja, wir schlafen ab und an mal zusammen, aber wir sind nicht zusammen und es ist wohl doch ein wenig komplizierter als du jetzt vermutlich denkst. Ich habe niemand anderen in meinem Leben. Es gibt da jemanden, aber ich glaube nicht, dass es was wird.“

„Wen?“

„Sunny …“, erklärte Nina und zeigte auf ihr Handy: „Aber wir leben in völlig verschiedenen Welten. Sie geht auf ein Internat, verbringt ihre Urlaube in Monaco und den Seychellen. Ich hingegen bin ein Normalo.“

Ich lachte laut auf und Nina sah mich verstört an, ehe ich mich erklärte: „Du bist ja wohl sowas von unnormal. Schau mich mal an.“

Nina ging nicht weiter darauf ein: „Wie auch immer. Wir haben uns einmal geküsst und seitdem vertröstet sie mich nur noch. Ich hab sie seit einem Monat nicht gesehen.“

„Und du bist verknallt in sie?“, fragte ich jetzt mitfühlender.
Nina zuckte mit den Schultern: „Dachte ich mal, aber langsam glaube ich, ich hab mir selbst was vorgemacht.“

„Und Lara? Bist du in sie verknallt?“, fragte ich während Nina sich eine Flasche Wasser nahm und ein paar gierige Schlucke trank. Erst da merkte ich wie trocken meine Kehle war. Ohne mich zu fragen reichte sie mir die Flasche.

„Naja … ich hab sie echt lieb, aber ich denke wir werden das wohl lassen müssen, wenn sie in drei Wochen meine Mama wird.“

Nina schrie auf, als ich das Wasser, welches ich gerade im Begriff war zu trinken, vor Schreck auf sie prustete. Nina sah mich fassungslos an während ich mir genauso erschrocken die Hand vor den Mund hielt: „Sorry …“

Nina reichte mir den Deckel der Flasche, dann zog sie sich ihr Oberteil vor mir aus. Ich kannte ja schon die Bilder und das Video, aber in Natura, sah ihr Busen noch krasser aus. Sie hatte doch deutlich mehr als ich, aber durch die sportlichen Badeanzüge die sie immer trug, wirkten sie sonst nicht so.

Ich meine klar, meine Mama hatte immer noch deutlich mehr, aber für ein Mädchen unseres Alters, waren ihre Brüste schon toll. Außerdem war die Form einfach super. Während ich meine halben, unreifen Limetten rumschleppte, waren ihre eindeutig Clementinen. Sie wischte sich mit ihrem Oberteil das Wasser ab und sah dann wieder auf mich.

Erst da fiel mir ein was genau sie eigentlich eben gesagt hatte: „Moment … also Lara ist die verlobte deines Vaters?“

„Richtig. Die Kandidatin hat 100 Punkte.“

„Du schläfst mit der zukünftigen Frau deines Vaters?“, flüsterte ich und dann wurde mir die zweite Tatsache klar: „ … und er weiß das?“

„Ich sagte doch, dass es doch ein bisschen komplizierter ist, oder?“, lächelte Nina scheu.

„Ist das erlaubt?“, fragte ich und Nina warf mir einen genervten Blick zu, so dass ich abwinkte. Zugegebenermaßen war ich jetzt krasser geschockt, als bei der Sache das mein Bruder mir gegen mein Bein gewichst hatte. „Scheiße!“, sprach ich nun meinen Gedanken doch wieder laut aus.

Nina seufzte: „Ja, das klingt jetzt alles ein bisschen heftig, aber ist besser wenn du es jetzt weißt.“

„Wieso?“, fragte ich irritiert.

„Weil sie morgen Mittag hier ankommen wird.“, erklärte Nina jetzt gut gelaunt.

„Ach du …“, begann ich und Nina rutschte abermals zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, ehe ich den Satz zu Ende brachte: „Na da bin ich ja froh dass du es so gut aufnimmst.“

„Also … darum ging es wohl auch in der Tonaufnahme in dem Video?“, fragte ich nach.

Nina nickte einfach nur, dann nahm sie meine Hände und flüsterte: „Ich hab nicht wirklich darüber nachgedacht, was passiert wenn sie hier aufschlägt, aber wenn du willst, dann wird zwischen mir und Lara nichts passieren.“

Ich sah Nina verständnislos an. Sie seufzte ernst auf, dann legte sie meine Hände auf ihren nackten Busen. Er war viel fester als meiner, außerdem bohrten sich ihre Knospen fast schon in meine Handflächen, so hart waren sie.

„Ich meine …“, begann Nina: „ … dass ich meine Finger von ihr lassen werde, wenn es dir unangenehm ist.“

Ich zog meine Hände zurück, so faszinierend ihre Brüste auch waren: „Das geht mich nichts an. Du kannst doch machen was du willst. Ich bin nicht deine Freundin und will das auch nicht werden. Wenn du einen Ersatz für Lara brauchst, dann such dir jemand anderen dafür … ich stehe nicht zur Verfügung.“

„Nein … Ruby … so meinte ich das nicht!“, setzte sie zu einer Erklärung an, doch ich hatte schon den Reisverschluss geöffnete und rutschte aus ihrem Zelt in die Nacht.

„Ruby!“, hörte ich ihre Stimme noch hinter mir, aber ich hatte schon mein Zelt erreicht. Ich zog den Reisverschluss auf und huschte hinein, als plötzlich hinter mir jemand ins Zelt rutschte: „Ruby … jetzt warte doch mal.“

Ich drehte mich um, steckte meine Hände aus und spürte nur heiße nackte Haut: „Nina! Raus hier! Verdammt!“, flüsterte ich panisch. Wenn Rob jetzt wach werden würde und das Licht einschalten würde … ach vermutlich würde es ihm sogar gefallen was er dann zu sehen bekam. Ich packte Nina und drückte sie wieder aus dem Zelt, wo ich ebenfalls neben ihr ins Gras rutschte. Es war echt kühl und Nina nur in Schlafanzughose wäre sicher noch kälter.

„Geh ins Zelt!“

„Wollte ich gerade …“

„In dein Zelt!“

„Nur wenn du wieder mitkommst.“, stellte sie klar. Ich sah nur ihre Umrisse durch eine der Laternen die zu weit entfernt standen um genaueres zu erkennen. Gerade als ich überlegte wie ich Nina wieder in ihr Zelt bekam, hörten wir einen anderen Reißverschluss und wir erstarrten.

Die Stimme meines Vaters erklang: „Roberta, alles in Ordnung da draußen?“

„Ja … alles klar.“, keuchte ich und sprang mit Nina zusammen auf, dann liefen wir schnell zu ihrem Zelt und sprangen ohne genau zu wissen wie es genau darin jetzt aussah, durch den offenen Reiseverschluss. Nina zog diesen schnell hinter sich zu, dann hockten wir stumm voreinander.

„Sicher?“, fragte mein Vater neugierig.

„Ja, ganz sicher … „, erklärte ich so ernst ich konnte.

„Wo bist du?“, fragte Papa dann und mir wurde klar, dass er vor dem Zelt von mir und Rob stehen musste.

„Ich schlafe heute Nacht bei Nina im Zelt.“, erklärte ich schnell.

„Ach so … „, ließ mein Vater verlauten und sagte dann: „ … dann mach aber nächstes Mal wenn du schon in der Nacht umziehst, hinter dir euer Zelt zu.“

„Okay …“, flüsterte ich während Nina sich um nicht zu lachen die Hand vor den Mund hielt. Das war nicht hilfreich denn so musste ich auch lachen. Glücklicherweise war mein Papa ganz locker drauf, so dass er sich nichts weiter aus zwei kichernden Mädchen machte.

Dann hörten wir seine Schritte auf der Straße – offenbar ging er aufs Klo. Ich ließ mich auf die Matratze sinken und seufzte erleichtert auf. Nina rutschte zu mir und legte sich neben mich, dann zog sie die Decke über uns und küsset mich auf die Wange.

„Bekloppte Nacht!“, flüsterte ich, dann nahm ich Nina in den Arm und streichelte ihr über den nackten Rücken. Ihre Haut war warm und fest, aber auch ganz zart. Jemanden anders so im Arm zu haben und zu streicheln, fühlte sich echt krass an. Es dauerte einen Moment, dann griff Nina hinter sich und löschte das Licht. Ich zog sie diesmal wieder an mich und legte meinen Kopf an ihren Hals. Sie duftete echt gut. Ein bisschen nach Sonnencreme und Duschlotion von ihrer Abenddusche. Vorsichtig küsste ich sie auf den Hals.

Klare Gedanken waren Mangelware die Nacht, aber irgendwann fand ich doch in den Schlaf, lange nachdem Nina eingeschlafen war.




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