Kapitel 1
Ich weiß nicht mehr, wie sie hieß, Cindy oder so, aber das spielte keine Rolle. Eine Rolle spielte nur, dass sie nackt unter mir lag und ich kurz davor war, sie zu nehmen.
Mein Blick ging zwischen unseren beiden Körpern entlang nach unten und ich konnte sehen, wie mein dicker, zum Eindringen steif gewordenen Schwanz unter meinem Bauch hing. Sie hatte ihre Beine weit für mich geöffnet und erwartete den ersten Streich. Noch einmal zuckte die tiefrote Spitze nach oben, als ich meinen Unterleib absenkte und ihre zarte Haut berührte.
Gleich würde es soweit sein. Hatte ich es mir schon eine Weile gewünscht, war es doch bereits lange her.
Ich versuchte meinen Kopf freizumachen, konzentrierte mich auf das, was unter mir lag. Jetzt durften mich keine andere Gedanken daran hindern, wie oft.
Also atmete ich noch einmal tief durch, sammelte mich und legte erneut an. Jetzt fand ich wie von selbst die richtige Stelle. Hitze kam mir entgegen und ich drückte leichte gegen das zarte Fleisch, dass mir wenig Widerstand entgegen brachte.
Fast wie von selbst drang ich ein, glitt in den rutschigen Schlauch, der mir Wonne versprach. Tiefer drang ich ein, konnte es nicht erwarten, ganz hineinzukommen. Glitt an den sich an mir anschmiegenden Schleimhäuten entlang und wurde weiter hinein geleitet.
Mit einem leisen Stöhnen versenkte ich mich ganz in diesen Körper, der mir nichts bedeutete. Geld war geflossen und Cindy, oder wie sie auch hieß, bot dafür ihre Dienstleistung an. Sie lag unbeteiligt wirkend unter mir und tat ab und zu, als wenn es ihr Gefallen würde. Doch das war mir in diesem Moment egal.
Erst langsam zustoßend versenkte ich mich immer wieder in ihren Unterleib und wurde nur langsam schneller. In der gleichen Geschwindigkeit stieg meine Erregung und ein lange vermisstes Gefühl stellte sich ein. Es war anders, als es sich selber zu machen. Und eben dieses andere Gefühl, hatte ich haben wollen.
Also steigerte ich mein Tempo. Hörte nicht auf die wenigen Worte die Cindy mir sagte, um mich anzuspornen. Sie wurden nicht von meinen Ohren in mein Gehirn weitergegeben. Stattdessen begann ich mich wilder, in sie zu stoßen. Rammte mich in sie, wollte jetzt, wofür ich bezahlt hatte, und verdrängte alle Gedanken, die sich wieder einmal versuchten, in mein Gehirn zu stehlen.
Mit einem letzten Aufschrei flog ich ein letztes Mal in sie und vergrub meinen Schwanz so tief in sie, wie es ging.
Ein Strom löste sich in meinem Innersten, drang mit Urgewalt hervor und überschwemmte Cindy mit meiner Lust. Sie wiederum klammerte sich halbherzig an mir fest, ließ mir dann wenigstens die Zeit, um in ihr zu erschlaffen. Meine Zeit war noch nicht abgelaufen und so gehörte es noch zum Service.
Die Ernüchterung kam wenige Sekunden später.
Ich zog mich aus Cindy heraus und begann mich sofort anzuziehen. Es war nicht gewesen, wie es hätte sein sollte. Ich kannte es anders, hatte es lange gehabt, doch das war vorbei. Nichts auf der Welt würde es mir zurückbringen.
Ohne mich umzudrehen, verließ ich den spärlich ausgestatteten Raum, der mir jetzt noch trister vorkam, als in dem Moment, als ich eingetreten war. Ich wollte nur noch weg, wollte meine trauten Wände um mich haben.
Hatte ich zuvor noch gedacht, dass es mir Befriedigung bringen würde. Doch davon war ich weit weg. Sicher, ich hatte bekommen, was ich bezahlt hatte, aber schon jetzt wusste ich, dass es das letzte Mal gewesen war. Es brachte mir nicht das, was ich suchte.
Andere Männer haben mir erzählt, dass sie Liebe und Lust voneinander trennen könnte. Dass es ihnen im Prinzip egal war, solange das Objekt der Begierde ihrem Geschmack entsprach.
Das konnte sein, aber so war es bei mir nicht. Ich brauchte das, was mir Silvia gegeben hatte. Meine Silvia, die ich über alles liebte, die einzige Frau, mit der ich hatte leben wollen. Doch das war vorbei, endgültig.
Kapitel 2
Silvia und ich hatten uns bereits in der Sandkiste kennengelernt. Sie war zwar ein paar Monate älter gewesen als ich, doch das fiel nicht weiter auf.
Noch war das Leben für uns unbeschwert. Noch nicht einmal die Schule konnte uns kümmern. Wir waren noch zu jung, und so mache es uns mehr Sorge, wer welchen Schlumpf hatte. Es war zu der Zeit, als diese kleinen blauen Figuren, die Kinderzimmer eroberten. Trotzdem kann ich mich noch daran erinnern. Warum kann ich nicht sagen. Ich hatte am liebsten mit Papaschlumpf gespielt. Was Silvia bevorzugte, kann ich nicht mehr sagen. Schlumpfinchen war es nicht gewesen.
Irgendwann kam doch der Tag, an dem der Ernst des Lebens Einzug hielt. Die Schule begann für uns beide, wenn auch auf anderen Schulen. Das spielte für uns keinerlei Rolle. Trotzdem waren wir jeden Nachmittag zusammen und spielten, solange es ging. War gutes Wetter, hielt es uns nicht mehr im Haus, war Schlechtes, war es die bessere Alternative.
Die Jahre vergingen, ohne dass wir es merkten. Sie schlichen an uns vorbei und wir bekamen nicht mit, wie wir älter wurden. Aus den Schlümpfen wurden andere Interessen. Ob Skateboardfahren oder was auch immer. Wir hingen zusammen, waren ein Herz und eine Seele.
Wir hätten es uns nie träumen lassen, das dieser Zustand einmal enden würde. Doch wie es im Leben ist, unsere Interessen ließen uns anders orientieren.
Langsam aber stetig, entfernten wir uns weiter voneinander. Jeder ging seinen Weg und wir sahen uns nur noch selten bis gar nicht mehr. Das Leben hatte für uns beide verschiedene Dinge bereitgestellt und verlangte jetzt, dass diese erfüllt wurden.
Mit etwa sechzehn Jahren trennten sich unsere Wege vollkommen. Wir sahen uns nicht mehr, nicht einmal zufällig. Es war ein schleichender Prozess gewesen. Nicht der finale große Knall.
Die nächsten Jahre vergingen ebenfalls schleichend. Hier und da eine Beziehung. Nichts Dauerhaftes. Ich fand nicht die eine Frau, die mir das gab, was ich benötigte. Vielleicht verglich ich die anderen Frauen insgeheim mit Silvia, die seit meiner Kindheit, die perfekte Partnerin gewesen wäre.
So manches Mal dachte ich über sie nach, konnte mich aber nie entschließen, etwas zu unternehmen, um Silvia wiederzusehen. Ich kann nicht einmal sagen, warum? Was immer mich davon abhielt. Es war, wie eine unsichtbare Mauer gegen die ich nicht anrennen wollte.
Wie so oft in meinem Leben, wartete ich zu lange. Eines Tages hörte ich, dass sie heiraten würde. Sie hatte den einen gefunden, der sie auf Händen trug.
Ich wünschte ihr in Gedanken alles sehnliche Glück, war zugleich traurig darüber, dass ich nicht derjenige war. Dabei machte ich mir etwa vor. Woher nahm ich die Annahme, dass sie mich hätte haben wollen. Klar, wir waren als Kinder ein Herz und eine Seele gewesen, aber berechtigte das dazu, dieses weiter in der Zukunft zu verlagern? Vielleicht hätte sie nichts mit mir zu tun haben wollen.
So vergingen die nächsten Jahre. Ich hörte nur ab und zu von ihr, aber nichts, was mir verriet, wie es ihr ging. Weder Gutes noch Schlechtes drang durch. Nur das Sie noch mit dem einen zusammen war.
Immer wenn ich an Silvia dachte, sah ich sie vor mir, wie wir als Kinder gewesen waren. Wie wir spielten, wie wir glücklich miteinander gewesen waren. So glücklich, dass wir andere Kinder mieden. Wir brauchten sie nicht, waren uns zwei genug.
Ich erinner mich noch gerne daran, wie wir uns im Sommer, als es noch wirkliche Sommer gab, gegenseitig nass spritzen. Wasserpistolen waren viel zu teuer und wir hatten keine. Darum warteten wir gierig darauf, dass Spülmittelflaschen leer wurden. Sie eigneten sich ebenfalls hervorragend dazu, zumal sie mit mehr Wasser geladen werden konnten.
Manchmal muss ich darüber grinsen, wie oft man dabei half, dass sie schneller leer wurden. Man war nicht dumm. Sah keiner hin, geriet mancher Strahl Spülmittel, ungenutzt in den Ausfluss.
Auch die Winter waren noch Winter. Es gab regelmäßig Schnee und man baute Schneemänner oder ging mit dem Schlitten zum nahe gelegenen Park. Hier erhob sich in seiner Mitte ein Hügel, der geradezu dafür gemacht war, hinunterzurutschen.
Man konnte sich den ganzen kurzen Wintertag damit aufhalten, hinunter zu rodeln und danach den Schlitten erneut nach oben zu ziehen.
Noch größer wurde die Freude, wenn die Seen zufroren. Schlittschuh fahren war schon alleine genial, aber zu zweit noch schöner. Wir fuhren dazu erst gegen den Wind an. Wenn wir weit genug gekommen waren, nahmen wir aus einem mitgebrachten Rucksack ein Bettlaken hervor und hielten es zwischen uns auseinander.
Wenn der Wind sich darin verfing, ging die Fahrt mit unheimlicher Geschwindigkeit zurück. Auch das konnten wir den ganzen Tag lang machen und waren abends fix und fertig.
Diese und unendlich viele andere Dinge, kamen mir wieder in den Sinn, besonders wann ich am Wochenende abends in meinem Lieblingssessel saß und mir einen Drink genehmigte. Gut, manchmal war es mehr als einer.
An anderen Wochenenden fiel mir die Decke auf den Kopf und ich verschwand in einer Kneipe. Meistens war es die um die Ecke, denn ich hasste es, lange laufen zu müssen, wenn ich voll war. Mehr oder weniger darum ging es. Ich wollte mich betrinken und dabei nicht alleine sein. Es kam mir dabei nicht darauf an, wer die anderen waren. Hauptsache der Alkohol machte mich langsam träge und schläfrig. Wenn dabei rauskam, dass man nicht alleine nach Hause ging, umso besser.
Zu meiner Schande muss ich jedoch gestehen, dass dies eher selten vorkam, denn Frauen standen nicht auf betrunkene Männer. Nur wenn sie selber kaum noch unter den Lebenden weilten, war was möglich. Das hatte den Nachteil, dass sie kaum noch zu gebrauchen waren.
Ich glaube, ich muss mich heute noch bei der Frau entschuldigen, die ich in einer Nacht dreimal nahm, weil ich ausnahmsweise Mal nicht zu einhundert Prozent voll war. Sie bekam von all dem nichts mit und fragte mich am nächsten Morgen, ob etwas gewesen wäre.
Darauf habe ich nichts geantwortet, ihr nur ihre Klamotten hingelegt und mich ins Bad verzogen. Als ich herauskam, war sie weg, genauso wie eine kleine Figur aus Silber, die ich auf einem Flohmarkt gekauft hatte.
Das war jedoch nicht schlimm, denn erstens mochte ich sie bereits lange nicht mehr, hatte es aber nicht übers Herz gebracht, sie wegzuschmeißen. Außerdem bestand sie nur aus Ton, welcher von mir, mit Silberlack aus der Sprühdose, auf Silber getrimmt worden war. Eigentlich hätte die Frau es am Gewicht merken müssen. Aber vielleicht hatte sie die Figur auch nur gemocht und sie sozusagen als Bezahlung, für die entgangenen Freuden der Nacht, genommen. Egal, es war kein Verlust, weder die Figur noch die Frau. Sie war nicht mein Typ gewesen, zumindest bei Tageslicht und ein Promille weniger im Blut. Stattdessen setzte ich mich lieber in die Küche und machte mir ein fulminantes Katerfrühstück, während ich in mich hineingrinste.
Rührei auf Toast mit Bacon und zwei Rollmöpse. Der Tag konnte kommen.
Eine feste Beziehung hatte ich nicht, jedenfalls nichts, was so lange hielt, das man es eine nennen konnte. Ich war zwar auf der Suche, doch ich hatte den Eindruck, als wenn diese Suche noch lange gehen sollte.