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Meu fado (1)

[Eine szenische Erzählung]

Ricardas Haar streifte über seine Wangen. Sie drängte sich näher an ihn. Ohne mit der langsam kreisenden, intensiven Bewegung ihres Beckens innezuhalten. Er öffnete seine Augen und schaute zu ihr auf. Der gedämpfte Schein des Feuers ließ ihr Haar schimmern, umrahmte die weichgezeichneten Linien ihres Gesichts. Sie war jetzt direkt über ihm, sein Blick blieb an ihrem Mund hängen, an ihrer vollen, geschwungenen Unterlippe, auf die sie biss. Ihre Mundwinkel zeichneten im gleichen Rhythmus ein Lächeln in ihr entrücktes Gesicht, in dem sie ihn in sich bewegte. Langsam. Die Nähe auskostend. Tief. Ihr Mund öffnete sich. Die halb geschlossenen Augen fokussierten irgendetwas in der Ferne. Ihre Bewegungen wurden intensiver. Ein kurzes Zögern vor dem erneuten, heftigeren Fallenlassen. Um dann an ihn gepresst zu verharren. Ihre Lippen, ihre Zungen trafen sich in einem wüsten, schmerzhaften Kuss. Er spürte ihr pulsierendes Drängen, als wolle sie noch tiefer in sich haben. Ihre Hände krallten sich in seine Haut, ihr ganzer Körper zog sich konvulsiv um ihn zusammen, bis sich endlich ihre langen Beine mit vibrierenden Muskeln streckten, ihr Kopf an seine Schulter sank und sie wie zu einer obszönen Kreuzigung mit ausgebreiteten Armen auf ihm liegen blieb, noch immer keuchend, während er an die Decke starte und die Leere in sich verfluchte.

Aus Südwesten schwebte über die Amoreiras eine weitere Abendmaschine im Anflug auf die Landebahn ein. Das Lärmen der Düsen brachte ihn wieder zurück ins Jetzt.
„Habe ich Dir schon mal gesagt, dass ich Höhenangst habe?“
Er hatte Fionas Nähe gespürt, bevor sie ihn ansprach, blieb aber weiter auf das Geländer gestützt stehen und betrachtete die von der untergehenden Sonne in Gold getauchte Stadt. Von hier oben konnte man über den Parque Eduardo bis zum Tejo, der Brücke des 25. April und zum Cristo Rei sehen. Abend für Abend stand er kurz vor Büroschluss hier auf der Terrasse, genoss die aufkommende Kühle und rauchte eine Zigarette bei einem cafe pingado.
„Bist Du deshalb nie hier draußen?“
„Sim! Und weiter trau‘ ich mich nicht. Aber dieser Ausblick ist einfach unwiderstehlich.“
Sie stand dicht hinter ihm. Und während er darüber grübelte, warum sie „Sim“ und nicht „Ja“ gesagt hatte, fühlte er die Wärme ihres Körpers und registrierte dabei den Stich, den ihm dieses Gefühl versetzte.

Eine weitere Maschine schwenkte im Landeanflug ein.
„Übermorgen sitzen wir in einem dieser Flieger. Das Projekt ist abgeschlossen.“ Er stockte. „Schade, irgendwie.“
„Freust Du Dich nicht auf zuhause?“
„Ich bin gerne hier.“
„Das bin ich auch. Trotzdem.“ Mehr sagte sie nicht.
Gedankenverloren drehte er den Ring an seiner rechten Hand immer und immer wieder. Unter ihm glitzerten die Lichter der Stadt in der verblassenden Dämmerung.
„Sollen wir uns im Barrio Alto ein Restaurant suchen?“ Fragend sah er zu ihr. Vor den erleuchteten Fenstern des Büros sah er ihr Haar in der leichten Brise wehen. Sie strich sich die Strähnen aus dem Gesicht um dann ihre unbändige Mähne mit hochgereckten Ellenbögen hinter ihrem Kopf zusammenzubinden.
„Okay. Wer zuletzt am Fahrstuhl ist, zahlt den Wein.“
Er lachte. „ Ich weiß genau, dass Du Deinen Rechner schon runtergefahren und eingepackt hast. Das ist unfair.“
„Jammer nicht so rum.“ Sie grinste ihn an. „Und wenn Du weiter tödelst, bezahlst Du auch das Essen.“ Dabei hielt sie ihr Haar hoch, drehte sich von einem Profil in das andere und hob fragend ihre Augenbrauen. „Geht das so? Oder muss ich vorher noch was anderes anziehen?“
Aber sein Blick war von der Silhouette ihres schlanken Körpers gefangen. Der Saum ihres Shirts war der Bewegung ihrer Ellenbogen und Schultern folgend über ihren Bauchnabel nach oben gerutscht. Er hörte sich „Umwerfend!“ sagen. Aber sie schien nicht zu bemerkten, was er eigentlich damit gemeint hatte.

„Du hast da noch Schaum an der Wange.“ Ricarda strich ihm sanft mit der Hand über das Gesicht. Er wich ihrem strahlenden Lächeln aus. Sie schien es nicht einmal zu bemerken. Trat noch näher an seinen Tisch, auf dem sich Übersichten und Notizen stapelten.
„Nicht hier im Büro.“ Seine Stimme klang härter als er wollte.
„Ich wünschte, Du könntest jetzt Deine Hand unter meinen Rock schieben und fühlen, wie feucht ich bin…“ Sie beugte sich provokativ an ihm vorbei über den Tisch, tat so, als suchte sie eine der Aktenmappen.
‚Mein Gott, dieses Weib…‘ Vor der Schreibtischlampe zeichneten sich deutlich die Rundungen ihrer enormen, prallen Titten ab und ihre Nippel drängten sich förmlich durch den dünnen Stoff. Er wandte den Kopf und sah ihren bezaubernden Arsch den knappen Rock spannen. ‚Dieses geile, heiße Weib…‘
„Später, Ricarda, ich… da sind noch jede Menge Dinge…“ Er schluckte, als sie sich demonstrativ langsam und nah an seinem Gesicht vorbei zurückzog.
„Versprochen?“
„Du kleine, geile Schlampe.“ Jetzt klang sein Flüstern nur noch heiser.
Ein triumphierendes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Dann wartet Deine kleine, geile Schlampe auf Dich im Konferenzraum, damit Du sie richtig durchfickst. In zehn Minuten?“

Als sie gegangen war, lehnte er sich vor, stützte sein Gesicht in die Hände, die Ellbogen auf der Tischplatte. Seine unverkennbare Erektion widerte ihn an. Mehr noch die Bilder von Ricarda, der sich auf dem Konferenztisch räkelnden, den Rock hochgeschoben, der sich befingernden, mit ihren Nippeln spielenden Ricarda. Und das aufsteigende Verlangen, sich in den Aufzug zu stellen und zu ihr in den siebten Stock hochzufahren.

„Du machst es noch schlimmer.“ Sagte er tonlos zu seinen Hände. „Wenn Du jetzt gehst, dann, um ihr zu sagen, dass Schluss sein muss.“ Log er in seine Hände. Denn als er dann oben die Tür des Konferenzraums hinter sich schloss, wanderten seine Hände zu seiner Gürtelschnalle, öffneten sie seine Hose und holten seinen steif aufragenden Schwanz hervor. Und er sah mit einer wachsenden Befriedigung den geilen Ausdruck in Ricardas Augen, als sie ihre Beine spreizte und den String zur Seite schob.

[Fortsetzung folgt]




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