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Das Verhör

Das Verhör

Jetzt sitze ich schon über eine Stunde in diesem Raum. Eine Stunde ist eine sehr grobe Schätzung. Es kann auch länger sein. Die Zeit vergeht sehr langsam hier in diesem Keller. Ich kann nichts sehen, da ich immer noch diese Augenbinde trage, die sie mir umgebunden hat.
Ich sitze auf einem Stuhl, bin nicht gefesselt, aber ich bewege mich trotzdem nicht. Das Licht in diesem Raum ist ausgeschaltet. Zwar sind meine Augen verbunden, aber ich konnte bemerken, dass sie das Licht ausgemacht hat.

Ich weiß noch, dass sie mich auf diesen Parkplatz gerufen hat. Ich sollte den Berg hinauf fahren und sie treffen. Ich bin auf die Scheinwerfer zugegangen, musste mich ausziehen und dann hat sie mich mit meinem Gürtel geschlagen. Ich hatte meine Augen geschlossen und lag halb auf der Motorhaube ihres Wagens.
Nach einiger Zeit hörte sie auf und verband mir die Augen mit dem Tuch, das ich nun immer noch trage. Ich sollte mich anziehen, irrte eine Weile mit verbundenen Augen auf dem Parkplatz umher, bis ich meine Sachen wiedergefunden hatte. Ich hörte noch eine Stimme. Sie lachte leise. Oder war sie doch allein mit mir auf dem Parkplatz. Ich konnte mich täuschen.
Dann führte sie mich zu ihrem Auto, öffnete die hintere Türe und ließ mich auf die Rückbank setzen.

Sie hatte mir gesagt, ich solle mich auf die Seite legen, was ich auch tat und dann legte sie eine Decke über mich, dass man mich von außen nicht sah.
Wir fuhren eine Weile, ich bemerkte, dass wir vom Berg wieder herunterfuhren und in die Stadt. Mehr konnte ich nicht bemerken. Aber sie hatte das Fenster auf der Fahrerseite geöffnet, so dass ich doch zumindest den Verkehr von draußen hörte.
Eine Weile fuhren wir durch die Stadt und dann in eine Garage. Die Garage war nicht groß, das konnte man hören. Vielleicht Platz für zwei, drei Autos.

Sie stellte das Auto ab und sagte nichts und bewegte sich nicht.
Nach einer kurzen Zeit wusste ich schon gar nicht mehr, ob sie überhaupt noch im Auto war.
Plötzlich öffnete sie die Fahrertüre und kam nach hinten. Sie beugte sich über mich und flüsterte, dass sie mit mir nun aussteigen werde. Ich solle keine Schwierigkeiten machen und neben ihr hergehen.

Dann nahm sie meinen Arm und half mir beim Verlassen des Wagens. Ich konnte mich bei ihr aufstützen und sie führte mich aus der Garage heraus, über einen Kiesweg, ein paar Stufen nach oben.
War da wieder die andere Stimme. Wieder war es so leise, ein Flüstern nur und wieder meinte ich, dass ich mich genauso irren konnte.

Eine Haustüre öffnete sich und ich merkte, wie ich in ein Haus geführt wurde und sofort von der Diele eine Treppe nach unten in einen Keller. Man konnte dies an der Akustik des Raumes erkennen.
Ich konnte Holz riechen, es war warm.
Sie führte mich durch ein paar Türen und dann wieder eine Treppe hinab. Hatte das Haus untereinander liegende Keller?
Dann öffnete sie eine Türe, führte mich in den Raum hinein und sagte leise, dass ich mich setzen solle.

Vorsichtig setzte ich mich nieder und spürte, dass ich auf einem Stuhl Platz nehmen sollte.
Der Stuhl, auf dem ich nun immer noch sitze.
Sie stand nun hinter mir, beugte sich herab und flüsterte mir fragend ins Ohr, ob ich es wagen würde, die Augenbinde zu lösen und aufzustehen, wenn sie nun den Raum verlassen würde.
Ich schüttelte den Kopf.

„Fein“, sagte sie „Dann wartest Du jetzt bis ich wieder komme.“
Und so sitze ich nun schon eine Stunde oder auch länger hier in diesem Raum.
Ich weiß natürlich nicht, ob sie mich beobachten kann. Aber auch wenn dem nicht so ist, werde ich mich nicht bewegen, werde ich auch nicht die Augenbinde heben oder versuchen, unter der Augenbinde hervorzuschauen. Sie hat gesagt, ich darf es nicht und ich werde ganz bestimmt nicht gegen ihre Anweisung handeln.
Ich weiß, dass das Warten eine Gehorsamsübung ist und ich werde diese Aufgabe, die sie mir gestellt hat erfüllen.

Kurz, nachdem sie den Raum verlassen hatte, hörte ich sie die Treppe hinaufgehen und einige Sekunden später hörte ich ihre Absätze in dem Kellerraum über mir.

Sie ging durch diesen Raum und ihre Schritte wurden leiser. Offensichtlich ging sie weiter hinauf in das Erdgeschoß.
Ich war völlig alleine und ich konnte nun absolut nichts mehr hören.
Ich konzentrierte mich auf alle Geräusche, die in einem Keller hätten vorkommen können, konnte jedoch nichts vernehmen, nichts, nicht einmal die Geräusche einer Wasserleitung. Eine Heizung kann ja ohnehin nicht laufen, da es Sommer war, aber ich konnte auch nichts hören, das auf eine Warmwasserzubereitung hätte schließen können. Auch keine elektrischen Geräte, nichts, absolut nichts.
Langsam ließ ich meinen Kopf sinken und gab es auf, mich auf irgendwelche Geräusche zu konzentrieren.

Bis gerade eben.

Ich habe gerade von oben etwas gehört.
Es klang wie eine Türe, die ins Schloss gefallen ist, ein Klacken.
Dann ihre Absätze. Sie war wieder in dem Kellerraum über mir und ging von einer Seite des Zimmers auf die andere. Das konnte ich sehr gut verfolgen. Das heißt, sie hatte sich von der Wand hinter mir zur gegenüberliegenden Wand bewegt, nur eben in dem Raum über mir. Dort blieb sie stehen.
Ich lauschte.

Was nun folgte, erstaunte mich.
Ich vernahm nochmals Schritte. Von der gleichen Stelle, von der aus sie gerade eben losgelaufen war. Das bedeutete, dass sich in dem Raum über mir mindestens zwei Personen befanden. Oder hat mir meine Wahrnehmung einen Streich gespielt.

War sie vielleicht wieder zurückgegangen?
Leise diesmal und ging nun erneut von der Stelle hinter mir los, um mich zu täuschen?
Aber warum sollte sie das tun?
Die Schritte eben hörten sich fast genauso an wie ihre.
Es waren auch Schuhe mit Absätzen, ich hörte es am Klacken.

Nun war ich verwirrt. Befanden sich oben zwei Personen oder war sie allein?
Der Gedanke, dass sich dort zwei Personen befanden, hatte sich schon in meiner Vorstellung festgefressen und ich vernahm nun tatsächlich immer wieder unterschiedliche Geräusche, obwohl ich dies in keiner Weise verifizieren konnte.
Vielleicht spielte mir meine Fantasie einen Streich.
Ganz langsam kam ich zur Ruhe.

II.

Jetzt stehe ich hier in diesem Raum, in den man mich gebracht hat. Ich stehe aufrecht da und schaue in das nächste Zimmer.
Dort sitzt sie an einem großen hölzernen Tisch und schenkt mir keinerlei Beachtung.
Bis vor wenigen Minuten saß ich im Keller auf dem Stuhl. Die Zeit dort ist sehr langsam vergangen. Ich wusste schon gar nicht mehr wie lange ich dort saß und plötzlich ging die Tür auf. Jemand kam herein. Ich nahm an, dass es sie war aber sicher war ich mir nicht mehr. Ich habe zu viele Geräusche gehört, die mich auf eine weitere, andere Person haben schließen lassen.

Man nahm mich am Arm und führte mich eine Treppe nach oben.
Es war das erste Untergeschoss.
Die Person, die mich nach oben geführt hatte, ließ mich stehen. Ich rührte mich nicht von der Stelle. Dann schloss sich die Tür, ich war wieder alleine in dem Raum.
Wieder ging die Türe auf und nach wenigen Sekunden hörte ich endlich ihre Stimme.

„Nimm die Augenbinde ab.“

Ich löste das Tuch und machte die Augen auf.
Der Raum in dem ich stand war sehr klein. Nichts befand sich dort, keine Möbel, keine Fenster. Durch eine offene Türe konnte ich in das nächste Zimmer sehen, in dem sie saß und dessen dominierendes Möbelstück ein riesiger Schreibtisch aus Holz war.
Ich war etwa sechs Meter von ihr entfernt.

An diesem Schreibtisch saß sie nun und schaute auf eine Akte.
Ich stehe da, halte das Tuch in meiner rechten Hand und mein Blick ist auf sie gerichtet.

Sie hat ihre Haare streng nach hinten gebunden.
Sie trägt eine weiße Bluse mit langen Ärmeln, die nach oben gekrempelt sind. Mehr kann ich von ihr nicht sehen, da sie hinter dem Schreibtisch sitzt.
In ihrer Hand hat sie einen Stift und ab und zu schreibt sie etwas in die Akte, macht sich Notizen an den Rand, blättert weiter und liest.
Dann schüttelt sie den Kopf und schaut mich an.
Sofort senke ich meinen Blick und hefte ihn auf den Boden.
„Du weißt, wessen Akte das ist ?“, sagt sie streng.
„Ich habe keine Ahnung.“, antworte ich schnell.
„Es ist deine Akte.“, höre ich.

Eine Akte über mich, wieso hat sie eine Akte über mich, schießt es mir durch den Kopf. Ich will gerade fragen, ob ich etwas ausgefressen habe, aber es scheint, als ob sie meine Gedanken lesen kann. Sie erhebt ihre Hand, bedeutet mir, still zu sein und sagt sehr freundlich und verbindlich:
„Du brauchst gar nicht so erstaunt zu schauen.“
Es wundert mich gar nicht, dass sie das sagt, da ich wirklich sehr überrascht bin und sie offensichtlich auch so anblicke.
Sie widmet sich wieder den Seiten vor sich und liest weiter. Wieder schreibt sie, macht sich Notizen und schaut kurz auf. Unsere Blicke treffen sich und ich sehe, wie sie kaum merklich lächelt, dann liest sie weiter.
Ich stehe aufrecht da, das schwarze Tuch in der Hand.

Was hat sie da alles von mir, frage ich mich. Aber die viel interessantere Frage ist:
Woher hat sie es?

Ich schaue umher und sehe, dass der Raum, in dem sie sitzt mit Holz ausgekleidet ist und kann von meinem Platz aus sonst nichts erkennen, außer einer Türe hinter ihr, die offensichtlich aus dem Raum führt. Ein Fenster kann hier nicht sein, da wir uns ja im ersten Untergeschoss befinden.
Auf dem Schreibtisch liegt neben ihrer rechten Hand eine Gerte, vor ihr steht eine Karaffe mit Wasser und ein Trinkglas, das halb gefüllt ist.

Als ob sie wüsste, über was ich gerade meinen Blick schweifen lasse, schaut sie mich an, nimmt das Glas in ihre linke Hand und trinkt einen Schluck, ohne ihre Augen von mir zu nehmen.
Dann widmet sie sich wieder ihrer Lektüre.
Der Schreibtisch ist massiv Holz und an der Front auch mit Holz verkleidet, so dass ich von ihr nur das sehen kann, was oberhalb des Tisches ist.

Ich versuche, mich ganz leicht nach vorne zu beugen, um zu sehen, was noch in dem anderen Zimmer ist, als ich ihre Stimme höre:
„Wirst Du es mir sagen ?“
Ich erschrecke und antworte nicht gleich.
Dafür spricht sie:
„Du weißt, dass Du es mir sagen wirst.“
Ich schlucke schwer.
Das war keine Frage, das war eine Feststellung und ich bringe mit heißerer Stimme heraus:
„Was soll ich sagen ?“

Das war wohl das denkbar schlechteste, was ich hervorbringen konnte, denn sie schaut verärgert von der Akte hoch und ich könnte in den Boden versinken.
Wortlos schlägt sie die Akte zu, stützt sich mit beiden Händen am Schreibtisch ab und schiebt den Stuhl ein kleines Stück nach hinten.
Ihr Blick ruht auf mir.

Ich weiß nicht, ob ich meinen Blick senken soll oder ob ich ihren Blick erwidern soll.
Ich mache letzteres und rühre mich ansonsten nicht. Ein Lächeln, kaum sichtbar umspielt ihre Lippen.
Ihre rechte Hand hebt sich und sie deutet mit dem Zeigefinger auf die Stirnseite des Schreibtisches.
„Komm her, hier her.“
Ich setzte mich in Bewegung und betrete den anderen Raum. Langsam gehe ich auf den Schreibtisch zu und lasse meine Augen auf sie geheftet.
Ich bemerke ein Zucken in ihren Augen und sie schaut für einen Bruchteil einer Sekunde links an mir vorbei. Es ist ein Reflex, aber ich drehe mich nach links um und folge ihrem Blick und sehe an der Wand hinter mir vier massive Eisenringe montiert. Zwei auf Knöchelhöhe und etwa einen Meter voneinander entfernt und zwei in etwa zwei Meter Höhe und ebenfalls einen Meter auseinander.
Ich weiß genau, zu welchem Zweck diese Eisenringe dort sind.
Neben der Stelle, an der die Eisenringe befestigt sind, befindet sich noch eine Türe, die jedoch geschlossen ist.

Ich drehe mich wieder zu ihr um.
„Glaub´ mir, Du wirst es mir sagen.“, sagt sie, indem sie mich anlächelt.
Nun stehe ich vor ihrem Schreibtisch und lasse kurz meinen Blick darüber wandern.
Meine „Akte“ ist geschlossen und ich kann sehen, was auf dem Deckblatt mit Großbuchstaben steht, obwohl ich es nur verkehrt herum lesen kann.

„VERHÖR“

Die Gerte, die Karaffe und das Wasserglas konnte ich schon sehen. Nun, da ich näher an dem Tisch stehe, bemerke ich noch einen Schlüsselbund, ein Handy und ein Paar schwarze Lederhandschuhe. Ansonsten liegt nichts darauf, auch der übrige Raum ist leer.
Ich habe immer noch das schwarze Tuch in der Hand, mit dem meine Augen verbunden waren. Sie deutet auf die Tischplatte und ich lege es dort hin, dann senke ich meinen Blick, schaue auf den Schreibtisch.

Ich bemerke, dass sie mich anschaut, durchdringend und ich bemerke, dass es gleich losgehen wird.
Sie dreht die Akte um, so dass ich das Wort „VERHÖR“ nun richtig herum lesen kann und sie tippt mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand darauf.
Ich schlucke schwer.

„Schau mich an !“, sagt sie streng.
Ich hebe meinen Blick und schau ihr in die Augen.
Ich beginne zu schwitzen, ein paar kleine Tropfen rinnen mir die rechte Schläfe hinab. Ist es hier drin so warm ? Ich hebe meine rechte Hand und will die Tropfen wegwischen, unterlasse dies aber sofort, als ich ihren Blick sehe, der es mir strengstens untersagt.
Wie lange stehe ich jetzt schon hier ?
Mir ist gar nicht wohl, es läuft mir kalt den Rücken hinab.
Mein Hemd ist unter den Achseln ganz nass und die dunklen Flecken werden größer.
Dann schiebt sie ihren Stuhl noch ein Stück weiter nach hinten und steht auf. Ich kann sehen, dass sie eine enge rote Lederhose an hat und hochhakige Stiefel trägt, die bis zu den Knien reichen.

Sie nimmt die Handschuhe, zieht sie langsam an und geht um den Tisch herum, stellt sich ganz dicht hinter mich.
„Knöpfe Dein Hemd auf.“, flüstert sie.
Den Knopf am Kragen habe ich nicht geschlossen, also öffne ich den zweiten Knopf und dann den dritten und den vierten. Weiter komme ich nicht, da sie von hinten um mich herum greift und in das geöffnete Hemd fasst.
Ich spüre die behandschuhten Finger auf meiner Brust, sie streichelt meine Brustwarzen, lässt ihren Zeigefinger um sie kreisen.
Fast ist es so, als würde sie mich von hinten umarmen.
„VERHÖR“ ?
Ich schließe kurz die Augen und spüre, fühle.
Plötzlich fasst sie mir an den Hemdkragen und reißt mit aller Gewalt mein Hemd auf. Die noch geschlossenen Knöpfe reißen aus und fliegen im hohen Bogen durch die Luft. Einen kann ich hören, wie er auf den Boden trifft und unter den Schreibtisch kullert.
Dann ist es still.

Ich bin unglaublich erschrocken über diese plötzliche Gewaltanwendung und stehe nun mit geöffnetem Hemd da, zittere etwas.
„Hände in den Nacken und die Ellenbogen weit auseinander.“
Ich gehorche.
Sie steht immer noch hinter mir, fasst wieder um mich herum und zwickt mir mit den behandschuhten Fingern sehr fest erst in beide Brustwarzen.
Mein Oberkörper zuckt zusammen und ich beuge mich nach vorne.
In einem Bruchteil einer Sekunde steht sie rechts neben mir und schlägt mit der rechten flachen Hand auf meine linke Brustwarze, so dass ich mich sofort wieder aufrichte.
„Du bleibst kerzengerade stehen, verstanden ?“
Ich nicke.

Sie greift zu der Akte auf dem Tisch und schlägt sie an einer bestimmten Stelle auf. Ich bleibe aufrecht stehen und senke meinen Blick, um auf die Akte schauen zu können.
Auf der rechten Seite ist ein Foto eingeklebt.
Es ist sehr körnig, da es offensichtlich stark vergrößert worden ist, aber ich kann erkennen, wer und was darauf abgebildet ist.
Das Foto ist von mir und es zeigt mich, wie ich im Café Lichtl sitze. Es ist Sommer und ich weiß auch, wann das Foto aufgenommen wurde.
Sie schweigt und ich schaue darauf, mir ist heiß und ich weiß nicht, was ich machen oder sagen soll.
Sie tritt ganz nahe an mich heran und spricht mir von schräg hinten sehr leise ins Ohr:

„Auf wen wartest Du da ?“

Auf dem Foto habe ich mich aufgerichtet und schaue gespannt in eine bestimmte Richtung.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Sie blättert eine Seite weiter. Wieder ein Foto. Es ist von der gleichen Stelle aus aufgenommen und am gleichen Tag.
Es zeigt mich, wie ich die Hand hebe, als ob ich jemandem winke.
Sie steht nun so nahe bei mir, dass ich ihre linke Brust an meiner rechten Körperseite spüre.

„Auf wen ?“

Sie blättert um.
Ich habe meine Hände immer noch im Nacken, die Finger verschränkt.
Auf dem nächsten Bild sieht man eine Person auf mich zugehen. Man kann aber nicht mit Gewissheit sagen, ob ich mich mit dieser Person treffe oder ob sie an mir vorbeigehen wird. Man sie nur von hinten sehen und die Bildqualität ist nun erheblich schlechter, als die von den beiden vorhergehenden Bildern. Noch grobkörniger und sehr verschwommen. Man kann nicht einmal sehen, ob es eine Frau oder ein Mann ist.

„Wer ist das ?“, flüstert sie sehr ruhig.

Ich schweige.
Dann kommt sie noch näher an mich heran und spricht erneut sehr leise:
„Ich hab noch ein Bild für Dich.“ und blättert wieder um.
Nun sehe ich nicht mehr das Café und mich dort sitzen, sondern einen Mann, der an einer Wand fixiert ist. Die Arme nach oben gebunden und die Füße etwa einen Meter auseinander, ebenfalls festgebunden. Der Oberkörper des Mannes ist nackt, er trägt nur seine Hose und hat keine Schuhe und Socken an.

Die Handgelenke und die Füße sind mit schwarzen Leder-Manschetten an Ringen befestigt, die an der Wand angebracht sind.
Es sind die Ringe, die ich im Hereinkommen gesehen habe, die Ringe, die sich hinter mir befinden.

Die bemitleidenswerte Person dort auf dem Bild windet sich gerade auf die rechte Körperseite und da diese Bilder, im Gegensatz zu den vorhergehenden Bildern gestochen scharf sind, kann man auch erkennen, weshalb sich diese Person windet.
Auf einem Rolltisch ganz in der Nähe steht ein Elektrostimulationsgerät, von dem mehrere Kabel wegführen. Diese Kabel führen zu der Person und zwar zwei davon zu den Brustwarzen und zwei unter die Achseln.
Es schaut aus, als würde sich diese Person winden, um die Kabel abzuschütteln, aber diese sind mit schweren Klammern befestigt, so dass es sich bei dem Abschütteln um einen untauglichen Versuch gehandelt haben dürfte.

„Schau es Dir ruhig genauer an.“, höre ich sie sagen.
Den Schmerz, den das Gerät verursacht kann man am Gesicht des Delinquenten erkennen. Schmerzverzerrt ist der richtige Ausdruck.
Kleine Schweißtropfen rinnen meine Achselhöhlen hinab und natürlich kann sie diese Tropfen der Angst sehen und meine Angst spüren.
Aus ihrer Sicht macht sie nun sofort das Richtige und blättert wieder zurück zum ersten Bild.

„Auf wen wartest Du da ?“

Wieder ein Bild weiter.
Dann das dritte.

„Wer ist das ?“

Ich schweige.
„Na gut“, sagt sie enttäuscht und klappt die Akte zu.
Sie geht wieder hinter ihren Schreibtisch, zieht ihre Handschuhe aus und nimmt den Schlüsselbund in die Hand.
Sie schaut mich an.

„Zieh Dein Hemd, Deine Schuhe und Deine Socken aus.“, sagt sie leise und mir schießt sofort das Bild des Mannes auf dem Foto in den Kopf.
An ihrem Schreibtisch befinden sich links und rechts vom Sitzplatz Türen. Sie sucht einen Schlüssel heraus und steckt ihn in das Schloss der linken Türe und öffnet sie.
Ich habe mittlerweile meinen Oberkörper entblößt und stehe barfuss mit den Händen wieder im Nacken aufrecht da.
Sie entnimmt dem kleinen Schränkchen an ihrem Schreibtisch vier schwarze Ledermanschetten und wirft sie über den Tisch vor mich hin.
„Anziehen.“, sagt sie streng und während sie mir zuschaut, wie ich die Manschetten anlege, höre ich: „Du wirst reden.“

Ich habe alle vier Manschetten befestigt und verschränke wieder die Hände hinter meinem Kopf.
Sie beugt sich nach unten, entnimmt dem Schränkchen noch vier Schraubkarabiner, verschließt die Türe und wirft den Schlüsselbund auf den Schreibtisch.
Dann schreitet sie zu den Eisenringen.

„Komm her.“
Ich gehe zu ihr und sie wirft zwei der Karabiner vor mich hin auf den Boden.
„Befestige Deine Füße an den unteren Ringen.“
Ich stelle mich mit dem Rücken zur Wand und platziere meinen rechten Fuß vor dem rechten unteren Ring. Dann fädle ich den Schraubkarabiner durch einen D-Ring an der Manschette und durch den Ring an der Wand, verschließe ihn und drehe den Verschluss zu.
Dasselbe mache ich auf der linken Seite.
Die Entfernung der Ringe zueinander und die Größe der Karabiner und der D-Ringe bedingen, dass ich die Beine kaum bewegen kann und fest fixiert bin.
„Arme nach oben.“, höre ich sie.
Ich strecke die Arme hoch und sie befestigt meine Hände an den oberen Ringen.

Ich bin fixiert.

Sie tritt ganz nah vor mich hin und streichelt mit ihren Fingern meine Brustwarzen, nimmt sie zwischen Daumen und Zeigefinger und zwickt ganz sanft, es ist eine zärtliche und liebevolle Berührung.
Während der ganzen Zeit schaut sie mir in die Augen.

„Der auf dem Foto,“, sagt sie leise, „er hat letztendlich auch gesprochen.“
Dann wendet sie sich zu der verschlossenen Türe neben den Ringen und öffnet sie. Ich kann nicht sehen, was sie dort macht und wage es auch nicht, ihr nachzuschauen. Dies ist aber auch nicht notwendig, da sie den Raum nicht verlässt, sondern nur etwas holt. Ich hätte es mir natürlich denken können.

Sie zieht einen Rolltisch in den Raum und stellt diesen genau vor mich hin.
Ich brauche gar nicht genauer schauen, da ich bereits weiß, was sich auf diesem Tisch befindet.

Es ist ein gewaltiges Reizstromgerät, sehr groß und mit vielen Knöpfen und Schaltern. Daneben liegen aufgerollt einige Kabel und kleine und große Klammern, eine Dose mit Kontakt-Gel und ein Karton mit Einweg-Gummihandschuhen.
Sie tritt näher und drückt auf den Ein/Aus-Schalter des Gerätes.
Es geschieht nichts, nur die Kontrolllampe beginnt rot zu leuchten und ein leises Summen ertönt.
Ohne ein Wort dreht sie sich um und geht auf ihren Schreibtisch zu, daran vorbei und zur Türe dort. Sie dreht sich noch einmal um und schaut zu mir. Dann löscht sie das Licht und lässt mich im Dunkeln alleine.

Es ist aber nicht ganz dunkel.

Die rote Kontrolllampe des Stromgerätes leuchtet sehr intensiv und beleuchtet das ganze Rolltischchen mit den sich darauf befindlichen Utensilien. Die ganzen Kabel und Klammern sind sehr gut sichtbar.
Ich schließe meine Augen, da der dauernde Blick auf diese Instrumente sehr an die Nerven geht.
Aber immer wieder mache ich die Augen auf und schaue auf die unheimliche Szenerie. Ich weiß genau, dass sie mir mit dem Gerät starke Schmerzen zufügen kann, aber ich weiß auch, warum sie mich mit diesem Gerät in der Dunkelheit allein gelassen hat.
Ich sollte ja drauf schauen und mir Gedanken machen.
Und genau dies tue ich die ganze Zeit.
Ich sehe kleine Klammern, die an die Kabel gesteckt werden, dann werden die Kabel mit dem Gerät verbunden. Sie stellt eine bestimmt Stromstärke ein und einen bestimmten Impuls und setzt die Klammern an meinen Körper.

Ich kann sie spüren, wie sie sich in meine Haut festsetzen. Dann wird sie den Strom auf mich loslassen, einen weiteren Schalter betätigen und ich werde zunächst reflexartig zusammenzucken.
Wenn diese erste Welle der Schmerzen vorbei ist, wird sie den Strom abschalten und die Klammern von mir lösen.
Sie wird die Klammern gegen gröbere, stärkere, grausamere auswechseln und erneut an mir anbringen, den Strom einschalten.

Ich schwitze nun sehr stark. Hat sie die Heizung aufgedreht ?
Es wird mir plötzlich sehr warm.
Ich sehe das Foto von vorhin vor mir und dann schaue ich wieder auf dieses rote Licht.
Wer hatte mich dort in dem Café fotografiert ? Und warum ? Wer will wissen, mit wem ich mich getroffen habe ?

Plötzlich höre ich Geräusche.
Sie kommt.
Wie lange war ich nun hier mit meinen Gedanken allein ?
Sicher über eine Stunde, ich habe Durst.
Ich höre von oben Absätze klacken. Sie kommt eine Treppe herunter, auf die Türe zu.
Ich schaue zu dem roten Licht, sehe das große Reizstromgerät, die Kabel, die Klammern und dann geht die Türe auf, das Licht geht an und ich werde geblendet.
Langsam geht sie auf ihren Schreibtisch zu, setzt sich, ohne mich auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen.
Sie nimmt meine Akte und schlägt sie auf, liest wieder darin, nimmt einen Schluck Wasser und schaut mich endlich an.
„Hast Du Durst ?“
Ich nicke.

Sie füllt Wasser aus der Karaffe in das Glas, steht auf und kommt damit zu mir, setzt das Glas an meinen Lippen an und hebt es vorsichtig an, so dass ich trinken kann.
Dann stellt sie das Glas auf den Rolltisch neben das Stromgerät.
Sie kommt ganz nahe an mich heran, fasst mir mit der einen Hand an meinen Schwanz, mit der anderen greift sie in mein Haar und hält es sehr fest.
Ihr Mund ist fast ganz an meinem Ohr, ich kann ihre Lippen spüren.
„Zuerst wirst Du mir alles erzählen, was ich wissen will.“ flüstert sie „Und dann, wenn Du mir alles erzählt hast, wenn ich alles weiß, dann darfst Du vielleicht gehen. Hast Du verstanden? „
Ich nicke.

„Fein, dann lass´ uns beginnen.“
Sie geht wieder zum Schreibtisch und kehrt mit meiner Akte zurück, schlägt sie beim ersten Bild auf, hält es mir unter die Nase und sagt fast freundlich und heiter:

„Auf wen wartest Du da ?“

Ich schweige.
Sie schüttelt den Kopf und legt die Akte auf ein Zwischenbrett unter die Platte des Rolltisches.
Dann nimmt sie zwei Kabel und verbindet sie auf der einen Seite mit dem Stromgerät auf der anderen Seite mit jeweils einer Klammer. Ich kann sehen, dass es kleine Klammern sind, sie schauen aus wie Krokodilklemmen.

Sie rollt den Tisch näher und befestigt eine Klammer an meiner rechten und die andere Klammer mit meiner linken Brustwarze. Ich kann noch keinen Strom spüren, da der Drehknopf, der die Stromstärke regelt auf „Null“ steht.
Die Klammern sind kaum spürbar, aber dies ist ja auch nicht der Sinn der Sache.
Wieder nimmt sie die Akte und hält mir das erste Bild vor das Gesicht.

„Auf wen wartest Du da ?“

Sie lässt mir nicht lange Zeit und da ich nichts sage, dreht sie am Regler.
Mir entfährt ein Schmerzschrei, so überrascht bin ich wegen der Stärke des Stromschlags, sie muss sehr weit aufgedreht und sofort wieder auf „Null“ gestellt haben.
Ich atme schwer und es hat mir ein paar Tränen aus den Augen gedrückt.
Durch diesen Schleier sehe ich sie, wie sie sich an den Schreibtisch setzt und eine andere Akte hervorholt.
Meine Akte liegt geöffnet neben dem Stromgerät und zwar so, dass ich das Foto von mir in dem Café gut sehen kann.
Die Klammern hat sie nicht abgenommen, sie will mir damit sagen, dass sie bald wieder zurück kommt und weitermacht. Ich kann momentan keinen Strom spüren und das ist auch gut so, da mich der starke Stromschlag sehr mitgenommen hat.
Ich meine, ihn immer noch zu spüren und schaue hoch.
Sie sitzt völlig ungerührt am Schreibtisch und liest.

Ich senke meinen Kopf, mir ist mittlerweile sehr heiß und ich habe wieder Durst. Das Glas steht immer noch auf dem Rolltisch.
Sie bleibt sitzen und schreibt etwas auf einen Zettel.
Dann steht sie auf und kommt heran, zeigt auf das Foto und sagt:

„Auf wen wartest Du da ?“

Da ich nichts sage, hantiert sie am Stromgerät und ich spüre plötzlich einen schwachen Stromimpuls. Es sind mehrere Stöße hintereinander, nicht stark und dann kommt eine Pause. Ich zähle 15 Sekunden, dann kommen wieder acht, neun, zehn Stromschläge. Dann wieder eine Pause von 15 Sekunden und dann wieder zehn Stromschläge.
Sie geht zu ihrem Schreibtisch, öffnet mit einem Schlüssel das Schränkchen und entnimmt ihm einen großen alten Wecker. Mit diesem kommt sie zurück und stellt ihn neben das Stromgerät auf den Tisch. Auf dem Wecker ist es 12 Uhr.

Dann dreht sie sich um und geht zur Türe, löscht das Licht und geht hinaus.
Ich schaue auf den Wecker, es ist 12.01 Uhr.
Das Ziffernblatt ist von der Kontrolllampe des Stromgerätes angeleuchtet und ich kann sehr gut die Uhrzeit erkennen. Zudem blinkt eine weitere Lampe, wenn die Stromschläge kommen, so dass der Wecker noch zusätzlich angeleuchtet ist. Es ist jetzt 12.02 Uhr.
Alle 15 Sekunden kommen die Impulse. Sie sind nicht stark, aber durch die dauernde Wiederholung beginnen meine Brustwarzen zu schmerzen. Die Klammern tun das Übrige.
12.04 Uhr
Ich schließe meine Augen. Es hat keinen Sinn dauernd auf die Uhr zu schauen. So vergeht die Zeit nicht.
Ich werde an was anderes denken, werde auf meine Atmung hören, so wie ich es gelernt habe.
Aber dies ist sehr schwierig, da die Gedanken nicht zur Ruhe kommen können. Stets warte ich auf die nächsten Stromschläge. Die 15 Sekunden Pause dienen nicht der Erholung, sondern sie lassen einen nur immer an die nächste Welle der Stromschläge denken.
Ich öffne wieder meine Augen.
12.06 Uhr
Das Schlimme ist, dass ich nicht weiß, wann sie wiederkommt.
Gerade sind wieder zehn Impulse vorbei. Vielleicht sollte ich die Anzahl der Serien zählen.
Ich zucke zusammen, als die nächste Welle über mich hereinrollt.
Ich weiß genau, dass ich nicht verkrampfen, nicht die Muskeln anspannen darf. Ich muss versuchen, mich zu entspannen. Die Stromschläge kann ich nicht verhindern, also muss ich lernen, mit ihnen zu leben, sie hinnehmen.
12.10 Uhr

Es funktioniert nicht.
Ich bin viel zu ungeduldig.
12.13 Uhr
Jetzt bin ich dann gleich eine viertel Stunde in dieser Lage.
Ich schaue viel zu viel auf diesen Wecker. Aber ich weiß, dass sie ihn deswegen dahin gestellt hat.
Nun werde ich mich langsam entspannen und ich werde jetzt sofort damit beginnen.
Nur ein Blick noch auf diese Uhr.
12.15 Uhr
Ich schließe meine Augen und nehme mir vor, die Augen nicht zu öffnen.
Im selben Moment höre ich ihre Schritte kommen und da geht die Türe auf.
Ich schaue und als erstes fällt mein Blick auf die Uhr.
Immer noch 12.15 Uhr.
Sie kommt in den Raum und geht lächelnd auf mich zu.
Jetzt wird sie gleich das Gerät abschalten und sagen, dass alles ein Irrtum war.
Ihre Hand greift zum Stromgerät und ja, es war ein Irrtum.
Sie greift zwar zum Regler, aber sie dreht ihn nicht gegen den Uhrzeigersinn auf „Null“, sondern eine Einheit in die andere Richtung. Dies geschah in einer 15-Sekunden-Pause und ich warte auf den nächsten Impuls, der, wie erwartet eine Stufe stärker ist.
Er ist nicht sehr viel stärker, aber dennoch spürbar stärker.
Sie kommt näher an mich heran, fasst mir wieder an meinen Schwanz.
„Bis nachher.“, flüstert sie, dreht sich um und geht hinaus, nachdem sie das Licht gelöscht hat.
12.18 Uhr
Die Zeit vergeht nicht.

Nun schließe ich meine Augen, denke an nichts, nur an die Stromschläge, denke nur daran, dass ich sie ja nicht verhindern kann und dass ich nicht weiß, wann sie wieder kommt. Ich versuche zu entspannen, nehme die Schläge einfach hin, zähle sie nicht, entspanne mich.
Ich atme ganz ruhig, achte nur auf meine Atmung, atme mit dem Zwerchfell, höre, wie die Luft in meinen Körper eindringt, wie sie langsam wieder entweicht.
Ich senke meinen Kopf, richte meinen Oberkörper auf und empfange die nächsten Impulse, weiß schon gar nicht mehr, wie lange ich nun die Augen geschlossen habe, atme immer noch ruhig.
Dann höre ich sie wieder kommen.
Ich öffne meine Augen und zu meiner gar nicht so großen Überraschung zeigt der Wecker, als ich auf ihn schaue 12.59 Uhr.

Gerade als eine Stunde vorbei ist und die Türe aufgeht, ist es auf dem Wecker 13.00 Uhr.
Das Licht geht an und ich bin wie geblendet.

Energisch kommt sie in den Raum, geht um den Schreibtisch herum und direkt auf mich zu. Ich schaue ihr in die Augen und sehe, wie sie lächelt. Sie holt mit ihrer rechten Hand aus und gibt mir eine schallende Ohrfeige.
Dann reißt sie die kleinen Klammern von meinen Brustwarzen, ohne sie vorher zu öffnen und schaltet das Stromgerät ab.
Natürlich weiß sie, dass ich den Schmerz eine zeitlang mit Konzentrationsübungen ausschalten kann.
Sie nimmt das Glas mit Wasser und setzt es an meine Lippen. Gierig trinke ich in kleinen Schlucken, da ich ungeheuer Durst habe. Das Wasser rinnt mir die Kehle hinab und das Glas ist im Nu leer.

„Mehr ?“, fragt sie und ich nicke mit dem Kopf.
Sie dreht sich um und geht zum Schreibtisch, schenkt ein und kehrt zurück. Auch das zweite Glas leere ich begierig und sie stellt es auf den Tisch.
Sie steht ganz nahe vor mir, berührt mit den Fingerspitzen meine Brustwarzen, die nun doch schmerzen. Sie nimmt sie zwischen ihre Zeigefinger und Daumen und drückt, zwickt ein wenig hinein.
„Ich sehe schon, so kommen wir nicht weiter. Wir werden einen Gang höher schalten.“
Ihre Fingerspitzen gleiten über meine Brust nach unten, ganz langsam und dann erreichen sie meinen Bauch und den Bund meiner Hose. Sie öffnet meinen Gürtel, zieht ihn aus den Schlaufen heraus und legt ihn auf den Rolltisch.
Sie öffnet den Knopf an meiner Hose.

Dies alles macht sie, indem sie mir in die Augen schaut, fest in die Augen schaut und lächelt, sanft lächelt.
Dann öffnet sie den Reißverschluss, fasst mir in die Hose, in den Schritt und holt meinen Schwanz heraus, in den das Blut schießt.
Sie hebt eine Augenbraue und schaut hinab.
Dann schiebt sie die Vorhaut zurück und berührt meine Eichel, sanft und zärtlich, fasst an meine Hoden, drückt sie und umschließt sie mit der Hand.
Sie schaut mich wieder an und kommt noch näher heran.

Dann dreht sie sich plötzlich zu dem Rolltisch um und nimmt eine etwa 20 Zentimeter lange Schachtel in die Hand.
Sie kommt näher und hebt die Schachtel vor mein Gesicht, öffnet sie lächelnd und mir läuft es kalt den Rücken hinab.
Ich bin mit diesen Dingen vertraut und erkenne, dass es eine Elektrode ist, die in den Penis eingeführt wird.
Sie sagte doch, dass sie „einen Gang höher schalten“ will.
Ich habe Erfahrung mit Penisplugs und meine Harnröhre ist schon gedehnt. Ich kann erkennen, dass die Elektrode einen Durchmesser von acht Millimeter hat und etwa zehn Zentimeter lang ist. An der einen Seite ist ein Anschluss für das Kabel angebracht und ein Ring, der um die Eichel gelegt wird, damit die Elektrode nicht herausrutscht, ähnlich, wie bei einem Penisplug.
Ich frage mich gerade, wo sie die andere einpolige Elektrode anlegen wird und, als hätte sie meine Gedanken erraten, sagt sie.

„Der andere Pol kommt an Deine Hoden.“, dreht sich um und entnimmt einer anderen Schachtel eine Hodenmanschette, die ebenfalls einen Anschluss für ein Kabel hat.
Sie nimmt ein Desinfektionsspray und säubert die Penis-Elektrode, öffnet ein kleines Päckchen Gleitgel. Nun wird die Elektrode mit dem Gleitgel eingerieben. Sie setzt sie an und schiebt sie ein Stück in meinen Schwanz, zieht sie wieder ein Stück heraus, gibt noch etwas Gleitgel drauf und schiebt die Elektrode ganz hinein.
Da meine Harnröhre gedehnt ist, gleitet die Elektrode sehr leicht hinein.
Mit der Gummischlinge wird sie an der Eichel fixiert.

Dann packt sie meine Hoden und zieht etwas daran. Sie greift hinter sich und nimmt die Manschette, legt sie um meine Hoden und schließt sie mit Drückknöpfen.
Wieder dreht sie sich um und nimmt die Akte in die Hand.
„Auf wen wartest Du da ?“, sagt sie freundlich und hält mir das Bild unter die Nase.
„Überlege Dir gut, ob Du es mir nicht doch sagen willst.“
Da ich schweige, legt sie die Akte wieder weg und nimmt zwei lange Stromkabel in die Hand. Sie stöpselt die einen beiden Enden in das Stromgerät und kommt auf mich zu.
Das eine Kabel wird nun an der Penis-Elektrode eingesteckt und das andere an der Hodenmanschette.
Sie überprüft nochmals den Sitz der beiden Elektroden, richtet sich auf und schaut mir fest in die Augen.

„Du brauchst nur zu sagen, auf wen Du dort wartest.“

Dann zuckt sie mit den Schultern und dreht sich zu dem Gerät um.
Sie fasst an den mir bekannten Regler und dreht für eine Sekunde sehr weit auf.
Der Schrei bleibt mir fast im Hals stecken, er kommt tatsächlich mit einiger Verzögerung aus mir heraus.
Sofort dreht sie den Regler wieder auf die Null-Stellung zurück und ich sacke zusammen, hänge fast nur noch in den oberen Eisenringen.
Mit verschwommenem Blick sehe ich, dass sie wieder zu ihren Schreibtisch geht und die Türe öffnet. Ich kann erst gar nicht sehen, was sie dort holt, aber als sie näher kommt, sehe ich, dass sie einen aufblasbaren Knebel in der Hand hat.
Sie lässt ihn an ihrem Zeigefinger baumeln, steht schon wieder vor mir und drückt mir den Gummiball in den Mund. Sie macht die Gurte zu und drückt auf die Handpumpe. Der Knebel wird größer und größer.

Dann dreht sich wieder um und dreht den Regler nochmals voll auf.
Wieder will ich schreien, aber es kommt nichts heraus, es kann nichts herauskommen. Dafür schießen mir Tränen in die Augen.
Ich atme schnell und tief ein und aus. Von irgendwo her zieht sie einen Stuhl.
Sie stellt ihn direkt neben den Rolltisch und setzt sich darauf.
„Von hier aus kann ich Deine Augen besser sehen.“, sagt sie.

Ich schaue sie an und sehe, dass sie wieder an den Regler greift.
Ich schließe meine Augen, verkrampfe mich, warte darauf, dass der Strom wieder wie wild durch meinen Schwanz und meine Hoden fährt.
Aber es kommt nichts.

Ich öffne meine Augen und schaue zu ihr und in diesem Moment dreht sie am Knopf, meine Augen weiten sich und ich kann noch sehen, wie sie sanft lächelt.
Der Schmerz, der durch die Hoden fährt ist nichts im Vergleich mit dem Schmerz in meinem Schwanz, ein stechender, brennender Schmerz.
Dabei hat sie jetzt gerade gar nicht aufgedreht, sonder lässt die Stromstärke fast auf Null. Es war gar nicht der Strom, der den Schmerz verursacht hat, sondern nur die Vorstellung vom Schmerz. Ich hatte gedacht, dass sie den Regler wieder so weit aufdreht und dies hat den Schmerz verursacht.

Sie lacht und dreht erneut am Knopf, lässt nun den Knopf auf einer ganz niedrigen Stellung eingestellt.
Es ist eine komische Reaktion, aber durch die nun ganz leicht eingestellte Stromstärke wird mein Schwanz steif, er zittert und vibriert.
Sie steht auf und kommt näher, kommt ganz nahe an mich heran.
Sie fasst an meinen Schwanz und befühlt die Harnröhre, ertastet das Metall in ihr. Ich kann ihre Fingernägel an meiner Harnröhre spüren, wie sie sie meinen Schwanz entlangführt, ihn zusätzlich zum Strom stimuliert. Ich atme tief ein und aus, schwitze, der Schweiß läuft mir nun über die Stirn, die Schläfen, über das ganze Gesicht.

„Gut, dann ändern wir die Intensität noch ein wenig.“, höre ich sie durch den Schmerz.
Sie entfernt die Instrumente und mach mich los.

Dort, wo sie steht, zeigt sie nach oben an die Decke und ich sehe jetzt zum ersten mal, dass dort ein Flaschenzug mit einem Haken daran befestigt ist.

Sie geht an ihren Schreibtisch, öffnet die Türe und entnimmt dem Schränkchen ein kleines schwarzes Kästchen. Es ist eine Fernbedienung und als sie auf einen Knopf drückt, senkt sich der Haken. Sie steckt die Fernbedienung in die Gesäßtasche ihrer Hose.

„Nimm die Manschetten für die Handgelenke, zieh sie an und stell Dich an den Haken.“
Ich entferne die Manschetten von den Eisenringen und ziehe sie an.
Dann begebe ich mich zu dem Haken.
Sie kommt näher und stellt sich hinter mich. Ich führe meine Hände auf den Rücken und sie verbindet die beiden Manschetten mit einem Karabiner und befestigt den Karabiner an dem Haken.
Ich stehe nun also da, meine Hände auf dem Rücken gefesselt und sie geht zu dem Rolltisch, schiebt ihn in meine Nähe, nimmt die Akte in die Hand, hält mir das Bild unter die Nase und schaut mich an.
Als ich nichts sage, greift sie in ihre Gesäßtasche, nimmt die Fernbedienung heraus und drückt auf einen Knopf. Der Haken wird in Richtung Decke gezogen, mit ihm meine Arme auf dem Rücken.

Gleichzeitig mit dieser Bewegung muss ich meinen Oberkörper nach unten beugen.
Sie stoppt die Bewegung erst, als mein Oberkörper fast waagerecht nach vorne gebeugt ist und meine Hände weit nach oben gezogen sind.
Sie steht nun hinter mir und stupst mit ihren Stiefelspitzen meine Unterschenkel an.
„Beine auseinander.“

Sie fasst an meinen Po, streichelt fast zärtlich die Innenseiten meiner Oberschenkel und gibt mir einen Klaps auf die rechte Pobacke.
Mein Blick ist aufgrund meiner Position auf den Boden gerichtet und ich sehe nur das, was ich aus dem Augenwinkel sehen kann.
Sie hantiert an dem Rolltisch herum und ich ahne schon, was nun kommt.
Völlig unvermittelt hält sie einen Plug vor meine Augen, der nicht aussieht wie ein normaler Plug.

Seine Spitze ist aus Metall, dann kommt ein zirka drei Zentimeter breiter Streifen aus Gummi und dann wieder ein zwei Zentimeter breiter Streifen aus Metall. Der Rest des Plugs ist aus Gummi.

Sie hält den Plug vor meine Augen und sagt leise:
„Du wirst reden.“
Dann nimmt sie den Plug aus meinem Sichtfeld und als nächstes spüre ich, wie sie Gleitgel auf meinen Anus gibt. Ich spüre, wie die metallische Spitze meinen Anus berührt und dann spüre ich, wie sie den Plug in mich drückt.
Sie geht sehr langsam vor, dreht ihn um seine Längsachse, lässt ihn wieder ein Stück herausgleiten, nur, um ihn unmittelbar danach wieder ein Stück weiter in mich zu treiben.
Nach kurzer Zeit ist der Plug in mir.
Mit großer Wucht wirft sie Akte so vor mich auf den Boden, dass ich direkt auf das Bild schauen muss, das mich in dem Café zeigt.

Sie hantiert an dem Stromgerät herum und ich spüre, wie sie es mittels zweier Kabel mit dem Plug verbindet.
Ich fühle einen leichten Strom fließen, er ist kaum spürbar, jedoch tief in mir.
Sie kommt nach vorne, ich kann ihre Stiefel neben der Akte sehen.
Sie deutet mit der Stiefelspitze auf das Bild.

„Auf wen wartest Du da ?“

Sie lässt ein paar Sekunden verstreichen und geht dann wieder zum Rolltisch, schaltet den Strom eine Stufe höher.
Ich zucke zusammen, weil ich etwas erschrecke. Der Strom ist nun erheblich spürbarer, er schmerzt aber nicht, sondern es ist wie ein Kitzeln, wie eine sehr leichte Vibration.
Da der Strom in der Nähe meiner Prostata wirkt, bekomme ich eine Erektion, mein Schwanz wird steif.

Sie steht seitlich hinter mir und fasst an meinen Schwanz, schiebt die Vorhaut zurück und drückt meine Hoden.
Gleichzeitig erhöht sie die Stromstärke wieder um eine Stufe.
Nun wird das leichte Vibrieren und Kitzeln stärker, es ziept, als würde mich jemand zwicken und es wird warm in mir, aber es schmerzt nicht, es ist nur etwas unangenehm.
Sie weiß natürlich um die Wirkung des Plugs in mir und weiß, dass ich noch keine Schmerzen empfinde. Deshalb fasst sie mir wieder an meine Hoden und drückt sie nun etwas fester, bis sie schmerzen.

„Auf wen wartest Du da ?“, sagt sie leise und hat meine Hoden nun in ihrer Hand eingeschlossen.

Als ich nicht antworte, lässt sie meine Hoden los, geht an den Rolltisch und erhöht die Stromstärke um weitere zwei Einheiten.
Nun durchzuckt es mich. Es ist, als würden mich tausend Nadeln von innen stechen.
Ich stöhne kurz auf, da das Gefühl nun schon sehr unangenehm ist.
Sie dreht den Regler nun noch einmal um zwei weitere Einheiten im Uhrzeigersinn. Nun schmerzt es richtig.
Sie kommt nach vorne und deutet wieder mit der Stiefelspitze auf das Bild.
Als ich nichts sage, dreht sie sich um und geht zum Schreibtisch.

„Schau mich an !“, höre ich sie. Ich hebe meinen Kopf so weit wie es geht und schaue ihr ins Gesicht.
Sie setzt sich hin und legt ihre Füße auf den Tisch, beugt sich nach rechts, öffnet die Türe und entnimmt dem Schreibtisch ein Buch.
Sie schlägt es auf und beginnt zu lesen.

Mein Kopf wird schwer und sackt nach unten. Mein Blick fällt sofort wieder auf das Bild von mir, das mich in dem Café zeigt.

Es ist das Letzte, was ich sehe, bevor ich in Ohnmacht falle.

Copyright 2018 Lady Britt,
mit Genehmigung vom Max Degauss zu Veröffentlichung.
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