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Im Hostel

I. Luca

Über zwei Wochen bin ich jetzt schon mit den Jungs unterwegs. So ein Männer-Roadtrip tut echt gut. Rauskommen, abschalten, jeden Tag etwas Neues erleben und das Leben genießen. Zum Glück sind wir alle vier, das heißt Julian, Jan, Mike und meine Wenigkeit, sehr unkompliziert. Zu Streitigkeiten kommt es quasi gar nicht und auch Stress ist ein Fremdwort für uns. Nur eine Sache kommt definitiv zu kurz: Die Privatsphäre. Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich zuletzt meiner Lust nachkommen konnte. Mittlerweile ist es so schlimm, dass ich quasi permanent das Verlangen verspüre, mich in meine schmutzigen Gedanken zu vertiefen und die Erektion nicht nur zuzulassen, sondern meinen Schwanz auch solange zu massieren, bis ich dieses erfüllende Glücksgefühl verspüre, das mich alles andere vergessen lässt.

Umso größer ist nun meine Erleichterung, dass ein einsamer Abend auf mich wartet. Die anderen wollen die Stadt erkunden und durch die Bars ziehen (mal wieder). Vielleicht werde ich es bereuen nicht dabei zu sein, vielleicht komme ich auch nach. Aber zunächst warten mein kleiner Freund und ein paar Filmchen auf mich – endlich allein! Während die anderen sich stylen und die ersten Biere trinken, drehen sich meine Gedanken bereits einzig um das Genre, auf das ich Lust verspüre: Ich will sehen, wie so ein geiles Stück zwei Schwänze bekommt und gar nicht genug davon bekommt. Klar ist mein Vorhaben riskant, immerhin haben wir uns an diesem Abend in einem Hostel einquartiert, das nur gemischte Schlafsäle anbietet. Als ich dies heute Nachmittag beim Check-In erfuhr, sah ich meinen Traum vom nahe in der Zukunft liegenden Orgasmus vor meinen Augen zerplatzen, doch zu meiner großen Freude bekamen wir einen Saal mit sechs Betten und da wir bereits eine vierköpfige Gruppe sind, erklärte uns der Hotelier, sei die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass die zwei leerstehenden Betten an diesem Abend noch belegt werden würden. Obwohl das Hostel von außen zunächst einen eher zweifelhaften Eindruck erweckte, war ich von „unserem Zimmer“ positiv überrascht. Wie zu erwarten fanden wir drei Stockbetten vor. Die Matratzen sind verhältnismäßig weich und laden zum Liegen ein. Neben zwei großen Schränken besteht die Einrichtung außerdem aus einem großen Tisch, der in der Mitte des Zimmers steht und Platz für sechs Stühle bietet. Sauber und von Platzmangel keine Spur.

Um 21:00 Uhr machen sich die Jungs endlich auf den Weg. Für einen Moment befürchtete ich, sie würden gar nicht mehr aufbrechen. Wie immer war es echt noch lustig und ich konnte nicht anders, als das ein oder andere Bier mitzutrinken. Um ein Haar hätte ich mich den Dreien angeschlossen. Immerhin kann bei dieser Truppe jeder Abend ein legendärer werden, aber letztendlich überwiegte doch mein Wunsch, Zeit für mich zu genießen. Von einer süßen Trägheit erfüllt mache ich es mir nun in meinem Bett bequem und will gerade meine Hose ausziehen, weil sich meine Latte bereits schmerzhaft dagegen drückt, als plötzlich die Tür aufgeht. Genervt rolle ich mit den Augen. War ja klar, dass einer etwas

vergessen muss. Zwei weitere Minuten Geduld sind gefragt. „Du schaffst das schon Luca“, sage ich mir und richte mich auf um zu schauen, welcher dieser Idioten noch mal zurück musste. Einen passenden Spruch im Kopf zurecht gelegt und bereit zum Feuern drehe ich mich zur Tür. Dort stand keiner meiner Kumpels. Kein betrunkener Typ mit Bier in der Hand. Stattdessen ein Mädchen- auf den ersten Blick würde ich sagen zwischen 23 und 26 Jahren alt- bepackt bis oben hin. Der Stress stand ihr ins Gesicht geschrieben, sofern man das beurteilen konnte, da ihr Strähnen ihrer langen dunkelblonden Haare ins Gesicht fielen.

Damit hätte ich nicht gerechnet. Panisch schaue ich an mir hinab, um zu kontrollieren, ob meine Hose wirklich zu ist und wie es um meine Erektion steht. Scheiße. Immer noch steif wie sonst was. Verlegen setze ich mich auf und schaue der Unbekannten dabei zu, wie sie sich versucht samt ihrem Gepäck durch die Tür in den Raum zu zwängen. Sie durchquert einen Teil des Zimmers und als sie auf meiner Höhe angekommen ist, lässt sie plötzlich ihre Reisetaschen fallen, fährt sich durch ihre Haare, die dadurch nun nicht mehr Dekolleté und Gesicht verdeckten und streckt mir ihre zierliche Hand entgegen. Verdammt. Liegt es daran, dass meine Gedanken eh schon vor Geilheit vernebelt sind oder ist sie wirklich so heiß. Mein Blick wandert ihren weiblichen Rundungen entlang – zwar schlank, aber viel Po, runde, pralle Brüste und nicht größer als 1,65m, genau wie ich es mag – und bleibt an ihren Augen heften. Sie schenkt mir ein zuckersüßes Lächeln und stellt sich mir mit „Stella“ vor. Für einen Moment war meine Sorge um die Erektion vergessen. Ich wusste nur eins – ich will sie. Langsam reiche ich ihr auch meine Hand, lächle zurück und sagte „Hey Stelle, ich bin Luca“.

II. Stella

„Guten Abend, sie wollen einchecken? Haben sie reserviert?“
„Hallo, nein tut mir leid, ich bin erst heute Abend in München angekommen. Ich weiß ich bin spät dran, aber hätten sie noch ein freies Bett? Optimal wäre ein Einzelzimmer, aber ich gebe mich auch mit einem Schlafsaal zufrieden“. Jetzt hieß es Daumen drücken. Diesen Abend hatte ich keine Lust mich der endlosen Suche nach einem Schlafplatz hinzugeben. Ich wollte einfach ankommen. München ist nun mein drittes Reiseziel innerhalb weniger Tage. Meine Freunde sagen, ich würde mich verhalten, als sei ich auch der Flucht. Vielleicht hatten sie damit gar nicht so Unrecht. Ich wollte wegrennen vor meinen Problemen, vor dem was mich zuhause erwarten würde. Alles was ich will ist Vergessen und einfach mal allein sein – herausfinden was ich möchte und ein Abenteuer erleben, in dem ich mich ganz auf mich konzentrieren kann. Also habe ich vor knapp einer Woche meine Sachen gepackt und bin einfach los – ohne Plan und ohne Ziel. Kurzerhand machte ich mich Richtung Süden auf. Da kommt München als Zwischenziel sehr gelegen. Wenn dieses Arschlosch Daniel wüsste wo ich mich gerade befinde…
„Madame, Sie haben tatsächlich Glück!“ Der Mann an der Rezeption riss mich aus meinen Gedanken, die schon wieder um das Thema kreisten, das ich eigentlich hinter mir lassen wollte. „Ich habe noch ein freies Bett in einem 6er-Schlafsaal für Sie. Den müssten Sie sich allerdings mit einer vierköpfigen Männertruppe teilen. Wäre Ihnen das unangenehm?“ „Ja!“ – dachte ich unwillkürlich, aber ich halte meinen Mund und schüttel nur zaghaft mit dem Kopf. Hauptsache ein warmes Bett für kleines Geld. Morgen in der Frühe bin ich eh wieder verschwunden. Besonders angetan bin ich zurzeit nicht von dem anderen Geschlecht, insbesondere dann nicht, wenn sie im Rudel unterwegs sind.
Nach einer kurzen Einführung übergibt mit der Hotelier den Zimmerschlüssel und wünscht mir eine gute Nacht. Bepackt bis obenhin bedanke ich mich und begebe mich auf die Suche nach dem großen Schlafsaal – meine Herberge für diese Nacht. Dort angekommen schließe ich die Tür auf und denke „bitte bitte lass niemand da sein“ – als ich auch schon merke, dass mir dieser Wunsch leider verwehrt bleibt. Durch meine ins Gesicht gefallenen Haare sehe ich, dass ich Gesellschaft habe. Vorsichtig werfe ich einen Blick durchs Zimmer und entdecke ein unbelegtes Bett in der anderen Hälfte des Raumes. So gerade durch die Tür passend bahne ich mir den Weg durchs Zimmer, dabei mache ich kurz Halt bei meinem Zimmergenossen, der – wie ich jetzt erkennen konnte – nicht viel älter war als ich, um „Hallo“ zu sagen und mich vorzustellen. Hektisch und beinahe ein bisschen verlegen stellt er sich mir als „Luca“ vor. Während wir uns die Hand geben, merke ich, wie er sein Blick über meinen Körper schweifen lässt und ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielt. Ich weiß nicht recht ob ich mich geschmeichelt fühlen oder es als unangenehm empfinden soll. Gerade hebe meine Tasche wieder auf … – „Hat der einen Ständer? Ja hat er –ganz ohne Zweifel. Ich will nicht wissen wobei ich ihn gerade gestört habe“. Peinlich berührt begebe ich mich weiter zu dem anvisierten Bett. Während ich langsam auspacke und es mir gemütlich mache erschrecke ich vor meinen eigenen Gedanken, die tatsächlich mal zu ganz anderen Dingen abschweifen als sonst: Der feste Händedruck, das verlegene und doch verschmitzte Lächeln und dieser harte Schwanz der ganz offensichtlich auf seinen Einsatz wartete und pulsierend gegen die Hose drückt. Ich beiße mir auf die Lippen und genieße meine schmutzigen Gedanken. Wo wohl seine Freunde sind und wann sie wiederkommen?

Fortsetzung folgt…




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