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Hiko Teil 1

Hiko Teil 1

In die kleine Dachwohnung über uns zog wieder jemand ein. Ich hörte das typische Geräusch des Möbelrückens und die schweren Schritte der Leute von der Umzugsfirma. Neugierig wie ich nun mal war, schaute ich durch den Türspion um vielleicht einen Blick auf die Neuen werfen zu können.

Doch ich sah nur die in die Jahre gekommenen, ächzenden Möbelpacker. Eine große Familie konnte es nicht sein, denn die Wohnung hatte gerade mal 50 Quadratmeter und fast nur schräge Wände. Unsere Wohnung war da bei weitem großzügiger geschnitten. Wir waren zu viert. Mein Mann Pascal und unsere beiden Kinder Sophia und Marek.
Alle waren gerade in der Schule. Pascal war Lehrer für Mathematik und Physik am einzigen städtischen Gymnasium und auch unsere Kinder gingen da zur Schule. Ich arbeitete stundenweise in einem kleinen Anwaltsbüro. Für diese Woche war ich, die heutigen drei Stunden Arbeit mit eingerechnet, schon fertig und freute mich auf meine Couch und das neueste Buch meiner Lieblingsautorin.

Ich las schon immer schrecklich gerne und viel. Als Kind wurde ich oft gehänselt wegen meines schlaksigen Aussehens und meiner enormen Länge. Mit 14 hatte ich schon meine heutige Größe erreicht und überragte alle in meiner Klasse, was natürlich zu allerlei Spott und Schikane geführt hatte. Ich flüchtete mich ins Lesen und meine Fantasien. Das Hänseln und der Spott hatte aufgehört, als ich zu einer hübschen, gertenschlanken Frau entwickelte, aber das Lesen war geblieben.
Es war elf Uhr als der Umzug über mir fast geschafft schien. Es kehrte wieder Ruhe ein in unserem 5 Parteien-Mietshaus. Ich hatte kaum zu lesen begonnen, da klingelte es. Ich stand auf, checkte meine langen, glatten, brünetten Haare im Flurspiegel und spähte dann durch den Spion. Es war ein asiatisch aussehendes Mädchen. Vielleicht 18, etwas älter oder auch viel jünger. So genau konnte ich so etwas nie sagen und schon gar nicht durch dieses winzige Guckloch.

Beruhigt, dass es niemand war, der wie ein Verbrecher aussah, öffnete ich die Tür.
„Hallo Frau Wagner. Ich bin Hiko und ich bin mit meiner Mutter gerade dabei in die obere Wohnung zu ziehen.“ Ihre Stimme klang freundlich und weich und sie streckte mir ihre Hand zur Begrüßung entgegen. Diese war, wie ihre Stimme sanft und weich, aber ihr Händedruck war für so eine kleine Person fest und überraschend kräftig.
„Hallo Hiko. Ich bin Doreen. Frau Wagner ist zu förmlich für eine zukünftige gute Nachbarschaft finde ich“, lächelte ich hinab zu ihr. Ich war mit meinen 1.81 m mindestens einen Kopf größer als sie.

„Ok, Doreen“, sie lächelte erneut zurück, „Meine Mutter lässt fragen, ob sie…ähm du… die Telefonnummer des Vermieters hast. Sie hat sie in ihrem Handy gespeichert, aber das ist irgendwie verschollen im Umzugschaos.“
„Ja ich hab sie in meinem Heftchen stehen. Komm rein, ich schreib sie dir ab“, erwiderte ich freundlich und winkte sie in unsere Wohnung. Ich ging ins Wohnzimmer, wo unser Telefon stand. Sie folgte dicht hinter mir. „Oh, hier drin ist es aber echt angenehm kühl. Oben unterm Dach ist es echt sehr warm“, erzählte sie, während ich die Nummer notierte.
„Mein Mann hat vor zwei Jahren eine Klimaanlage einbauen lassen. Seitdem sind es bei uns Sommer wie Winter immer 23 Grad.“ Ich drehte mich um und mein Blick fiel unbewusst auf ihr sonnengelbes, ärmelloses Top. Sie trug offensichtlich keinen BH, denn ihre großen Nippel bohrten sich gerade durch den dünnen Baumwollstoff. Ihre Brüste saßen hoch und waren apfelrund. Ich empfand es als obszön ohne BH herumzulaufen. Besonders mit solchen prägnanten Nippeln. Aber ich war in vielem etwas altmodisch eingestellt.

Auch ihre knappen grauen Shorts wirkten etwas zu eng und mit ihren kräftigen, fraulichen Schenkeln schien sie da längst herausgewachsen zu sein. Sie hatte diese stämmigen, dezent muskulösen Beine, die meiner Erfahrung nach für viele Asiatinnen typisch waren. Kräftig, rund und trotzdem unglaublich weiblich. Ich reichte ihr den Zettel und sie bedankte sich sehr freundlich. Dann drehte sie sich um und ging vor mir zur Wohnungstür. Ich schüttelte innerlich verächtlich meinen Kopf, als ich sah, wie schwer es der dünne Stoff ihrer Shorts hatte, ihre runden, fraglos ungemein knackigen, festen Pobacken in Zaum zu halten. Sie war sehr freundlich und nett, ohne Zweifel, aber ihre Kleidung war einfach nur unanständig und lächerlich in meinen Augen.

An der Tür drehte sie sich noch einmal um zu mir. Sie blickte mich intensiv an. Ihre mandelförmigen tiefbraunen Augen waren gesäumt von dichten, langen, schwarzen Wimpern.
Plötzlich hob sie ihre rechte Hand und legte sie ohne jeden für mich erfassbaren Grund wirklich straff um meinen Oberarm, direkt über meinem Ellenbogen. „Vielen Dank nochmal für die Nummer!“ lächelte sie. Ihr Griff war fest und ich spürte die Wärme ihrer weichen, kleinen Hand durch meine dünne Bluse hindurch deutlich. Überrascht sah ich sie an, doch sie reagierte nicht, tat gar nicht so, als ob diese Berührung ungewöhnlich oder erwähnenswert wäre. Ich drehte meinen Oberkörper leicht von ihr weg, um ihr zu signalisieren, dass mir ihre Annäherung unangenehm war. Doch anstatt loszulassen, zog sie mich mit ihrem kräftigen Arm wieder fast unmerklich etwas zu sich. Erst dann gab sie mich frei. „…Kein Problem…“ erwiderte ich völlig durcheinander angesichts ihrer ungewöhnlichen Berührung. Dann wirbelte sie herum und rannte wieselflink die Treppe hoch.

Ich schloss ab und ging etwas durcheinander zurück zur Couch. Ich hatte so ein Verhalten noch nie erlebt und war völlig aufgewühlt. Was sollte das? Dieser feste und lange Händedruck, dieses festhalten am Arm? War das etwa normal und ich war nur zu aufmerksam, zu überempfindlich für Berührung?
Pascal und ich waren nun zwanzig Jahre verheiratet, ich war 38 und Pascal schon 45. Wir führten eine glückliche Ehe, waren verliebt, keine Frage. Aber seit der Zeit vor ungefähr 15 Jahren, als unsere Zwillinge zur Welt gekommen waren, hatte sich zwischen uns etwas verändert. Nicht schlagartig, aber Stück für Stück war die Leidenschaft aus unserer Liebe gegangen. Pascal hatte bedingt durch seine Größe von 1.95 m und seinem von Natur aus sehr schmalem Äußeren, schon immer mit Rückenschmerzen zu kämpfen gehabt.
Unser Liebesleben war auch deshalb nie sehr leidenschaftlich gewesen, aber seit etwa einem Jahr waren wir nur noch Freunde, die zusammen in einem Bett schliefen. Er konnte nichts dazu. Seine Hüften schmerzten und seine Beweglichkeit war eben sehr eingeschränkt.

Aber wir liebten uns nach wie vor auf einer Ebene, die weit über dem Körperlichen stand. Wir waren wohl Seelenverwandte und uns verband eine Nähe, die mit Worten vermutlich nicht zu beschreiben war. Wir hatten unser stilles Übereinkommen, nicht darüber zu reden, es zu nehmen, wie es nun einmal war.
So fest und energisch wie eben sie, hatte mich Pascal schon lange nicht mehr angefasst. Er war nie grob zu mir gewesen, hatte mir noch nie weh getan….
Ich nahm mein Buch und langsam beruhigte ich mich wieder. Zu Mittag wärmte ich mir den Braten von gestern auf und am Nachmittag hatte ich den Vorfall mit Hiko wieder verdrängt. Die k**s würden bald nach Hause kommen und auch Pascal.




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