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Mister xy aus der Karibik

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Mister xy aus der Karibik

In den Jahren zwischen 1993 und 1996 gehörte es ab einem gewissen Level des meine Libido bestimmenden Hormons (Testosteron?) für mich ab und an dazu, die Seiten mit den Annoncen der Nutten und Callboys in der BZ zu lesen. Dazu musste ich in der Öffentlichkeit und im Büro sogar eine gewisse Vorsicht walten lassen, denn wer will schon gern gefragt werden, warum man denn gerade diese Seiten so aufmerksam studiere?
Und das musste ich schon, denn von den schätzungsweise 100 – 200 Anzeigen in dieser Rubrik waren zumeist nur 2 – 4 von Callboys, die sich an schwule Interessenten richteten. So etwa: Mark, 19, schlank und geil, verwöhnt den solventen Herrn und dann folgte die Telefonnummer.
Ich wusste inzwischen ziemlich genau, was ich wollte, oder besser, was ich nicht wollte. Schließlich hatte ich diverse Typen aus dieser Gruppe aufgesucht und war durchaus auf für mich weniger interessante Männer getroffen.
Insbesondere einer aus der selbst definierten „gehobeneren Klasse„ wirkte immer noch als eine Art Abschreckung in mir nach: Blond, etwas kräftiger, das wäre ja alles noch gegangen, aber dann stellte er sich als faul oder bequem und wenig aktiv heraus, legte sich hin und wollte von mir bedient werden.
So etwas wollte ich nicht noch einmal aufsuchen und vor allem nicht bezahlen, schließlich war der gängige Tarif für diese Gruppe 150 Mark.
Also suchte ich in einem ersten Schritt die entsprechenden Anzeigen, notierte mir die Nummer und evtl. wichtige Details wie Namen, Alter etc., vor allem deshalb, um nichts durcheinander zu bringen.
Dann rief ich an, wenn sich nicht nur ein Automat meldete, dann versuchte ich zu klären, ob der Typ oder – bei mehreren einer von ihnen – aktiv wäre, möglichst noch dunkelhaarig, gern auch südländisch. Manchmal fragte ich dann auch nach der Schwanzgröße, eher, weil ich wusste, dass das dazu gehört.
Später habe ich dann aus berufenem Munde erfahren, dass die Callboys die meisten dieser Telefonate als Versuch zum kostenfreien Telefonsex abhaken und eher unlustig reagieren.

In all den Jahren kam es nur ein einziges Mal vor, dass ich eine Annonce las, in der ein Schwarzer seine Sexdienste anbot. Irgendwie hatte ich darauf schon lange gewartet, schließlich war die Legende von den besonders großen Schwänzen der Schwarzen auch an mir nicht spurlos vorbei gegangen. Und nun hätte ich ja die Chance, diese Theorie mit eigenen Augen, besser Händen, Mund und Loch zu überprüfen.
Ja, er hätte Zeit heute Nachmittag, kein Problem. Er beschrieb sich in einem Deutsch mit englischem Akzent als groß, schlank und stark gebaut, obwohl ich danach gar nicht gefragt hatte. Das hatte ich als selbstverständlich voraus gesetzt, naiv wie ich damals war. Und er wohnte in Prenzelberg, Nähe Kollwitzplatz.
Ich kam von der Uni und fand die richtige Nummer nicht, alles war voller Baustellen, die Ecke war offensichtlich im Aufbruch in eine bessere Zeit als blühende Landschaft.
Damals war ich noch nicht mit einem Handy ausgestattet, so blieb mir nichts anderes übrig, als ihn von einer Telefonzelle aus noch einmal anzurufen. Er beschrieb mir den Weg, es war ein Hinterhaus und eine ziemlich herunter gekommene Bude, die Tür war ohne Namen, aber ich war richtig, denn nachdem ich geklingelt hatte, stand in der Tür ein Schwarzer. „Come in,„ sagte er, und „excuse me, ich bin beim Renovieren, ich bin gerade erst eingezogen.„ Das alles in ziemlich gebrochenem Deutsch.
Er war mindestens 1,90 m groß, sehr schlank, schlaksig, was durch die viel zu weiten Shorts und ein weiß bekleckertes T-Shirt noch unterstrichen wurde. So hatte ich mir – aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen – einen Callboy eher nicht vorgestellt. Aber genau das machte ihn sympathisch, auch wie er mich in sein einziges Zimmer führte, wo – immerhin – ein Bett stand und er mir einen Kaffee anbot.
Klar, dass ich mehr über ihn wissen wollte. Bereitwillig ließ er sich auf meine Fragerei ein, ja, neu in Berlin, zuvor sechs Monate in London und er sei schon sicher, hier würde er auch nicht länger bleiben, danach wolle er nach Spanien, wahrscheinlich Barcelona. Da konnte ich nur staunen über diese Weltläufigkeit und Mobilität. Ursprünglich stamme er aber aus der Karibik, von Jamaika.
Nun schien ich ihm wohl genügend informiert und angekommen in seiner Welt, er stellte seinen Becher auf den Boden und zog mich an sich heran. Er war der erste Schwarze, der mich küsste. Ich ließ mich innerlich fallen, alles schien genau so zu laufen, wie ich mir es in meinen Phantasien erträumt hatte. Nach einigen Minuten zogen wir uns aus, als er seine schlapprigen Shorts abstreifte, wusste ich auch, dass die Legende in diesem Fall die blanke Wahrheit gewesen war.
Und natürlich war er aktiv, und er fragte mich, ob ich gefickt werden wolle, bevor er mich sanft in die Bauchlage dirigierte. Ein absoluter Profi, dachte ich noch, als er sich einen Pariser über seinen Riesenschwanz zog, nicht ganz einfach bei diesen Dimensionen. Und dann das Erlebnis, das bereits vorher gemachte Erfahrungen bestätigte.
Sein Schwanz war nicht hart, so wie meiner, wenn ich scharf bin, sondern eher halbsteif, mit etwas Spucke half er nach und dann – war er schon drin.
Obwohl ich das gar nicht unbedingt toll fand, fasste er nach meinem Schwanz und wichste ihn. Ich konnte es nicht verhindern, dass ich dachte, wie ist das für ihn, wenn er nach seinem Ding so einen wie meinen anfasst.
Ob er so etwas bewusst wahrnimmt und vielleicht die armen minderbemittelten weißen Europäer bemitleidet?
Egal, er schaffte es, auch darin professionell, mich zum Abspritzen zu bringen. Das war ja seine Absicht, schließlich war ich ja deshalb gekommen, so dachte er wahrscheinlich. Und andererseits wollte er so schnell wie möglich weiter seine Wände streichen. Vielleicht brauchte er das Geld auch für den Tapetenkleister, Sperma wäre zwar geeignet, aber nicht genug vorhanden.
Während ich in Bauchlage entspannte, zog er seinen Schwanz vorsichtig wieder raus, streifte das Kondom ab und verschwand. Ich fragte ihn nach der Dusche, als er zurück war, doch so etwas gab es in der Altbauwohnung noch nicht.
Also wusch ich mich notdürftig in der Küche. Alle diese für mich normalerweise wenig angenehmen Umstände waren in diesem Fall nebensächlich. Mein Ausflug in die Bruchbude war und ist auch aus heutiger Sicht ein absoluter Höhepunkt des bezahlten Sex.
Für den gleichen Preis gibt es in aller Regel weitaus weniger an Leistung. Insofern war ich sehr zufrieden und würde jederzeit wieder ein solches Angebot nachfragen. Leider fand ich den Typ nach ein paar Wochen nicht mehr in den Anzeigen, seine Nummer hatte ich leider weggeworfen.
So blieb es bei diesem einen Besuch, vielleicht gut so?




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