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Eine kleine Reise (Teil 3)

„Lia!?“ tönt es ungläubig aus dem Eingangsbereich der Wohnung heraus. Sie kannte mein Outfit bereits von einigen Fotos. Scheinbar so gut, dass sie mich in Windeseile anhand der Klamotten von hinten erkannte.

Ich bleibe wie gefesselt stehen, beiße mir nervös auf die Unterlippe und drehe mich langsam zu ihr um. Da steht sie vor mir, keine zwei Meter von mir entfernt: dunkle, lange Haare, große Augen, auffällig, aber nicht aufdringlich geschminkte Lippen. Ihr schlanker Körper ist lediglich bedeckt durch ein schwarzes Netzoberteil, dessen Maschen einen kleinen Einblick auf den darunter liegenden, rosafarbenen Büstenhalter freigeben, welcher perfekt zur der süßen rosa-grauen Hotpants an ihrer Hüfte passt. Aus dem knappen Hosenstoff ragen ihre endlos langen, glatt rasierten Beine heraus. Ein wirklich himmlischer Anblick, wie sie dort im Türrahmen steht und mich einen Augenblick lang ungläubig anstarrt, während ich vor Aufregung wie gelähmt an Ort und Stelle verharre.

„Wie geil ist das denn?!“ durchbricht ihr freudiger Ausruf den kurzen Moment der Stille. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kommt sie schnellen, kurzen Schrittes auf mich zu, fällt mir um den Hals und umarmt mich innig, als wären wir bereits beste Freundinnen die sich ewig nicht gesehen hatten.

In meinem Kopf rattern die Gedanken auf und ab wie das Innenleben eines Glücksspielautomaten, mein Herz klopft im Takt eines Drum’n’Bass Musikstückes. Aus meinen Ohren musste der Dampf schießen wie aus einem aufgeheizten Teekessel und meine Haut vor Hitze leuchtend rot glühen wie ein Schmiedeeisen im Feuer, so heiß wie mir war.

„Das ist ja mal eine geile Überraschung, wie kommst du denn hierher?“ tönt es in mein Ohr, bevor ich einen dicken Schmatzer auf die Wange gedrückt bekomme. „Aber komm, lass uns erstmal reingehen“ – ohne eine Antwort abzuwarten ergreift sie umgehend meine Hand und führt mich hinter sich in den den Wohnungsflur hinein, was mir sehr recht ist, da ich in diesem Augenblick sowieso kein Wort, geschweige denn einen klaren Satz hätte heraus bringen können.

Hinter mir fällt die Tür in’s Schloss.

Sie dreht sich wieder zu mir um, mit meiner Hand in ihrer Linken und streicht mir mit der Rechten meine langen Haare aus dem Gesicht. „Ich kann’s gar nicht glauben, lass dich mal anschaun Süße.“ Mit einem Lächeln und strahlenden Augen blickt sie mich an, streichelt dabei mit ihrem Daumen über meinen Handrücken und mit der anderen Hand meine Wange hinab. „Du bist ganz schön aufgeregt, oder?“, stellt auch sie spätestens in diesem Augenblick fest, was auch wirklich nicht zu übersehen ist.

Ich probiere zu antworten, aber nicht einmal ein einfaches „ja“ schafft es über meine Lippen. Allerdings möchte ich auch nicht angewurzelt wie ein Baum, regungslos, ohne jede Reaktion einfach so vor ihr stehen bleiben. In meiner Panik irgendetwas tun zu müssen, beuge ich mich aus heiterem Himmel wie von selbst nach vorne und küsse sie auf ihre Lippen. Was war denn jetzt passiert?

Auf einmal ging alles ganz schnell…

Fortsetzung folgt.




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