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Die Macht des Blutes 01v23

Vorwort

Als meine Kinder herausfanden, daß ich die Geschichte unserer Familie in Tagebüchern festhielt, waren ihre Gefühle darüber gemischt. Trotzdem bemächtigten sie sich der Stapel linierter Schulhefte und trugen sie hoch in ihre Zimmer. Nach zwei Tagen hatten sie das erste Jahr gelesen, und ihre anfängliche Zurückhaltung war purer Begeisterung gewichen.

„Schmeiß die ‚Schöner Wohnen‘ und ‚Iss dich gesund‘ Teile raus, und mach aus dem Rest ein Buch“, sagte Fabian und meine beiden anderen Kinder nickten heftig.

Ich habe mich also daran gemacht, die vielen 1000 Seiten auf ein erträgliches Maß einzudampfen.

Der Leser mag mir verzeihen, wenn mein richtiger Name nicht Bianchi ist. Und Bambi ist nicht mein Vorname, sondern ein Kosename, den nur meine Kinder kennen und benutzen. Natürlich heißen meine Kinder auch nicht Chantal, Fabian und Patrick. Aber ich denke, der Leser wird mir das verzeihen, wie er auch großzügig über andere kleinere Verfälschungen hinwegsieht.

Als ich das erste Jahr, das Jahr 2000, fertig gestellt hatte, wollten es meine drei natürlich sofort lesen. Und wieder war es Fabian, der sofort den nächsten Schritt anmahnte. Ich solle unsere Geschichte veröffentlichen. Natürlich habe ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, aber bald saß ich vor Fabians Computer, und ließ mich von ihm in Word und das Internet einweisen. Vor kurzem überraschte mich dann Fabian damit, daß er eine Seite gefunden hatte, auf der ich mein Tagebuch einstellen konnte und sollte. Ein letztes Sträuben meinerseits wurde von meinen Kindern überstimmt. Die Zeiten, in der ich als Mutter in unserer kleinen Familie das Sagen hatte, sind wohl endgültig vorbei.

Zum Schluß kommend wünsche ich mir eigentlich nur eines: Der Leser möge nicht vorschnell schlecht über uns urteilen. Es ist halt einfach passiert.

Bambi (geschrieben im Winter 2007/08)

Mittwoch, 12. Januar 2000

Die Kinder sind seit Montag wieder in der Schule. Und ich beneidete sie darum! Natürlich steckte auch ihnen noch der Schock in den Knochen, aber im Kreis ihrer Freunde, und eingebunden in den festen Rhythmus des Schulalltags, hoffte ich, daß sie leichter über ihren Kummer hinwegkommen würden.

Seit Wochen war ich das erste Mal wieder in den zweiten Stock hoch gegangen, wo meine Tochter und die beiden Jungs ihre Zimmer haben. Sofort fiel mir auf, wie sauber und ordentlich alles war. Selbst in den Zimmern von Fabian und Patrick sah es aufgeräumt aus. Im Badezimmer hingen Chantals Strumpfhosen, und ein Teil ihrer Unterwäsche, ordentlich über einem Wäscheständer. Ich nahm eins der Höschen in die Hand und hielt es gedankenverloren vors Gesicht. Der Geruch von Weichspüler hatte etwas Beruhigendes. Das ist doch pervers, dachte ich und hängte das winzige Stück Stoff zurück.

Im Zimmer meiner Tochter sah ich im Regal mehrere Stapel Schulhefte. Ich sah mir die beschrifteten Aufkleber an. Mathematik, Deutsch, Deutsch-Referate, Pädagogik, und so weiter. Ganz zuunterst ein paar leere Hefte. Kurz entschlossen nahm ich eins und preßte es mir gegen die Brust. Noch einmal schweifte mein Blick durchs Zimmer, dann ging ich hinunter in den ersten Stock und setzte mich mit dem noch leeren Heft an meinen Schreibtisch.

Samstag, 15. Januar 2000

Nach dem Frühstück fragte mich Chantal, ob ich Lust auf einen kleinen Spaziergang hätte. Im Flur zogen wir unsere warmen Stiefel an und halfen uns gegenseitig in die Mäntel. Als sie mir den Wagenschlüssel reichte, schüttelte ich den Kopf. Mit ihren 18 Jahren hatte sie natürlich noch nicht viel Fahrpraxis, und so fuhr sie den schweren Wagen vorsichtig vom Grundstück. Nach einer Viertelstunde, in der wir kein Wort wechselten, erreichten wir den Parkplatz, der stets Ausgangspunkt unserer Waldspaziergänge war.

„Erzähl mir von Papa“, sagte meine Tochter, nachdem wir den Parkplatz verlassen hatten, und die naßkalte Luft des Waldes unsere Lungen füllte.

„Was möchtest du denn wissen?“, fragte ich mit einem Kloß im Hals.

„Erzähle doch noch einmal, wie du Papa kennen gelernt hast.“

Trotz meines Schmerzes mußte ich lächeln. Wie oft hatte ich ihr das nun schon erzählt? Ich sah meine Tochter von der Seite an und schluckte.

„Ich war damals 21 Jahre alt, und dein Papa war mein Professor an der Universität. Von der ersten Vorlesung an hatte ich nur noch Augen für ihn. Ich habe mich sogar immer bemüht, einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. Und irgendwann bin ich ihm dann wohl auch aufgefallen. Nach ein paar Wochen, die Vorlesung war gerade zu Ende, sprach er mich an und bat mich einen Moment zu warten. Mir ist damals das Herz fast in die Hose gerutscht, weil ich ein Donnerwetter erwartete. Aber als alle den Vorlesungsraum verlassen hatten, setzt er sich auf mein Pult und schaute mich ohne ein Wort zu sagen bestimmt fünf Minuten an. Ich rutschte immer nervöser werdend auf meinem Stuhl hin und her, bis er mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, ihm als Hilfskraft zur Seite zu stehen. Die Stelle würde sogar bezahlt, wenn auch ganz miserabel, wie er lachend hinzufügte. Natürlich habe ich sofort zugesagt, und von da an habe ich an zwei oder drei Nachmittagen in seinem Büro ausgeholfen.

„Und wann hat er dich zum ersten Mal geküßt?“

„Das war ungefähr ein halbes Jahr später. An diesem Tag hatte ich unheimliche Sehnsucht nach meinen Eltern, die zu der Zeit noch in Italien lebten. Ich habe wohl sogar ein bißchen geweint, bis dein Vater ins Büro kam, mich sah und fragte, was denn passiert sei. Ich habe ihm von meinem Kummer erzählt. Er nahm mich in seine starken Arme und hielt mich fest. Seinen ersten Kuß spüre ich noch, als wäre es gerade eben gewesen.“

„Ich vermisse Papa.“ Meine Tochter war stehen geblieben und suchte in ihrer Tasche nach Zigaretten.

Ich nahm ihr die angerauchte Zigarette ab und nickte: „Er fehlt mir auch. Aber wir wußten ja alle, wie krank er war. Das er Weihnachten noch mit uns feiern konnte, hat ihm so viel bedeutet.“

„Weihnachten war toll!“, bestätigte Chantal und ließ ihr Feuerzeug ein zweites Mal aufschnippen.

„Ich kann mir Papa gut vorstellen“, lächelte meine Tochter. „Mit Ende 40 eine 21jährige italienische Austauschstudentin mit dem Namen Bambi Bianchi zu erobern. Er muß vor Stolz aus dem Hemd gesprungen sein.“

„Ist er“, versuchte ich ein Grinsen. „In den Semesterferien sind wir dann nach Italien geflogen, und dein Papa hat bei meinen Eltern um meine Hand angehalten.“

„War Papa deinen Eltern denn nicht zu alt?“, fragte Chantal vorsichtig.

„Nicht wirklich. Und als sie erst hörten, wie viel Geld er mit seinen Patenten verdiente, ging es ihnen nicht schnell genug.“

„Ich erinnere mich noch gut an Oma und Opa. Die waren immer so nett.“

„Und jetzt sind sie alle von uns gegangen“, brachte ich den Gedanken zu Ende. Ich sah in die traurigen Augen meiner Tochter. „Komm. Laß uns umkehren.“

„OK“

„Wie kommen eigentlich die Jungs damit klar?“, fragte ich nach einer Weile.

„Ganz gut. Sie markieren zwar die harten Kerle, aber manchmal höre ich sie doch in ihren Zimmern weinen. Besonders Patrick weint viel.“

„Er ist der Zartere von beiden. Es wird noch lange dauern, bis er seinen Kummer im Griff hat.“

Am Auto angekommen nahm Chantal mit spontan in den Arm. „Mutti. Wir schaffen das!“

Sonntag, 30. Januar 2000

Zwei Wochen sind seit meinem letzten Eintrag vergangen.

Ich war letzte Woche beim Notar und eine große Sorge ist von mir gefallen. Ich wußte, daß mein Mann gut für den Fall vorgesorgt hatte, trotzdem war ich überrascht, als ich die Zahlen vorgelesen bekam. Egal was auch passiert, finanziell wird es uns immer gut gehen.

Heute Morgen, Chantal war zu einer Freundin gefahren, und Fabian und Patrick waren in ihren Zimmern, hatte ich plötzlich Lust auf ein ausgiebiges Schaumbad. Ich räumte schnell den Frühstückstisch ab, dann ging ich hoch in den ersten Stock und sofort in mein Zimmer. Mein Mann und ich hatten von jeher getrennte Schlaf- und Ankleidezimmer, und sein Büro lag am anderen Ende des Korridors, weil sein Beruf es mit sich brachte, oft bis tief in die Nacht über seinen Büchern und Aufzeichnungen zu sitzen. Schweren Herzens hatte ich in den letzten Tagen seine Sachen aus dem Bad gebracht. Um seine Zimmer zu betreten, hatte ich noch keine Kraft gefunden.

Während das Wasser in die große Wanne plätscherte, zog ich mich im Ankleidezimmer aus und betrachtete mich im Spiegel. Obwohl ich gerade 40 geworden war, hatte ich die Figur einer Dreißigjährigen. Mittelgroß und schlank, bezeugte mein Schoß, daß ich eine echte Blondine bin. Als ich mit meinem Mann noch intim war, liebte er es, mich dort unten gerne ganz nackt zu sehen. Ein Wunsch, den ich ihm gerne erfüllte. Mein Gesicht hat eine leicht kantige Form und meine schulterlangen dunkelblonden Haare trage ich gerne mit einem klassischen Mittelscheitel. Mein Po ist klein und knackig, mein Bauch flach und meine Brüste groß und schwer. Trotz der drei Kinder, die ich gestillt habe, hängen sie nur ein klein wenig.

Das Wasser duftete angenehm nach Rosenöl, und ich spielte mit den kleinen Schaumbergen, die übers Wasser schwebten. Mit meinen Gedanken war ich bei meinem Mann, und erinnerte mich an die Zeit zurück, als er, damals noch gesund, zu mir in die Wanne stieg. Er war mir nicht nur ein guter Mann, sondern auch ein fantastischer Liebhaber gewesen. Als ich ihn zum ersten Mal nackt sah, und sein Geschlecht steil von ihm abstand, bekam ich es mit der Angst zu tun. Er war nicht mein erster Mann gewesen, aber nie zuvor hatte ich einen so starken Penis gesehen. Ich hatte Angst ihn nicht aufnehmen zu können, und meine Sorge, er würde mich zerreißen, war übergroß. Aber er hat es mit viel Einfühlungsvermögen geschafft, meine Bedenken zu zerstreuen. Und dann war er in mir, und es war das Schönste, was ich je erlebt hatte. Wenn ich ehrlich bin, war mein Mann derjenige, der mich erst zur Frau gemacht hat.

Dienstag, 8. Februar 2000

Patrick scheint sich gefangen zu haben. Sein Lachen ist zurückgekehrt, und was mich besonders freut: Wenn er sich von mir verabschiedet, nimmt er mich liebevoll in den Arm und drückt mich an sich.

Chantal hilft mir viel im Haushalt. Sie ist ein wahrer Schatz und ich bin froh, solch eine Tochter zu haben. Gestern Abend sagte sie mir gute Nacht und drückte mir einen Kuß auf den Mund. Ich habe es erst gar nicht realisiert, und erst viel später fiel mir auf, daß sie mich sonst immer auf die Wange küßt.

Ich bin so froh, meine Kinder um mich zu haben.

Donnerstag, 10. Februar 2000

Gestern Abend ist mir etwas passiert … Ich getraue es mich kaum aufzuschreiben. Ich klopfte an Fabians Türe, und ganz in Gedanken an das, was ich ihn fragen wollte, öffnete ich die Tür, ohne auf sein ‚herein‘ zu warten. Fabian stand nackt vor seinem Kleiderschrank, und als er mich sah, drehte er sich langsam zu mir um. Ohne etwas dagegen tun zu können, sah ich an ihm herunter, und mir gefror fast das Blut in den Adern. Er hat den Penis seines Vaters. Nein, das stimmt so nicht: Er ist noch gewaltiger! Ich habe eine Entschuldigung gestammelt und bin geflüchtet.

Heute Morgen, als ich die Augen aufschlug, wußte ich sofort, daß ich von Fabians Penis geträumt hatte. Mein Slip war pitschnaß und meine Brustwarzen schmerzten, wie schon lange nicht mehr. Mit letzter Kraft habe ich die Lade an meinem Nachtschränkchen aufgemacht und den schwarzen Plastikdildo herausgeholt. Nach einer halben Stunde bin ich, am ganzen Körper schweißnaß, vor Erschöpfung eingeschlafen. Als ich nach Stunden wieder aufwachte, summte der schwarze Kerl immer noch in mir.

Sonntag, 20. Februar 2000

Fabian hat sich den Wagen ausgeliehen, weil er einen Freund besuchen will. Ich überlege, den Kindern einen eigenen, kleinen Gebrauchten zu kaufen.

Ich hatte es mir mit meinem Buch im Wohnzimmer gemütlich gemacht, als es draußen aufklarte und die Sonne schien. Auf einmal war mir nach einem Spaziergang zumute, und ich stieg die Treppen hoch, weil ich Chantal fragen wollte, ob sie Lust hätte mitzukommen. Ich klopfte leise an ihre Tür, aber nichts rührte sich. Sicher ist sie bei Patrick, dachte ich und ging auf sein Zimmer zu. Die Tür war nur angelehnt, und ich drückte sie ein Stück weiter auf. Ich sah die beiden sofort. Eng aneinandergekuschelt lagen sie auf Patricks Bett und schliefen tief und fest. Patrick hatte einen Arm um seine Schwester gelegt und seine Hand lag auf ihrem Busen. So leise ich konnte schloß ich die Tür und ging wieder hinunter zu meinem Buch. Ich nahm mir vor, mit Chantal darüber zu reden.

Montag, 21. Februar 2000

Ich saß in der Küche und trank einen Tee, als meine Tochter durch die Tür kam.

„Schön, daß ich dich mal alleine sehe“, sagte sich und schaute ihr zu, wie sie sich ein Brot schmierte.

„Was ist denn?“, fragte sich neugierig.

„Ich habe da gestern etwas mitbekommen, darüber wollte ich mal mit dir reden.“

„Ach ja?“, sagte Chantal und setzte sich mir gegenüber. Sie schaute mir in die Augen und meinte: „Hu, deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, muß es aber etwas Superschlimmes sein.“

„Sag du mir, ob es schlimm ist, wenn Bruder und Schwester in einem Bett liegen.“

„Ach das“, antwortete sie und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Patrick ging es nicht so besonders, und da habe ich ihn ein wenig getröstet.“

„Ihr seid zwar alle volljährig, aber ihr seit auch Geschwister“, gab ich zu bedenken.

Jetzt lachte Chantal. „Glaube mir, Mama. Da gibt es nichts, was ich nicht schon früher gesehen hätte.“

„Wie bitte?“

„Aber Mama!“, sagte sie nun entrüstet. „Wie du vielleicht weißt, gehen wir doch seit einiger Zeit zum FKK-Schwimmen ins Hallenbad. Meinst du nicht auch, daß man da mal genauer hinschaut?“

Ich schluckte und hielt erst mal den Mund. Das mußte ich erst einmal verkraften.

Donnerstag, 9. März 2000

Fabians Verhalten wird immer merkwürdiger. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich annehmen, er versucht die Position seines Vaters einzunehmen.

Heute brachte der Postbote ein Päckchen für Fabian, von dem ich wußte, daß er darauf wartet. Um ihm eine Freude zu machen, bin ich hoch in den zweiten Stock, um es ihm zu bringen. Fabian saß vor seinem Schreibtisch und machte irgendwelche Hausaufgaben am Computer. Fabian sah mich mit dem Päckchen in der Hand in der Tür stehen, grinste mich an und streckte die Hand danach aus. Als ich neben ihm stand und ihm sein Päckchen reichte, griff er mit dem Arm um mich und bedankte sich. Dann lächelte er mich an und sagte: „Holst du mir ein Bier? Ja?“ Wie in Trance spürte ich seine Hand auf meinem Po. Und was mache in blöde Nuß? Gehe runter in die Küche und holte ihm eine Flasche Bier.

Samstag, 18. März 2000

Seit Tagen immer das gleiche! Ich werde morgens wach, und als erstes spüre ich die Nässe in meinem Schoß. Vor lauter unerfüllter Geilheit werde ich fast verrückt. Der schwarze Peter hilft mir da schon lange nicht mehr weiter. Und das Schlimmste daran ist: Wenn ich meinen Kindern in die Augen schaue, dann sehe ich darin das Wissen, wie es um mich bestellt ist.

Sonntag, 19. März 2000

Gestern Abend, meine Kinder waren auf einer Party, schaute ich mir im Fernsehen einen Krimi an und trank dabei Wein. Als ich irgendwann die Augen aufschlug, lag ich auf dem Sofa, und ich blickte geradewegs in Fabians Gesicht. Mein Kopf lag in seinem Schoß, und als er sah, daß ich wach war, strich er mir mit der Hand über die Haare. So zärtlich, daß ich ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Ohne es zu wollen, löste sich eine Träne und kullerte über meine Wange.

„Die beiden?“, fragte ich vorsichtig.

„Sind schon auf ihren Zimmern“, beantwortete Fabian meine Frage. „Mach dir keine Sorgen! Es wird alles gut!“

Ich nickte nur und drückte meinen Kopf gegen seinen Waschbrettbauch. Ich spürte, wie er seine Hand unter mein Nickioberteil schob und schloß für einen Augenblick die Augen. Als sich dann seine Hand zärtlich auf meinen Busen legte, spürte ich durch den Stoff der Jeans hindurch seinen erwachenden Penis. Ich glaube, wenn er in diesem Moment auch nur ein Wort gesagt hätte, wäre ich aufgestanden und gegangen. Aber mich gegen die Zärtlichkeit zu wehren, die in seinen Augen lag, hatte ich einfach keine Kraft. Und so ließ ich geschehen, das er mit einer Hand meine Haare, und mit der anderen das weiche Fleisch meiner Brüste streichelte. Wie lange wir so auf dem Sofa lagen, vermag ich nicht zu sagen. Eine halbe Stunde? Eine Stunde? Ich genoß einfach nur die Berührung eines Mannes, bis ein Geräusch mich dazu brachte, den Kopf zu drehen. Chantal war ans Sofa herangetreten und lächelte mich an.

„Ich glaube, ich bringe Mama jetzt ins Bett“, sagte sie zu Fabian, der wortlos nickte und mich freigab.

Gehorsam, wie ein kleines Schulmädchen, ließ ich mich von meiner Tochter an der Hand zu meinem Schlafzimmer führen. Sie half mir aus der fliederfarbenen Hose aus weichem Nicki, und zog mir das plüschartige Oberteil über den Kopf. Einen kurzen Moment stand ich nur mit einem knappen Höschen bekleidet vor meiner Tochter, dann knöpfte sie mir das Oberteil meines Schlafanzuges zu.

„Leg dich hin“, sagte sie mit weicher Stimme und zog mir das Oberbett bis zum Kinn hoch. Chantal löschte das Licht und ich hörte, wie die Tür ins Schloß gedrückt wurde. Aber ich war nicht alleine im Zimmer, wie ich sofort feststellte, als meine Tochter sich von der anderen Seite des Bettes her unter meine Decke schob. Ihre Hand lag auf meinem nackten Bauch und mein Herz schlug mir bis zum Hals.

Nach einer Weile nahm ich allen Mut zusammen und fragte meine Tochter: „Das neulich … Du und Patrick … War es das, nach dem es aussah?“

„Ja Mama.“

„Und wie lange geht das schon?“

„Seit Papa … „

„Haben sie dir wehgetan?“, war meine bange Frage.

„Oh nein. Wo denkst du hin? Patrick ist der liebevollste Mann, den du dir vorstellen kannst!“ Ich überlegte, ob ich die nächste Frage überhaupt stellen sollte, aber meine Tochter kam mir zuvor. „Ja. Fabian auch. Wenn es das ist, was du wissen willst“, hörte ich meine Tochter wie durch eine Nebelwand hindurch sagen.

„Und er? Wie ist er zu dir?“, fragte ich und schalt mich sofort eine Närrin ob meiner Neugier.

„Fabian ist ein echter Draufgänger. Er nimmt sich, was er haben will. Aber ich mag das auch.“

Ich spürte Chantals Atem an meinem Hals und ihre Hand brannte lichterloh auf meinem Bauch. Sie preßte sich noch näher an mich und ich spürte ihre Lippen an meinem Ohr.
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„Patrick, und auch Fabian, sind, jeder für sich, kleine Götter. Aber wenn sie mich gleichzeitig nehmen, meine ich sterben zu müssen … So schön ist das!“ Gleichzeitig zu diesem Geständnis schob meine Tochter ihre Hand in mein Höschen, und als sie mit ihren Fingern in die Nässe eintauchte, explodierte ich auf der Stelle. Eine Welle heißen Blutes durchflutete meinen Körper und in meinen Ohren rauschte es wie nie zuvor. Ich brauchte eine halbe Ewigkeit, um wieder klar denken zu können.

„Mach dir keine Sorgen, Mama“, flüsterte meine Tochter. „Wir vier, wir schaffen das.“

Vor knapp 19 Jahren hatte ich meinen Drillingen das Leben geschenkt. Und jetzt sah es so aus, als ob sie mir ein zweites schenken wollten. Mit diesem Gedanken, und einem Lächeln auf den Lippen, schlief ich ein.




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