(c) Pia1998
August 2019
Kapitel 5
Es war bereits später Nachmittag, als ich wieder wach wurde. Meine Mutter saß auf einem Stuhl, vielleicht einen Meter neben dem Bett, und wippte mit ihren Füßen. Vorwurfsvoll sah sie mich an.
„Hast du gestern wieder irgendwelchen Mist gebaut?“
„Nicht das ich wüsste.“
Meine Mama holte ihr Tablet hervor. Sie tippte etwas ein, wischte ein oder gar zwei mal über das Display und drehte dann den Bildschirm in meine Richtung. Wortlos lies sie das Bild auf mich wirken. Um genau zu sagen, waren es nur ein oder zwei Wimperschläge.
War ich bis jetzt nur wirklich im Halbschlaf und noch lange nicht fit, so war ich von einem auf den anderen Augenblick hellwach. Ich schnellte hoch und riß das Tablet an mich. Das Bild war in einer Whatsapp Nachricht gesendet und das dann auch noch ausgerechnet von meinem Bruder. Es zeigte gerade genau einen der Momente, an denen einer der Fussballfans seinen Urin genau in meinen Mund laufen ließ und der Natursekt wie selbstverständlich aus meinen Mundwinkeln, meinen Hals entlang, seinen Weg über meine Brüste zum Boden suchte. Es war einer dieser Momete an denen ich am liebsten im Boden hätte versinken können.
„Pia, was treibt dich zu so etwas?“
Verdammt. Was sollte ich ihr sagen? Das ich da Spaß dran habe? Was im ersten Moment natürlich gelogen wäre, hatte aber auch seine guten Seiten. Der Geschäftsmann und auch Jigsaw hatten sich wirklich gut im Griff und ließen mir Zeit meine Aufgabe zu erfüllen, die im ersten Moment abstoßend, im nachbetracht aber, situationsbedingt, seinen Reiz hatte.
„Ich bin bei einer Session erwischt worden und werde inzwischen mit sehr eindeutigem Bildmaterial erpresst.“
„Boah Pia, wir werden die Polizei einschalten. Den Kerl ziehen die aus dem Verkehr.“
„Nein. Mama, bitte. Er hat alles von mir gecloned. Er kann jedes Gespräch, dass ich auf dem Handy führe, mithören. Wenn die Bilder meiner Session bei meinem Arbeitgeber landen. war es das mit meiner Ausbildung.“
„Und wie stellst du dir, beziehungsweise er, sich das vor?“
„Ich bekomme mein Leben und alle Bildrechte wieder, wenn ich seine sieben Aufgaben erfüllt habe.“
„Sieben?“ Meine Mutter sah mich wieder geschockt an. „Bei welcher Nummer bist du?“
„Bei der zwei.“
Inzwischen saß mir meine Mutter nur noch Kopfschüttelnd gegenüber.
„Du weißt, was du tust? Dir ist bewusst, dass du aus dieser Nummer vielleicht nie wieder heraus kommst?“
„Bislang ist mir nichts geschehen. Nichts was mir in irgendeiner Weise einen Schaden zuführen würde, der nicht reperabel wäre. Ich weiß, was ich mache.“
Der Blick meiner Mutter sagte: „nein, das kannst du nicht. Das stehst du nicht durch.“ Dennoch stand sie ohne ein weiteres Wort zu sagen auf und ging nach unten.
Meine Arbeitswoche war mehr oder weniger langweilig. Jigsaw hatte sich nicht mehr gemeldet und dann war es auch schon Freitag Abend. Vanessa hatte ich bereits abgesagt, da ich eh bereits mit einer Nachricht von meinem Erpresser rechnete. Und wie auf Kommando kreiste die Puppe um ein Lagerfeuer als ich aus der Dusche kam.
„Vermisst du etwas?“
Eine Antwort wartete er nicht ab, denn er hielt meine Tasche mit meinen Fesselutensilien wie eine Trophäe vor die Kameralinse.
„Es war sehr klug von dir, deine Mutter zu besänftigen. Sieh auf dein Handy. Ich werde dich erwarten.“
Das Bild verschwand und ich holte mein Handy hervor. In einer Whatsapp standen die nautischen Positionsdaten und eine Anweisung. „Befolge die Anweisungen, die ich dort hinterlegt habe.“
Einige Minuten später saß ich in meinem Auto und fuhr los. Mein Ziel war ein altes Restaurant zwischen Bielefeld und Osnabrück. Ich selbst hatte dort bereits gegessen, doch seit einiger Zeit war das Restaurant geschlossen.
Ich parkte mein Auto hinter dem Haus und ging durch eine offene stehende Hintertür in das Gebäude. Der Innenraum war inzwischen staubig, verdreckt und verlassen. Dann ging ich in die Küche, beziehungsweise das, was davon über war.
In der Mitte des Raumes lag eine mit klarem Wasser gefüllte Metallschale. Auf einer Arbeitsplatte stand ein Tablet und er war bereits darauf zu sehen.
„Wie du sehen kannst, ist die Wanne für dich. Neben dem Tablet liegt eine Anweisung, wie du dich zu fesseln hast. Du hast 10 Minuten.“
An der Wanne waren an den Ecken Haken angebracht. Direkt über der Wanne hingen zwei Pads für ein Tens Gerät, eine Krokodilklemme und ein Analplug. Beide auch für Tensgeräte geeignet.
1. Lege die Ledermanschetten an Händen und Füßen an
2. Mache mit den Haken die Fußmanschetten an der Wanne fest
3. Führe den Plug ein, lege die Pads an deine Schamlippen an und setze die Klemme auf deine Klitoris
4. Hake deine Handgelenkmanschetten ein.
Langsam entkleidete ich mich und führte die Anweisungen aus. Die Fesselung war einfach und schnell zu bewergstelligen. Die Klemme war bereits ausgeleiert und drückte meine Perle nicht so stark zusammen, wie ich es vom ersten Augenblick an vermutet hatte. Gerade als ich die letzte Öse der Manschetten eingehakt hatte, lief auch bereits der erste Strom durch meinen Körper.
Bereits nach wenigen Minuten hatte ich meinen ersten Höhepunkt. Dann stand wieder der Mann in dem Darth Vader Kostüm im Raum. Langsam ging er in meinem Sichtfeld in die Hocke.
„Wie du siehst, liegt es mir fern, dir Schmerzen zuzufügen.“
Was sollte ich ihm denn darauf antworten? Ich wurde hier gerade von meinem zweiten Orgasmus heimgesucht. Das war gerade genau das, was ich auch in meinen Selfbondage Sessions machte. Fesseln und genießen.
„Dennoch hast du nicht mitbekommen, dass du einen GPS Sender im Auto hast und dass bereits die Polizei hierher unterwegs sein wird.“
„Was? Nein. Das kann nicht sein!“
Ich stammelte gerade, wusste nicht wie ich reagieren sollte und war gerade sauer auf meine Mama. Jigsaw stellte den Strom höher. Aus dem angenehmen Reiz wurde Schmerz. Innerhalb von Sekunden brannte mein Unterleib. Pochernd trieben die Pads den Strom durch meine Anus und durch meine Perle, die langsam aber sicher schon Taub wurde.
„Du wirst gleich gerettet werden. Eine weitere Strafe werde ich dir aber noch zukommen lassen.“
Er löste meine Fesseln und der Strom war aus. Dann verschwand er, aber irgendetwas sagte mir, dass er immer noch in der Nähe war. Nur warum ich dieses Gefühl hatte, wusste ich nicht. Ich räumte alles zusammen, zog mich wieder an und packte gerade meine Tasche ein, als zwei Lichtkegel vor dem Haus auftauchten.
Wenige Augenblicke später standen zwei Polizisten und meine Eltern in der Küche. Natürlich war von Jigsaw nichts mehr zu sehen. Und alles andere ließ darauf schließen das ich hier eingebrochen war. Hausfriedensbruch, wie die Polizisten sagten. Mit einer Anzeige würde ich rechnen müssen.
Ich jedoch sah nur meine Mutter böse an. Ihre Fürsorge hatte mir mehr Ärger eingebracht, als sie mir genutzt hatte.
„Danke Mama“, sagte ich dann auch zu ihr. „Hör bitte auf dich einzumischen und wenn morgen noch der Sender in meinem Auto ist, gibt es Ärger.“
Getrennt voneinander fuhren wir nach Hause. Ich jedoch plapperte während der Fahrt einfach drauf los.
„Jigsaw, ich weiß das du mir zuhörst. Die Session war sehr angenehm. Das meine Mama es zu gut gemeint hat, tut mir leid und ich werde natürlich jede Strafe akzeptieren, die du mir aufträgst.“
Erwartete ich jetzt eine Antwort? Eigentlich nicht. Ich wusste, dass er alles mithören konnte, was ich sagte und ja, natürlich hoffte ich darauf, ihn milde zu stimmen. Weiter kamen meine Gedanken aber nicht. Mein Handy leuchtete auf und dann fing es auch schon an zu klingeln. Es war Jigsaw, der mich über Whatsapp anrief.
„Morgen Abend. Ohne Auto. Am Feldweg.“
Oh man. Ich hatte mich mit Vanessa verabredet. Verdammt. Ich konnte ihr nicht schon wieder absagen. Irgendwann würde auch sie Verdacht schöpfen.
„Ich habe eine Verabredung morgen….“
„Das ist mir bewusst. Bring sie mit.“
„Du weißt mit wem ich mich treffe?“
Eine Antwort bekam ich nicht mehr. Er legte einfach auf. Wie würde Vanessa reagieren? Immerhin würde sie miterleben, wie mir jemand anderes eine Bestrafung zukommen lässt.
Als ich zu Hause angekommen war, stand auch Vanessa in meiner Einfahrt. Sie deutete mir an, dass ich mein Handy im Auto lassen sollte und so stieg ich zuerst ohne mein Handy aus und fiel vor dem Auto in ihre Arme.
„Was machst du nur für Sachen, Pia“ flüsterte sie.
„Vielleicht ganz dumme. Vielleicht auch nicht“, gab ich im Flüsterton zurück. „Aber wenn wir morgen etwas zusammen machen wollen, bist du wohl mit von der Partie!“
„Hey, der Abend morgen gehört uns!“
„Nach der Aktion von meiner Mutter heute nicht mehr. Ich bekomme für die Polizei eine Bestrafung und die möchte ich nicht alleine erhalten.“
„Du meinst, ich soll zusehen, wie dir der Hintern aufgerissen wird?“
„Eher auf mich aufpassen. Ich finde da langsam gefallen dran.“
Vanessa sah mir einige Augenblicke in die Augen.
„Diesen Blick kenne ich. Es ist der selbe, den du bei Jan hattest. Ich denke, dass wolltest du nie wieder?“
Eine Antwort blieb ich Vanessa schuldig. Mein Blick ging zum Boden.