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Schwules Internat 05-06

Oberst Culling löste die Versammlung auf und die Soldaten gingen zur Messe, die sich neben dem Versammlungsraum befand. Bald hörte ich verwunderte Rufe und Gläserklirren.
Die Offiziere und ich gingen in einen Raum, der gleich neben der Messe lag und sehr gemütlich eingerichtet war.
„Das ist die Offiziersmesse“ erklärte mir William.
Wir verteilten uns auf die im Raum stehenden Sitzmöbel.
„Marscherleichterung“ rief der General und zog seine Uniformjacke aus „mit den Worten „für diese Breitengrade sind die Uniformen zu warm.“
William kam mit einer Flasche Whisky herein und wollte sie öffnen.
Ich rief ihm zu „lass zu, zur Feier des Tages habe ich etwas Besonderes mitgebracht“ und stellte 2 Flaschen Hennessy Fine de Cognac Limited Edition auf den Tisch.
General Burning sagte „den habe ich noch nie getrunken.“
Schnell waren die Schwenker auf dem Tisch und eine Ordonanz goss den Cognac hinein.
„Oh, welch herrliches Gesöff“ rief Chester Burning aus. Das muss ich mir zu Hause auch besorgen.
Danach ging eine lockere Unterhaltung weiter. Einer der Zivilisten sprach mich an und sagte „ich bin der Kommandant von Dekelia, das ist ein Gebiet östlich von Larnaca unter britischer Hoheitsverwaltung. Wie ich gehört habe müssen Sie die nächsten Tage nach Nikosia. Ich würde mich freuen, wenn Sie kurz bei uns Halt machen würden.“
„Gerne“ sagte ich „ich hatte sowieso eine Pause eingeplant, die kann ich ja dann bei Ihnen machen.“
Die Unterhaltung ging noch eine ganze Weile. Von nebenan hörten wir lustige Gesänge, dann klopfte es und die Tür ging auf. Ein Sergeant trat ein Grüßte militärisch und sagte „wir bedanken uns für den schönen Abend“ machte zackig kehrt und verschwand wieder.
„Bei denen hast Du jetzt ein Stein im Brett“ verkündete Mike und lachte.
Bald darauf verabschiedeten sich der General und seine Begleiter und William ging mit mir zu meiner Unterkunft für die Nacht „würdest Du morgen um 10:00 Uhr mit einer Gruppe über das Thema `Schwul´ reden, die haben sich bei mir gemeldet, nachdem sie erfahren hatten, dass Du hierher kommst?“
„Gerne“ gab ich zur Antwort „worum geht es genau?“
„Die sind sich nicht sicher, was sie vom Schwulsein halten sollen. Sie tolerieren gleichgeschlechtliche Liebe, verstehen aber nicht wieso jemand schwul ist.“
„Ich glaube das kann ich denen erklären“ sagte ich.
Bald darauf legte ich mich schlafen. Nach einem ausgiebigen Schlaf wachte ich am nächsten Morgen auf und ging zum Frühstück. In der Messe saßen eine Menge Soldaten, die mich mit neugierigen Augen. Ich ließ mich aber nicht stören und aß das für mich gewöhnungsbedürftige Essen.
Zur angegebenen Zeit kam William und brachte mich zu einem kleineren Raum, in dem fünfzehn Soldaten aller Dienstgrade saßen. Er sagte noch zu mir „wir werden das Aufzeichnen, damit wir es später anderen Soldaten zeigen können. Bist Du einverstanden?“
„Warum nicht“ erklärte ich mich bereit.
Dann ich stellte mich den Soldaten im Raum vor und fragte „wer fängt an zu fragen?“
Ein Corporal stand auf „wir alle hier fragen uns was es mit der schwulen Liebe auf sich hat. Wir tolerieren, dass es so ist, wissen aber nicht wie so etwas zustande kommt. Vielleicht können Sie uns etwas darüber erzählen.“
„Die medizinischen Details kann ich ihnen nicht erklären, aber die Gefühle eines Schwulen. Warum lieben Sie ein Mädchen oder eine Frau und ich meine nicht den Sex?“
Schweigen.
„Sehen Sie, Sie wissen es nicht. Menschen fühlen sich zueinander hingezogen. Irgendeine Schwingung bringt uns die Person näher. Liebe ist ein Gefühl, das wir nicht erklären können.“
„Stimmt“ rief ein Soldat „es trifft einen unvorbereitet und kann es nicht erklären.“
„Sehen Sie und was ist, wenn die beiden Personen das gleiche Geschlecht haben?“
Betretenes Schweigen.
Ein anderer sagte „Aber die Kirche halten es für eine schlechte Sache“
„Ach ja die Kirchen, fuhr ich fort „die hängen in ihrem Glauben fest und in den von irgendwelchen alten vor hunderten von Jahren festgelegten Regeln. In der Antike, also lange vor dem Auftreten der heutigen Religionen, war es üblich, dass sich Männer und auch Frauen sogenannte Lustknaben oder Mädchen hielten. Wenige haben sich daran gestoßen. Irgendwann kamen dann die Religionen auf und auf einmal wurde diese Art des Lebens schlecht geredet.“
„Aber es müssen doch Familien gegründet und Kinder geboren werden“ kam ein Zwischenruf.
„Das ist doch auch eine `Erfindung´ der Kirchen um ein wenig Ordnung ins Zusammenleben zu bringen. Schauen Sie sich in der Natur um. In der Tierwelt gibt es wenige Familien den unserem Sinne. Die männlichen Tiere besamen die Weibchen, die gerade Empfangsbereit sind und in der Pflanzenwelt verteilen die männlichen Pflanzen ihre Pollen, die dann von den weiblichen aufgefangen werden. Ich will damit nicht aufrufen, dass ein Mann gerade über die Frau herfällt, die ihm gefällt, das wäre Anarchie.“
Gelächter.
„Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Wenn nun ein Mann auf einen anderen trifft und die Signale stimmen überein? Soll er sich abwenden nur weil es so von der Obrigkeit gewünscht ist und sich zwangsweise jemanden suchen, bei dem die Signale, also die Liebe nicht übereinstimmen und sein Leben lang im Inneren unglücklich sein?“
„So wie Sie das jetzt erklärt haben“ sagte der Corporal „ist das für mich einleuchtend und ich werde die `Schwulen´ und `Lesben´ jetzt mit anderen Augen sehen.“
Allgemeine Zustimmung im Saal.

Fortsetzung folgt
Wie immer, Anregungen und Kommentare sind erwünscht.




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