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Schwules Internat 08-04

Der Sekretär hatte sich zurückgezogen, nachdem er die Toilette gezeigt hat, er wusste ja was geschehen würde und wartete nun auf das Kommende. Die beiden türkischen Beamten standen im Vorraum der Toilette und warteten darauf, dass Cem endlich fertig würde. Irgendwann wurde es ihnen bewusst, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Aus der Toilette waren keinerlei Geräusche zu vernehmen und sie riefen „Junge mach, dass Du fertig wirst.“
Keine Antwort. Sie riefen noch einmal, wieder nichts.
„Der ist wohl eingeschlafen“ murmelte einer der Männer und rüttelte an der Tür.
„Da stimmt was nicht“ sagte der andere „es war doch gar kein Schlüssel für die Tür vorhanden.“
Sie versuchten die Tür gewaltsam zu öffnen, was ihnen aber nicht gelang.
Einer der beiden lief in den Verhörraum und fragte nach dem Schlüssel für die Tür.
„Hab ich nicht“ sagte der Engländer „ich ruf den Hausmeister an, der kann bestimmt helfen.
Der Hausmeister ließ sich Zeit und kam nach 20 Minuten und wurde sofort von den beiden Türken angegangen „wo bleiben Sie so lange.“
„Immer mit der Ruhe“ brummte der gemütlich und machte sich an dem Schloss zu schafften.
Dem Sekretär ging das aber gegen den Strich „wenn Sie sich nicht benehmen können, muss ich Sie des Hauses verweisen.“
Die beiden machten beschwichtigende Gesten und entschuldigten sich. Inzwischen war die Tür geöffnet. Als die Männer reinschauten sahen sie, dass der Raum leer war.
„Wie kann der Junge hier rausgekommen sein?“ fragten sie laut und kontrollierten das Gitter und auch die Vorhängeschlösser „alles verschlossen????“
Ratlose Gesichter bei allen, wobei sich der Sekretär das Grinsen verkneifen musste.
„Wir müssen den Jungen suchen, los“ brüllte der türkische Beamte.
„Wir müssen gar nichts!“ verkündete der Sekretär „aber wir werden ihnen helfen, weit kann der Junge ja nicht gekommen sein. Wir werden die Polizei benachrichtigen. Ich gehe mal telefonieren.“
Wohl wissend wo Cem sich aufhielt, rief er die Polizeistation an und informierte die Polizisten, gab eine genaue Personenbeschreibung durch und ging zurück zu den anderen.
„So die Polizei ist benachrichtigt, Sie müssen jetzt leider unser Haus verlassen und ich weise Sie darauf hin, dass Sie in diesem Teil der Stadt keinerlei Befugnisse haben und Ihre Aufenthaltsgenehmigung nur für die Befragung des Jungen gilt. Ich bitte Sie daher umgehend in die Türkei zurück zu kehren.“
Mit hängenden Köpfen verließen die beiden Beamten die Botschaft, setzten sich in ihr Fahrzeug und überquerten die Grenze.
„In deren Haut möchte ich jetzt nicht stecken“ sagte der Sekretär zum Hausmeister, der natürlich in alles einweiht war.
„Die dürfen bestimmt demnächst auf Streife gehen“ lachte dieser.

Zur gleichen Zeit im Camp
Um 9:Uhr 30 saß ich mit Lakis in meinem Büro und wir warteten auf Cemʼs Anruf. Mein kleiner Lakis wurde immer unruhiger und ich musste ihn beruhigen. Als Cem dann anrief spulte er gekonnt seine Instruktionen ab und legte wieder auf. Er war feuerrot im Gesicht und stotterte „Ich hab solange nicht mit Cem sprechen können, aber ich bin froh, dass ich ihm jetzt helfen kann. Hoffentlich klappt alles so wie Ihr geplant habt und Cem bald befreit ist.“
„In ungefähr einer ¾ Stunde werden wir wissen, ob es geklappt hat. Der Fahrer ruft mich an, wenn er mit dem Jungen unterwegs ist.“
Lakis hielt nicht mehr auf seinem Sitzplatz, aufgeregt lief er im Büro auf und ab. Dann kam endlich der ersehnte Anruf „Wir sind unterwegs, in etwa einer Stunde sind wir im Camp.“
Kaum hatte Lakis das gehört, sprang er auf und lief nach draußen und rief „mein Cem kommt hierher.“
Er war nicht mehr zu bremsen. Luca kam zu mir und fragte „was hat er?“
„Sein Cousin Cem ist der türkischen Verwandtschaft ausgebüchst und auf dem Weg hierher. Der wurde zu Hause genauso behandelt wir Lakis. Ich hab Dir die Geschichte doch erzählt.“
„Stimmt und deshalb springt er draußen rum wie ein aufgescheuchtes Karnickel?“
Ich ging wieder rein und schrieb eine Mail an Fati:

Es hat alles geklappt in Kürze wird er hier sein.

Es dauerte keine 10 Minuten da kam die Antwort:
`Das hatte ich gehofft und habe inzwischen meine Vorbereitungen getroffen und werde wahrscheinlich morgen in Paphos am Hafen ankommen und melde mich von dort, kannst Du mich dort abholen?´ Er beschrieb noch sein Erkennungszeichen und verabschiedete sich.

Ich schrieb zurück:
`Alles klar ich werde kommen und Dich hierher holen.´

Draußen lief Lakis immer noch wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und nervte langsam alle, die in der Nähe waren.
„Nun setz Dich mal hin, Du machst ja alle nervös“ raunzte ich ihn an.
„Ja aber Cem kommt doch gleich.“
„Meinst Du, wenn Du so rumspringst kommt er schneller?“
Lakis schaute mich verdutzt an „hast recht“ und setzte sich zu uns an den Tisch.
Wir warteten alle gespannt auf das Eintreffen des Militärfahrzeugs mit Cem. Dann war es endlich soweit. Ich hörte das Auto kommen und öffnete das Tor.
Mit Schwung fuhr es auf den Hof, bremste und der Fahrer stieg aus, ging an die Beifahrertür und sagte „Endstation, alles aussteigen.“
Dann stieg Cem aus und schaute sich unsicher um. Lakis war natürlich längst beim Wagen und umarmte Cem stürmisch. Der schaute erstaunt und fragte „wer bist Du denn?“
„Erkennst Du mich denn nicht mehr. Ich bin Lakis, eh Erkan.“
„Habe Dich nicht erkannt, Du siehst so anders aus als vor einem halben Jahr, aber an Deiner Stimme erkenne ich Dich, aber wieso heißt Du Lakis.“
„Das erzähle ich Dir später“ beruhigte Lakis seinen Cousin.
Eine Weile blieben die beiden sich fest in den Armen liegend stehen und vergaßen die Welt um sich herum.
Der Fahrer kam zu mir „Das hat Spaß gemacht und ging alles problemlos vonstatten. Hier ist ja schon mächtig Betrieb. Alles schwule Jungs?“
„Ja“ gab ich zur Antwort „sind aber noch nicht alle da. Am Wochenende kommen noch drei dazu. Und in fünf Wochen kommen die ersten Internatsschüler, dann wir es hier turbulent.“
„Kann ich mir gut vorstellen, all die Testosteron geladenen Jungs, das wird bestimmt lustig“ entgegnete er und verabschiedete sich mit den Worten „wenn Du wieder mal unsere Hilfe brauchst, melde Dich wir helfen Dir gerne.“
Ich ging zu Lakis und Cem, beide strahlten und hielten sich fest umarmt, die Körpermitte fest aneinandergepresst.
Als ich bei ihnen ankam, ließen sie voneinander ab und Cem kam auf mich zu „Du bist also dieser Peter, der mich gerettet hat.
D A N K E.“
„Gerne geschehen, komm wir gehen in mein Büro, damit wir besprechen können wie es weiter geht.“
„Kann Erkan, eh Lakis, mitkommen? Dann fühl ich mich sicherer.“
„Klar, das ist kein Problem.“
Im Büro angekommen setzten wir uns und ich fragte Cem „wie ist es in Nikosia gelaufen?“
„Obwohl ich sehr aufgeregt war, sehr gut. Als ich dann Lakis am Telefon hörte wurde ich ruhiger, weil ich da ahnte, dass alles gut wird. Es ist so vonstattengegangen wie Du es geplant hast. Auf der Toilette, die meine beiden Begleiter zuerst untersucht hatten, bekam ich noch einmal kurz Panik, weil die Vorhängeschlösser zu waren. Aber als ich die Schlösser anfasste und kurz daran zog, gingen die wirklich auf und ich konnte leise das Gitter ausheben. Ich bin dann rückwärts aus dem Fenster geklettert. An meinen Füßen spürte ich, dass jemand unter mir stand und mir Halt gab. Der sagte auch gleich `häng das Gitter wieder ein und mach die Schlösser richtig zu´ das tat ich. Ich hörte ein leises Klicken als die Schlösser einrasteten. Dann hob mich der Mann, wie ich sah ein Soldat, herunter und wir gingen zum Auto. Unterwegs fiel dann alle Anspannung von mir ab. Denn da wusste ich, ich bin in Freiheit. Meine einzige Sorge war noch, was mich in diesem ominösen Camp erwartet. Als hier dann ein fremder Junge auf mich zugestürmt kam und mich gleich umarmte hab ich zuerst gar nicht begriffen, wer das ist. Erst als er sprach hab ich ihn erkannt, es war Erkan, der jetzt Lakis heißt. Bekomme ich auch einen neuen Namen?“

Fortsetzung folgt wenn Ihr artig kommentiert.




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