Dies ist die Einleitung zu einem kleinen erotischen Abenteuer, welches sich über mehrere Teile erstrecken wird.
Es ist noch früh am Nachmittag, der Himmel ist klar, das Thermometer verspricht milde 16 Grad.
Mein Blick schweift vom Fenster zurück zu meinem Bett, auf welchem bereits eine Auswahl meiner Kleidung ausgebreitet liegt.
Ich entscheide mich für meine super enge, blaue Lieblingsjeans und ein einfaches weißes T-Shirt mit kleinen verspielten Katzenmotiven darauf. Darunter trage ich einen schlichten schwarzen String und einen ebenfalls schwarzen Büstenhalter mit kleinen, hellgrauen Ziernähten an den Körbchen. Meinen Hals schmückt eine zierliche Silberkette mit einem kleinen Herzchen-Anhänger daran und um mein Handgelenk wickelt sich ein schmales, zu meinem Gürtel passendes, braunes Lederarmband.
Bevor ich das Haus verlasse, streife ich mir noch meine, auf Taille geschnittene, dunkle Lederjacke über und ein paar einfache schwarze Plateau-Sandaletten mit einem 10cm hohen Stiletto-Absatz.
Ich bin zum Glück früh dran, so dass ich nicht Gefahr laufe, den Weg zur Bahnhaltestelle in meinen High-Heels schnelleren Schrittes überwinden zu müssen. Ich fühle mich noch nicht ganz so sicher auf den dünnen Absätzen, auch wenn ich bereits einige male zuhause damit geübt hatte und mein Gang inzwischen ganz passabel war.
Allerdings ist dies mein erstes mal als Frau in der Öffentlichkeit und meine weichen Knie erschweren mir den Gang zusätzlich ein wenig. Der Weg zur Haltestelle verläuft aber zum Glück ohne größere Zwischenfälle und eine erste Erleichterung macht sich in mir breit, so wie ich mich in den, für mich reservierten Fensterplatz fallen lasse und für’s erste den neugierigen Blicken meiner Umgebung etwas entfliehen kann. Wie es der Zufall auch will, bleibt der Sitzplatz neben mir fast die Hälfte meiner Fahrtzeit unbesetzt.
Nach gut anderthalb Stunden setzt sich dann aber ein junger Mann mit einem freundlichen „guten Tag“ neben mich. Ich quittiere seine Begrüßung mit einem kurzen, scheuen Blick und einem etwas unsicheren Lächeln, verberge mein dezent geschminktes Gesicht aber schnell wieder hinter meinen langen, lockigen Haaren. Für den Rest der Fahrt bleibt es still zwischen mir und meinem Sitznachbarn.
Kurz vor meiner Haltestelle legt der junge Mann mir plötzlich einen kleinen blauen Klebezettel auf den Oberschenkel, steht wortlos auf und geht in Richtung Tür. Etwas irritiert blicke ich ihm einen Augenblick hinterher, ehe ich die Notiz auf dem Papier betrachte.
„Kein Grund scheu zu sein, du siehst klasse aus“, ein Name sowie die Nummer eines Mobiltelefons stehen darauf.
Ich bin so verwirrt, dass ich beinahe die Tatsache vergesse, dass auch ich an diesem Bahnhof aussteigen musste. Der Zug hatte bereits gehalten und der Mann war längst zur Tür hinaus, in die Menschenmenge am Bahnsteig entschwunden. Und genau dorthin musste ich nun auch gehen, inmitten dieser zahlreichen Menschen und ihrer Blicke. Allein der Gedanke daran treibt meinen Puls erneut in die Höhe und verdrängt das grad Geschehene wieder aus meinem Kopf, so dass ich gar nicht bemerke, wie ich den blauen Klebezettel in meiner Jackentasche verstaue.
Ich gehe also auf die Tür zu, halte mich seitlich an ihr fest, strecke das erste Bein hinaus und steige langsam und nervös die zwei Stufen bis zur Bahnsteigkante hinab…
Fortsetzung folgt.