nicht von mir sondern aus dem netz
Teil 01: Verdammte Hure
„Diese verdammte Hure“, platzte es aus Martin Schreiber heraus und seine geballte Faust knallte zum wiederholten Male auf das Lenkrad seines Audi. „Diese verdammte Hure lässt sich von einem anderen ficken!“
Seine Faust öffnete sich und glitt mit ausgestrecktem Zeigefinger zur Mittelkonsole. Martin drosch mit dem Finger auf dem Auswurfknopf des CD-Players. Die CD kam aus dem Auswurfschlitz herausgefahren. Wütend griff Martin nach der Silberscheibe und schleuderte sie in den Fußraum des Beifahrersitzes. Leise schepperte es, als die Scheibe gegen die Innenverkleidung knallte. Sie eierte noch ein wenig herum, um dann auf dem Boden liegen zu bleiben.
Die Schmusehits der Kuschelrock-CD waren jetzt nicht unbedingt das, was Martin hören wollte. Sein Lieblingsrocksender spielte gerade ‚Highway To Hell‘ und dieses Stück passte weitaus besser, als die sanften Stücke, mit denen er sich auf der Hinfahrt eingestimmt hatte.
Das dumpfe Röhren der E-Gitarre von Angus Young, das knallende Schlagzeug und die Stimme von Bon Scott waren genau das, was er brauchte, um sich abzureagieren.
Martin drehte auf volle Lautstärke und sein rechter Fuß drückte das Gaspedal noch ein Stück weiter nach unten.
„Diese verdammte Hure!“ Wieder fielen diese Worte, wütend und verbittert zugleich. Und mit ‚verdammte Hure‘, war keine andere Frau, als die eigene, seit genau zwölf Jahren angetraute, Ehefrau Svetlana Schreiber gemeint.
Die Tachonadel überschritt die 200er Markierung, als er sich noch einmal vor Augen hielt, auf was für eine Schnapsidee er sich eingelassen hatte.
Mit gemischten Gefühlen hatte er sich von den wichtigen Vertragsverhandlungen, die er und sein Team unter der Federführung seines Chef mit der Waldmarkgruppe im Hotel Hagedorn abhielten, losgeeist. Es hing viel davon ab, die Waldmarkgruppe als Kunden zu bekommen, aber seine Frau war ihm ebenso wichtig, zumal an diesem Tag ihr zwölfter Hochzeitstag war.
„Wenn wir den Auftrag nicht bekommen. Kann ich die Firma dicht machen“, orakelte sein Chef zu Beginn der Verhandlungen. „Die Auftragslage ist zurzeit recht mau und wir haben fast schon zu viel in die Waldemarkgruppe investiert.“
Der Vertrag konnte den Fortbestand der kleinen Werbefirma, in der Martin arbeitete seitdem er in das Berufsleben getreten war, auf Jahre hinaus sichern. Blieb der Auftrag aus, sah die Zukunft tatsächlich nicht gut aus. Allerdings sah Martin die Sache nicht ganz so schwarz wie der alte Brinkmann. Aber ihm war durchaus bewusst, dass zumindest sein Arbeitsplatz bei einer straffen Rationalisierung, die die Firma dann sicher benötigte, in Frage gestellt war.
Martin arbeitete seit Wochen hart, war fast jeden Tag, die Wochenenden teilweise eingeschlossen, meist über 14 Stunden in der Firma, um an den Werbemitteln und den Präsentationen zu arbeiten.
Nur an diesem Tag, an diesem Abend, wollte er, dass es etwas anders lief. Die Verhandlungen fanden fast 300 Kilometer entfernt, in der Nähe des Firmensitzes der Waldmarkgruppe, statt. Trotzdem war er heimgefahren, zudem es durchaus noch einiges für den nächsten Tag vorzubereiten galt.
Während der anstrengenden Verhandlungen am Nachmittag hatten ihn Gewissensbisse geplagt. Der Hochzeitstag war den beiden bisher immer sehr wichtig gewesen. Meistens waren sie schön essen gewesen, hatten es sich anschließend im Wohnzimmer gemütlich gemacht, um sich dann die halbe Nacht zu lieben.
Diesmal ließen der harte Verhandlungspartner und die knapp bemessene Zeit eigentlich keinen Spielraum für solch private Intimitäten.
Letztendlich hatte er sich kurzerhand mit einer dummen Ausrede, er fühle sich indisponiert, hinfort gestohlen und war in Richtung Zuhause losgefahren. Diese paar Stunden konnten nicht entscheidend sein, redete er sich dabei immer wieder ein. Am Morgen würde er dann gestärkt und frohen Mutes wieder in den harten Kampf der Vertragshandlungen einsteigen.
Es war ihr 12. Hochzeitstag. Martin hatte sich frisch geduscht, einen großen Strauß gelber Rosen, die Svetlana so liebte, gekauft und war losgefahren, um mit seiner Frau einen wunderschönen Abend zu verbringen.
Doch seine Frau hatte ihm da einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.
Martin wollte seine Frau überraschen und kündigte seine kurzentschlossene Heimfahrt nicht an. Bewaffnet mit dem großen Blumenstrauß und einem breiten Lächeln wollte er an der Tür stehen und klingeln, um seine Frau zu überraschen.
Die letzten Akkorde der Hardrockveteranen donnerten aus den Lautsprechern und Bon Scott ließ ein letztes Mal ‚Highway To Hell‘ aus sich heraus. Die Tachonadel ließ dabei die 220 hinter sich.
„Lässt an unserem Hochzeitstag solch einen verdammten Hurensohn über sich rüber steigen“, platzte es wieder aus ihm heraus und sein Fuß drückte noch ein wenig fester auf das Gaspedal, schien es förmlich durch das Bodenblech treten zu wollen.
Wut und Ohnmacht ließen ihn ein paar Tränen aus den Augen treten und Martin wischte sie sich an dem Ärmel seines Jacketts ab.
Als er wieder „HURE“ lauthals aus sich herauspresste stand die Tachonadel gerade bei 230.
Noch einmal lief vor seinem geistigen Auge das ab, was vor nicht einmal einer Stunde, sein bisheriges Leben vollständig in Frage gestellt hatte.
Eine Stunde zuvor:
Martin hatte seinen A6 etwas abseits von ihren Reiheneckhaus geparkt, um sich durch den herannahenden Wagen nicht zu verraten. Mit eiligen Schritten war er frohlockend durch die hintere Gartenpforte auf ihr kleines Grundstück getreten. Das Papier, in dem die Blumen eingewickelt waren, ließ er in dem Altpapierbehälter zurück und ordnete die zwölf Rosen, für jedes wundervolle Jahr eine, noch einmal gewissenhaft.
Sebastian, einer seiner Nachbarn, ein älterer netter Herr, der noch mit seinem Hund unterwegs war, grüßte ihn herzlich im Vorbeigehen. Sie wechselten kurz ein paar Worte.
Martin wollte nun leise um das Haus herum gehen, um dann an die Haustür zu treten und zu klingeln. Svetlana ahnte bestimmt nicht, dass er um diese Zeit noch vor der Tür stehen würde. Die Uhr zeigte immerhin schon auf nach 21 Uhr und es war längst dunkel geworden.
Im Wohnzimmer brannte noch Licht und die Lammellenvorhänge waren zugezogen. Nur die Lammellen an der angekippten Terrassentür waren an einer Stelle etwas verdreht und daher nicht zur Gänze geschlossen, sodass Martin das Bild des laufenden Fernsehers erkennen konnte.
Langsam ging er an der Terrasse vorbei und wäre beinahe über einen der Blumentöpfe gestolpert, in denen seine Frau fast täglich, eine andere Pflanze hineinversetzte. Svetlana arbeite halbtags im Büro und der Nachmittag gehörte meist ihrem Garten. Im letzten Moment konnte er noch nach unten greifen und verhindern, dass der Tontopf laut auf den Waschbetonplatten aufschlug. Lediglich ein wenig Blumenerde rutschte heraus. Der Überraschungseffekt wäre dann sicher dahin gewesen.
Martin legte den Blumentopf auf die Seite und wollte sich schon weiterschleichen, als er auf die merkwürdigen Geräusche in dem Wohnzimmer aufmerksam wurde.
Martin runzelte die Stirn, als ein Stöhnen und Keuchen aus dem dem Wohnzimmer vernahm. Lief im Fernsehen einer dieser erotischen Filme? Martin schüttelte den Kopf. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Frau solche Filme ohne ihn anschaute.
Martin wurde neugierig und machte einen Schritt zur Seite, zurück in Richtung Terrassentür.
Sein Blick fiel auf den großen Flachbildschirm, den er sich erst vor einigen Wochen von der letzten Sonderprämie, gekauft hatte. Erstaunt stellte er fest, dass tatsächlich ein Erotikfilm auf dem Bildschirm lief. Und es war nicht einmal einer von diesen harmlosen und langweiligen Sexfilmchen, die die privaten Fernsehsender des Nachts brachten.
Ein deftiger Pornofilm lief auf dem Bildschirm und das Stöhnen und Keuchen, das seine Aufmerksamkeit erregt hatte, kam unzweifelhaft in Dolby Digital aus den Surroundlautsprechnern heraus.
Martin schüttelte den Kopf und blickte erstaunt auf die Szene, die sich ihm bot. Auf dem Bildschirm leckte eine junge Blondine einer brünetten, ebenfalls jungen und schlanken Frau, an der rasierten Muschi, während sie selber von hinten, von einem kräftigen schwarzen Mann bearbeitet wurde. Diese Stöße belohnte sie in regelmäßigen Abständen mit einem durchdringenden Stöhnen und Keuchen.
Wie kam Svetlana dazu, sich einen solchen Film anzuschauen? Martin schüttelte irritiert den Kopf.
Ab und zu holte sich Martin eine Porno-DVD aus der Videothek, aber es war selten, dass er ihn sich mit seiner Frau gemeinsam anschaute. Und jetzt sollte sie allein im Wohnzimmer sitzen und einen derben Porno, der wohl eher seinem, als dem Geschmack seiner Frau entsprach, anschauen und sich womöglich dabei selbst befriedigen?
Langsam schlich er sich näher an die Terrassetür heran und versuchte einen besseren Blick in das Wohnzimmer zu erhaschen. Die Szene auf dem Plasmabildschirm hatte inzwischen gewechselt. Jetzt lag der Schwarze auf dem Boden und die Blondine spießte sich förmlich auf seinem schwarzen Riesending auf, während die Brünette ihr dabei fortwährend die Brüste knetete.
„So einen ausdauernden Fitnesstrainer haben wir bisher noch nie gehabt“, jubelte die Blondine ächzend und rammte sich immer wieder den Schwanz des Farbigen in ihr Loch. Sie wirkte etwas abwesend, machte aber trotzdem ihre Sache gut, wie Martin fand.
‚Es wird nicht ihr erster Pornofilm sein‘, schoss es Martin durch Kopf, während er dem Treiben auf dem Bildschirm folgte. Die Dunkelhaarige dagegen wirkte auf Martin noch frisch und unverbraucht.
‚Wohl direkt vom Testfick auf der Besetzungscouch, in die erste Hauptrolle hinein‘, mutmaßte Martin mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und ein leichtes Ziehen zwischen seinen Beinen sagte ihm, dass ihm die Szene und insbesondere die Brünette gefiel.
Aber wie konnte es sein, dass in ihren Wohnzimmer ein solcher deftiger Pornofilm lief, wenn er nicht zu Hause war? War Svetlana in die Videothek gefahren und hatte sich einen Pornofilm geliehen?
Pornovideos hatte er, bis auf ein paar Ausnahmen zu Anfang ihrer Beziehung, als die Neugierde bei Svetlana noch siegte, immer allein geholt. Martin versuchte sich zu erinnern, wann er das letzte Mal in der Pornoabteilung einer Videothek eine Frau, ohne männliche Begleitung, gesehen hatte. Dunkel glaubte er sich an eine ältere, nicht besonders attraktive Frau zu entsinnen, die sich im letzten Jahr in der Bondageecke verlaufen zu haben schien.
Martin schüttelte den Kopf. Nein, Svetlana würde auf keinen Fall einen Fuß zwischen die Regale der Hardcoreabteilung setzen.
Er erinnerte sich dunkel an das letzte Mal vor einigen Jahren, als sie ihm auf seine Bitte hin einmal zum Filmausleihen begleitet hatte. Anschließend berichtete sie von den unverschämten Blicken irgendeines Kerles, der ihren Körper wohl intensiver studiert hatte, als die Abbildungen auf den Filmcovern.
Martins Bemerkung, dass dieser Kerl wohl lieber sie, als eine von den vielen Videos ausgeliehen hätte, war dann auch nicht besonders intelligent gewesen, sodass der damalige Abend aus sexueller Sicht ein vollkommener Reinfall geworden war.
Und diese Svetlana sollte sich nun einen solchen Film ganz alleine aus der Videothek mitgebracht haben? Martin konnte das nicht glauben.
Die Szene wechselte wieder. Jetzt knieten die beiden Frauen vor dem Schwarzen, reckten dabei ihre Hintern der Kamera zu und bearbeiteten mit Hand und Mund sein mächtiges Glied. Der Anblick der leicht gespreitzten Schenkel und sich den daraus ergebenden Einsichten, gefielen Martin.
Ein lauter, lang gezogener Schrei, der nicht aus den Lautsprechern des Surroundsystem zu kommen schien, ließ ihn zusammenschrecken, so sehr hatte er sich in die Szene auf dem Bildschirm und seinen Gedanken vertieft.
Irritiert blickte Martin nach rechts in das Wohnzimmer hinein, wobei die geschlossenen Lammellen des Vorhangs seinen Blick viel zu sehr einschränkten, und versuchte festzustellen, woher der Laut kam.
Was er dann sah, brachte ihn vollends aus der Fassung!
Der nackte Oberkörper seiner Frau war weit über die Rückenlehne des Sessels gebeugt. Sie stützte sich mit ihren Händen auf den Lehnen ab. Ihr blondes gelocktes Haar war zur Seite gelegt und Martin blickte auf ihr lustverzerrtes Gesicht und den fülligen weißen Brüsten, die von ihrem Körper herabbaumelten.
Ihr Kopf ruckte immer wieder nach oben und ihr weit geöffneter Mund ließ jetzt jedes Mal diesen vor Lust strotzenden Schrei heraus, der seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Ihr Körper wurde in regelmäßigen Abständen immer wieder erschüttert und ihre Brüste wackelten wie unbändige Glocken hin und her.
‚Sie lässt sich ficken‘, schoß ihm die Erkenntnis durch den Kopf. ‚Sie lässt sich hier in unserem Wohnzimmer, an unserem Hochzeitstag, von irgendeinem Kerl, von hinten ficken!‘
Und es schien ihr deutlich mehr Spaß zu bereiten, als die letzten Male, bei denen er nach einem langen Arbeitstag über sie, mehr oder minder kraftlos, rüber gestiegen war.
‚Das ist die Quittung dafür, dass ich sie in den letzten Wochen so vernachlässigt habe‘, kam es ihm wütend in den Sinn. ‚Ich arbeite bis in die Nacht hinein, versuche meinen Job zu sichern, aber zum Ficken bin ich nicht mehr gut genug.‘
Martin rutschte ein Stück nach links und verdrehte seinen Kopf noch ein Stück weiter, doch auch so konnte er nicht mehr erkennen als vorher. Es reichte jedenfalls nicht aus, um zu erkennen, wer sich an seiner Frau vergnügte.
In seinem Kopf schwirrten die Namen einiger Männer herum. Es gab durchaus einige Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen, von denen er wusste, dass sie ihren Schwanz sicherlich gerne einmal in seiner Frau versenken würden.
Ganz oben auf der Liste stand wohl sein bester Freund Dieter, der seit seiner Scheidung, immer unverschämter auf die Kurven seiner Frau schielte, insbesondere, wenn er sie im Sommer ab und zu im Bikini zu sehen bekam.
Auf irgendeiner Party und unter starkem Alkoholeinfluss hatte er Martin sogar gestanden, dass er dessen Frau ‚absolut geil‘ fand, wie er sich ausgedrückt hatte, und sich liebend gerne einmal zwischen ihre weit gespreizten Beine legen würde. Martin hatte nur gelacht und das als dummes Geschwätz im Suff abgetan. Am nächsten Morgen war seinem Freund diese Entgleisung auch sehr peinlich gewesen.
War es Dieters Schwanz, der nun in der Möse seiner Frau rumwühlte? Dieter war schon einige Male, im Haus gewesen, auf ihn wartend, als er erst spät abends von der Arbeit kam. Vertrieben sie sich auf diese Art und Weise die Zeit? Fickte er Svetlana womöglich schon eine längere Zeit?
Aber dann gab es noch Ben, der die gleiche Hautfarbe und anscheinend auch den gleichen Job wie der Farbige in dem Video, hatte. Während einer durchschwitzten Liebesnacht, als sein Arbeitsleben noch nicht aus einem 14-Stunden-Tag bestand, machte Svetlana einmal die Andeutung, dass sie ein Farbiger durchaus reizen könnte. Während sie auf ihm ritt, beichtete sie ihm von der Begegnung mit ihrem Fitnesstrainer in der Sauna und von dem Riesenteil, das zwischen seinen Beinen baumelte und wohl selbst im unerigierten Zustand von mächtigem Wuchs war. Damals hatte sie ihn mit dieser Offenbahrung, die ihn gelwaltig angeturnt hatte, innerhalb weniger Augenblicke zum Abspritzen gebracht.
Doch jetzt verursachte dieser Gedanke nur ein dumpfes Magengrimmen. Womöglich hatte sie ihm während des Schwitzens im Klub schöne Augen gemacht und ihn anschließend zum gemeinsamen Duschen mit nach Hause genommen, um sich zum krönenden Abschluss bei einem Pornofilm kräftig durchvögeln zu lassen. Jetzt, wo der Herr des Hauses weit weg weilte, war es ein Leichtes sich den eigenen geheimen Gelüsten hinzugeben und einmal in ihrem Leben einen schwarzen Schwanz in sich hineinzulassen.
Oder Henry der Nachbar, dessen Frau wirklich keine Schönheit war. Er verwickelte Svetlana immer wieder in lange Gespräche über Garten und Pflanzen. Hatten er das Thema ein wenig geändert? Zeigte er ihr jetzt, wie man gewisse andere Dinge verpflanzte?
Eichberger, Svetlanas früherer Abteilungsleiter, kam Martin in den Sinn. Vor nicht allzu langer Zeit, hatte er ihr gegenüber, etwas verdeckt, angedeutet, dass es sich deutlich auf ihr Gehalt auswirken könnte, wenn sie ein paar Überstunden auf ihm machen würde. Martin erinnerte sich noch zu gut an Svetlanas verzweifelten Gesichtsausdruck vor einigen Wochen, als sie davon berichtete und drauf und dran gewesen war zu kündigen. Nur mit Mühe war es Martin gelungen, sie davon abzuhalten. Svetlana hatte dann die Abteilung wechseln können und somit war das Thema erledigt. Zumindest schien das bis zu diesem Tag so gewesen zu sein.
Hatte Eichberger ihr jetzt ein Angebot gemacht, das sie nicht mehr ablehnen konnte? Hatte sie ihre Meinung über diesen unverschämten Kerl geändert und für ein paar hundert Euro im Jahr die Beine für ihn breit gemacht?
Martin schloss die Augen. ‚Komm zur Ruhe‘, versuchte er sich einzureden. ‚Vielleicht ist es nicht so, wie du denkst.‘
Andere Gesichter schossen durch seinen Kopf.
Da war Rüdiger, der Student, der in diesem Sommer öfters den Rasen bei einigen Bewohnern in der Reihenhaussiedlung mähte und dabei den Frauen, insbesondere wenn sie leicht bekleidet im Liegestuhl lagen, hinterherschaute. Und es ging auch das Gerücht um, dass er einige dieser Frauen noch sehr viel genauer mustern durfte. Ellen, eine Nachbarin von schräg gegenüber, war angeblich die heißeste Kandidatin, die ihm wohl nicht nur ihren nackten Körper, sondern alles ‚gezeigt‘ hatte. Und dieser Rotzlöffel von Rasenmähermann fickte nun womöglich auch seine Frau. Hatte er sich nun endlich durch die ganze Siedlung gebumst?
Martin schüttelte benommen den Kopf. Im Grunde konnte er sich so richtig keinen vorstellen, den seine Frau an sich heranlassen würde.
Doch irgendjemand musste dort, nur wenige Armlängen von ihm entfernt, seinen Schwanz in die Hurenvotze seiner Frau stecken! Irgendjemand machte mit seiner Frau Sachen, die nur ihm zustanden. Zorn, aber auch Resignation breiteten sich, wie ein dunkler Schatten, in ihm aus.
Martins Gedanken verrannten sich immer weiter. Dabei wäre es ein Leichtes herauszufinden, mit wem ihm seine Frau betrog. Er brauchte nur ums Haus laufen, die Wohnungstür öffnen und ins Wohnzimmer stürmen. Aber instinktiv scheute sich Martin vor solch einer Konfrontation. Es würde eine Szene geben, Worte fallen, die er später bereuen würde, auch wenn er sich im Recht fühlte. Oder sollte es etwa zu Handgreiflichkeiten mit dem Liebhaber seiner Frau kommen?
Irgendeine Zelle in seinem Gehirn, schien ihm einzureden, dass er selbst Schuld an dieser Situation war. Die letzten Wochen waren hart gewesen. Es gab nicht viel Zeit, die er mit seiner Frau verbracht hatte und dann die Enttäuschung, als er ihr erklären musste, dass er an ihrem Hochzeitstag nicht zu Hause sein würde!
Stumm und regungslos hockte er vor der Terrassentür, geschützt von der Dunkelheit und verfolgte weiter, wie sich seine Frau ohne ihn vergnügte.
Nach einer Weile wurden die Bewegungen seiner Frau heftiger. Ihr Keuchen immer abgehackter.
„Ja, fick mich!“, kam es nun von ihren bebenden Lippen.
„Ja stoß mich! Stoß ihn mir rein, diesen geilen schwarzen Riesenpimmel! Mach mich fertig damit! Ja!“
Martin versuchte sich daran zu erinnern, wann er seine Frau das letzte Mal so voller Lust hatte schreien hören.
Martin wurde schwindelig, er kippte nach hinten und musste sich mit den Händen abstützen.
‚… diesen geilen schwarzen Riesenpimmel!‘ Diese Worte schlugen wie ein Vorschlaghammer immer wieder in seinen Schädel ein. Es war also doch Ben, der Fitnesstrainer, der die Frechheit besaß, seine Frau zu vögeln. Er war es, der sein Ding, in seine Frau steckte. Ben fickte sie und Svetlana genoss es in vollen Zügen.
War es vielleicht nicht einmal das erste Mal? Im Fitnessklub gab es viele Räume, in denen sie es ungestört treiben konnten. War er überhaupt der einzige andere Mann, mit dem sie schlief? ‚Fickte‘, korrigierte sich Martin.
„Oh Gott, ich komme gleich!“
Die Bewegungen seiner Frau wurden schneller, ihr Stöhnen verwandelte sich in ein lustvolles Quieken. Ihr Körper verkrampfte sich. Sie riss ihren Kopf nach oben und entließ aus ihren Lippen einen letzten lauten Lustschrei.
Martin konnte nicht mehr hinsehen und wollte auch nichts mehr von dem Lustgestöhne hören. Wie eine Marionette wandte er sich ab und ging zurück zu seinem Auto. Die Blumen, mit denen er seine Frau überraschen wollte, hingen dabei achtlos in seiner Hand. Sie waren so sinnlos geworden! Nie wieder würde er ihr Blumen schenken, sie verdiente es einfach nicht mehr. Doch irgendetwas in ihm ließ ihn krampfhaft festhalten, an diesem Strauß, der eigentlich seine Liebe und Aufmerksamkeit zu Svetlana symbolisieren sollte. Jetzt war es eher ein Strauß Blumen, den man auf einem Grab ablegte. Auf dem Grab ihrer Ehe, die zwölf Jahre Höhen und Tiefen überstanden hatte und nun so jäh verstorben war.
Das Gaspedal war inzwischen zur Gänze durchgetreten und die Tachonadel schon weit über die 240 hinaus. Der Audi schoss förmlich durch den leichten Nieselregen, über die fast leere Autobahn, in die Nacht hinein.
„Meine Frau lässt sich von Ben, diesen verdammten arschgesichtigen Kerl, durchficken“, schrie es aus ihm heraus und seine Gedanken formten noch eine Menge anderer Worte für den Fitnesstrainer. „Womöglich hat er sie auch in den Arsch gefickt, oder überredet sie zu Sachen, die sie mir, ihrem eigenen Ehemann, nie erlauben würde.“
Wieder schlug Martin hart auf das Lenkrad und der Wagen geriet ein wenig ins Schlingern, als die Hand ein wenig abrutschte und dabei das Lenkrad ein Stück verzog. Martin überholte mit seinem Audi gerade einen anderen Wagen, der ebenfalls weit über 200 fahren musste, und kam ihm dabei bedenklich nahe.
Der Kerl schaute entsetzt zu ihm rüber und zeigte ihm einen Moment später einen Vogel. Mit seinem Mund bildete er Worte und es war sicherlich kein freundlicher Autofahrergruß.
„Sie zu, dass du selber nach Hause kommst“, schrie er ihm entgegen, auch wenn seinerseits ebenfalls keinerlei Chance bestand, dass er ihn hören konnte. „Wer weiß, mit wem deine Frau gerade fickt.“ Im nächsten Moment war er vorbei und die Autobahn gehörte wieder ihm allein.
Martin blickte zur Uhr und dann auf das Display der Kilometeranzeige. Der Beinahunfall hatte ihn wieder ein wenig wachgerüttelt und in den harten Alltag zurück geworfen.
In einer Stunde würde er im Hotel sein. Womöglich erst kurz vor Mitternacht würde er in seinem Hotelbett liegen. Er musste früh wieder raus und das er Schlaf finden würde, konnte er sich nicht vorstellen. Martin wusste, dass der nächste Tag ein brettharter Tag werden würde. Er musste sich zusammenreißen, wenn er ihn halbwegs überstehen wollte.
In Radio lief gerade ‚I Was Made For Loving You‘ von Kiss. Martin lachte gequält auf. Das war ihr Lied gewesen!
Damals, vor nicht ganz 13 Jahren, hatte er Svetlana kennen gelernt. Damals war er mit seinen Kumpels in der Stadt unterwegs gewesen, um sich mit ihnen eine gehörige Portion Alkohol in den Hals zu schütten und Weiber aufzureißen, wie sie immer sagten. Wobei ihm letzteres, zurückzuführen auf seine Zurückhaltung, im Gegensatz zu seinen beiden Freunden, sehr selten gelungen war.
In einem dieser Tanzlokale, die zu später Stunde gute alte Musik aus den Siebzigern und den gerade vergangenen achtziger Jahren spielten, hatte er mit seinen beiden Kumpels dann neben zwei hübschen jungen Frauen gestanden und das Geschehen auf der kleinen Tanzfläche verfolgt. Svetlana war eine von den beiden gewesen und Martin verliebte sich fast augenblicklich in ihr hübsches Sommersprossengesicht. Aber er hatte sich anfangs nicht getraut, sie anzusprechen, auch wenn sie ihm nach einiger Zeit ein paar zaghafte Blicke zuwarf.
Doch dann spielte der DJ dieses mitreißende Stück der buntbemalten Schreckgesichter und der Blondschopf begann, ihren Körper schüchtern im Takt mitzubewegen.
Sein Blick glitt immer wieder über den schlanken Körper dieses blonden Engels, wie er sie insgeheim nannte, dessen breiter hübscher Mund immer zu lächeln schien. Sie trug eine hautenge verwaschene Jeans und eine helle Bluse, unter der ihr dunkler BH durchschimmerte.
Martin konnte sich an dem Körper der jungen Frau nicht satt sehen. Ihre strahlenden ozeanblauen Augen waren es schließlich, die ihn endgültig gefangen nahmen.
Seine bisherigen Frauenbekanntschaften, wenn er denn mal welche hatte, waren immer sehr oberflächlich gewesen, nie hielt eine Beziehung länger als sechs Monate. Doch diesmal ahnte er, dass es anders sein würde. Sein Bauch sagte es ihm.
Schließlich nahm er sich ein Herz und sprach sie an. Sie hatten getanzt, sich unterhalten und herzhaft gelacht. Später waren sie zu ihm in die Wohnung und unterhielten sich die ganze Nacht, bis der Morgen die Dunkelheit verjagte.
Seine beiden Freunde hatten sich derweil um Svetlanas Freundin gekümmert, und ihm ein paar Tage später sehr detailliert gesc***dert, was sie mit dem ‚russischen Sexluder‘, wie sie es nannten, alles angestellt hatten.
Martin traf sich in den kommenden Tagen fast jeden Abend mit Svetlana. Er erfuhr, dass ihre russischen Eltern schon seit den frühen achtziger Jahren in der alten DDR lebten. Svetlana beherrschte schon damals fast akzentfreies Deutsch und hatte eher Probleme mit der Sprache ihrer Eltern.
Erst knapp zwei Wochen später hatten sie ihren ersten Sex. Nach ein paar Monaten waren sie zusammengezogen und heirateten schließlich.
Seine beiden Kumpels rissen derweil noch einige andere Mädchen auf. Martin hatte diesem Leben, so schlecht er es auch gelebt hatte, inzwischen längst ade gesagt.
Die Gruppe Kiss beendete ihre Vorführung im Radio, machten Platz für einen Kommentar des Moderators und Martins Gedanken kamen wieder zurück in die Gegenwart.
Und das keinen Moment zu spät!
Seine Augen weiteten sich, als er die beiden Rücklichter dicht vor seinem Wagen wahrnahm. Martin reagierte und machte fast eine Vollbremsung. Sein Wagen geriet ins Schlingern, fuhr über die linke Fahrbahnbegrenzung. Die Reifen berührten den Randstreifen und nur wenige Zentimeter von den Leitplanken entfernt, bekam er den Wagen wieder unter Kontrolle.
Die Farbe entwich seinem Gesicht, als ihm bewusst wurde, wie knapp er einen Unfall entronnen war. Ein Unfall bei Tempo 250 war nicht unbedingt eine Sache, die man ohne große Blessuren überstand, wenn man ihn überhaupt überlebte.
Mit zitternden Händen schwenkte Martin auf die rechte Fahrspur und verlangsamte weiter das Tempo seines Wagens. Am nächsten Autobahnrastplatz setzte er den Blinker. Er brauchte jetzt eine kleine Pause; einen Spaziergang, um einen freien Kopf zu bekommen, bevor er weiter fahren konnte.
Dabei fragte er sich niedergeschlagen, ob seine Frau immer noch mit dem Fitnesstrainer Ben am Vögeln war.
Martin Schreiber machte den Motor seines Audi aus, drehte die Musik leiser und lehnte sich zurück. Sein Herz raste und immer noch strömte Adrenalin durch seinen Körper. Seine Finger fuhren über die geschlossenen Augenlider. Ein paar Tränen rannen ihm die Wangen hinunter. Er wischte sie fort und schniefte leise mit der Nase.
Nur wenige Minuten vorher war er kurz davor gewesen, die Gewalt über sein Auto zu verlieren. Bei Tempo 150 wären die Leitplanken wahrscheinlich kein großes Hindernis gewesen und sein Leben in diesem Moment auch keinen einzigen Pfifferling mehr Wert gewesen.
Die ganze Fahrt über hatte ihn die Erkenntnis, dass seine Frau ihn betrog, fast wie in Trance über die Autobahn rasen lassen.
Das Bild seiner Frau, die ihren nackten Körper weit über einen der Sessel beugte, um von hinten den schwarzen Riemen ihres Fitnesstrainers zu empfangen, hatte sich förmlich in ihm hineingebrannt.
Schluchzend schüttelte er seinen Kopf und schlug einige Male halbherzig auf das Lenkrad ein.
„Warum hast du mir das angetan?“, flüsterte er mit belegter Stimme. „Warum hast du mir das angetan? Ich liebe dich doch!“
Sein Handy klingelte und ließ ihn hochschrecken. Suchend schaute er sich um. Schließlich blieb sein Blick auf der kleinen Aktentasche, die geöffnet im Fußraum der Beifahrerseite lag, hängen.
Noch etwas benommen griff er nach der Ledertasche, die ihm seine Frau vor nicht allzu langer Zeit geschenkt hatte, und wollte sie zu sich ziehen, als sie ihm auf halbem Wege aus den Fingern glitt. Die Tasche verdrehte sich und entließ ihren Inhalt auf dem Boden, während das Handy weiterhin penetrant seinen Klingelton von sich gab.
Martin brauchte nicht lange suchen, das Display leuchtete hell im dunklen Innenraum. Seine Lippen bebten leicht, als er erkannte, wer ihn anrief.
„Diese Schlampe“, entfuhr es ihm. DAHEIM stand in großen Lettern auf dem Bildschirm.
Seine Frau rief von zu Hause an. Was wollte sie von ihm? Wollte sie ihn nun auch damit demütigen, dass sie ihm erzählte, wie sie gerade gefickt worden war? Lag sie womöglich noch in den Armen ihres schwarzen Liebhabers und spielte an seinen spermaverschmierten Schwanz herum, um ihn vielleicht noch einmal für sich vorzubereiten? Oder wollte sie einfach nur das Unschuldslamm heucheln? Ihm sagen, wie schade es sei, dass er nicht bei ihr sein konnte?
Martin schüttelte den Kopf. Diesen Gefallen wollte er ihr nicht tun. Er hob das Handy auf, schaltete es ab und warf es achtlos auf die Rücksitzbank. Ächzend beugte er sich vor und stopfte die ausgeschütteten Gegenstände wieder in die Aktentasche zurück.
Einige dutzend Meter vor sich nahm Martin plötzlich eine Bewegung war. Jemand war durch die Lichtkegel seines Abblendlichtes gelaufen und ging nun auf ein etwas weiter entfernt stehendes Fahrzeug zu.
Martin stand mit seinem Audi auf dem hinteren, kaum frequentierten Parkplatz des Rastplatzes, irgendwo zwischen seinem Zuhause, in dem sich seine Frau von einem anderen Mann vögeln ließ und dem Hotel, in dem die Verhandlungen mit der Waldemarkgruppe stattfanden und sich auch seine weitere berufliche Karriere entscheiden würde.
Undeutlich konnte er erkennen, dass die Gestalt nur wenige Schritte von dem Wagen entfernt, neben einer anderen Person, auf der Beifahrerseite stehen blieb.
Martin lachte freudlos auf, als ihm einfiel, das dieses unter Umständen einer dieser Parkplätze sein konnte, auf denen sich Pärchen im Auto liebten und nichts dagegen hatten, dass ihnen jemand zuschaute – ja, dass es sie sogar aufgeilte und ihnen einen besonderen Kick vermittelte.
Erst kürzlich war er beim Zappen auf einen Bericht im Fernsehen gestoßen.
‚Das hat mir noch gefehlt‘, dachte Martin. ‚Womöglich klebt hier gleich auch jemand an der Scheibe, um zu sehen, ob er auch hier etwas geboten bekommt.‘
Martin erinnerte sich daran, dass in der Sendung darüber berichtet wurde, dass einige Spanner sogar Videoaufnahmen machten und diese noch in derselben Nacht ins Internet stellten.
Martin schaltete das Licht an seinem Wagen aus, um nicht noch weiter die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ein Stück weiter stand noch ein anderes Auto und Martin fragte sich, ob es dort auch etwas für Spanner zu sehen gab.
Der leichte Nieselregen hatte schon seit geraumer Zeit ausgesetzt. Martin entschied, sich ein wenig die Füße zu vertreten. Er stieg aus und steuerte schnellen Schritten den Rand des nahen Wäldchens, der um den Parkplatz gesäumt war, an. Er wollte gleichzeitig die Gelegenheit nutzen, um kurz auszutreten. Am vorderen Parkplatz befand sich zwar ein Toilettenhäuschen, aber das war ein Stück entfernt und sicherlich um diese Uhrzeit nicht mehr das reinlichste; da konnte er sich auch gleich am nächsten Baum erleichtern.
Ein schmaler Pfad tat sich vor ihm auf. Es war Vollmond und so konnte Martin den Weg recht gut erkennen. Kurzerhand entschied er sich dazu, ihm ein Stück zu folgen, in der Hoffnung, hier niemanden zu begegnen und etwas Ruhe zu finden.
‚Wäre ich doch bloß nicht auf die Schnapsidee gekommen, heute Abend nach Hause zu fahren‘, redete sich Martin ein.
Aber es war ihr zwölfter Hochzeitstag gewesen, ein guter Grund daheim bei seiner Frau zu sein. Es sei denn, die Frau wollte sich anders betätigen. So war es denn auch! Svetlana hatte es vorgezogen, sich von ihrem Fitnesstrainer vögeln zu lassen.
Er könnte jetzt nichts ahnend in seinem Hotelzimmer sitzen und sich auf die Verhandlungen des nächsten Tages vorbereiten. Natürlich hätte er sich einmal mehr den Avancen seiner Kollegin Miriam Berger erwehren müssen, aber er hätte zumindest nicht erfahren, dass seine Frau fremdging.
Wenn er sich doch wenigstens gemeldet hätte! Dann wäre es sicherlich nicht dazu gekommen, oder hatte sie ihm an diesem Abend zum wiederholten Male hintergangen? Wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, wann er dahinter gekommen wäre?
Seitdem Martin Schreiber seine Frau durch die Scheibe der Terrassentür des eigenen Hauses bei ihrer sexuellen Ertüchtigung beobachtet hatte, schien ein großer Riss seinen Kopf gespalten zu haben. Zum einen wollte er nicht wahrhaben, dass ihn seine Frau betrog. Diese Seite in ihm war geschockt und voller Niedergeschlagenheit. Die andere Seite in seinem Schädel war voller Wut und schrie förmlich nach Rache. Diese Seite wollte, dass er es seiner Frau heimzahlte, es ihr gleichtat. Oh ja, er würde sicherlich kein Problem haben, die Berger in sein Hotelbett zu bekommen, um sie anschließend bis zur Besinnungslosigkeit durchzuvögeln, nur um es seiner Frau heimzuzahlen.
Martin versuchte, seine Emotionen zu unterdrücken. Er brauchte einen klaren Kopf, um den Abend und den nächsten Tag halbwegs zu überstehen.
Er hob seinen Arm und blickte zur Uhr. Fast halb elf zeigte sie an. Wenn er sich hier nicht zu lange aufhielt, konnte er es noch vor Mitternacht schaffen, im Bett zu sein. Vielleicht vorher noch einen Whisky an der Bar, um den Frust ein wenig zu ertränken und dann der Versuch zu vergessen. Der nächste Tag würde wieder früh beginnen. Frühstück, vielleicht noch ein kurzer Spaziergang und dann ging es um acht Uhr mit den Verhandlungen weiter.
Vorher würde er sicher ein ernstes Gespräch mit seinem Chef haben. Martin konnte sich nicht vorstellen, dass dieser es guthieß, dass er beim abendlichen teaminternen Meeting gefehlt hatte.
Und dann war da noch Thekla Waldemark, die Hauptaktionärin der Waldemarkgruppe, die sich immer noch zum größten Teil im Besitz der Familie befand und einen neuen Partner für ihre Werbekampagnen zu finden.
‚Es wird schwer sein, die Waldemarkgruppe als Kunden zu gewinnen‘, schoss es ihm durch den Kopf. ‚Und wenn es ganz dick kommt, dann verliere ich meinen Job und meine Frau.‘
„Und schuld daran ist diese Schlampe, die meint Hure spielen zu müssen“, grummelte er wütend vor sich hin. Die hilflose Wut in seinem Bauch hatte sich ein wenig gelegt, aber sie war noch präsent und nagte mit jeder Sekunde an seinem Selbstwertgefühl.
Seine Frau hatte ihn betrogen, immer wieder rief er sich das in Erinnerung. Und sie hatte es dazu noch an ihren Hochzeitstag getan.
Richtig fassen konnte Martin das immer noch nicht. Aber er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Gesehen, wie Svetlana ihren nackten Körper über den Sessel gebeugt hatte und von hinten einen ‚geilen schwarzen Riesenpimmel‘, wie sie sich vor Lust schreiend ausgedrückt hatte, empfing. Und wie sie sich hatte von ihm ficken lassen! Deutlich hatte er die Spuren der Lust im Gesichtsausdruck seiner Frau lesen können. Martin war fast froh, dass er das dämliche und sicher vor Geilheit geifernde Gesicht von diesem ‚Arschloch‘ nicht gesehen hatte.
Allerdings fragte sich Martin zum wiederholten Male, ob er nicht doch besser hätte auf Konfrontationskurs gehen sollen. Vielleicht hätte er doch in seine Wohnung stürmen sollen, um für klare Verhältnisse zu sorgen.
Seine Blase meldete sich erneut und Martin trat an einen der Bäume, um sich zu erleichtern. Nachdem er sein kleines Geschäft erledigt hatte, wollte er umkehren, um seine Fahrt fortzusetzen, als auf einmal etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Martin spitzte die Ohren und versuchte die Richtung festzustellen, aus der die Geräusche kamen.
Sie stammten eindeutig von Menschen und Martin ahnte, unter welchen Bedingungen sie ausgestoßen wurden. Schon einmal an diesem Abend, durch die eigene Terrassentür hindurch, hatte er ähnliche Laute vernommen.
Martin ging so leise, wie es ihm möglich war, ein Stück weiter. Die Lustgeräusche wurden deutlicher. Vor ihm, nur wenige Meter entfernt, direkt an einem großen dicken Baum, nahm er zwei sich bewegende Schatten wahr. Ein unterdrücktes leises Keuchen war zu hören.
Das Pärchen war nur wenige Meter vor ihm und beide waren so sehr miteinander beschäftigt, dass sie Martin nicht bemerkten. Im Schutz eines hohen Strauches und eines Baumes beobachtete er das Treiben der beiden. Sie machten es im Stehen und für Martin hatte der Anblick etwas a****lisches und kraftvolles. Die Hosen der beiden waren bis zu den Knöcheln nach unten geschoben. Der Mann, ein Typ in Lederkluft, schob seinen Schwanz mit kräftigen Stößen von hinten in die Frau hinein und umfasste ihre breiten Hüften mit seinen kräftigen Händen.
Doch irgendetwas stimmte an dieser Szene nicht! Irgendein Detail, das ihm noch nicht aufgefallen war.
Er versuchte, noch ein Stück näher an die beiden heranzukommen. Dabei war er darauf bedacht, sich nicht zu verraten. Die beiden drehten sich ein Stück, um eine bequemere Position einzunehmen.
Martin durchfuhr es eiskalt. Jetzt begriff er, was an den beiden nicht stimmte, oder zumindest bei einem von den beiden nicht stimmte.
Martin konnte nun auch die am Baum lehnende Gestalt näher erkennen. Sie war ebenfalls von kräftiger Statur, hatte behaarte Beine und trug einen Schnurbart!
Vor seinen Augen fickten zwei Männer miteinander!
Nicht eine Frau, sondern eine Tunte, Martin fiel kein besserer Begriff ein, ließ sich den Schwanz des anderen in den Hintern schieben.
Ein Schaudern durchlief Martins Körper, Ekel stieg in ihm hoch. Martin musste einen leichten Schritt nach vorn machen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ein Zweig zerbrach unter der Last seines Körpers. Das Pärchen hielt inne und spähte zu ihm hinüber.
„Wir haben einen Spanner“, rief der an dem Baum gelehnte Kerl ächzend.
Der andere Typ grinste zu Martin hinüber und stieß dann unbeeindruckt seinen Schwanz weiter in den Hintereingang des anderen hinein.
„Na Süßer! Gefällt dir, was du hier siehst?“, fragte er dann.
Martin keuchte erschrocken auf. ‚Contenance – behalte deine Contenance‘, redete er sich ein. Auf alles, oder besser auf fast alles, wie er jetzt feststellen musste, war er vorbereitet gewesen. Fast schon hatte er innerlich ein wenig frohlockt, einem Pärchen heimlich zuschauen zu können. Doch dass er an zwei Kerle geraten war, brachte ihn ein weiteres Mal an diesem Abend aus der Fassung.
Der Kerl, der dem anderen bereitwillig seinen Hintern entgegenstreckte, stimmte in das Grinsen ein und winkte Martin mit der Hand heran.
„Komm her Mann! Ich blas dir einen, wenn du willst.“
Martin machte einen Schritt zurück und schüttelte seinen Kopf vehement. Das wollte er ganz bestimmt nicht!
„Dann hau ab“, sagte der andere schließlich, nachdem Martin für einen weiteren Moment nur starr dagestanden hatte. „Verpiss dich und lass uns hier in Ruhe vögeln.“
Martin drehte sich wortlos um und rannte los. Er wollte nur weg von diesem Ort.
Keuchend erreichte er wieder den Parkplatz und blieb unter einer diffus leuchtenden Lampe stehen.
‚Was für ein krasser Abend‘, schoss es ihm durch den Kopf und er stemmte die Arme in die Seiten. ‚Ein klasse Spanner bin ich. Erst die eigene Ehefrau und nun diese beiden Schwuchteln.‘
Martin drehte sich auf der Stelle, um nach seinem Wagen Ausschau zu halten. In der Eile hatte er ein wenig die Orientierung verloren.
Sein Audi stand etwa zweihundert Meter von ihm entfernt. Auch die anderen beiden Wagen, die er bei seiner Ankunft wahrgenommen hatte, waren noch da.
Unter einer flackernden Leuchte, etwa auf halber Entfernung, stand ein älterer VW-Golf. Martin konnte schemenhaft erkennen, dass es im Fahrzeug recht hektisch verlief.
Ein Stück zu seiner Rechten stand der andere Wagen. Die zwei Gestalten lugten immer noch durch die Beifahrerseite in den Kombi hinein.
Unbewusst begann er auf das Auto zuzuschreiten, während sein Blick auf das Fahrzeug und den beiden Typen, die ihm den Rücken zuwandten, gerichtet war. Sie standen leicht breitbeinig am Wagen und an den Bewegungen ihrer Schultern und Arme ahnte Martin, welcher Tätigkeit sie nachgingen.
Was lief in dem Wagen ab, das es die beiden Typen dazu nötigte, ihre Lust so offen zu zeigen und sich vor den Augen der Insassen selbst zu befriedigen?
Martins voyeuristische Ader wurde geweckt und das nicht zum ersten Mal an diesem Tag. Selbst als er seine Frau beobachtet hatte, konnte er sich dieser nicht vollständig entziehen. Trotz seiner Wut und Unverständnis gegenüber dem, was seine Frau tat, war doch eine kleine Spur Lust bei ihm aufgekommen.
Martin näherte sich bis auf ein paar Meter dem Auto und blieb leicht schräg hinter den beiden Spannern stehen. Nun konnte er deutlich erkennen, was sich im Auto abspielte.
Die Rücksitze des Kombis waren umgeklappt. Eine blonde junge Frau hockte auf allen Vieren. Sie schaute die beiden Kerle mit lustverzerrtem und verzücktem Blick an. Ihr langes ungeordnetes Haar hing schweißnass in ihrem Gesicht. Sie war nackt und auch der Mann im Hintergrund, der sie in der Hundestellung nahm, schien unbekleidet zu sein. Bei jedem Stoß des Mannes schien es fast so, als würde sich ihr Gesicht bedenklich nahe der Fensterscheibe nähern.
Martin spürte die Regung in seiner Hose, obwohl er sich mit leichter Belustigung fragte, wie man in dieser merkwürdig verdrehten Position in dem Kombi als Mann überhaupt noch Lust empfinden konnte, oder zu diesem Akt, der sich vor seinen Augen abspielte, überhaupt fähig war. Aber Martin wischte diese Frage einfach beiseite. Lieber wollte er die Frau, die sich hemmungslos ihrer Lust hingab, weiter beobachten. Ihre Blicke kokettierten mit den beiden Spannern. Deutlich war ihr anzusehen, dass es sie erregte, beobachtet zu werden.
Empfand ihr Mann, Freund, oder wer auch immer sie von hinten nahm, ebenso? Verspürte er die gleiche Lust, beim Akt beobachtet zu werden?
Die beiden Typen näherten sich noch ein Stück weiter dem Fenster und ihre Bewegungen wurden hektischer. Das Keuchen der beiden wurde lauter. Dann, fast gleichzeitig, entrann ihren heiseren Kehlen ein wilder Aufschrei. Im hohen Bogen spritzten beide ihren Samen heraus. Das Sperma klatschte an die Seitenscheibe des Kombis und rann langsam herunter.
Die Frau schrie auf. Von hinten kam ein lautes dumpfes Grunzen. Ihr Körper wurde noch einmal nach vorn geschoben. Ihre Augen verdrehten sich, während ihre Zunge herauszüngelte und über die Glasscheibe leckte, dort wo das Sperma der beiden Typen an der Scheibe herunterlief.
„Man, ist das eine geile Schlampe“, rief der rechte von den beiden Typen und war dabei, seinen Schwanz wieder in die Hose zu befördern.
„Ja Alter“, gab der andere lachend zurück. „Die Kleine ist öfters hier. Scheint ihr richtig zu gefallen, sich vor den Augen anderer vögeln zu lassen.“
„Aber zusteigen hat sie wohl noch keinen gelassen?“, fragte der andere.
„Ne, aber die Autos, in denen sie es treibt, wechseln ständig“, gab der linke Kerl von sich und schlug den anderen lachend auf die Schulter, nachdem auch er sein bestes Stück eingepackt hatte. „Und das gilt wohl dann nicht nur für die Autos. Ich …“
Der Mann hielt inne und blickte plötzlich zu Martin hinüber. „Na, hat dich die Show auch heiß gemacht? Kommst leider wohl einen Augenblick zu spät.“
Martin machte einen Schritt zurück und nickte fast unmerklich. Erfühlte sich wieder einmal ertappt.
Schnell wandte er sich um und rannte weiter in Richtung seines Autos. Martin hörte das Lachen der beiden Kerle. Noch einmal wandte er seinen Blick um. Inzwischen hatten sich die beiden zusammen in entgegengesetzter Richtung von dem Kombi entfernt und gingen in Richtung des Hauptparkplatzes.
Aufgewühlt blieb Martin stehen. Sein Herz pochte vor Aufregung, aber auch das Ziehen zwischen seinen Beinen spürte er deutlich.
Was hatte der eine über die Blondine aus dem Kombi gesagt? Dass sie hier öfters sein würde, und das bei ständig wechselnden Fahrzeugen, sprich Partnern?
Schlampe hatte der eine sie genannt. Martin nickte für sich und ballte bekräftigend seine linke Hand zur Faust. Ja, auch dieses Weib war eine Schlampe.
Erst jetzt wurde Martin gewahr, dass er sich dem anderen Wagen, dem Golf, bis auf ein paar Meter genähert hatte.
Diesmal entschied sich Martin ganz bewusst nachzuschauen, was sich in diesem Wagen abspielte. Denn dass sich dort etwas abspielte, das hatte er schon vor dem Intermezzo am Kombi mitbekommen. Langsam schritt er auf den Wagen zu. Sein Herz pochte aufgeregt.
Unwillkürlich fragte er sich, ob die beiden Kerle auch in dieses Auto geblickt hatten. War es vielleicht zu uninteressant gewesen? Martin wollte es herausfinden. Schlimmer, als bei seiner Frau, konnte es schließlich nicht werden.
Die sich bewegenden Schatten im Auto bekamen Profil. Martin erkannte eine Frau, dessen Körper sich ruckartig auf und ab bewegte. Ihre weiße Bluse war ein Stück nach unten geschoben und Martin konnte die bloßen Schultern, die nur durch die schwarzen Halter des Büstenhalters bedeckt waren, sehen. Martin hörte das lustvolle, durch die geschlossenen Autofenster aber gedämpfte, Stöhnen der Frau, während er weiter an den Wagen herantrat.
Dann war Martin ganz dicht an dem VW heran, nicht einmal fünfzig Zentimeter entfernt von der Beifahrertür blieb er stehen.
Es war ein höchst ungleiches Paar. Sie, schon älter, eine Endvierzigerin, wie Martin schätzte, hockte rittlings auf einem jungen Mann, dessen entrücktes Gesicht deutlich davon zeugte, dass er sich nicht auf dem Planeten Erde befand, sondern eher dort, was andere als den siebten Himmel der Lust bezeichneten.
Die Frau stöhnte laut und abgehackt, während der Jünglich, der, so mutmaßte Martin, gerade erst das Führerscheinalter erreicht hatte, still die Behandlung auf dem weit nach hinten geschobenen Sitz genoss. Die reife Lady blickte starr nach vorne.
Der Rock der Frau war weit nach oben geschoben und sie trug keinen Slip. Martin blickte direkt auf ihren Hintern, der seine letzte bestandene Festigkeitsprüfung schon längst hinter sich hatte.
Die Frau wandte ihr Gesicht zu der ihm abgewandten Seite und versuchte, ohne dabei mit den auf und ab Bewegungen aufzuhören, ihre Brüste von den schwarzen Schalen ihres Büstenhalters zu befreien.
Martin fand die Frau nicht sonderlich attraktiv. Sie hatte mittellanges strohiges dunkles Haar und ihre Haut zeugte deutlich von dieser künstlichen Bräune, wie sie nur in Sonnenstudios zu bekommen war. Früher hatte sie sicherlich einen schlanken attraktiven Körper besessen, doch diese Zeit lag längst hinter ihr. Sie war eigentlich nicht sein Typ. Trotzdem kam Martin nicht umhin im Stillen zuzugeben, dass ihn die Frau, oder auch die besondere Situation, wieder in Erregung versetzte.
Martin ahnte, dass der Schwanz des jungen Mannes, der immer wieder schmatzend in das feuchte Loch der Endvierzigerin hineinglitt, knüppelhart sein musste.
Endlich hatte sie ihre beiden Brüste von den lästigen Körben ihres BHs halbwegs befreit. Sie beugte sich nach vorn, drückte ihrem jugendlichen Liebhaber die gewaltigen Brüste mitten in das Gesicht und stützte sich mit den Ellenbogen auf die weit nach unten geneigte Rückenlehne des Sitzes.
Das Ziehen zwischen Martins Lenden verstärkte sich weiter und sein Slip spannte sich leicht unter dem wachsenden Druck seines Schwanzes.
Martin rückte noch ein Stück an das Auto heran. Wie hypnotisiert blickte er weiter auf das Treiben der beiden. Seine Hand fuhr zwischen die Beine und die Finger griffen kurz und fest nach seinem Schwanz und den Eiern.
Martin schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Fast wollte er es nicht wahrhaben, dass ihm diese so unwirklich erscheinende Szene derart erregte.
Martin dachte an die beiden Schwulen, die es im nahen Wäldchen wahrscheinlich immer noch heftig miteinander trieben. Im ersten Moment, als er noch nicht gewusst hatte, dass es zwei Kerle waren, war seine Neugier geweckt worden, er war förmlich drauf aus gewesen zu erfahren, welch lüsternes Geschehen sich vor ihm abspielte. Dann erst vor wenigen Augenblicken das Geschehen im und am Kombi.
Angefangen hatte dieser voyeuristische Abend ohne Gleichen an der heimischen Terrassentür, durch die er seine Frau heimlich dabei beobachtet hatte, wie sie ihn betrog. So sehr es Martin auch wütend gemacht hatte und so sehr er auch verletzt war, aber war da nicht auch ein quäntchen Lust und Erregung bei der Betrachtung gewesen?
Seine Frau war eine Hure, eine Schlampe, genauso wie die Schwuchtel, die sich von dem anderen Kerl in den Arsch ficken ließ. Wie das junge Blondchen im Kombi, oder auch diese Frau, die im wirklichen Leben vielleicht eine wohlgesittete Dame mit höchsten Manieren war.
Im Gedanken war es plötzlich seine Frau, die hier vor ihm im Auto auf dem Jüngling ritt. Jetzt war es Svetlana, die nackt auf ihren Liebhaber saß. Im Gedanken war der bleiche, fast dürr wirkende Körper des jungen Mannes vor ihm, der kräftigen Statur des dunkelhäutigen Fitnesstrainers Ben gewichen.
Martin wankte. Er musste sich festhalten und griff nach dem Spiegel des Fahrzeugs, um nicht umzufallen. Er riss die Augen auf und blickte in das etwas erschrockene Gesicht der Frau, die seiner wohl erst in diesem Moment gewahr wurde.
Mit großen Augen schaute sie zu ihm hinauf, musterte ihn und bedachte Martin schließlich mit einem geilen Grinsen. Sie drehte sich weiter zu ihm hin und reckte ihm förmlich ihre großen fleischigen Brüste entgegen. In ihren Augen glitzerte es. Ihre Blicke suchten weiter den Kontakt zu seinen Augen. Ihr Keuchen wurden lauter und länger, während sie immerfort auf dem Schwanz des jungen Mannes ritt, der überhaupt nicht mitbekommen zu haben schien, dass es einen Beobachter gab.
Ihre Hand griff zur Seite und schien unterhalb der Seitenscheibe nach etwas zu tasten. Die Frau kam etwas aus dem Takt, ihr Blick verdunkelte sich für einen kurzen Moment. Doch dann hellten sich ihre Augen wieder auf.
Mit einem leisen Summen glitt die Fensterscheibe nach unten und das geile Treiben der beiden wurde für Martin ein Stück greifbarer. Das Stöhnen der Frau war nicht mehr dumpf und fern, jetzt klang es klar und authentisch.
„Hol ihn raus“, gab die Frau keuchend von sich. Ihre Stimme schien sich dabei zu überschlagen. „Hol deinen Schwanz raus.“
Martin fühlte sich überrannt und ertappt zugleich. Er machte einen leichten Schritt nach hinten und hob abwehrend die Hände nach oben.
„Nein“, rief die Frau mit enttäuschter Stimme. Sie richtete sich ein wenig auf, streckte die Hand aus dem Fenster und griff nach Martins Jackett. Sie bekam es gerade noch zu greifen und zog Martin energisch zu sich heran.
Es wäre für Martin eine Leichtigkeit gewesen, sich der Frau zu entziehen, doch er war viel zu perplex, um überhaupt noch normal reagieren zu können.
„Ich will deinen Schwanz sehen“, schrie sie ihm mit bebender Stimme entgegen.
„Ich … Ich …“, stammelte Martin und blieb reglos stehen. Mehr brachten seinen Lippen nicht hervor.
Die Frau ließ nicht locker, zog ihn noch ein Stück näher zu sich heran, während sie weiter ihren Liebhaber ritt. Dieser hatte inzwischen einen nicht mehr so ganz entrückten Gesichtsausdruck und starrte mit großen Augen nervös zwischen seiner Reiterin und Martin hin und her.
Sie beugte sich ein Stück aus dem Fenster heraus und stützte sich mit der linken Hand auf dem Rand der Tür. Ein dicker goldener Ehering blitzte Martin im Licht der Laterne entgegen.
‚Sie ist verheiratet‘, durchfuhr es Martin. ‚Hörte es denn an diesem Abend überhaupt nicht auf? Auch diese Schlampe betrügt ihren Mann.‘
Für einen kurzen Moment berührte sie durch den Stoff seiner Hose das halb steife Glied.
„Komm zeig ihn mir“, rief sie außer sich vor Gier. „Zier dich nicht. Ich brauch das jetzt. Mein Mann ist ein Schlappschwanz. Ich brauch die Schwänze von euch beiden.“
Martin stand starr und spürte, wie sich, trotz dieser verrückten Situation, das Ziehen zwischen seinen Beinen weiter verstärkte. Etwas in ihm wollte, dass er der Frau gehorchte. Aber er hielt sich zurück und blieb passiv.
Martin wusste, dass es eigentlich an der Zeit war, sich davon zu stehlen. Treue war bisher für ihn eine unumstößliche Größe gewesen. Doch an diesem Tag war diese Größe gewaltig ins Wanken geraten. Seine Frau hatte ihn betrogen. Warum sollte er dann nicht auch seinen Spaß haben?
Die Frau beugte sich ein Stück weiter heraus, ihr Ritt auf ihrem jungen Liebhaber kam ins Stocken. Der Schwanz des jungen Mannes glitt aus ihrem feuchten Loch. Mit einem enttäuschten Aufschrei hielt sie einen Moment inne und griff mit einer Hand umständlich nach hinten. Keuchend nahm sie das steife Glied des jungen Kerls in die Hand, wichste einige Momente an dem harten Teil und verleibte sich den Glücksbringer ein. Sofort begannen ihre Hüften wieder ihr geiles Werk und ihre Miene geriet abermals in Verzückung.
Sie wandte sich kurz dem jungen Mann unter ihr zu, fuhr mit den Fingern durch sein lustverzerrtes Gesicht und über seine Haare.
„Lass schön brav deinen Liebesspender in meiner Lustgrotte“, hauchte sie ihm zu und schielte grinsend zu Martin hinüber. „Sonst muss ich deiner lieben Mutter erzählen, was für ein unartiger Junge du bist.“
Der junge Kerl keuchte auf und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch die Frau hielt ihm den Zeigefinger vor den Mund.
„Pscht!“, machte sie. „Sag nichts und spiel lieber ein wenig mit meinen Brüsten, während ich mich um diesen Herrn kümmere.“
Martin hatte diese Szene regungslos verfolgt, wenn man davon absah, dass sein Schwanz in diesem kurzen Augenblick ein kräftiges Stück weiter angeschwollen war.
Die Frau beugte sich wieder ein Stück aus dem Auto heraus. Mit festem Griff packte sie Martin zwischen die Beine.
Martin schreckte zusammen, seine Brauen schoben sich nach oben und sein Blick wanderte nach unten. Langsam begannen die Finger, durch die Hose hindurch seinen Schwanz zu massieren.
„Oh“, rief die Frau keuchend. „Das ist aber ein Prachtstück! Macht es dich heiß, zu beobachten, wie ich diesen jungen Kerl zureite?“
Martin schluckte, fast automatisch drückte sich sein Schoß der Hand entgegen. Er warf den Kopf weit nach hinten, als die Finger begannen, sich mit seinen Eiern zu beschäftigen. Ein lautes Keuchen entrann seinen Lippen.
„Ja“, presste er schließlich hervor. „Es ist gut, es tut so gut.“
Die Frau grinste lüstern.
„Was für einen Glückstag ich heute habe. Zuerst kann ich den Sohn meiner besten Freundin dazu überreden mich nach Hause zu bringen. Und schließlich“, sie wandte sich kurz dem jungen Kerl unter ihr zu und strich ihm mit der linken noch einmal kurz durch die Haare, „lässt er sich auch noch zu ganz anderen Sachen überreden.“
Die Frau blickte zu Martin hinauf und begann an seinem Reißverschluss zu nesteln. Mit einem Ruck glitt der Verschluss leicht surrend nach unten. Martins Atem kam ins Stocken. Er ahnte, dass er gleich eine Schwelle übertreten würde, die er bisher nur in seinen wildesten Fantasien überschritten hatte.
Die Hand glitt in dem neu geschaffenen Zugang, zog mit einem energischen Ruck seinen Slip ein Stück nach unten und griff nach seinem harten Schwanz.
„Oh, ist das geil“, kam es mit bebender Stimme von ihren Lippen.
Sie begann an seinem Schwanz zu wichsen, während sie ihren Ritt weiterführte. Martin erkannte an dem glasigen Blick des jungen Kerls, dass er nicht mehr weit von seinem Höhepunkt entfernt war.
Martins Schwanz wuchs in den erfahrenen Händen der Frau. Fassungslos blickte er nach unten und schaute dem Schauspiel zu.
„Aufhören. Bitte hören sie auf“, jammerte er, aber klang dabei nicht sehr überzeugend. „Das geht nicht. Sie dürfen das nicht.“
„Doch, doch!“ Die Bewegungen der Hand wurde schneller. Eindringlicher! Martin spürte, dass auch in ihm sich langsam der Saft zusammenbraute. „Ich sehe es doch an deinen Augen, du willst es. Es gefällt dir doch, wie ich dir den Schwanz wichse, oder?“
„Ja“, gab Martin nach einem kurzen Moment stöhnend zu. „Aber ich bin verheiratet.“
„Deine Frau muss das doch nicht wissen“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Wir sollten uns ein Zimmer nehmen, irgendwo in der Nähe, und dann besorgt ihr es mir richtig anständig. Mein Mann fickt einfach nicht mehr mit mir, aber ich brauch das so nötig.“
Martin schüttelte benommen den Kopf. Die Frau musste vollkommen entrückt sein. Wie sonst konnte es sein, das sie einem wildfremden Mann, den sie erst vor ein paar Minuten kennen gelernt hatte, von dem sie nicht einmal den Namen kannte, ein solches Angebot machte? So etwas gab es in billigen Pornofilmen, in der die Handlung ganz hinten stand und es fast immer sofort zur Sache ging, aber nicht im richtigen Leben.
Dem Jungen unter ihr schien dieser Vorschlag nun endgültig den letzten Rest zu geben. Laut stöhnte und bockte er auf. Die lüsterne Endvierzigerin kam dabei leicht aus dem Gleichgewicht und musste die geile Behandlung, die sie Martins Schwanz zukommen ließ, unterbrechen.
„Mir kommt es! Mir kommt es!“, rief der arme Kerl im Auto immer wieder, während sich seine Finger tief in den speckigen Hintern der Frau vergruben. Immer wieder rammte er ihr seinen Schoß mit aller Macht entgegen.
Dann entglitt der Frau plötzlich ein leicht enttäuschter Aufschrei, während der junge Mann unter ihr laut „Scheiße!“ schrie.
„Draußen, er ist wieder draußen“, rief sie keuchend und griff mit der Hand nach hinten, um sich den Glücksspender wieder einzuverleiben.
„Jetzt“, kam es aus dem Jüngling und Martin sah, wie das Sperma im hohen Bogen aus dessen Schwanzspitze herausschoss. Der erste Schwall spritzte fast bis zum Kragen ihrer Bluse, während sich der Rest auf ihrem hochgerafften grauen Rock ergoss.
Martin stolperte zurück. Verwirrt blickte er sich um, als auch noch im selben Moment ein Fahrzeug auf dem Parkplatz einbog und er für einen kurzen Moment im Schnittpunkt der beiden Lichtkegel stand. Martins Griff ging sofort an seine Hose. Schnell hatte er sein immer noch steifes Glied wieder in die Hose zurückgeschoben und zog den Reißverschluss wieder nach oben.
Er machte auf dem Absatz kehrt, als der Wagen an ihm vorbei fuhr. Er erkannte noch im Augenwinkel einen älteren korpulenten Herrn und eine junge Frau. Beide starrten mit sichtlich irritiertem Blick zu ihm hinüber. Dann eilte er auch schon zu seinem Auto.
Was mochten die beiden nur von ihm denken? Was hatten sie gesehen? Mit pochenden Herzen kam er zu seinem Audi und suchte mit nervösen Fingern nach dem Autoschlüssel.
Noch einmal blickte er zu dem Golf hinüber. Hektische Bewegungen waren zu erkennen. Dann glitt sein Blick zu dem Mercedes hinüber, dessen Lichtkegel ihn gestreift hatte. Die junge Frau auf dem Beifahrersitz war bestimmt auch eine Parkplatzschlampe, schoss es ihm wirr durch den Kopf.
„Und gleich wird sie ihren Kopf nach unten in seinem Schoß herabsenken und dem Fettsack einen blasen“, flüsterte Martin vor sich hin und drückte mit zittrigen Fingern den Auslöseknopf der Zentralverriegelung am Schlüssel.
Als der Golf dicht an Martins Audi vorbeifuhr, hauchte ihm die Frau auf dem Beifahrersitz mit der Hand noch einen Kuss zu und lächelte ihn dabei an. Dann war der Wagen, mit der reifen Frau und ihrem jugendlichen Liebhaber, vom Parkplatz verschwunden.
Martin hatte den beiden bei ihrem Liebesspiel zugeschaut. Die Frau hatte schließlich auch Hand an seinem Schwanz gelegt, gerade in dem Moment als der Mercedes, der jetzt einige dutzend Meter von seinem Audi entfernt stillstand, auf dem Parkplatz eingebogen war. An den Gesichtern der beiden Insassen hatte Martin ablesen können, dass ihnen die Verfänglichkeit der Situation nicht entgangen war.
Schamrot war er angelaufen und unverzüglich zu seinem Wagen gelaufen.
Er saß in seinem Auto, weiterhin erregt und mit einem halb steifen Schwanz. Der Umstand, dass er ertappt worden war, hatte ihn wieder ein wenig in die Wirklichkeit zurückgebracht. Trotzdem blieb ein Rest von Erregung und Lust. Als der Mercedes auf dem Parkplatz gefahren kam, war er nur wenige Augenblicke von einem Orgasmus entfernt gewesen.
Ein leichtes Grinsen konnte sich Martin nicht verkneifen, als er darüber nachdachte, wohin er seinen Saft verspritzt hätte. Eine nicht unbeträchtliche Menge wäre sicherlich durch die offene Scheibe des VWs geschossen und hätte sich über die Frau ergossen, die rittlings auf dem Schoß ihres jugendlichen Liebhabers gesessen hatte.
Er schaute zur Uhr, langsam musste er sich auf den Weg machen. Ein paar Stunden Schlaf würden ihm jetzt gut tun, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er überhaupt Schlaf finden würde.
Das Klappen einer Autotür riss ihn aus seinen Gedanken. Martin blickte auf und schaute zu dem Mercedes hinüber. Aus dem Auto war die junge Frau, die er vorhin auf dem Beifahrersitz gesehen hatte, ausgestiegen. Sie entfernte sich ein paar Meter von dem Wagen. Einige Meter von dem Wagen entfernt hielt sie inne, drehte sich um und zeigte ihren lang ausstreckten Mittelfinger in Richtung des Mercedesfahrers.
„Du kannst mich mal, du perverses Schwein“, hörte Martin die junge Frau rufen.
Die Scheibe der Fahrertür glitt nach unten und Martin konnte das fettleibige Gesicht eines Mannes erkennen. Sein haarloser Kopf glänzte ein wenig durch den difusen Schein einer der Laternen auf dem Parkplatz. Er rief ihr etwas entgegen, doch Martin verstand nur ein paar Wortfetzen, die nach ‚Hure‘ und ‚Schlampe‘ klangen.
Martin runzelte die Stirn und öffnete sein Seitenfenster, um der Auseinandersetzung der beiden besser folgen zu können.
„Ich lass mir doch nicht von einem alten geilen Bock wie dir an die Wäsche gehen“, rief die junge Frau und stemmte die Arme in die Seiten. Ihr langes blondes Haar hing nass an ihrem Kopf herunter. Sie musste einige Zeit im Regen gestanden haben oder von einem heftigen Schauer erwischt worden sein.
„Nun stell dich doch nicht so an, Kleine“, versuchte der Kerl in dem Wagen den Teenager zu beschwichtigen. „Sei doch froh, dass ich dich mitgenommen habe. Sonst würdest du immer noch im Regen stehen.“
Das Mädchen bewegte sich auf die Fahrerseite des Wagens zu und beugte sich am Fenster ein Stück nach unten.
‚Mach keinen Blödsinn‘, dachte sich Martin, als er sah, dass sie sehr dicht an dem Wagen herangetreten war.
Martin verstand nicht, was die junge Frau dem Mann sagte, aber der Klang ihrer Stimme verhieß nichts gutes. Eines war sicher! Eine gute Heimfahrt wünschte sie ihm garantiert nicht.
Aus dem Auto kam eine