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Schwules Internat 10-15

Der Sensenmann greift nach dem Lager

Der Rest des Abends verlief ruhig. Arthurs Familie freute sich auf den baldigen Abflug in ihre neue, hoffentlich ruhige, endgültige Heimat.
Ich ging schlafen. Eine Weile dachte ich noch über das Geschehen am Abend nach und war bald in Morpheus Armen.
Der nächste Morgen begann damit, dass ich zu einem großen Frühstück gerufen wurde. Arthur und die Familie hatten es sich nicht nehmen lassen alles aufzubauen und herzurichten. Nach ein paar Minuten kam auch der Mönch dazu. Fröhlich, sah er aus.
„Na wie war die Nacht am Meer?“ fragte ich ihn.
„Hervorragend, ich glaube an ein solches Einsiedlerleben könnte ich mich gewöhnen. Eine andere Frage was ist denn mit unserem alten Auto?“
„Tja“ fing Arthur an „das dürfte wohl mittlerweile in der Schrottpresse gelandet sein. Das war nicht mehr vernünftig zu reparieren.“
Dem armen Mönch fiel die Kinnlade herunter „wie komme ich denn jetzt zurück in Kloster? Und wie sollen wir dort oben ohne Auto zurechtkommen?“
„Das habe ich geregelt“ erklärte Arthur ihm „kommen Sie mal mit.“
Die beiden standen auf und gingen ein paar Meter zu dem >neuen< Fahrzeug.
„Reicht der für die Bedürfnisse des Klosters?“ strahlte Arthur.
Der Mönch bekam eine Maulsperre und stammelte „Ddd…daaaa…ssss…iiii…ss….tttt doch bestimmt ein Scherz?“
„Nein, das ist mein voller Ernst. Das ist ein Zeichen meiner Dankbarkeit für das Verständnis das man uns andersgläubigen entgegengebracht hat.“
Der Mönch hob die gefalteten Hände zum Himmel und murmelte „Danke Herr, dass es noch gütige Menschen gibt.“
Dann ging er um das Fahrzeug herum, besah sich alles genau.
„Wir haben alles was im alten Auto war hierein gelegt“ erklärte Arthur und übergab dem Mönch die Fahrzeugpapiere.
„Der ist ja nicht aufs Kloster zugelassen worden?“ sagte der Mönch.
„Stimmt, das Auto gehört mir“ sagte Arthur „aber es steht dem Kloster auf Dauer zur Verfügung. Alle Kosten, außer den Betriebskosten übernehme ich.“
Das war etwas zu viel, den Gottesmann sackte hinter dem Steuer zusammen und fing an zu weinen. Tröstend nahm Arthur ihn in die Arme „Sie und Ihre Brüder haben uns gestern so gut aufgenommen, dass wir uns hiermit bedanken wollen.
Langsam beruhigte sich der Beschenkte und kehrte mit Arthur zurück an den Frühstückstisch.
Mein Blick in die Runde sagte mir, dass alle Anwesenden sich mit dem Mönch freuten. Ich sah noch was anderes. Henry und Jasper sahen sich immer wieder verstohlen an und grinsten.
Die haben das nicht das letzte Mal gemacht, dachte ich bei mir.
Die Runde löste sich auf. Die Familie wollte weiter packen. Chester und Rob wollten am Unterricht der anderen Jungs teilnehmen, da sie ja für mindestens vier Wochen noch hierblieben und Henry und Jasper wollten zum Strand.
Der Mönch nahm mich zur Seite „seit ich hier bin geschieht Wunder um Wunder“
„Wieso“ wollte ich wissen.
„Tja wie soll ich das erklären? Zuerst geht das Auto des Klosters auf der Fahrt nach hier kaputt und am nächsten Tag haben wir ein neues und auch viel schöneres. Dann ist mir heute Nacht ein Engel erschienen.“
„Ein Engel???“ staunte ich.
„Ja ein Engel. Der Abt hat Dir doch die Regel zur Keuschheit im Kloster erklärt. Gestern am späten Abend war ich verzweifelt. Die Ruhe und die hier nackt herumlaufenden Jungen haben mich fast um den Verstand gebracht. Ich war nahe dran die Regeln zu verletzen und Hand an mich zu legen. Die Fleischeslust hatte mich fest im Griff. Kurz bevor ich es tat, stiegen beim Aphrodite-Felsen Nebel auf und formten sich zu himmelgleichen Gestalten. Sie zogen in meine Richtung. Auf einmal wurde mir die Kapuze über den Kopf gezogen und eine Stimme befahl mir mich nicht zu wehren und auch die Augen bedeckt zu halten. Dann wurde meine Kutte geöffnet und mein intimstes freigelegt. Die Engel haben mich dreimal hintereinander von meiner Lust befreit. Danach bin ich fest eingeschlafen. Als ich wach wurde waren die Engel weg. Ich zog mich wieder züchtig an und ging in das Zelt. Dort hatten mir die Engel sogar etwas zu essen hinterlassen. Wenn das kein Wunder ist dann weis ich auch nicht was ein Wunder sein soll. Ich werde das nur dem Abt erzählen. Vielleicht können könne die Engel ja auch noch die jüngeren Brüder von ihrer Lust befreien.“
„Vielleicht“ sagte ich „ich werde das mir dem Abt später besprechen.“
„Ich werde jetzt zum Kloster zurückkehren, es wäre schön, wenn wir uns einmal wiedersehen würden“ meinte der Mönch. Er verabschiedete sich von der Familie, setzte sich in das Auto und fuhr glücklich los.
Während des Frühstücks hatte ich Kiriakos vermisst und fragte in einer Unterrichtspause Ilias nach ihm.
„Er fühlte sich heute Morgen etwas schlapp und wollte lieber zuhause bleiben“ war die Antwort.
Am Mittag kam Maria mit Djamal fürs Wochenende, Emanual wollte später nachkommen. Auch Janis kam vorbei, ging aber gleich weiter zum Turtelstrand um dort zu helfen. Er legte nur seine Sachen fürs Wochenende ab und verschwand gleich wieder.
Jetzt war reichlich betrieb im Gelände, zumal der Unterricht auch zu Ende war. Ilias und Fotis hatten gleich Djamal in Beschlag genommen und sie marschierten ab in Richtung Strand. Auf dem Weg dahin legten sie die letzten Kleidungsstücke ab und rannten mit wippenden Rüben ins Wasser. Chester und Rob hatten sich das staunend angesehen, ihre Hosen beulten sich umgehend aus und sie rannten hinter den anderen her. Dort entbrannte die schönste Wasserschlacht. Ich konnte sehen, dass Henry und Jasper sich das Spiel aus der Entfernung ansahen. Henry hatte eine Latte und wichste sie leicht. Jasper beugte sich rüber, schlug die Hand von Henry weg und nahm den Prügel in die Hand. Er polierte den Schwanz bis Henry aufstöhnte und seinen Bubensaft vor sich in den Sand spritzte und auch Jaspers Hand bekam einiges mit. Die anderen Jungs waren mittlerweile bei der Höhlenforschung angekommen. Ilias steckte in Fotis und dahinter stand Djamal und erforschte das Loch von Ilias. Auch Chester und Rob waren nicht untätig. Rob hatte den Hintereingang von Chester in Beschlag genommen. Vom Strand her war ein Stöhnen und Jauchzen zu vernehmen. Gut war, dass die Familie mit anderen Arbeiten beschäftigt war und nicht mitbekam. Denn an Sichtschutz hatte keiner der Jungs gedacht. Es dauerte auch nicht lange, denn alle Jungs hatten das erste Mal ihr Pulver verschossen und lagen ausgepumpt am Wasser.
Ilias kam zu mir „ich glaube ich muss mal nach Opa sehen, der fühlte sich heute Morgen so schlapp.
Nach kurzer Zeit kam Ilias atemlos angerannt „Peter Opa geht es nicht gut, kannst Du mal kommen.“
Auf dem Weg zu Kiriakos rief ich nach Maria und auch Arthurs Bruder, den Arzt. Beide schlossen sich mir an.
Bei Kiriakos angekommen wurde mir sofort klar, das würde nicht leicht zu beheben sein. Der Arzt untersuchte zusammen mit Maria den alten Mann und nach einiger Zeit schüttelten sie den Kopf und kamen zu Ilias und mir.
„Tut mir leid“ sagte Maria „da ist nichts mehr zu machen. Dein Opa ist so krank, dass er die nächsten Stunden nicht überleben wird. Sein Herz ist zu schwach geworden und hört wohl bald auf zu schlagen.“
Ilias klammerte sich an mich und fing an zu weinen.
„Wir werden uns zurückziehen, denn wir können nichts mehr tun“ sagte der Arzt „kannst Du bei Ilias bleiben?“
„Natürlich, ich lass den Jungen doch jetzt nicht alleine.“
Gemeinsam gingen wir zum Bett und Ilias kniete sich weinend neben seinen sterbenden Opa. Der schlief oder war bewusstlos.
Nach einer Weile schlug Kiriakos die Augen auf und sah Ilias neben sich knien. Er stich dem kleinen über den Kopf „Ilias nicht weinen, ich habe ein schönes Leben gehabt, vor allem habe ich Dich geliebt. Bald werde ich vor meinen Schöpfer treten.“
Ilias fing noch lauter an zu weinen. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm „Ilias ich weis, dass Du jetzt sehr traurig bist aber das ist der Lauf der Dinge. Du hast mit Deinem Opa eine schöne Zeit gehabt. Wenn Du daran denkst wird es vielleicht ein wenig leichter für Dich.“
Kiriakos winkte mich zu sich „Peter Du warst in den letzten Monaten wie ein Vater zu Ilias, er hat seinen leiblichen Vater viel zu früh verloren und kann sich gar nicht richtig an ihn erinnern.
Würdest Du ihn als Deinen Sohn akzeptieren, wenn ich nicht mehr da bin? Nicht, dass die Behörden in ein Heim stecken.“
„Das ist doch keine Frage, ich liebe Ilias als wäre er mein Sohn und wenn er will, werde ich die Adoption beantragen.“
Ilias schaute mich mit seinen großen verheulten Augen an „das würdest Du tun?“
„Natürlich, das ist mein voller Ernst. Aber dann musst Du mir auch gehorchen“ sagte ich um die Situation etwas aufzulockern.
Ein leichtes Grinsen huschte über Ilias verweintes Gesicht. Er wurde aber sofort wieder ernst und beugte sich über Kiriakos Gesicht und gab ihm einen Kuss.
Der alte Mann rief mich noch einmal „Peter in meinem Kleiderschrank, in der untersten Schublade sind alle Papiere, die Du brauchst und auch ein Testament, obwohl ich nicht mehr viel zu vererben habe. Das hatten wir ja schon geregelt. Bitte sorge für Ilias.“
Die letzten Worte waren nur noch gehaucht. Kiriakos machte noch ein paar schnelle Atemzüge und schloss dann die Augen für immer.
Ich rief Arthurs Bruder. Der untersuchte Kiriakos noch einmal und stellte den Tod fest. Er nahm den kleinen in den Arm und sagte ihm ein paar tröstende Worte, die aber Ilias gar nicht registrierte.

Fortsetzung folgt.
Kommentiert mal schön.




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