Die schwarze Limousine bog in die Toreinfahrt ab. Efeu überwucherte das Gemäuer, das sich langsam aber sicher auflöste. Langsam fuhr der Mann den schweren Wagen über den schlechten Weg und sah sich um. Vor dem traurig aussehenden Haus blieb er stehen und stieg aus.
Sorgsam betrachtete er das Anwesen, das mit Sicherheit bessere Tage erlebt hatte. Eine Handvoll Kinder tobte über den Distelüberzogenen Rasen. Die Spielgeräte auf dem elendig wirkenden Spielplatz würden mit Sicherheit bei jedem Menschen des TÜV Horrorvorstellungen hervorrufen.
Der Mann schüttelte den Kopf und stieg die Stufen zur Eingangstür hinauf, die sich öffnete und eine alte, gramgebeugte Frau in einem zerschlissenen schwarzen Kleid trat heraus. Ihre Augen waren im Gegensatz zu ihrer restlichen Erscheinung hellwach und musterten ihn aufmerksam. Der Mann gab ihr vorsichtig die Hand, um sie nicht in seiner Pranke zu zerdrücken.
„Sie müssen Frau Maternus sein.“
Die Frau nickte.
„Sie sind Herr Weber, richtig?“
Ihre Stimme war blass wie ihr Gesicht.
„Ja, wir haben gestern telefoniert.“
Die Frau nickte abermals.
„Kommen Sie herein.“
Herr Weber folgte der alten Dame durch einen langen Flur, der nach Schimmel, Essig und Bohnerwachs roch. In einem muffigen Büro setzte sich der Eindruck des Zerfalls fort. Der Schreibtisch war an den Beinen schwarz von Nässe, die Farbe an den Wänden verblasst. Die Frau bot ihm einen Stuhl an.
„Bitte, Herr Weber.“
Mühsam setzte sich die alte Dame auf der anderen Seite des Schreibtisches und sah Herrn Weber neugierig an.
„Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Wie ich bereits gestern sagte, es geht um einen alten Adoptionsfall. Die Eltern, also die Adoptiveltern, hießen Schengen.“
Herr Weber erzählte der Frau von Susanna, ohne jedoch die Details der Ehe zu erwähnen und wie Susanne die Wahrheit erfahren hatte. Nachdenklich sah Frau Maternus ihn an.
„Ja, ich erinnere mich. Ich erinnere mich an alle „meine“ Kinder. Ich mag zwar nicht so aussehen, aber mein Gedächtnis ist noch fit wie mit zwanzig.
Ein tragischer Fall. Wissen Sie, vor der Wende war hier alles anders. Und gerade Susanna, ihr richtiger Name war übrigens Eva, ist besonders schlimm. Hier bei uns, hinter den dunklen Mauern, da war es quasi ein Privileg, Kinder zu haben. Und wenn man dem Regime nicht gepasst hat, dann nahmen sie einem als erstes die Kinder weg, damit diese nicht auch infiziert wurden mit dem Freiheitsgedanken.“
Die Frau seufzte.
„Wissen Sie, Eva kam zu uns, da war sie gerade mal eine Woche alt. Sie haben sie der Mutter sozusagen von der Brust gerissen. Der Vater Dissident, die Mutter mehrmals verhaftet. Die Regierung beschloss, dass dieses Kind nicht bei den Eltern aufwachsen durfte.
Ich bin oft als Handlangerin des Kommunismus, der Unmenschlichkeit beschimpft worden. Aber was wäre aus den Kindern geworden, wenn ich sie nicht vermittelt hätte? Darauf konnte mir keiner eine Antwort geben. Ich habe immer versucht, das Beste für die Kinder zu tun.“
Herr Weber nickte.
„Frau Maternus, ich verstehe Sie. Ich bin sicher, Sie haben immer das Wohl der Kinder im Blick gehabt. Aber können Sie mir sagen, wer denn Susannas oder vielmehr Evas Eltern waren und ob sie vielleicht noch leben?“
Die Frau schüttelte den Kopf.
„Wissen Sie, vor der Wende war, so schlecht auch alles war, immer Geld da, um hier alles in Schuss zu halten. Nun sind wir sozusagen ein freier Betrieb. Es fehlt uns an allem. Aber nicht an unserer Ehre. Wir dürfen Ihnen das nicht sagen, das wissen Sie doch.“
Herr Weber stand auf und trat an das einzige Fenster im Raum.
„Ich sehe, Sie stehen am Abgrund. Das Dach dort“, er zeigte auf ein Gebäude auf der anderen Seite, „ist morsch. Der Spielplatz eine Katastrophe. Das ganze Anwesen ist, mehr oder weniger, baufällig. Und wann die Kinder das letzte Mal neues Spielzeug bekommen haben möchte ich gar nicht fragen.“
Er drehte sich um.
„Ich oder vielmehr mein Auftraggeber kann Ihnen helfen. Wie teuer mag die Instandsetzung sein?“, fragte er, ohne eine Antwort zu erhalten.
„Ich schätze, das ließe sich bewerkstelligen. Geld, Material, Arbeitskräfte. In wenigen Wochen wäre aus diesem verfallenen Haus wieder ein Heim für Kinder zu machen. Alles, was ich brauche, sind zwei Namen.“
Er sah der Frau in die Augen, erwartete einen entrüsteten Ausbruch. Stattdessen lächelte die Frau.
„Sie reden mit einer Frau, die viele Jahre nur so überlebt hat. Aber ich darf es Ihnen nicht sagen. Aber wenn ich zum Beispiel nun auf die Bank müsste, um mir einen Kontoauszug zu holen, auf dem eine gewisse Summe zu lesen ist, wie sollte ich Sie hindern, in den dritten Schrank von links zu sehen, die unterste Schublade zu öffnen, die Akte „Schengen“ zu lesen oder gar dort draußen im Flur zu kopieren und alles wieder so herzurichten, dass man es nicht sieht? Niemand.“
Herr Weber lächelte, holte sein Handy raus und telefonierte kurz. Dann nickte er der Frau zu.
„Ich denke, Ihre Bank wartet.“
Mit einem Nicken schlurfte sie aus der Tür.
„Theresa, wo steckst du? Du musst mich zur Bank fahren!“, rief sie.
„Ich komme.“, ertönte eine andere Stimme. Wenige Augenblicke später war Frau Maternus verschwunden. Schnell öffnete Herr Weber die entsprechende Schublade, entnahm die Akte, ging zum Kopierer und nach wenigen Minuten war alles wie vorher. Erneut telefonierte er.
„Ja, ich habe die Akte. Nein, noch nicht. Ich lese sie nachher. Ich hoffe, zweihundertfünfzigtausend sind in Ordnung. Ja, schon arrangiert. DAS wird die alte Frau freuen. Ja, sage ich ihr. Wann können die Handwerker da sein? Oh, morgen schon? Das ist super. Ja, es ist bitter nötig. Ich melde mich später.“
Nach einer weiteren halben Stunde kam die alte Dame wieder herein.
„Da geh ich zum Schalter und lasse mir einen Auszug drucken und sehe, dass ein anonymer Spender uns rettet. Dem Herrn sei Dank.“
Sie zwinkerte dem Mann zu. Der lächelte zurück.
„Frau Maternus, es ist schön, dass Sie wieder lachen können. Und ich soll Ihnen sagen, dass die gleiche Summe noch einmal für Sie bereit steht. Morgen werden die Handwerker kommen, die werden von diesem Geld bezahlt.“
Er gab ihr die Hand und sah Tränen in den Augen der alten Frau.
„Das Geld… es ist von Eva, habe ich Recht?“
„Ich darf es Ihnen nicht sagen. Aber nicken darf ich.“
„Möge Gott es ihr vergelten.“
Herr Weber nickte.
„Ja, ich hoffe, das wird er. Leben Sie Wohl.“
Er verließ das Haus in dem Wissen, dass das schmutzige Geld des Mannes, der eine wunderbare Frau fast getötet hatte, zum Wohle derer eingesetzt werden würde, die es brauchen konnten.
Dem ehemaligen Besitzer des Geldes ging es nicht so gut. Er lag nackt und zerschunden auf einer schmutzigen Decke, die eher einem alten Kartoffelsack glich. Sein ganzer Körper schmerzte. Er erinnerte sich an die Prügel und die Qualen, die er erdulden musste. Sein Magen knurrte, seine Zunge war geschwollen. Er hatte Durst.
Plötzlich wurde es hell. Mehrere Männer in grünen Kitteln kamen zu ihm.
„Ist er das?“
„Ja.“
„Gut, nehmt ihn mit.“
Er wurde hochgehoben, auf eine Liege geschnallt und durch weißgekachelte Flure gefahren. Dann öffnete sich eine weitere Tür und sie waren in einem Raum, in dem mehrere Geräte vor sich hin piepsten. Er spürte, wie eine Nadel in seinen Arm gestochen wurde, dann schien er zu schweben. Ein Gesicht tauchte vor seinen Augen auf, das hinter einem Mundschutz fast völlig verschwunden war.
„Na, den hat man ja übel zugerichtet. Aber das soll uns egal sein.“
Er drehte sich um.
„Werte!“, bellte er.
„Passen, achtundneunzig für Niere und siebenundsechzig für Hornhaut.“
„Das reicht. Skalpell!“
Hans spürte nicht, wie man ihn aufschnitt, ihm die linke Niere entnahm und wieder zunähte. Nur als man ihm die Hornhaut von den Augäpfeln schälte wollte er sich aufbäumen, doch die Gurte und das Narkotikum verhinderten das. Mit einem Schlag wurde es dunkel in seinem Leben.
Tränenlos weinte er. Er spürte nicht, wie man ihm nach und nach alle Organe, die man zu Geld machen konnte und die bereits verkauft waren, entnahm. Als man sein Herz aus dem Brustkorb holte war das Leben des Hans Krieger endgültig Geschichte.
Sein Leichnam oder das, was noch übrig war, wurde wenig später im Hauseigenen Krematorium verbrannt. Die Asche wurde nachts auf einem Feld verstreut. Nichts war von dem Scheusal, vor dem die Frauen zitterten, übrig geblieben.
Mittlerweile waren Susanna, Anja, Katharina und Christopher sich darüber einig geworden, dass sie gemeinsam auswandern würden. Susanna machte ihnen aber allen klar, dass mit dem Geld, das Christopher mittlerweile so umgebucht hatte, dass sie darüber verfügen konnte, die Pension komplett bezahlt werden sollte und sie alle vier gleichberechtigte Eigentümer werden würden.
Eines Morgens nahm Katharina Susanna zur Seite.
„Du, sag mal, was macht denn die Scheidung?“
Susanna zuckte mit den Achseln.
„Das letzte Schreiben von meinem Anwalt kam zurück. Er ist verschwunden. Keiner weiß, wo er abgeblieben ist.“
„Hm, und wenn er, nun… sagen wir mal… nie mehr auftaucht?“
Susanna starrte sie an.
„Wie meinst du das?“
„So, wie ich es sage. Er ist auf und davon. Was machst du dann?“
„Ich weiß nicht. Nach drei Jahren werde ich wohl dann automatisch geschieden oder so, glaube ich.“
Katharina sah ihr in die Augen.
„Und… wenn du ihn für tot erklären lässt?“
Susanna lief ein kalter Schauer über den Rücken. Konnte es sein, dass Katharina mehr wusste, als sie zugab? Susanna packte sie am Arm.
„Was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht, wirklich. Aber ich weiß, dass er nie mehr auftauchen wird.“
Susanna dachte nach. Eigentlich wartete sie auf ein Gefühl. Trauer, Freude, irgendwas. Aber sie fühlte nichts. Erneut zuckte sie mit den Achseln.
„Sollte ich mal meinen Ex – Chef fragen.“
Katharina nickte.
„Mach das. Hast du eigentlich mittlerweile alle Papiere zusammen?“
„Mir fehlt noch eine Geburtsurkunde. Weiß der Geier, wo ich die hernehmen soll.“
Katharina lächelte.
„Wart ab, auch die kriegen wir.“
„Meinst du? Wieso habe ich ständig das Gefühl, dass hier was läuft, das ich besser wissen sollte? Aber was soll´s? Wenn ihr mir was mitteilen wollt, werdet ihr das tun.
Aber ich muss los, ein wenig einkaufen.“
„OK, bis später.“
Katharina sah ihr nach, wie sie die Treppe herunterging. Als die Haustür ins Schloss fiel klopfte sie bei Anja, die heute zu Hause war.
„Hallo Anja, du wolltest mit mir allein reden. Was ist los?“
„Komm, setz dich.“
Anja schenkte zwei Tassen Kaffee ein.
„Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.“
„Nun komm, zier dich nicht.“
„Also… Susanna und ich… wir wünschen uns ein Kind.“
Katharina verstand im ersten Moment nicht, wo das Problem war. Doch dann dämmerte es ihr.
„Uff. Das ist stark. Wer soll die Mutter sein?“
„Das hängt vom Vater ab.“
„Häh?“
Anja lachte.
„OK, ich erklär es dir. Wie bekommen Lesben Kinder?“
„Meist durch künstliche Befruchtung oder zumindest sowas in der Art.“
Anja nickte.
„Genau. Aber eine richtige künstliche Befruchtung kommt aus mehreren Gründen nicht infrage. Erstens weil wir sie selber zahlen müssten. Zweitens, wer weiß, von wem das Sperma ist. Am Ende kommt da ein neuer Hans bei raus.“
„Also, Geld hättet ihr genug. Aber das zweite, das akzeptiere ich. Aber was willst du mir nun sagen?“
„Ich habe lange mit Susanna geredet. Und wir sind uns einig. Wir wissen, wen wir beide am liebsten als Vater hätten.“
„Nun komm schon, spann mich nicht so auf die Folter.“
„Katharina, stell dich nicht so doof. Bist du doch sonst nicht.“
Katharina starrte sie an als sie es begriff.
„Du … ihr.. ääähhh… Christopher????“
Anja nickte.
„Also ist dir auch klar, wer Mutter sein würde?“
„Da bleibt ja nur Susanna. Aber… Moment… wie???“
Anja wurde rot.
„Da müsstest du uns helfen.“
Katharina stieß die Luft aus.
„Puh. Ihr macht mich alle.“
Anja wurde noch roter.
„Aber nur, wenn du einverstanden bist.“
Katharina lachte.
„Anja – Maus. Es geht nicht darum. Klar bin ich einverstanden. Ich kann keine Kinder kriegen, ich bin seit Jahren sterilisiert. Es geht um dich und Susanna. Du weißt, ich bin nicht eifersüchtig. Ich überleg nur, wie wir das machen können. Schließlich muss sein Sperma in Susanna rein.“
Anja lachte befreit auf.
„Stimmt. Irgendwie muss das rein.“
„Und da gibt es nicht viele Möglichkeiten. Entweder er spritzt in ihr ab oder er wichst in ein Glas und dann mit `ner Spritze.“
„Also ehrlich, bin ich ne Kuh?“
Susanna stand in der Tür. Man sah ihr aber an, dass ihre Entrüstung gespielt war. Anja sprang auf, nahm sie in den Arm und küsste sie sanft.
„Seit wann stehst du schon da?“
„Lange genug.“
Anja sah ihr in die Augen.
„Böse?“
Susanna schüttelte den Kopf.
„Nein. Aber ich wüsste gerne, wie ihr euch entschieden habt. Und… was sagt denn der potentielle Besamer dazu?“
Katharina lächelte.
„Das mit Christopher lass mal meine Sorge sein. Wichtiger ist nun: WIE machen wir es? Auf die normale, altmodische Art oder doch mit der Spritze?“
„Ich weiß es nicht“, murmelte Susanna. Langsam wurde ihr bewusst, dass aus einer verrückten Idee Wirklichkeit werden könnte.
Katharina stand auf.
„Also, wenn ihr beide es wollt werden wir einen Weg finden. Aber ihr müsst euch einig sein. Sein Sperma kriegen wir“, sie grinste, „nur ob er in dir ist oder du lieber „Kuh“ wärst… das liegt bei dir.“
Sie sah Susanna ins Gesicht.
„Denkst du, du könntest ihn in dir ertragen?“
Susanna nickte.
„Ja… ich glaube… das könnte ich… ich meine… er muss mich ja nicht die ganze Zeit… oder? So kurz vorm Abspritzen… das ginge….“
Susanna glaubte selber nicht, was sie sagte. Scheu sah sie zu Anja. Sie hatte Angst, dass sie sauer oder eifersüchtig sein würde. Aber nichts davon war zu sehen. Im Gegenteil. Sie strahlte.
„Susanna… Geliebte… Mein Bruder ist der einige Mann, der das dürfte.“
Katharina sah die beiden Frauen an. Sie spürte diese innige, diese tiefe Liebe, das Vertrauen. Und sie spürte Stolz, dass diese beiden Frauen ihre Freundinnen waren und sie ihnen hatte helfen können.
Sie schlug sich an den Kopf.
„Mädels, entschuldigt. Ich muss dringend was erledigen. Vielleicht müssen wir morgen alle zusammen wegfahren.“
Susanna sah sie verdutzt an.
„Was hast du nun wieder gemacht?“
„Schätzchen, später, ok?“
Und schon war sie verschwunden. Sie hatte völlig vergessen, dass sie heute möglicherweise eine Adresse erhalten sollte, unter der Susannas Eltern zu finden waren. Schnell lief sie in das nahe gelegene Café, wo Herr Weber schon wartete.
Am nächsten Samstag saßen sie alle vier in dem gemieteten Kleinbus. Ironischer weise hatte keiner von ihnen ein Auto. Also hatte Christopher kurz entschlossen eines gemietet. Katharina hatte ihn eingeweiht, auch Anja wusste in groben Zügen Bescheid. Die einzige, die nicht ahnte, was vor sich ging, war Susanna. Sie hatten ihr erklärt, sie würden einen Ausflug machen. Einen Ausflug in die Vergangenheit. Susanna hatte gebohrt, aber keiner hatte ihr verraten, worum es genau ging. Anja saß mit ihr auf der Rückbank und hielt ihre Hand, während Christopher fuhr und Katharina alles tat, um Susanna abzulenken. Diese spürte, dass etwas im Gange war.
Nach einer Fahrt von einigen Stunden bog Christopher in eine schmale Straße ab. Katharina wandte sich nun an Susanna.
„Wir sind gleich da. Wir haben dir gesagt, wir machen einen Ausflug in die Vergangenheit. Dies ist die erste Station. Du wirst dich nicht daran erinnern, aber die Menschen hier, vor allem eine Frau, erinnert sich an dich. Und sie und jetzt auch alle anderen werden dich niemals vergessen.“
„Was heißt das?“
„Sieh hin.“
Susanna sah aus dem Fenster. Sie sah alte Gebäude, an denen gewerkelt wurde. Auf einem der Häuser sah man einen neuen Dachstuhl, an anderen waren gerade neue Fenster eingesetzt worden. Sie durchfuhren das, was vor kurzem noch eine baufällige Toreinfahrt gewesen war und fanden sich mitten auf einer Baustelle wieder. Mehrere Männer mit nacktem Oberkörper, auf denen der Schweiß über die Tätowierungen lief, sägten, hämmerten, klopften, malten und schweißten.
„Was ist das hier?“, fragte Susanna verwirrt.
„Das, mein Schatz“, antwortete Anja, „ist das, was mal für eine Weile dein zu Hause gewesen ist, bevor deine Adoptiveltern dich zu sich holten. Es ist ein Waisenhaus, sozusagen. Oder ein Heim für Kinder, die man den Eltern weggenommen hat.“
Susanna starrte entsetzt.
„Weggenommen? Waren meine Eltern Drogenabhängige? Oder Verbrecher?“
Christopher schaltete den Motor ab.
„Weißt du, Verbrecher ist relativ. Es gab Zeiten, in denen war hier jeder, der anderer Meinung war als die Meinung, die der Staat hatte, ein Verbrecher. Und denen nahm man das, was sie am meisten liebten, um sie zu strafen.“
Susanna schluckte.
„Ich… ich bin… die Tochter eines Regimekritikers aus alten DDR – Zeiten?“
„Ja. Deine Eltern lehnten sich gegen die Bevormundung des Staates auf. Und darum bist du hier gelandet.“
„Mein Gott… und…was ist mit meinen Eltern?“, stammelt Susanna. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie sich um. Trotz aller Versuche und der bereits getätigten Arbeit sah sie, dass dieses Heim kurz vor dem Verfall gestanden hatte. Mühsam öffnete sie die Tür und stieg aus. Staub hüllte sie ein. Christopher nahm sie am Arm.
„Das, was du hier siehst, das geschieht mit dem Geld, das du nicht wolltest. Alles wird mit dem finanziert, was ein böser Mensch anderen abgenommen hat. Und diese Menschen waren auch nicht immer gut.“
Susanna nickte, dann gab sie Christopher einen sanften Kuss.
„Ich verstehe. Wenn dieses Geld dazu Nutze ist, anderen zu helfen, dann ist es gutes Geld.“
Katharina sah sie an.
„Susanna, eines noch: Du wirst hier keine Antwort auf die Frage erhalten, die dir auf der Seele brennt. Sie dürfen und werden es dir nicht sagen, so leid mir das tut.“
Susanna wollte etwas erwidern, aber da kam eine alte Frau quer durch den Bauschutt auf sie zugeeilt und blieb vor der Gruppe stehen. Katharina reichte ihr die Hand.
„Frau Maternus? Gängersheim mein Name. Wir haben telefoniert.“
Die alte Frau sah sie an.
„Ja, ich erinnere mich. Aber… nein, Sie sind es nicht, oder?“
Katharina schüttelte den Kopf. Dann zog sie Susanna nach vorne.
„Nein, das ist sie.“
Frau Maternus sah Susanna lange an. Dann schlang sie ohne Worte ihre Arme um sie und ließ den Tränen freien Lauf.
„Eva…. Eva… es tut mir ja so leid.“
Susanna schluckte und sah sich hilflos um. Dann strich sie der Frau über die grauen Haare.
„Ich… es tut mir leid, aber ich erinnere mich nicht an Sie.“
Die alte Frau schluchzte.
„Ich weiß. Das kannst du nicht. Du warst ja noch so klein. Und es war so ungerecht. Aber lass dich ansehen.“
Frau Maternus trat einen Schritt zurück und besah sich Susanna.
„Ja, eine hübsche und wohlgewachsene Frau bist du geworden.“
Sie sah Christopher an, dann Anja. In ihren Augen blitzte Verständnis. Aber sie sagte kein Wort. Sie griff wieder nach Susannas Hand.
„Komm, lass dir zeigen, was wir durch dich geschafft haben.“
Im Eiltempo wurde Susanna durch frischgestrichene Flure gezogen, in neu eingerichtete Kinderzimmer, in Spielzimmer mit neuem Spielzeug. Saubere Kinder in sauberen Sachen waren zu sehen.
Als sie wieder vor der Tür standen sah Frau Maternus Susanna lange an.
„Weißt du, ich habe vieles erlebt. Und ich sehe, dass du viel gelitten hast. Es fing damals schon an, als du noch ein Säugling warst. Aber ich bin sicher, dass du dein Glück finden wirst. Aber nicht hier, nicht in diesem Land. Es wird dich immer an das hier“, sie zeigte auf das Waisenhaus, „erinnern. Und nun geh, Kind. Ihr habt noch was vor, wenn ich nicht irre.“
Mit diesen Worten drehte die Frau sich um und eilte ins Haus zurück. Sie wollte Susanna die Tränen nicht zeigen.
Die vier stiegen wieder in den Bus ein, Christopher wendete und fuhr davon.
Katharina drehte sich im Sitz um.
„Nun, Susanna. Das war ein Teil der Reise in die Vergangenheit. Willst du weiter reisen? Oder reicht es dir?“
Susanna schüttelte den Kopf.
„Nein, ich will alles wissen.“
„Gut.“
Nach wenigen Minuten erreichten sie ein großes Gebäude. Es war ein Krankenhaus, das in einem alten Park lag. Vor dem Hauptportal war ein Parkplatz, auf dem Christopher parkte. Katharina stieg aus und sah Anja an.
„Nun müssen wir uns trennen. Das geht nur euch beide an. Wir warten hier. Aber du solltest bei Susanna bleiben.“
Dann sah sie Susanna in die Augen.
„Geh hinein, links die Treppe hoch ins Zimmer einhundertfünf.“
„Was… was erwartet mich da?“
„Das, was du suchst.“
Mit diesen Worten nahm sie Christopher an die Hand und ging mit ihm in den Park.
Susanna packte Anjas Hand fester.
„Bleibst du bei mir?“
Anja nickte.
„Bis zum Ende.“
Dann gingen sie hinein. Vor der Zimmertür angekommen atmete Susanna tief durch und öffnete sie. Im Zimmer war nur ein Bett und ein Schrank, leise Musik drang aus unsichtbaren Lautsprechern. Auf einem Stuhl saß eine Schwester und las in einer Fachzeitschrift. Als die beiden Frauen eintraten stand sie auf.
„Wer von Ihnen ist Susanna?“
„Das bin ich.“
„Sie ist schwach. Ich weiß nicht, ob sie Sie hören wird oder erkennt. Sie sind als Baby weggenommen worden, oder?“
Susanna nickte.
„Ihre Mutter hat Alzheimer und Krebs im Endstadium, sie dämmert nur noch vor sich hin. Aber ich habe erlebt, dass gerade diese Menschen sich an Dinge erinnern, die viele Jahre zurücklagen aber vergessen, wie sie vom Klo zurück ins Bett kommen.“
Susanna schnürte es die Kehle zu. Langsam trat sie an das Bett. Eine abgezehrte Frau lag darin, das wenige Haar auf dem Kopf schlohweiß. Susanna nahm die dünne Hand.
„Mama?“
Die Frau öffnete die Augen.
„Wer ist da?“, fragte sie mit brüchiger Stimme.
„Ich bin es, Su… Eva.“
„Eva? Eva… Ja… ich hatte eine Tochter, die hieß Eva… man hat sie mir weggenommen… meine Mann hat man mir auch genommen…“
„Mama, ich bin da.“
„Ja, Eva. Du bist da. Ich wusste, du würdest kommen.“
Mit diesen Worten schlief die Frau wieder ein. Die Schwester kam und führte Anja und Susanna heraus.
„Es tut mir leid, dass wir nicht mehr tun können. Aber wir haben sie erst vor einer Woche herbekommen. Vorher lag sie in einem Spital irgendwo in der Pampa, sie war wundgelegen und schmutzig. Man muss sich schämen, dass es sowas gibt.“
Susanna hörte die Worte, aber sie verstand sie nicht. In ihrem Kopf war nur Watte. Sie sah die Schwester an.
„Wer… wer hat sie hergebracht?“
„Ein Mann kam und informierte uns. Wissen Sie, wir sind eine Privatklinik Aber er zahlte alles im Voraus. Wir werden uns so gut es geht um sie kümmern.“
„Vielen Dank.“
Sie zog Anja mit sich nach draußen. Im Park suchten sie nach Katharina und Christopher. Als sie die beiden gefunden hatten nahm Susanna Katharina in die Arme.
„Danke, danke für alles.“
„Das hab ich gerne gemacht, Susanna.“
Susanna sah die anderen drei an. Dann holte sie tief Luft.
„Nennt mich Eva.“
Alle drei sahen Susanna an, als wäre sie ein Geist. Anja fing sich als Erste.
„Meinst du das Ernst?“
Susanna nickte.
„Ja, ich meine es so, wie ich es sage. Und ich will wissen, wer meine Familie ist. Meine richtige Familie. Es müssen noch mehr existieren. Großeltern, Onkel, Tanten, Cousinen oder was weiß ich.“
Christopher dachte kurz nach.
„Susanna… entschuldige, Eva. Und dann?“
Sie zuckte mit den Achseln.
„Weißt du, es ist nicht das Problem, sie aufzuspüren. Aber was du danach machst. Sie kennen dich nicht. Sie wissen nicht, wer du bist. Und ich fürchte, du könntest enttäuscht werden, wenn du auf Ablehnung stößt.“
Susanna dachte nach.
„Ja, du könntest Recht haben. Vielleicht sollte ich die Sache ruhen lassen. Ich möchte mich aber wenigstens um meine Mutter kümmern.“
„Das ist das Mindeste.“, stimmte Katharina zu. „Aber zu deinem Namen: Willst du ihn wirklich ändern?“
Susanna schüttelte den Kopf.
„Das wird nicht gehen. Ich bin ja schließlich immer noch mit Hans Krieger verheiratet, wo immer er nun auch ist. Und ich habe keine Lust, dumme Fragen von noch dümmeren Menschen zu beantworten.“
Allgemeine Zustimmung zeigte Susanna, dass die anderen das gleiche dachten.
„Aber nun möchte ich nach Hause.“
Sie stiegen wieder ein und traten den Heimweg an. Unterwegs schmiedeten sie ihre Pläne weiter. Bis Susanna plötzlich fragte:
„Und was ist mit meinem Vater?“
Katharina sah sie lange an.
„Wir haben versucht, ihn zu finden. Es war schwer, weil viele Akten vernichtet wurden. Aber wir konnten herausfinden, dass er kurz vor der Maueröffnung aus dem Gefängnis fliehen und untertauchen konnte. Wo er ist wissen wir nicht. Aber ich lasse ihn noch suchen. Wenn er noch lebt werden wir ihn finden.“
Susanna nickte.
„Es wäre schön, wenn er wenigstens in den letzten Stunden bei Mama sein könnte.“
Den Rest der Fahrt schwiegen sie.
Endlich zu Hause zogen sich Anja und Susanna zurück. Christopher duschte lange, gefolgt von Katharina.
Als sie aus dem Bad kam trug sie nur das durchsichtige Negligee, das Christopher so sehr mochte. Ihre Brustwarzen stachen durch den dünnen Stoff, der ihren Körper sanft umfloss. Mit wiegenden Hüften kam sie zu ihm, beugte sich vor und küsste ihn.
„Lass uns heute Abend einfach mal alles um uns herum vergessen, ja?“
Er nickte, umfasste ihre vollen Brüste und massierte mit den Daumen ihre harten Nippel. Katharina seufzte. So hatte sie noch nie gefühlt. Ihr Schoß wurde feucht und sie presste seine Hände fester auf sie Halbkugeln. Dann ließ sie ihn wieder los und drückte ihn auf das Bett, auf dem er auf sie gewartet hatte. Sein nackter Oberkörper zog sie an. Ihre Lippen strichen sanft über die behaarte Brust, bis sie an seinen Brustwarzen ankamen. Sie knabberte an ihnen, saugte sie. Sein Stöhnen war Musik in ihren Ohren. Ihr Mund zog feuchte Spuren, als sie sich langsam nach unten vorarbeitete. Sie zog den Slip aus, den er nur trug. Sein harter Speer sprang ihr entgegen.
„Oh, da hat jemand Sehnsucht.“, hauchte sie, bevor sie ihre Zunge jeden Zentimeter des harten Pfahles erkunden ließ. Als sie bei seinen Hoden ankam pustete sie erst auf sie, dann saugte sie die beiden Kugeln in ihren Mund.
„Komm zu mir!“, stöhnte er.
Sie erhob sich und ließ den Stoff zu Boden fallen. Dann schwang sie sich über ihn und ließ ihn in sich gleiten. Bis zum Anschlag tauchte er in ihre nasse Höhle ein. Sie gurrte vor Lust, als sie ihr Becken kreisen ließ. Sie spürte, wie der Höhepunkt sich näherte und ließ sich nun heftiger auf ihn fallen. Mit einem lauten Schrei ließ sie ihrer Lust freien Lauf. Sie bewegte sich langsamer, ließ ihn aus sich gleiten und kniete sich über sein Gesicht. Christopher ließ sich nicht lange bitten und tauchte seine Zunge tief in den Tempel der Lust, ließ ihren Geschmack auf seiner Zunge zergehen. Sanft knabberte er an ihrer Perle. Katharina spürte, wie der nächste Höhepunkt immer näher kam. Als Christopher seinen Mund auf sie presste und mit einem Finger langsam in ihren Po eindrang war es um sie geschehen. Sie wimmerte und kam dreimal in Folge. Schwallartig schoss ihr der Saft aus der Lustspalte. Sie ließ sich von Christopher fallen, drehte sich um und streckte ihm den Po entgegen.
„Komm, bitte. Stoß zu….bitte.“, wimmerte sie.
Christopher kniete sich hinter sie und stieß sein hartes Organ in sie. Sie bockte sich ihm entgegen. Immer härter wurden seine Stöße. Er krallte sich an ihren Hüften fest und jagte seinen Pfahl in sie. Katharina spürte, wie seine Stöße unkontrollierter wurden. Als ihre Hand zwischen ihren Beinen hindurch nach seinen Hoden fasste ließ er es aus sich, mit lautem Schrei spritzte er sein Sperma in sie. Als die Wellen vorüber waren drehte sich Katharina um und spreizte die Beine. Christopher wusste, was sie wollte. Er beugte sich vor und brachte sie mit seiner Zunge zu einem erneuten Orgasmus. Dabei leckte er sein Sperma aus ihr, nahm es in den Mund und küsste sie. Gierig trank sie seinen Liebessaft aus seinem Mund. Ermattet lagen sie dann nebeneinander. Katharina schmiegte sich an ihn, die Körper der beiden glänzten vom Schweiß.
„Du, sag mal… was denkst du über Gruppensex?“, fragte Katharina ihn.
Er zuckte zusammen.
„Wie meinst du das? Willst du mit mir zu ner Orgie?“
Katharina lachte.
„Nein. Ich will nur wissen, was du darüber denkst.“
„Ach so. Na ja, ich habs mal probiert, war aber nicht so mein Ding.“
Katharina lächelte ihn an.
„Eher zwei Frauen, hm?“
Er nickte.
Sie lachte.
„Dachte ich mir. Aber nun mal ernsthaft. Ich habe ein Problem. Du könntest mir helfen.“
„Gerne, wenn ich kann.“
Sie richtete sich auf, sah ihm in die Augen.
„Chris, wenn ich dich bitten würde, mit einer anderen Frau zu schlafen… was würdest du sagen?“
Er hielt die Luft an, dann blies er sie mit geblähten Wangen raus.
„Uih. Das muss ich verdauen.“
„Nein, Schatz. Nicht das, was du denkst. Es geht nicht um Geld. DAS ist vorbei, für immer.“
„Aber… worum geht es denn?“
Sie zögerte.
„Wenn du einen guten Freund hast, würdest du versuchen, ihm zu helfen, wenn er ein spezielles Problem hat?“
„Wenn es machbar ist. Kathi… bitte… was ist los?“
Er sorgte sich langsam. Katharina fasste sich.
„Es geht um folgendes: Anja und Susanna… sie wünschen sich ein Kind.“
Er lief rot an.
„Moment… soll ich etwa meine Schwester…???“
„Nein, um Gottes Willen. Susanna wäre die Mutter.“
„Ich soll Susanna vögeln?“
„Na ja… so in Etwa.“
„Warum gehen sie nicht zur Samenbank?“
Katharina erklärte ihm die Gründe. Christopher hörte zu, dann nickte er.
„Verstehe ich. Und… wie soll das praktisch gehen?“
Katharina erklärte ihm den Plan. Erst lachte er, dann wurde er nachdenklich. Schließlich nickte er.
„Ja, das könnte gehen. Ich dachte schon, ich muss ins Reagenzglas wichsen.“
„Pfui, altes Ferkel. Und nun, mein Schatz… sollten wir ein wenig trainieren, damit du in Form bist.“
Mit diesen Worten küsste sie ihn heiß, ihre Hand massierte seine anschwellende Männlichkeit. Sie ließ sich auf den Rücken rollen. Christopher legte sich ihre Beine auf die Schultern und drang tief in sie ein. Mit gewaltigen Stößen trieb er sie nun von einem Höhepunkt zum nächsten. Er konnte sehen, wie ihre rechte Hand an ihrem Kitzler spielte. Das trieb ihn noch mehr an. Der Schweiß lief ihm über den Rücken, als sie ihn zu sich zog und ihm ins Ohr flüsterte: „Ich will es schlucken.“
Er glitt aus ihr, legte sich auf den Rücken. Sie kniete sich zwischen seine Beine und umschloss ihn mit dem Mund. Langsam ließ sie ihn in sich, immer tiefer. Dabei sah sie ihm in die Augen. Als er an ihre Kehle stieß entspannte sie sich und konnte ihn dann ganz aufnehmen. Langsam bewegte sie ihren Kopf, ließ ihre Zunge kreisen, massierte die Hoden. Er krallte sich in ihre Haare und sie spürte, wie sein Schwanz zu zucken begann. Gierig nahm sie jeden Tropfen auf, schluckte alles, was er ihr gab. Und sie wusste, bei diesem Mann war es aus Liebe.
Zur gleichen Zeit lagen auch Anja und Susanna eng umschlungen im Bett. Susannas Körper glühte von den Zärtlichkeiten, mit denen Anja sie überschwemmt hatte. Im Moment war Anjas Kopf zwischen Susannas Beinen und ihre Zunge entfachte ein Feuer, das am Ende nur Anja selber löschen konnte. Ihre Zähne hielten den Kitzler fest, ihre Zunge flatterte sanft wie ein Schmetterling auf ihm. Als besondere Überraschung hatte sie aber einen Vibrator mit ins Spiel gebracht, der tief im inneren von Susannas Lusthöhle Welle um Welle der Erregung durch den Körper gleiten ließ. Lange schon hatte Susanna aufgehört, die Orgasmen zu zählen, die sich durchfuhren. Als sich ein weiterer anbahnte schrie sie auf, zuckte spastisch und zog ihre Freundin mit Gewalt nach oben.
„Bitte… ich kann nicht mehr…“
Anja lächelte.
„Schön. Das wollte ich.“
Susanna küsste ihre Freundin.
„Du bist ein Teufel.“
„Ich weiß. Aber ich liebe es, dich so zu verwöhnen.“
Sie kuschelten sich aneinander, schwiegen in Harmonie. Nach einer Weile richtete sich Anja auf.
„Du, sag mal… was ist nun… mit Baby??“
Susanna lächelte.
„Ja, ich möchte ein Kind. Willst du auch eines?“
Anja nickte.
„Und der Vater?“
Susanna legte eine Hand auf Anjas Wange.
„Ich denke, wir waren uns einig.“
„Ja. Aber wie machen wir es?“
Susanna dachte nach.
„Es gibt nicht viele Möglichkeiten. Entweder per Spritze… dafür muss er in ein Glas oder so ejakulieren, oder aber… er muss direkt in mir sein Sperma vergiessen.“
Anja musste lachen.
„Schatz, bitte. Das ist keine OP. Entweder wichst er in ein Glas oder er muss dich vögeln, so einfach ist das.“
Nun lachte auch Susanna.
„Ja, stimmt. Aber mich vögeln? Ich weiß nicht, ob ich das kann…“
Anja nickte ernst.
„Ich verstehe. Und… wenn ich dabei wäre?“
„Du… du würdest zusehen?“
Anja nickte.
„Ja.“
Susanna drückte ihre Freundin an sich.
„Dann könnte es gehen…“
„Gut… dann werden wir irgendwie was arrangieren. Vielleicht fällt Katharina ja noch was ein. Aber bevor wir das angehen müssen wir einiges klären. Du musst zum Arzt, er auch. Und dann müssen wir den richtigen Zeitpunkt finden. Du sollst ja nicht täglich mit ihm ficken.“
„Echt. Kannst du auch mal anders reden? Aber… was sagt Katharina dazu, dass er mich… ficken soll?“
„Sie ist einverstanden.“
„Echt?“, fragte Susanna erstaunt.
„Ja. Aber es kann sein… dass sie auch dabei sein will. Ihn anheizen, damit er, wenn er in dir ist, schnell kommt und du es nicht zu lange aushalten musst. Ich kann das schließlich schlecht machen.“
Susanna lachte.
„Nein, also das geht ja mal gar nicht. Mit deinem eigenen Bruder.“
„Gut, dann lass uns das alles angehen. Arzt für dich, für ihn. Bestimmung der fruchtbaren Tage. Und dann… werden wir schwanger.“
Susanna kicherte.
„Hört sich an wie ne Generalstabsoperation.“
Anja gröhlte.
„Operation Baby. Yes Ma´am.“
Danach versanken beide wieder in einem endlosen Kuss. Doch eine Sache war offensichtlich gelogen: Susanna konnte immer noch.
Am nächsten Morgen besprachen sie alles mit Katharina und Christopher. Es war ihm zunächst unangenehm, aber dann fühlte er einen gewissen Stolz, dass er derjenige sein sollte, der Susanna schwängern durfte. Aber vorher galt es noch, diverse Arztbesuche hinter sich zu bringen.
Susanna und Anja gingen zum Frauenarzt, Katharina schleppte Christopher erst zum Hausarzt. Der untersuchte ihn gründlich.
„Na, junger Mann. Fit wie ein Turnschuh.“
Als sie am Nachmittag erfuhren, dass auch Susanna scheinbar fit war, planten sie die nächsten Schritte Sie mussten zwar noch ein paar Tage warten, bis alle Laborwerte vorlagen, aber auch diese boten keine Überraschung.
Susanna hatte mittlerweile angefangen, ihren Menstruationszyklus zu verfolgen, um die besten Tage für eine Befruchtung herauszubekommen. Sie wollte ja nicht wochenlang mit Christopher schlafen. Wobei sie sich selber eingestand, dass ihr der Gedanke seltsamerweise gar nicht so unangenehm war, wie sie zuerst angenommen hatte.
Katharina ging, während Susanna ihren Gedanken nachhing, mit Christopher zum Urologen. Dort angekommen mussten sie mehr oder weniger die Wahrheit sagen. Der Arzt lächelte.
„Sie wollen ein Kind? Das ist schön. Kinder sind ein Geschenk Gottes. Wie lange probieren sie es denn schon?“
„Einige Monate“, flunkerte Katharina, ohne rot zu werden.
„Aber es klappt nicht, hm?“
„Nicht so richtig. Und nun… na ja.. wir wollten wissen, ob mit den Spermien alles ok ist.“
„Das ist kein Problem.“
Der Arzt holte einen Becher.
„Da müssten Sie allerdings Sperma hineinbringen.“
Christopher lief rot an.
„Na na.“, feixte der Arzt. „Ich bin sicher, Ihre Partnerin wird Ihnen dabei schon helfen.“
Christopher wurde noch roter während Katharina grinste. Der Arzt brachte sie in einen Raum, in dem eine Liege stand.
„Bitte beachten Sie: Es muss reines Sperma sein, also nicht aus Ihrem Mund oder sonstwoher.“; sagte der Arzt, bevor er dir Tür schloss.
Katharina küsste Christopher.
„Hmmm…. Nun darf ich dir mit ärztlicher Erlaubnis einen runterholen, quasi auf Rezept.“, kicherte sie, als sie ihm die Hose öffnete. Ihre Hand befreite das sich aufrichtende Organ und massierte es. Sie stöhnte an seinem Ohr.
„Ich würd ihn viel lieber blasen… ihn lecken… an ihm saugen… und dann in mir spüren…“
Sie wusste, dass diese Worte ihn geil machten. Sie massierte fester, rieb den harten Schaft.
„Du musst den Becher drunterhalten.“, konnte er gerade noch stöhnen, als er kam.
Katharina schaffte es tatsächlich, dass er alles in den Becher spritzte. Aber dann konnte sie sich nicht zurückhalten und leckte das feuchte Organ sauber.
„Wär doch schade, oder?“, grinste sie.
Sie brachten den Becher ins Labor. Die Arzthelferin grinste.
„Das war fix.“
Christopher lief schon wieder rot an während Katharina lächelte.
„Wenn man weiß, was man tun muss, ist das easy.“, war ihr Kommentar. „Wann ist das Ergebnis da?“
„Rufen Sie morgen früh an, dann wissen wir es.“
Sie verabschiedeten sich und gingen heim.
Am nächsten Morgen erfuhren sie dann, dass Christopher „fruchtbar wie ein wilder Hengst“ wäre.
Anja feixte wieder.
„Dann steht dem Unternehmen „Wir machen ein Baby“ ja nicht mehr viel im Weg.“
„Meine Güte, bin ich ein Zuchtbulle oder was?“, brummte Christopher.
Anja nahm ihn in den Arm.
„Bruderherz, nein. Aber ich bin auch nervös. Meinst du es lässt mich kalt zu wissen, dass du deinen Schwanz in meine Freundin stecken wirst?“
„Entschuldige. Du hast Recht. Aber wie machen wir es nun?“
Susanna sah von einem zum anderen. Dann ergriff sie das Wort.
„Nächste Woche sind die fruchtbaren Tage. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Der Frauenarzt meinte, nach meinem Hormonspiegel, den er nächste Woche nochmal kontrolliert, wäre Mittwoch der beste Tag.
Also werden wir ne Orgie feiern, hm?“
Je näher der Tag rückte desto nervöser wurde Susanna. Sie fragte sich, was wohl passieren würde, wenn er in sie eindränge. Ob sie sich, wie bei Hans, verkrampfen würde? Oder sich gar übergeben? Sie hatte tierische Angst vor dem Moment. Anja versuchte, ihr die Angst mit viel Zärtlichkeit zu nehmen.
Der Arzt riet ihr, es am Dienstag zu versuchen, nach seiner Einschätzung wäre dies der beste Tag.
Und so fand sich Susanna auf einmal in Katharinas Schlafzimmer wieder. Anja war bei ihr und küsste sie sanft.
„Komm, leg dich hin.“, flüsterte sie ihr zu. Unter vielen Küssen zog Anja ihre Freundin aus. Das Zimmer war fast völlig dunkel, nur eine kleine Lampe spendete schattenhaftes Licht. Katharinas Bett war groß, weich und roch herrlich frisch. Anja liebkoste ihre Freundin. Auch sie war nervös, aber sie wusste, sie durfte es sich nicht anmerken lassen. Sie hatte nur Angst, dass ihrer Freundin etwas geschah. Sie war nicht eifersüchtig, nicht auf ihren Bruder.
Sie verband Susanna die Augen und begann, mit ihrer Zunge wieder das altbekannte Feuer zu entfachen. Susanna ließ sich einfach fallen und bekam nicht mit, dass auch Katharina und Christopher ins Schlafzimmer kamen. Katharina massierte Christopher sanft. Er sollte auch Spaß daran haben, das war ihr wichtig. Wie Anja empfand sie keine Eifersucht, sie war eher neugierig.
Anja holte aus der Tasche, die sie mitgebracht hatte, den Strap – on und legte ihn an. Sie knete sich zwischen Susannas Beine und flüsterte ihr leise zu:
„Ich bin das nun, Geliebte. Das bin ich.“
Dann drang sie langsam ein, begann sich zu bewegen. Dieser Anblick war für Christopher zuviel, da Katharina ihn mittlerweile mit dem Mund verwöhnte. Er zog ihren Kopf weg.
„Oh, schon?“, flüsterte sie.
Er nickte. Katharina tippte Anja an. Diese verstand und zog sich zurück. Susanna wimmerte enttäuscht. Schnell nahm Christopher den frei gewordenen Platz ein. Katharina führte ihn während Anja leise sagte:
„Ich bin ja da… spür mich… lass dich fallen…“
Im ersten Moment spürte Susanna nur, dass wieder etwas in die eindrang. Es war schön, fand sie. Langsam füllte sie etwas aus. Aber dann merkte sie, dass es nicht der Dildo war. Im ersten Moment war sie erschrocken, wollte sich verkrampfen. Aber da fühlte sie eine Hand, die ihren Kitzler streichelte und einen Mund an ihren Nippeln. Katharina konnte sich nicht zurückhalten, sie musste sich einfach beteiligen. Anja lächelte. Es gefiel ihr. Ohne, dass jemand sie berührte, kam sie zu einem Orgasmus. Sie sah, wie Christopher sich langsam bewegte. Er hatte verstanden, dass Susanna keine Hektik, keine gewaltigen Stöße wollte. Susanna spürte, wie Wellen durch sie flossen. Sie war erstaunt. Es war das erste Mal, dass sie etwas anderes als Ekel empfand, wenn ein Mann in ihr war. Sie wölbte sich ihm entgegen, wollte plötzlich mehr spüren. Katharina sah dies und lächelte. Sie verstand die Signale und flüsterte Christopher ins Ohr: „Komm… sie ist bereit.“
Seine Stöße wurden nun länger, tiefer. Er spürte, wie seine Hoden sich zusammenzogen, wie sich das Sperma sammelte. Sein Becken stieß gegen Susanna und dann schoss es aus ihm. Langsam und gewaltig überschwemmte er ihren Schoß, der mehr als bereit war, neues Leben zu empfangen. Und Susanna stellte erstaunt fest, dass es auch ihr kam.
Er zog sich aus ihr zurück. Er wollte mit Katharina das Zimmer verlassen, wie sie es ausgemacht hatten. Aber Susanna flüsterte heiser:
„Bitte bleibt.“
Und so kuschelten sie sich alle aneinander, gaben sich Schutz und Liebe. Und es wurde ihnen klar, dass nichts auf der Welt diese Gemeinschaft würde trennen können.
„Und… wenn es nicht geklappt hat?“, flüsterte Christopher nach einer Weile.
Susanna kicherte.
„Dann musst du mich nochmal vögeln.“
Nun lachten alle herzhaft. Sie verstanden, dass in ihrer Beziehung alles möglich wäre.
Sie kuschelten sich aneinander. Susanna hatte ihre Augenbinde abgenommen und lauschte in sich. Ob man es wohl spürte, wenn es passierte, fragte sie sich. Aber sie lächelte, war wie eine zufriedene Katze. Ihr Schoß war nass, sie spürte, wie Christophers Sperma zäh aus ihr tropfte. Sie hoffte, dass noch genug in ihr war, um den erwünschten Erfolg zu erzielen.
Anja streichelte den Körper ihrer Freundin. Sie war hin – und hergerissen. Auf der einen Seite war sie stolz auf Susanna, dass sie diesen Schritt gewagt hatte. Auf der anderen Seite hatte sie Angst, dass es nun doch anders werden würde. Ob sie nun doch wieder mehr zu Männern tendieren würde? Sie küsste Susanna, welche ihre weichen Lippen bereitwillig öffnete und die tastende Zunge empfing, mit ihr spielte.
Christopher hing seinen Gedanken nach. Er hatte soeben einer Frau möglicherweise ein Kind gemacht. Und das im Beisein der Frau, die er liebte und seiner Schwester. Er war verwirrt. Er hatte seine Schwester zwar schon nackt gesehen, aber noch nie mit einem Strap – on und wie sie damit eine andere Frau nahm. Es hatte ihn mehr erregt, als er sich selber eingestehen wollte. Er schämte sich für die Geilheit, die er beim Anblick seiner Schwester empfunden hatte.
Katharina lächelte indes. Susanna hatte einen Mann in sich empfangen, sie hatte selber dabei geholfen und war mit allen Menschen, die ihr lieb waren, im Bett. Zu gern hätte sie sich selber von Anja nehmen lassen. Sie sah, wie die beiden anderen Frauen sich küssten, wie sie begannen, sich gegenseitig wieder heiß zu machen. Warum nicht, dachte sie und nahm Christophers Gesicht in ihre Hände, küsste ihn.
Er löste sich.
„Was…???“, stammelte er.
Anja drehte sich zu ihm.
„Bruderherz, lass deinen Gefühlen freien Lauf.“
Susanna sah ihm in die Augen.
„Ja, warum nicht? Gerade hast du es auch.“
Da ergab er sich, küsste Katharina. Die ließ ihre Hände wandern und fanden den Weg zu seiner Männlichkeit. Sie stöhnte auf, als sie spürte, dass sein Glied noch feucht von dem Ausflug in Susanna war und nahm es in den Mund, sie wollte es schmecken. Es machte sie geil.
Christopher stöhnte auf. Anja flüsterte Susanna ins Ohr.
„Magst du den beiden ein wenig zusehen?“
Susanna nickte. Es machte sie geil.
Sie sah, wie Katharina den mittlerweile zu voller Größe herangewachsenen Schwanz in den Mund nahm, an ihm saugte. Sie griff nach ihrer Freundin.
„Komm, ich will dich lecken.“
Anja ließ sich nicht lange bitten und kniete sich über Susannas Gesicht. Sie spürte die weiche Zunge am Kitzler und stöhnte lüstern auf. Sie genoss das Gefühl, geleckt zu werden und gleichzeitig ihren Bruder zu sehen, wie er einen geblasen bekam.
Schließlich drückte Katharina Christopher auf das Bett und schwang sich über ihn, ließ sich auf seiner Männlichkeit nieder. Langsam bewegte sie sich, dann schneller. Ihre Brüste wogten, sie wimmerte. Auch Anja stöhnte laut.
Unter ihr hörte sie Susanna leise sagen:
„Küsst euch… und dann küsst mich…“
Sie war toll vor Geilheit. Sie wollte nur noch Sex, in seiner reinsten Form. Anja und Katharina gaben sich einen langen Kuss, dann rollte sich Anja von Susanna und sah, wie Katharina sich vorbeugte und Susanna küsste.
Anja fing an, sich selber zu reizen. Ihre Geilheit wuchs immer mehr. Sie legte sich auf Susanna, rieb sich an ihr. Das Zimmer hallte wider vom Stöhnen, die Luft flirrte und roch nach Sex.
Mit lautem Stöhnen brachen als erstes bei Christopher alle Dämme und läutete damit das Finale ein. Katharina kam in dem Moment, als er sein Sperma in sie ergoss, und kurz darauf erreichten auch die anderen beiden Frauen ihren Höhepunkt.
Erschöpft lagen sie dann nebeneinander, sahen sich an.
Susanna fasste sich als erste.
„Es war wunderschön. Lasst uns immer so zusammenbleiben.“
Die anderen konnten nur nicken. Die letzten Hemmungen waren verschwunden. Sie wussten, sie gehörten zusammen und hofften, dass es Christopher gelungen war, neues Leben zu zeugen.