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Dem Sohne verfallen ..13. Teil

Fortsetzung vom 12. Teil.

.Kapitel XII. Unangenehme Überraschung

Bruno hatte ja Ferien, und so war er fast so oft bei den Mittermaiers bzw. deren beiden Geschwistern, wie er sich seiner Mutter widmete, zumindest am späten Morgen nach langem Ausschlafen und nachts im Ehebett.
Allmählich stieg in Sabine der Gedanke zur Notwendigkeit auf, sich auch mal wieder um die Firma zu kümmern. Nicht dass sie Verlangen danach gehabt hätte, im Gegenteil, aber ab und zu war sie verpflichtet, sich dort blicken zu lassen und nach dem Rechten zu sehen. Alles sollte man den Prokuristen nicht überlassen, sonst werden sie leichtsinnig oder übermütig!
Und an jenem Morgen, als sie beschloss, in die Firma zu fahren, merkte sie bei der Autofahrt nach Stuttgart, dass ihr Busen so merkwürdig spannte. Sie dachte nach … dieses Gefühl kannte sie doch! Genau, das fühlte sich an wie damals, als sie mit Bruno schwanger ging. Jetzt begann sie nachzurechnen: Verdammt, vor zwei Tagen hätte sie doch ihre Regel wieder bekommen müssen! Gut, diese kam in den letzten Jahren nicht mehr so hundertprozentig regelmäßig auf den Tag genau wie früher, als sie in ihrer Ehe nach Brunos Geburt wieder die Pille bis zur Scheidung von ihrem Ehemann genommen hatte. Die letzte Regel war kürzlich auch ausgeblieben, aber das könnte an der überstürzten Wiedereinnahme der Ovulationshemmer liegen, hatte sie sich vor vier Wochen selber beruhigt.
Heute wollte sie Gewissheit haben. Und wenn sie nun schon mal in Stuttgart weilte, könnte sie doch auch mal bei Dr. Häberle vorbeischauen und einen Test machen lassen …
Und sie bekam Gewissheit … unangenhme Gewissheit! „Ich kann Ihnen eine freudige Mitteilung machen …“ hatte Dr Häberle gesagt. Nun hatte sie den Salat!!
* *
Wie benommen wankte sie aus der Praxis des Gynäkologen. Noch hallte ihr die freundliche Frage Dr. Häberles im Ohr „Wer ist denn der glücklich Vater in spe?“
Vater ― ja, aber glücklich?

Nun hatte sie Gewissheit über die Tatsache, aber keine Gewissheit, wer der eigentliche Erzeuger ihres wachsenden Lebens in Bauch gewesen war. War es Bruno, ihr eigener Sohn? Sie sah schon die Schlagzeilen in den Stuttgarter Nachrichten: „Teilhaberin von >Hergenröder & Feiler< bekommt Kind vom eigenen Sohn!" oder „Inzestskandal im Hause Feiler!" usw. Die Presse nahm da keine Rücksicht, wenn es um Schlagzeilen und Steigerung der Auflagen ging!
Sie würde sich in Grund und Boden schämen müssen; könnte aus Denkendorf, ja sogar aus Esslingen, immer noch eine prüde Kleinstadt, glatt verschwinden müssen! Und Bruno, der Ärmste, hätte es mit auszubaden!
Oder war es doch Jürgen?? – Auch nicht viel besser! Sie konnte ja schlechterdings Jürgen zu einem DNA-Test schleifen, um es mit der DNA des Föten vergleichen zu lassen.
Abtreiben? Nein ― doch ― nein! Wenn es Brunos Kind war, und er entdeckte, dass sie sein Kind hätte abtreiben lassen, nein, das würde er ihr wohl nie verzeihen!
„Was tun?“, soll Lenin geschrieben haben. Noch hatte sie drei Wochen bis zu einer endgültigen Entscheidung. Ja, aber welche? Total erledigt legte sie sich am helllichten Tage ins Bett.
Kein Wunder, dass Bruno bei seiner Rückkehr von der Schule überrascht war, seine Mutter im Bett schlafend vorzufinden und dachte, entweder wäre sie krank oder sie wollte wieder mit ihm Geschlechtsverkehr haben …
* *
Und als Bruno sich nackt zu ihr ins Bett legte und sie zu streicheln begann, schreckte sie entsetzt hoch: „Ich hatte wieder mal einen furchtbaren Alptraum, Bruno, und bin so verwirrt, dass ich heute wahrlich keine Lust habe, mit dir zu ficken, verzeihe, es liegt nicht an dir!“
Bruno hatte Verständnis und wollte auch nicht wissen, welcher Traum seine Mutter so erschreckt hatte. Er glaubte, es sei wieder solch ein erotischer Alptraum gewesen wie vor rund vier Monaten.
Jedenfalls spürte er, dass seine sonst immer zu allen geilen Schandtaten bereite Mutter irgendwelche Sorgen hatte. Er könnte sie ja später erfragen und versuchen, seiner Mutter zu helfen, sofern er konnte.
* *
Was Sabine aber nicht ahnte, war die Tatsache, dass noch jemand anderes drei Wohnhäuser weiter in der Straße sich Sorgen machte, und zwar sehr ähnlich gelagerte Sorgen! Tina spürte auch eine noch nie gekannte Spannung in ihren Brüsten …
Und auch sie wusste nicht sicher zu sagen, wenn sie tatsächlich schwanger wäre, ob Jürgen oder Bruno der Vater ihres Embryos in ihrem zierlichen Bauch sein könnte. Sie hielt es vor Jürgen vorerst geheim.
Aber irgendwann würde der Umstand offenkundig und nicht mehr zu verheimlichen sein! Auch Tina dachte im Fall des Falles an Abtreibung, aber dazu müssten ihre Eltern ihre Zustimmung erteilen, denn bis zur zwölften Schwangerschaftswoche nur war es legal, bis dahin aber war sie noch nicht ganz volljährig.
Erst als ihr morgens immer so übel war und sie Brechreiz hatte, vertraute sie sich Bruno an, der ihr gefühlsmäßig näher stand als ihr dominanter Bruder Jürgen. Und ihren Eltern konnte und wollte sie ihren dringenden Verdacht auch nicht gestehen. Sie befragte Bruno bei einem Schäferstündchen:
„Du Bruno, du kennst dich als angehender Student doch in Biologie besser aus als ich mit meiner kaufmännischen Lehre,“ flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Ja schon, warum fragst du?“ Säuselte Bruno ihr ins Ohr zurück.
„Mein Busen spannt so komisch, und morgens ist mir immer so schlecht, dass ich kotzen muss, obwohl ich noch gar nichts gegessen habe. Sind das vielleicht Zeichen dafür, dass ich schwanger bin?“
Bruno war im ersten Moment baff und sprachlos. Natürlich waren das die klassischen Symptome einer beginnenden Schwangerschaft. Und wenn er der Vater des Bankerts sein sollte ― oh je! Noch keinen Beruf, gerade im Abitur stehend, und dann gerade mal eben volljähriger Vater eines unehelichen Kindes! Was würde seine Mutter Sabine dazu sagen? Und erst die Mittermaiers? Von Jürgen gar nicht zu reden!
„Also, noch steht es ja nicht fest, Tina, ob du tatsächlich schwanger bist! Es gibt ja auch solche Scheinschwangerschaften, Blasenmole nennt man das, glaube ich,“ versuchte er die nervös-ängstliche Tina zu beruhigen.
„Was soll ich denn nur tun, Bruno? Ich habe solche Angst!“
„Ich besorge dir aus der Apotheke einen Schwangerschaftstest für eine Urinprobe, ich helfe dir dabei, und dann sehen wir weiter.“ Bruno streichelte ihr übers Haar wie ein väterlicher Freund.
* *
Bruno besorgte den Test, der zu seiner befürchteten Erwartung positiv ausfiel. Tina bekam einen Heulkrampf vor Verzweiflung.
„Soll ich es abtreiben lassen, Bruno?“ Heulte sie unter Tränen.
„Tina, beruhige dich! Noch ist Polen nicht verloren,“ zitierte Bruno einen bekannten Ausspruch aus dem Geschichtsunterricht, „ich lasse dich nicht im Stich! Egal, ob Jürgen oder ich der Vater deines Kindes ist, ich werde es als mein Kind anerkennen und für es sorgen.“
Wie er das ohne eigenes Einkommen tun wollte, war ihm selber noch nicht klar. Wenn alle Stricke reißen, wenn Mutter ihm nicht half, dann konnte er ja immer noch zur Bundeswehr gehen und sich als Zeitsoldat verpflichten. Tauglich war er ja. Der Sold eines Offiziersanwärters würde schon reichen, um über die Runden zu kommen! Er liebte Tina ja, er war bereit, sie zu heiraten. Aber erst mal musste er den Rat seiner Mutter einholen.
Tina fand Brunos Zuspruch tröstlich und hörte zu weinen auf. Dankbar küsste sie ihren Liebhaber, der sich gerade als echter Freund erwiesen hatte, auf den Mund.
„Gehe mal zu Doktor Heinemann in Esslingen, der kennt meine Familie gut. Er wird dir bestimmt weiterhelfen können, aber Abtreibung kommt für mich nicht in Frage!“ Riet Bruno seiner geliebten Freundin.
* *
Fortsetzung im 14. Teil




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