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Meu fado (2)

Es war der dritte Damoiseau und er bemerkte, dass seine Gedanken langsam jene Viskosität bekamen, die den Abend erträglich machen würde. Thomas schwalle unvermindert über seine Tour am Kap. Marcus sporadisches Nicken spornt diesen schmierigen Wicht dabei auch noch an. Thomas Henderson mit seinem City Boy Gelaber hatte bereits das Dinner unerträglich lang erscheinen lassen. Marcus genoss dabei den Vorteil, bereits mehrere Martinis voraus zu sein. Die hatte er schon vorsorglich vorher an der Bar gekippt.

‚Nicht geht über eine gute Vorbereitung.‘ dachte Ben, nahm einen weiteren Schluck aus dem Tumbler und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen auf die Geschmacksfarben des Rhums. An diesem Genuss konnte selbst so ein ausgemachter Depp wie Thomas nichts ausrichten. Auch nicht der Umstand, dass er zu diesem Depp freundlich sein musste. Die Londoner Zentrale hatte ihn nach Lissabon geschickt. Einer dieser frischen MBA Zombies in rosa Hemden, die die Leiterin vom britischen HR, Claire, en bloc aus den Vorstellungsgesprächen in ihr plüschiges Doppelbett und dann auf Posten katapultierte, mit denen sie vollkommen überfordert waren. Er stellte sich Thomas zwischen Claires durchtainierten Schenkeln vor. Die Auswahl bei ihrem speziellen Assessment Center musste inzwischen selbst für eine Engländerin enttäuschend sein.

Thomas war zwischenzeitlich bei dem Vorbeten seiner Aktienfonds angekommen, die er von seinem letzten Bonus zusammengerafft hatte. Dabei kippte sein grauenhafter Londoner Akzent vollends in Proleten-Slang. Ben lüpfte kurz eine Braue, ohne dabei die Augen zu öffnen. Das nächste Stadium dieses platten Monologs wäre dann noch die Liste der mit ihm befreundeten Broker und ihrer gemeinsamen Londoner Puffbesuche. Nicht schweißt echte „City Boys“ offenbar mehr zusammen, als sich den gleichen Tripper im gleichen Arsch einzufangen.

Ben schauderte beim Gedanken an so einem Rudelbums mit mopsig-kinnlosen Engländerinnen in Marks `n Sparks Unterwäsche, verzückt den unvermeidlichen Überbiss beckend und zwischen dem affektierten Kichern immer wieder „Oh my Good!“ kreischend, weil den Boys die zu groß geratenen Kondome abflutschten.

Während Ben weiter darüber sinnierte, wieso sich in englischen Startups dieser Bodensatz niveauloser Kotzbrocken konzentrierte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. „bloody Sasanach!“ Überrascht öffnete er seine Augen. Fionas Flüstern hatte ihn wieder in die Lobby zurückgeholt. Mit einem hinreißenden Lächeln in Richtung Thomas ließ sich Fiona auf den Zweisitzer gleiten und mimte gegenüber dem „englischen Bastard“ das bewundernde Frauchen. Und wie zu erwarten: Hendersons verbale Diarrhoe schwoll angesichts der auffallend hübschen Zuhörerin zu neuen Dimensionen an. ‚Genau wie sein mickriger Stummelschwanz, dieser sabbernde Wichser.‘ dachte Ben, angewidert von der feuchten Zunge, die immer öfter zwischen den Wortfetzen über Thomas‘ schlaffe Lippen fuhr. Ben rappelte sich hoch und hielt das leere Glas als Erklärung vor sich, giente blöde in die Runde. Etwas steifbeinig ging er dann zur Bar. Thomas würde sein Abgang nicht mal auffallen.

An der Bar deutete er dem Tender an, das Glas erneut zu füllen. Joao nickte kurz und griff nach der hinter der Theke bereit stehenden Flasche. ‚Du bist zu oft und zu lange in dieser Hotelbar. Und Du trinkst definitiv zu viel Rhum, wenn hinter der Theke bereits die Flasche für Dich bereit steht.‘ dachte Ben. Trotzdem nahm er den Tumbler in die Hand und sagte laut: „Was soll’s.“

„Alcohol forces the appetite – but takes away the performance. Wäre schade, oder?” Ein Blick aus dunkelbraunen Augen, umrahmt von langen Wimpern über einem Lächeln, das Bens Mund trocken werden ließ.
„Wir kennen uns noch nicht. Leider.“ Die kleinen Fältchen, die sich neben ihren vollen Lippen abzeichneten, gaben dem „Leider“ etwas noch eindeutigeres als das Shakespeare Zitat.
„Wir können gerne direkt bei Ricarda bleiben. So heiße ich.“ Ben fühlte sich vollkommen überrannt. Sie hielt ihm ihre Hand entspannt entgegen.
„Ben Lawers.“ Er ergriff ihre für einen Handshake viel zu hoch gehaltene Hand, beugte sich spontan vor und drückte seine Lippen betont zischen die Erhebungen zwischen Zeige- und Mittelfinger. Zu ihr hochschauend nahm er ein zufriedenes Lächeln wahr. Der Handkuss und die zweideutige Berührung als replik auf ihre Anmache war also angekommen. Und gewirkt, wie die deutlich unter dem dünnen Stoff hervortretenden Nippel sichtbar machten, die sich wie Mündungen zweier kurzläufiger Revolver auf ihn gerichtet hatten. Er richtete sich auf und grinste zurück.

„Ich weiß, dass Du Ben bist. Fernanda hatte mir gesagt, dass ich Dich hier mit Henderson und den anderen treffen kann. Und ihre Bescheibung war sehr gut.“ Wieder dieses Lächeln. „Wir sind im gleichen Projekt-Team.“
Fernanda war die Leiterin des Support Centers, dessen Programme und Prozesse Fiona und Ben auf die neuen Aufgaben optimieren sollte, die sich London ausgedacht hatte. Fast lag es Ben auf der Zunge, Ricarda zu fragen, wie Fernda ihn „gut“ beschrieben hatte. Schluckte dann aber die Worte runter. Es war zu offensichtlich, dass da zwei Frauen sich über „Männer“ ausgetauscht hatten.

Während Ricarda ein paar Bemerkungen über seinen ungewöhnlichen Namen machte, der er die Erklärung folgen ließ, dass Lawers tatsächlich ein deutscher Name war, nur leider seine Eltern wegen ihrer Liebe zu den Highlands dann diesen Vornamen gewählt hatten, versuchte er sich ein ganzes Bild von Ricarda zu machen. Sie trug ein dunkelrotes, knielanges Sommerkleid mit tiefem Rückenausschnitt, das ihre hohe Taille und diese endlos langen Beine durch den Schnitt betonte. Ihr kastanienbraunes Haar hatte sie hochgesteckt und sein Blick wanderte über den delikaten Schwung, in dem ihr schlanker Hals in leicht gebräunte Schultern überging. Ricarda trug wenig Schmuck, nur einen Solitär an einer dünnen Kette, und war außerdem sehr dezent geschminkt. Bis auf ihre kirschroten Lippen, die seinen Blick magisch anzogen. Für Ben stand fest, dass er sich von diesem Prachtweib bereitwillig abschleppen lassen würde. Trotzdem nippte er weiter am Damoiseau. Es war nie gut, die Sache zu überstürzen.

Es war bereits nach Mitternacht, als sie sich von der Gruppe trennten, die sich ebenfalls an der Bar eingefunden hatte. Ricarda war einfach mit ihm in den leeren Lift getreten, hatte sich eng an ihn geschmiegt, als die Türen zuglitten. Der dünne Stoff glitt über die gebräunte Haut ihrer Schenkel. Ben fühlte mehr als dass er sah, wie sie ihr Bein um seine Hüfte schwang. Der schwarze und doch transparente Tanga betonte mehr als das er verbarg, feucht glänzend. Seine Hände suchten an dem Geländer Halt und sein Becken schob sich weiter vor, als sie, noch immer in seiner Unterlippe verbissen, ihren Venushügel an seinem bereits hart erigierten Schwanz zu reiben, auf und ab zu gleiten. 18 Stockwerke. Zu kurz, um jetzt noch die Hose zu öffnen.
‚Oh Gott, sie hat dich fast soweit!‘ Er spürte, wie ihre Nässe durch den Stoff seiner Hose drang. Und wie sie genau den Punkt kurz über der Wurzel traf. Er stöhnte auf, sah ein zufriedenes Glitzern in ihren Augen. Ihr gefiel augenscheinlich, was sie tat, wie sie seinen Ständer ritt. Er griff in ihr Haar und erwiderte ihren Kuss, ließ seine Zunge in ihren geöffneten Mund gleiten. ‚Ich nehme Dich mit meiner Zunge, aber später… Gott!‘ Ihre Hand krallte sich in seinen Arsch und drängte ihn noch enger an ihre heiße Vulva. Er warf den Kopf zurück und erhaschte einen kurzen Blick in den Spiegel des Lifts, sah diese kreisenden Halbmonde, ihre Rückenmuskel, diese traumhaften Beine…
Er kam plötzlich, konvulsiv. Ein nicht enden wollendes Aufbäumen. Und sie glitt weiter auf ihm, jedes Zucken seines Glieds mit einem zufriedenen Gurren kommentierend. Und ohne sich darum zu scheren, dass die Türen des Lifts mit einem leisen Summen aufgingen. Hinter denen das überrascht wirkende Gesicht von Thomas auftauchte.

Plötzlich war Ben wieder stocknüchtern. Sie waren ohne es zu bemerken wieder unten in der Lobby angekommen. Thomas trat mit kurzem Zögern in den Lift und drückte die Etagennummer. „Zeigst Du ihm Deine Fortschritte beim Tango oder testest Du, wie gut Dein String zu seinem Smoking passt, Ricarda?“ Dann sah er auf den sich deutlich abzeichnenden, feuchten Fleck auf Bens Smokinghose und grinste ihn süffisant an. ‚Die nächsten Tage werden unerträglich.‘ fuhr es durch Bens Kopf. Offenbar hatte Thomas bereits was mit Ricarda gehabt. Und würde Ben in die Riege seiner Bums-Buddies aufnehmen.

‚Was hast Du Dir da wieder eingebrockt, verdammte Scheiße!‘




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