Die nächste Woche verlief eigentlich wie immer, wenn auch die Unterrichtsatmosphäre in praktisch allen Stunden deutlich ruhiger war als zuvor. Obwohl eigentlich nur Frau Lehmann offene Sympathie für die eingeführte körperliche Bestrafung bekundete, und sie in der Klasse 9 ja auch schon praktiziert hatte, waren die Schüler auch in den anderen Fächern extrem diszipliniert. Auch Sara versuchte, sich unauffällig zu verhalten, ihren masochistischen Fantasien zum Trotz. Die meisten Lehrer taten als ob nichts wäre, von Frau Rottmann hörte man nichts, und Frau Lehmann war drei Tage auf irgendeiner Fortbildung, so dass die 10c nur eine Geschichtsstunde hatte, in der etwas hätte passieren können. Und in der verhielt sich Sara lammfromm.
Es dauerte bis zum Dienstag der darauffolgenden Woche, bis Sara endlich ihr Ziel erreichte. Es war Mitte September und das Schuljahr noch keine vier Wochen alt. Der Sommer hatte sich noch einmal aufgebäumt. Morgens war es noch recht frisch, aber im Tagesverlauf wurden es über 25°. Deshalb hatte Sara sommerliche Klamotten eingesteckt, die sie nach dem Sportunterricht, der in den ersten beiden Stunden stattfand, anzog. Eine luftige Bluse, eine kurze Jeans, die knapp vor der Hotpants war, und Sandalen. Damit fiel sie in der ersten Pause auf dem Hof ziemlich auf, da die meisten anderen dem Spätsommer nicht trauten.
In der vierten Stunde war Mathe. Sara hatte seit Herrn Möllers „Warnung“ kein einziges Mal ihre Hausaufgaben gemacht, war aber zu ihrem Missfallen damit nicht aufgefallen. Heute aber wollte Herr Möller die Hefte vorgelegt bekommen und flippte aus, als er Saras fast leeres Heft sah. Jetzt konnte er nicht mehr anders, sonst wäre seine Glaubwürdigkeit und damit Autorität komplett weg gewesen. Er musste die „neuen pädagogischen Mittel“ anwenden.
„Sara, ich weiß nicht, was in Dich gefahren ist. Ich habe Dich gewarnt. Du bist sowieso schon nicht gut in Mathe. Wenn Du dann noch keinerlei häuslichen Fleiß an den Tag legst, wird das nichts. Komm bitte nach vorne, ich muss Dich körperlich züchtigen.“
Sara wurde schlagartig rot im Gesicht. Nicht wie eine ertappte Sünderin, was wahrscheinlich alle vermuteten, sondern vor Erregung. Zwar fand sie es unsexy, wie technokratisch Herr Möller ihre Bestrafung ankündigte, aber dass dieser durchaus attraktive Mann sie schlagen würde, wirkte auf die recht freizügig gekleidete hübsche Schülerin sexuell stimulierend. Auch dass die Bestrafung hier im Klassenraum vor der kompletten Klasse stattfinden sollte schränkte Saras Erregung kaum ein, obwohl sie sich in ihren erotischen Fantasien immer vorgestellt hatte, mit Herrn Möller allein zu sein.
„Stell Dich bitte ans Pult und beug Dich vor. Stütz Dich am Pult ab.“ Herr Möllers Stimme zitterte etwas und verriet damit seine Anspannung. Nach Erregung klang es eher nicht. Auch dass er so höflich war und ständig „bitte“ sagte, sprach dafür, dass er sich unwohler fühlte als seine Schülerin. Während Sara langsam nach vorne ging, überlegte sie fieberhaft, ob sie versuchen sollte, die Situation so zu forcieren wie sie sich das vorgestellt hatte. Herr Möller war ganz offensichtlich völlig unsicher und damit wahrscheinlich beeinflussbar. Sollte sie von sich aus vorschlagen, ihre Hose auszuziehen? Selbst wenn sie mit dem Lehrer alleine gewesen wäre, wäre ihr das doch nicht so leichtgefallen wie sie ursprünglich gedacht hatte. Und jetzt war ja die komplette Klasse anwesend. Die meisten Schüler starrten mit einer Mischung aus Angst und Neugier nach vorne. Körperliche Strafen waren selbst in den Familien mit arabischem Hintergrund, von denen es in Hagen einige gab, nicht mehr stark verbreitet. Und wenn, dann eher ein paar Schläge mit der Hand, aber keine geradezu rituelle Züchtigung, die das neue Schulgesetz vorsah.
Sara überlegte, ob es ihr vor den Jungs peinlich sein würde, sich zu entblößen. Oder ob es sie sogar zusätzlich erregen würde. Und was war mit den Mädchen? Daran, dass die sie nicht mochten und mit drei oder vier Ausnahmen bestenfalls ignorierten, hatte sich Sara gewöhnt. Aber das hier könnte erniedrigend sein. Das hatte sie nicht bedacht, als sie es geradezu darauf angelegt hatte, in diese Situation zu kommen.
Ende Teil 4