Episode 70
Es war ein rauschendes Fest, ich kann nicht sagen wann es endete doch zogen sich Nikolaos und ich weit nach der Hälfte der Nacht in unseren Raum zurück, denn viel zu tief saß noch die Erschöpfung der Reise in uns. Die Anstrengungen der letzten Tage forderte von uns nun ihren Tribut, wir schliefen beide eng umschlungen ein und dies taten wir, wie wir am nächsten Tage merkten nahezu fast bis zur Mittagsstunde. Nikolaos war es der mich vorsichtig weckte indem er mich liebkoste und mit sanften küssen bedeckte bis ich schlussendlich widerwillig meine Augen öffnete.
Wir lagen noch etwas länger im Bett doch kam dann leider viel zu früh die Zeit wo wir diesen Hort der Zweisamkeit verlassen mussten den der König hatte nach uns schicken lassen, denn er wollte mit uns sprechen. Nachdem wir uns angekleidet hatten wurden wir durch einen der Palastdiener durch die verwinkelten Räume des Palastes zum König geleitet der uns in seinen Privaträumen erwartete. Nachdem uns der Palastdiener in das kleine Arboretum, welches sich in den Räumlichkeiten des Königs befand, gebracht hatte verließ er uns auch bald wieder jedoch teilte er uns mit das der König bald erscheinen würde. Wie angekündigt erschien dann alsbald der König, jedoch deutete er uns Platz zu behalten, den er wies uns darauf hin das dies keine offizielle Unterredung sei, lediglich ein Gespräch unter Freunden wollte er führen, wie er uns mitteilte.
„Meine Freude, ich ließ euch rufen um euch meine Entscheidung welche ich nach langen Gesprächen mit dem Archon gestern getroffen habe mitzuteilen. Eure Worte Damianos habe ich wohl überdacht auch besprach ich sie mit dem Archon, lange diskutierten wir über all dies bis wir schlussendlich zu einer Einigung kamen. Der Archon machte mir deutlich dass ihr Damianos es Wert wärt diese eine Möglichkeit zu ergreifen und das Gemetzel welches wir erwarten abzuwenden. Auch wenn ich für euch hoffe dass euer Plan gelingen mag so denke ich das ihr euch umsonst müht, zulange schon muss dieses Volk in Knechtschaft leben, ich befürchte in ihnen ist das Feuer der Freiheit erloschen.“
„Mein König ich danke euch dass ihr mir diese Möglichkeit gewährt es zu versuchen, doch will und muss ich ehrlich zu euch sein nun da ihr mir dies gestattet. Nicht ich werde es sein der die Verhandlungen führen wird, Nikolaos soll es sein der sie leitet er soll es sein der für uns spricht, ich habe in ihn das größte Vertrauen seit euch dessen gewiss.“
„Nikolaos soll für uns sprechen Auserwählter, seid ihr euch dessen sicher? Ich kenne und vertraue Nikolaos, doch weiß ich nicht ob es die weiseste Entscheidung ist ihn mit seiner Vergangenheit so schnell, so hart zusammenzuführen. Verzeih mir Nikolaos das ich so denke doch ist dies meine Meinung, ich mag falsch liegen doch bevor ich diesem euren Plan zustimme, will ich es verstehen.“
„Ich danke euch mein König für eure ehrlichen Worte, ich will versuchen euch von der Aufrichtigkeit meines Ansinnens zu überzeugen. Ihr sprecht die Wahrheit wenn ihr sagt es wird hart für mich werden doch kann ich euch versichern das ich mehr als vorbereitet bin auf diese meine Aufgabe die mir Damianos zugedacht hat. Viele Tage studierte ich Schriftrolle über Schriftrolle den mein Wunsch ist es das Blutvergießen zu verhindern, jegliches Blut sei es von Spartanern, Athenern oder Lavroniern. Auch meine Bedenken waren groß doch wurden mir diese genommen, nicht von Damianos oder dem Archon, nein es war der große Zeus selbst der sie mir nahm. Es ist nun an der Zeit euch mein König über alles zu informieren auch wenn dies nun gegen den Willen des Auserwählten ist, so sollt ihr alles erfahren.“
Meinen verwunderten Blick ignorierend begann Nikolaos damit das Tuch welches seinen Unterarm bedeckte zu öffnen und zu entfernen. Auch wenn ich diese seine Offenheit für verfrüht hielt so wollte ich ihn unterstützen, ich hoffte der König würde verstehen. Nun da das Tuch entfernt war hielt Nikolaos seinen Arm so das der König sein Zeichen welches er durch mich als Herold empfangen hatte, obgleich es auch für mich neu war das er Zwiesprache mit Zeus gehalten hatte, denn dies hatte er mir bisher verschwiegen. Der König ergriff den Arm von Nikolaos und begutachtete ihn und das Zeichen und schüttelte seinen Kopf bei seinem Anblick.
„Dies ist nicht möglich, die Prophezeiung sagte der Auserwählte würde kommen doch ihr wollt mir nun sagen das ihr beide der eine seid, wie ist dies möglich?“
Genau vor diesem Augenblick hatte mir schon lange gegraut den hier und jetzt musste meine Theorie welche Nikolaos und mich betraf Bestand haben, der König Würde entscheiden er würde es sein der über diese meine Theorie entschied.
„Lasst mich euch erklären mein König, auch ich habe es erst nach langer Zeit erkannt, gestattet es mir euch zu erklären. All jenes das ich bis zum heutigen Tage vollbrachte begann an jenem Tage als mich die Götter mit Nikolaos vereinten, an jenem Tag als er zu mir in mein Feldlager kam, zuerst um mich auszuspionieren nur um mich dann um Asyl zu bitten. Seit jenem Tage ist er nicht mehr von meiner Seite gewichen, immer war er bei mir als ich Tat was der Auserwählte tat. Zeus selbst beauftragte mich, ihm meinem Gefährten dies Zeichen zu bringen, ihn als Auserwählten zu zeichnen. Ja die Prophezeiung spricht vom Auserwählten doch sagt sie nicht voraus dass es nur einer ist, wie ich euch bereits sagte wurde mir die Ehre zuteil mit dem König der Götter zu sprechen, er selbst war es der mir sagte das Nikolaos und ich eins seien, nur gemeinsam würden wir das vollbringen das in der Prophezeiung steht. Nikolaos und ich wir tragen das Zeichen des Zeus aus einem Grund, gemeinsam sind wir der Auserwählte und nur gemeinsam werden wir Sparta und Athen vor dem Fall erretten können.
Ich hoffe ihr könnt uns verzeihen das wir entschieden haben zu schweigen zu groß wäre die Gefahr gewesen das einem von uns etwas zustößt. Mein oberster Gardist wie auch sein Stellvertreter waren bisher die einzigen die davon wussten und auch nur deshalb weil sie dabei waren als Nikolaos das Zeichen empfing, ihr seid der erste Außenstehende der dies Geheimnis erfährt mein König, selbst der Archon erfuhr es bis heute nicht.“
Schweigend hatte der König meine Worte gehört, nahm auf einer Bank in seiner Nähe Platz und blickte nachdenkend zu Boden. Schweigend warteten wir darauf dass er etwas sagen würde, weder Nikolaos noch ich wagten ihn anzusprechen. Minute um Minute verstrich, der König schwieg und so ließ ich mich wieder neben Nikolaos nieder, mehr als uns an den Händen zu halten vermochten wir nicht zu tun. Der König erhob sich und ging direkt auf uns beide zu ehe er kurz vor uns beiden anhielt und auf sein Knie sank.
„Es steht mir nicht zu die Entscheidungen des Zeus anzuzweifeln wenn es sein Wille ist das ihr beide der Auserwählte seit so will ich dies akzeptieren. Es ist also der Wunsch der allmächtigen Zeus das Nikolaos die Verhandlungen führt, so soll es den also so sein ich werde dafür Sorge tragen das für die Verhandlungen ein Zelt bereitstehen wird. Es mag mir und dem Volke Spartas nicht gefallen doch werden wir uns eurem Urteil beugen und in Verhandlungen eintreten, ihr Ausgang wird entscheiden ob die Waffen oder die Vernunft sprechen wird.“
Es war Nikolaos der zuerst sprach.
„Bitte steht auf mein König niemand soll vor uns knien, wenn dann sind wir es die vor euch knien sollten ihr seid es der König ist. Es stimmt der Allmächtige hat in seiner Gnade entschieden mich zu einem Teil des Auserwählten zu machen doch war und bin ich ein einfacher Bürger zuerst aus Lavronia und nun aus Athen, niemand soll und muss vor mir knien, es widerstrebt mir. Wir erbitten von euch lediglich dies Geheimnis vorerst für euch zu behalten wir versprachen Jorgos und Nikos es solange als möglich vor anderen zu verstecken da sie Sorge um meine Sicherheit haben. Ich will mein Bestes geben in den Verhandlungen und dieses mein Geheimnis nur offenbaren wenn sie mir kein Gehör schenken da ich nur ein niederer bin und in ihren Augen nicht wert angehört zu werden.“
„So sei es eure Verbindung durch Zeus ist bei mir sicher, auch verstehe ich die Sorge eurer Gardisten, euch muss eine weitere Garde gestellt werden die stets über euch wacht.“
Nun war ich es der sich in das Gespräch einbrachte denn eine weitere Garde würde jeglichen Platz den meine Behausung in Athen bot übersteigen.
„Mein König lasst mich zuerst mit meinen Gardisten sprechen sobald sie an meine Seite zurückgekehrt sind denn eine weitere volle Garde verkraftet mein Heim nicht. Auch ich danke euch mein König das ihr mein Ansinnen überdacht habt und ihm stattgebt, die Zukunft wird zeigen ob wir mit Verhandlungen etwas erreichen, doch werden die höheren von Lavronia diese nicht abschlagen denn ihnen muss klar sein das sie Sparta und Athen nicht standhalten können.“
„Auch ich denke sie werden in Verhandlung treten und sei es nur um Zeit zu gewinnen um die ihren in Sicherheit zu bringen. Es ist für heute genug gesagt worden, zur Mittagsstunde wird deine Garde wieder an deine Seite zurückkehren Damianos bis dahin verfügt weiterhin frei über jene die ich euch zuteilte. Nach der Mittagsstunde werden die Soterien (Antikes Opfer und Dankfest, oft in Form von Wettkämpfen, zu Ehren eines Gottes ausgerichtet wurden.) ihren Höhepunkt finden, ich hoffe ihr werdet daran teilhaben an meiner Seite wird stets ein Stuhl für den Auserwählten frei sein und morgen feiern wir Vermählung und festigen das Band zwischen Sparta und Athen auf ewig.“
„Gerne werden wir den Soterien beiwohnen mein König doch habe ich eine bitte wenn ihr mir diese gestattet. Mein oberster Gardist sagte mir das meine Garde unglücklich sei weil sie mir noch nicht die Treue schwören konnte da ich dies stets aus Unwissenheit ablehnte oder besser gesagt mir dies widerstrebte. Dem Blick von Jorgos entnahm ich jedoch das ihm und meiner Garde dies überaus wichtig ist deshalb entschied ich ihnen dieses Ritual welches ihnen sehr wichtig ist, ein einziges Mal zu gewähren deshalb frage ich mich nun wo ich dies am besten tun soll.“
„Für wahr Auserwählter dies Ritual ist wichtig, es wird eure Garde noch enger an euch binden und ich danke euch das ihr ihnen diese Ehre erweist. Sobald zur Mittagsstunde die Garde am Palast eintrifft werde ich nach euch schicken lassen so das ihr ihren Schwur der Treue vor dem Palast erhalten könnt. Dies soll euch nicht wundern, dies ist keinesfalls für die Garde erniedrigend im Gegenteil, den Schwur vor anderen außer euch zu sprechen macht es für die Gardisten noch würdevoller da Außenstehende diesen ihren Schwur bezeugen werden.“
„So sei es denn so, wenn ihr nach mir schicken lasst werde ich bereit sein diese ihre Ehrung zu empfangen um sie zu ehren.“
Nikolaos und ich begaben uns zurück in unserem Raum in dem uns ein Mahl gereicht wurde welches wir sogleich verschlangen da wir bereits das Morgenmahl verpasst hatten. Nach einem ausgiebigem Mahl zogen wir uns nochmals auf unser Bett zurück und genossen unsere gemeinsame Zeit eng aneinandergeschmiegt ehe wir dann von einem Gardisten unterbrochen wurden, der uns mitteilte das meine Garde eingetroffen sei und vor dem Palast auf mein Erscheinen wartet. Mehr widerwillig als erfreut, den das kommende widerstrebte mir zutiefst es war gegen alles das mich ausmachte, doch hatte ich es Jorgos versprochen und dieses mein Versprechen wollte ich unter keinen Umständen brechen.
„Komm Nikolaos folge mir, du sollst dabei sein wenn ich den Treuschwur den die Garde unbedingt ablegen will empfange, du sollst an meiner Seite stehen wenn sie dies tut.“
Nikolaos ging wortlos an meine Seite und folgte mir durch den Palast vor welchem wir auf meine Garde trafen die Wort und regungslos vor den Stufen wartete. Noch ehe ich etwas sagen konnte erschien hinter uns der König gekleidet in voller Kampfesrüstung, ebengleich wie es meine Garde war. Vor den Stufen des Palastes hatte sich auch eine große Anzahl an Spartanern versammelt die um meine Garde herum aufgestellt war, ebenso standen neben uns die Mitglieder der Gerusia, der Archon, Aigidios wie auch Telemachos und seine zukünftige Gemahlin. Der König, so schien mir, hatte dies zu einem offiziellen Teil meines Besuches gemacht den alles das Rang und Namen hatte, war anwesend und blickte gebannt auf mich. Ich trat einen Schritt vor Nikolaos und ließ meinen Blick über den Platz und meine Garde schweifen, als Jorgos ebenfalls einen Schritt nach vorne aus der Reihe meiner Gardisten trat und seinen Helm abnahm.
„Auserwählter ich Jorgos Eileithyia von Sparta, den ihr in eurer großen Weisheit zum obersten eurer Gardisten ernanntet, stehe nun hier vor euch im Angesicht meines Herrn und Königs um euch und ganz Sparta meine Ehrerbietung zu zeigen. Es ist mein Wunsch, wie es auch der Wunsch der hier versammelten Garde ist, euch und ganz Sparta, zu zeigen dass wir nun eure Garde sind. Von nun an sollt nur noch ihr und die Götter über uns verfügen, kein anderer neben euch soll mehr das Privileg haben unser Herr zu sein, lediglich die Götter sollen von diesem Moment an über euch stehen.“
Der Blick von Jorgos wanderte von mir zu König Pleistarchos, an welchen er auch seine nächsten Worte richtete.
„Mein König, es ist die höchste Ehre euch und Sparta zu dienen doch erflehe ich im Namen meiner Garde darum, ihr mögt uns aus eurem Dienst entlassen um einzig und allein dem Auserwählten und den Göttern Rechenschaft zu Schulden.“
Der König trat neben mich und ergriff einen Stab, der ihm gereicht wurde, der golden schimmerte jedoch so schien es mir aus Holz war.
„Jorgos Eileithyia von Sparta, ihr sowie der Rest der hier versammelten Garde des Auserwählten dientet uns gut und ehrenvoll, deshalb wisset das dies nun schmerzlich für mich, wie auch für Sparta ist. Vom Eid den ihr mir und dem Volke Spartas gabt sollt ihr entbunden sein, ihr die ihr nun einem höheren Zwecke dient, sollt von nun an nur noch dem einen wie auch den Göttern dienen. So wie dieser Zweig, der das Band zwischen uns symbolisiert, nun bricht so soll auch euer Eid den ihr spracht gebrochen sein, ihr seid frei von jeglicher Bindung zu Sparta. Ich gewähre euch das Recht zu wählen ob ihr, die ihr nun freie Männer seid, entscheidet euch dem Manne eurer Wahl mit einem Eid zu verpflichten. Bedenket stets, jenen Schwur den ihr freiwillig ablegt, legt ihr vor dem Volke Spartas wie vor den Göttern selbst ab, lediglich der Tod vermag euch von diesem Schwur zu befreien.“
Der König brach den Stab welcher er in Händen hielt und warf beide Stücke die er nun in Händen hielt vor die Stufen in den Sand, vor die Füße von Jorgos und trat danach einen Schritt nach hinten, ließ mich wieder alleine stehen. Auf dem Platz vor dem Palast herrschte eine Ruhe wie ich sie bisher selten vernahm, es schien sogar als würden die Vögel schweigen, kein Laut drang an mein Ohr. Jorgos Blick schwenkte zurück von seinem König zu mir und durchbohrte mich schon nahezu, mit einem leichten nicken signalisierte ich ihm das ich bereit sei.
So als ob mein Zeichen nicht nur ihm gegolten hatte so sank er wie auch der Rest der Garde auf ihr linkes Knie nieder, nahmen ihre Helme ab legten sie vor ihren rechten Fuße ab. In einer flüssigen Bewegung ergriffen alle Männer meiner Garde ihren Hoplon welchen sie auf ihrem Rücken trugen entfernten diesen und legten ihn vor ihrem linken Fuße ab, ehe sie gleichzeitig ihr Kopis zogen und gegen den Himmel reckten, nur um dieses dann zwischen Hoplon und Helm mit dem Griff in meine Richtung ablegten. Wie mit einer Stimme sprachen sie dann laut und vernehmlich so dass alle Anwesenden es vernehmen mussten.
„Auserwählter, wir die wir einst Sparta dienten, schwören hier und jetzt vor dem Volke Spartas wie auch vor den Göttern dass von nun an ihr unser Herr sein sollt. Diesen heiligen Schwur sollen alle hier vernehmen, der große Zeus selbst soll Zeuge sein das wir euch hier und jetzt ewige Treue schwören. Solange unser Leben auch andauern mag solange sollt ihr euch sicher sein das wir, die wir euch die Treue schwören euch schützen werden. Euch und den Auftrag welchen ihr durch die Götter selbst empfangen habt, gilt von nun an unsere Treue, von jetzt an bis zu jenem Tage an dem es den Göttern gefällt uns zu sich zu rufen, wollen wir einzig und alleine eurem Schutz widmen. Auserwählter wir fragen euch, wollt ihr diesen unseren Eid anerkennen uns ein Heim sowie einen Ort der Zuflucht bieten bis zu jenem fernen Tag an dem unser Auftrag erfüllt oder unser Tod steht?“
Mit gesenkten Häuptern knieten die Männer meiner Garde vor mir und ich kam nicht umhin einen Schauer der mir über den Rücken lief, ob der gewählten Worte, zu bemerken. Im Stillen flehte ich die Götter an mir die richtigen Worte zu schenken die ich nun sagen sollte, keinesfalls wollte ich dies Ritual mit falschen Worten entweihen. Meinen Körper straffte ich, stand nun aufrecht und angespannt vor dieser großen Menge an Menschen sowie meiner knienden Garde und stieß leise die Luft, welche meine Lungen gefüllt hatte aus.
„Euren Schwur Spartaner welchen ihr gerade geleistet habt soll bestätigt sein von den hier versammelten Menschen, auch will ich das sie bezeugen das ich der durch die Götter erwählt wurde euren Schwur akzeptiere. Die hier Anwesenden sollen ein weiteres bestätigen, ich der Auserwählte durch die Götter schwöre hier feierlich das meine Garde und ich nicht ruhen werden ehe die Prophezeiung erfüllt sein mag. Sparta und Athen sollen Bestand haben bis in alle Ewigkeit, ihr Mut und ihre Weisheit sollen unsere Kinder in eine glorreiche Zukunft führen. Dies soll den Ruhm und die Macht unserer Götter, welche die Güte hatten mich der ich mich selbst für nicht würdig hielt mit dieser Aufgabe zu betrauen. Ihrer Weisheit ist es zu verdanken das mir diese Garde zur Seite gestellt wurde die mir, so bin ich mir sicher, stets voller Tatendrang zur Seite stehen wird, ebenso wie ich stets an ihrer Seite jede notwendige Schlaft führen werde. Die Götter selbst sollen bezeugen welch Schwüre hier und heute gegeben wurden, kein Mensch sei er König oder niederer soll daran zweifeln, von heute bis zur Vollendung unseres Auftrages.
Erhebt euch Spartaner die ihr meine Garde seid, von heute an sollt ihr euer Knie nicht mehr vor mir beugen. Ihr steht an meiner Seite wie auch ich dies tun werde einzig und alleine vor den Göttern werden wir gemeinsam unser Knie beugen.“
So als ob Zeus selbst unsere Schwüre besiegeln wollte, zuckten über den wolkenlosen klaren Himmel Blitze und es war ein dumpfes Donnergrollen zu vernehmen. Kaum das die Mitglieder meiner Garde ihr Hoplon, Kopis und Helm ergriffen hatten und wieder standen blickten wir in den Himmel und betrachteten die dort zuckenden Blitze ehe sie wieder verschwanden. Wir senkten nahezu gleichzeitig den Kopf nur um zu sehen das alle die uns umgaben auf ihren Knie ruhten und in unsere Richtung blickten, selbst die allerhöchsten wie der König und der Archon taten es ihnen gleich. Kurz darauf erhoben sich alle wieder und es entbrannte ein Jubelgeschrei der die Ruhe die vorher geherrscht hatte zerriss. Sobald der Jubel etwas nachgelassen hatte teilte der König den umstehenden Menschen mit das die Soterien fortgesetzt werden würden sobald er und sein Gefolge auf dem Festplatz eintreffen würden. Wir begaben uns alle in den Palast und kleideten uns in leichte Chiton da es heute ungewöhnlich warm war in Sparta. Umringt von meiner Garde in deren Gesicht ab und an ein Lächeln aber dann wieder Stolz zu erkennen war begaben sich Nikolaos, Aigidios und ich zum Festplatz wo bereits der König mit dem Archon und deren Gefolge wartete. Das Fest war bereits in vollem Gange als wir eintrafen, sofort wurde uns ein Sitzplatz an der Seite des Königs angeboten welchen ich gerne annahm um den Feierlichkeiten zu folgen.
Allerhand sportliche Wettkämpfe vom Lauf bis hin zum Speerwurf wurden ausgeführt, dies so wie es der Sitte entsprach wurde völlig entblößt ausgeführt, lediglich für die Ehrung des Siegers bekleideten sich die Wettkämpfer mit einem dünnen Stück Stoff, abwechselnd führte diese Ehrung der König, der Archon oder auch ich aus. Die Wettkämpfe waren jedoch nur ein Teil der Soterien auch Opfer wurden den Göttern öffentlich durch verschiedene Hiereús erbracht, während dieser kehrte immer völlige Ruhe ein. Bis in die frühen Abendstunden dauerten die Feierlichkeiten, ehe der König die Soterien für beendet erklärte und verkündete das sofort mit den Vorbereitung für die Vermählung von Telemachos und Helena begonnen werden sollte. Zur Mittagsstunde des nächsten Tages sollte die Vermählung stattfinden und sollte in einem großen Festmahl enden zu dem jeder freie Bürger Spartas eingeladen sei.
Nachdem die Soterien für beendet erklärt worden waren wurde ein gewaltiger Tisch vor uns gebracht auf dem sich kurz darauf große Mengen an essen türmten. Dies Mahl gestaltete sich wunderbar es wurde untermalt von Musik, Gelächter und Tanz nur unterbrochen durch das Gemurmel der Gespräche die alle führten. Jorgos der seinen Platz neben Nikolaos gefunden hatte war mit selbigen, in ein so schien es hochinteressantes Gespräch verwickelt, das sie von ihrer Umgebung nichts mitbekamen. Nikos wiederum saß zu meiner rechten und blickte stumm auf die Geschehnisse um ihn herum und ich kam nicht darum umhin zu merken dass irgendetwas sein Herz betrübte.
„Nikos mein Freund was ist es das dein Herz so schwer sein lässt, ist es wegen dem Schwur willst du von ihm entbunden werden?“
„Nein Damianos verzeih ich war in Gedanken, es ist nicht wegen des Schwures, mit diesem gewährtest du und die höchste Ehre die es gibt wir dienen nun einem höheren Zwecke. Einzig das ich nun da ich dir die treue schwor weiß das ich auf lange Zeit Sparta verlassen muss betrübt mich ein wenig, da ich somit für lange Zeit meine geliebten Brüder nicht mehr sehen werde. Sie stehen erst am Anfang der Agoge und sie werden einen Fürsprecher brauchen, der ich ihnen nun nicht mehr sein kann, da ich im fernen Athen an deiner Seite weile. Mir graut vor dem Gedanken was mit ihnen geschehen kann wenn niemand für sie Fürsprache hält, sie würden wie einst Aigidios auf die Gnade des Königs angewiesen sein.“
„Ich kann deinen Schwermut verstehen Nikos, doch verzage nicht, wir werden hierfür eine Lösung finden und sei es das wir für sie bei uns in Athen einen Platz finden. Ich schwor euch ein Heim zu geben dies gilt für mich ebenso für jene die euch am Herzen liegen, wir finden eine Lösung.“
Telemachos der ebenso neben Nikos saß lehnte sich auf seinem Stuhl in seine Richtung ehe er zu uns sprach.
„Verzeiht Nikos und Damianos ich kam nicht umhin euer Gespräch mitanzuhören, wenn ihr gestattet will ich euch einen Vorschlag unterbreiten. Du der du heute dem Auserwählten einen Schwur ablegtest sollst dir keine dunklen Gedanken um das wohl der deinen, überlass es mir deinen Platz welcher nun verwaist ist einzunehmen. Deine Brüder sollen von nun an in Helena und mir ihre Familie sehen, stets will ich für sie Fürsprache halten wenn sie diese den benötigen. Es liegt mir fern deinen Platz einnehmen zu wollen Nikos, denn dies kann und will ich nicht, auf ewig wirst du es sein der einen Platz in ihrem Herzen hat, lediglich schützen will ich sie. Dein Platz ist nun an der Seite des Auserwählten wie der meine hier in Sparta ist, deshalb lass uns für die Zeit in der du nicht in Sparta weilst verbleiben das ich deinen Platz einnehme zum Schutze derer die dir am nächsten sind.“
Nikos und ich blickten einander an und für kurz war da ein kleines Lächeln auf den Lippen von ihm zu erkennen, ebenso wie Erleichterung.
„Ich danke euch Prinz Telemachos von Athen und Sparta dieses euer Angebot nehme ich nur allzu gerne an, denn meine Brüder sind mir das liebste auf der Welt. Sie im Schutze unseres zukünftigen Königs zu wissen erfüllt mein Herz mit Stolz und Zufriedenheit obgleich es auch voller Trauer ist, sie für lange Zeit ist zu verlassen. Gestattet mir noch eine bitte mein Prinz, sofern hier für sie eine Gefahr oder anderes besteht bitte ich darum mich zu informieren, denn obgleich ihr für sie Fürsprache haltet so bin ich trotz alledem für sie verantwortlich und will dies auch tun neben meinen Pflichten für den Auserwählten.“
„Wie du wünscht Nikos, regelmäßig wird ein Bote zwischen unseren Städten reisen und du sollst stets informiert sein, wie es deinen Brüdern ergeht. Sollten sie eines Tages deine Hilfe oder deine Anwesenheit benötigen, so wird ein Bote so schnell als möglich nach dir geschickt werden. Mach dir keine Sorgen Nikos es wird ihnen gut ergehen, Helena und ich werden uns um deine Brüder kümmern so als ob sie die unseren wären.“
„Nun da ihr dies besprochen habt erfreut euch des Mahles welches uns heute hier geboten wird, ehe am morgigen Tage Vermählung gefeiert werden wird.“
Noch lange währte das Mahl und das abschließende zusammen sein ehe die Nacht die Oberhand gewann und sich langsam aber sicher alle in ihr Heim zurückzogen.