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Annes Reise

Annes Reise

Anne schlug die Augen auf. Die Stimme des Schaffers hatte sie aus ihren Träumen gerissen. Endlich war er gekommen. Das wurde ja auch Zeit. Sie zeigte ihm lächelnd ihre Fahrkarte. Er tat das was alle Schaffner tun. Er nahm die Karte entgegen, knipste ein Loch hinein und gab sie Anne zurück. „Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen“, sagt er zu Anne. Den werde ich haben dachte sich Anne.

Sie sah sich um, der Wagen in dem sie saß war komplett leer. Kein Wunder um diese Uhrzeit. Es war fast 21 Uhr und diese Strecke wurde fast nur von Berufstätigten benutzt die von den Dörfern täglich in die große Stadt aufbrachen um dort zu arbeiten. Um diese Uhrzeit verbrachten sie meistens die restlichen Stunden des Abends bei ihren Familien.

Anne war ein hübsches Mädchen mit langen blonden Haaren. Die 12 cm hohen High Heels ließen ihre Körpergröße auf 188 cm anwachsen. Ausziehen konnte sie die Schuhe nicht. Sie waren mit jeweils mit zwei Schlössern auf jeder Seite an ihren Fußgelenken fixiert. Die Schlüssel hatte sie vorsorglich zu Hause gelassen. Die Schlösser wurden durch den langen Rock, der bis zu ihren Schuhen reichte verdeckt. Der Rock hatte keinen Schlitz so dass die schwarze Strumpfhose nur an ihren Füßen sichtbar war. Strumpfhosen oder Strümpfe waren eine der heimlichen Leidenschaften von Anne. Sie trug fast immer welche und genoss das Gefühl von Nylon auf der Haut.

Endlich war die Zeit gekommen wo sie ihren Plan umsetzen konnte. Der Schaffner war weg, hatte ihre Karte gesehen und würde vermutlich nicht wieder kommen. In etwa einer halten Stunde würde der Zug Annes Ziel erreichen. Jetzt musste sie sich beeilen wenn sie die Fahrt noch genießen wollte. Sie öffnete die Plastiktüte und holte ein Schloss heraus. Zielsicher hob sie den langen Rock etwas an und verband die beiden Lederfesseln, die sie sich vor der Abfahrt um ihre Unterschenkel gelegt und dort mit zwei Schlössern fixiert hatte, mit dem Schloss. Jetzt waren ihre Beine unterhalb der Knie zusammengefesselt. Dadurch konnte sie jetzt nur noch kleine Schritte machen. Der Rock wurde dadurch quasi zu einem Humpelrock, von dem Anne immer träumte. Die Schlüssel für die Schlösser lagen wie die Schüssel zu ihren High Heels in ihrer Wohnung.
Bevor sie es sich anders überlegen konnte holte sie zwei weitere Schlösser und ein Lederfesselpärchen aus ihrem Beutel. Der jetzt leere Beutel wanderte, nicht ganz Umweltgerecht, in den Mülleimer. Schnell verschwand der Ballknebel in ihrem Mund. Der schwarze Schal den Anne um ihren Hals trug schob sie bis über den Mund und verdeckte so denn Ballknebel. Es war zwar nicht sehr kalt, aber gegen einen Schal war sicher nichts einzuwenden. Das noch übrig gebliebene Lederfesselpärchen war für die Hände bestimmt. Es bestand aus zwei Lederfesseln die direkt miteinander verbunden waren. Anne zog die Arme aus den Jackenärmeln und legte sich eine der beiden Fesseln um den linken Arm und fixierte die Schnalle mit einem der beiden Schlösser. Jetzt musste sie nur noch den rechten Arm durch die zweite Fessel stecken und das Ganze mit dem letzten Schloss verschließen. Ganz so einfach war es nicht, da die beiden Fesseln direkt miteinander verbunden waren blieb wenig Spielraum übrig. Nach einigen Mühen, wobei sie leise in ihren Knebel stöhnte, schaffte sie es den Gurt der Fessel zu schließen und das letzte Schloss durch die Öse zu stecken. Jetzt trennte sie nur noch ein Klick des Schlosses von dem Gefühl der Hilflosigkeit. Wenn das Schloss zuschnappte wären ihre Hände auf dem Rücken gefesselt und sie hätte keine Möglichkeit mehr sich selbst zu befreien. Sie müsste geknebelt und gefesselt mit den High Heels bis zu ihrer Wohnung laufen. Der Zug würde noch etwa eine Viertelstunde bis zu ihrem Bahnhof brauchen. Von dort wären es dann noch ca. 20 Minuten Fußweg bis zu ihrer Wohnung. Sie schätze dass sie gefesselt etwas mehr Zeit benötigen würde. Sie rechnete in etwa mit einer halben Stunde. Die Handfesseln waren unter der Jacke nicht zu sehen, der Schal verdeckte den Knebel und die Beinfesseln wurden durch den Rock unsichtbar.

Wie bei allen Selbstfesselungen kamen ihr auch dieses Mal wieder Zweifel. Mist sie hatte zu lange überlegt. Sie spielte mit der linken Hand an dem noch offenen Schloss herum. Sollte sie es wirklich tun? Wie lange hatte sie auf diesen Moment gewartet. Vorsichtig drückte sie das Schloss herunter. Aber es sprang wieder auf. Sie überlegte, sah sich um und spielte mit dem Schloss in ihrer Hand. Lange konnte sie nicht mehr mit dem Schloss herumspielen. Sie musste die Hand ziemlich verdrehen um überhaupt an das Schloss zu kommen. Würde sie wirklich eine halbe Stunde nach Hause benötigen, oder doch vielleicht viel länger? Würde sie überhaupt aus dem Zug aussteigen können? Sie hatte es zwar schon einmal mit dem Rock und den Beinfesseln probiert, aber damals waren ihre Hände nicht gefesselt und sie hatte flachere Schuhe getragen. Und die Beinfesseln hatte sie nach 10 Minuten wieder abgenommen, weil ihr das Laufen zu anstrengend erschien. Anne beugte sich nach vorn und sah an sich herunter. Der Rock war etwas hochgerutscht und man konnte nun die 4 silbernen kleinen Schlösser sehen die ein öffnen der schwarzen Lederbänder ihrer High Heels, die sich um ihre schlanken Fußgelenke schlangen, verhinderten.

Das war zu viel. Sie musste sowieso schon mit den hohen Schuhen bis nach Hause laufen und die Fesseln um die Beine würde sie auch nicht mehr aufbekommen. Aber dann noch geknebelt und mit auf den Rücken gefesselten Händen. Nein das war eine Schnapsidee. Plötzlich ging die Tür des Abteils hinter ihr auf und jemand kam in das Abteil. Vor Schreck ließ sich Anne in den Sitz zurückfallen. Das noch offene Schloss bohrte sich in den harten Sitz. Es ertönte das charakteristische Klickgeräusch, das sich bei dem letzten Schloss immer irgendwie lauter anhörte als bei allen anderen. Der Schaffer kam vorbei und verließ das Abteil auf der anderen Seite des Wagens ohne sich um Anne zu kümmern. Die prüfte das Schloss und musste erschrocken feststellen, dass ihr Plan aufging. Ihre Hände waren damit auf den Rücken gefesselt. Die Schlösser ließen sich nicht mehr öffnen und sie kämpfte gegen das Gefühl der Panik an, das langsam von ihr Besitz ergriff.

Sie schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Langsam verflog das Panikgefühl und sie begann ihre Situation zu genießen. Erneut prüfte sie die Handfesseln und stellte fest das beide Schlösser wirklich verschlossen waren. Der Knebel saß auch perfekt in ihrem Mund und füllte ihn ganz aus. Sie döste vor sich hin bis der Zug plötzlich anhielt.
Anne blickte aus dem Fenster. Sie war nur noch eine Haltestelle von ihrem Ziel entfernt. Jetzt musste sie sich beeilen. Die Fahrt bis zu ihrem Ziel dauerte nur noch wenige Minuten. Warum hatte sie nicht früher mitbekommen wo sie sich inzwischen befanden? Gab es denn überhaupt keine Zugdurchsagen mehr? Der Service der Bahn wurde immer schlechter als besser.

Schnell stand sie auf und ging ein paar Schritte in Richtung Abteiltür als der Zug wieder anfuhr. Sie tänzelte auf ihren hohen Schuhen hin und her, zusätzlich behindert durch die Fesselung der Beine unter dem Rock, und wäre fast gestürzt. Glücklicherweise hielt sie die Rückenlehne des nächsten Sitzes davon ab. Sie stöhnte laut in ihren Knebel und verfluchte leise die Bahn. Langsam und vorsichtig ging Anne weiter. Die Abteiltür war noch geöffnet und nach einigen Metern erreichte sie die Tür des Wagens. Entspannt lehnte sie sich an die Wand des Abteils und wartete darauf das der Zug ihren Bahnhof erreichte. Nach wenigen Minuten war es soweit. Der Zug fuhr langsamer und erreicht endlich den Bahnhof.
Jetzt kam der schwierigste Teil. Das Öffnen der Wagentür. Wie auf dieser Strecke üblich handelte es sich um einen altmodischen Wagen mit mechanischen Türgriffen. Da ihre Hände auf den Rücken gefesselt waren musste sie sich umdrehen um den Griff nach unten zu drücken. Annes Hände tasteten nach dem Türgriff und drückten ihn kräftig herunter. Aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Klar, der Zug stand auch noch nicht. Sie wartete bis der Zug mit einem kleinen Ruck stehen blieb und probierte es erneut. Aber wieder blieb die Tür geschlossen. Wie wild rüttelte Anne an dem Türgriff, aber es tat sich nichts. Sie drehte sie wieder zur Tür und entdeckte erst jetzt ein kleines gelbes Sc***d das an der Tür befestigt war. „Tür unbenutzbar“. Verdammt wie konnte sie das nur übersehen haben? Und was war das überhaupt für ein deutsch? „Tür unbenutzbar“. „Tür defekt und wir haben auch keine Lust sie zu reparieren. Ihr Service Team von der Bahn!“ wäre ehrlicher aber vermutlich zu lang für das kleine Zettelchen gewesen. Und dann in Gelb. Warum nicht in Signalrot und doppelt so groß?

Der Zug hatte nur wenige Minuten Aufenthalt. Behindert durch die Fesselung und die hohen Schuhe hetzte Anne durch das Abteil auf die andere Seite des Wagens. Ihr Herz hämmerte bis zum Hals. In der Mitte des Abteils wäre sie wieder fast gestürzt als der Zug ruckartig losfuhr.

Damit war nun guter Rat teuer. Die Haltestelle hatte sie nun verpasst. Von dem nächsten Bahnhof zurückzulaufen war viel zu weit. Der Zug würde noch etwa 10 Minuten bis zum nächsten Bahnhof benötigen. Dort musste sie in jedem Fall aussteigen. Langsam ging Anne bis zum Ende des Abteils, lehnte sich dort an den Türrahmen der geöffneten Abteiltür und wartete auf den nächsten Bahnhof. Sie überlegte was nun zu tun sein. Nach Hause laufen war selbst ohne Fesseln und mit Wanderschuhen ein kleiner Gewaltmarsch. Aber auf 12 cm hohen Schuhen und mit gefesselten Beinen. Unmöglich. Mit dem Taxi nach Hause fahren war auch nicht möglich. Erstens fehlte das Geld, außer ein paar Münzen hatte sie nichts dabei, und wie sollte sie dem Taxifahrer ihre Fesselung klarmachen? Sie hätte dem Taxifahrer ja nicht einmal das Fahrtziel mitteilen können.
Überhaupt machte der Knebel die ganze Sache noch viel schlimmer. Sie konnte keinen um Hilfe bitten. Aber wen hätte sie auch fragen sollen? Der Schaffner wäre vielleicht ein Kandidat gewesen. Mal abgesehen davon dass es sicher sehr peinlich geworden wäre, ihm den schwarzen Ball zu präsentieren, der von ihren Lippen umschlossen, tief in ihrem Mund steckte und das Sprechen unmöglich machte. Er hätte ihn auch nicht entfernen können, da Anne mit dem letzten Ersatzschloss, das sie für den Fall dabei hatte das ein Schloss nicht funktionierte, den Knebel ohne Nachzudenken vorhin abgeschlossen hatte. Warum hatte sie das nur getan? Das war eigentlich gar nicht geplant gewesen. Aber jetzt wo sie darüber nachdachte hatte sie tatsächlich das Schloss verwendet um den Knebel abzuschließen. Erst als sie die Handfesseln anlegte hatte sich wieder ihr Gehirn eingeschaltet und fast die ganze Aktion verhindert.
Eigentlich wäre das doch schade gewesen. Sie hatte immer von einer solchen Situation geträumt. Allerdings fühlt es sich in der Realität ganz anders an als im Traum. Das Geräusch der sich öffnenden Abteiltür auf der anderen Seite des Ganges riss Anne aus ihren Gedanken. Ein Mann kam aus dem Abteil heraus und rief Anne ein „Hallo“ zu. Anne nickte mit dem Kopf und errötete leicht. „Wollen sie auch hier aussteigen?“. Wieder nickte Anne mit dem Kopf. Sollte das der Auftakt zu einem Gespräch sein? Das würde ihr noch fehlen, ein Gespräch mit einem fremden Mann zu führen während ein Knebel in ihrem Mund steckte. Aber irgendwie hatte die Sache auch was Erotisches. Anne verspürte deutlich die Erregung in ihr aufsteigen. „Ganz schön kalt ist es geworden. Der letzte Samstag wird wohl der letzte warme Sommertag für dieses Jahr gewesen sein. Da habe ich noch mit meinen Jungs am Lagerfeuer gesessen und Würstchen gegrillt. Und jetzt ist es plötzlich so kalt geworden …“ Der Mann hörte sich scheinbar gerne reden. Er war bestimmt ein Verkäufer dachte Anne. Vermutlich ein Autoverkäufer. Sie versuchte an den richtigen Stellen zu nicken, lies in reden und hoffte das sie den Bahnhof erreichten würden bevor er eine Frage stellen konnte die sie sich nicht mit einem Kopfnicken beantworten ließe. „… ihre Schuhe sind ja ganz schön hoch. Ist es nicht schwierig mit solchen hohen Absätzen zu laufen?“ Anne schüttelte den Kopf und hatte den Knebel schon fast vergessen. „Wenn ich mir ihre Kleidung so ansehe arbeiten sie bestimmt bei einer Bank, oder?“. Anne nickte. Das war zwar nicht die Wahrheit, war ihr aber egal. Inzwischen machte die Unterhaltung ihr richtigen Spaß. „Ah, da hatte ich doch Recht. Bei welcher Bank arbeiten sie denn?“ Jetzt war guter Rat teuer. Was sollte sie nun tun? „Dresdner Bank“ versuchte sie durch den Knebel zu stammeln. Aber es kamen nur unverständliche Laute heraus, die glücklicherweise durch das Laute rattern des Zuges, der gerade über eine Schiene fuhr etwas gedämpft wurden. Der Mann sah sie groß an und Anne spürte wie ihr Blut in ihr Gesicht schoss.
Der Zug verlangsamte seine Fahrt und hielt am Bahnhofsteig an. Welch ein Glück. Keine Sekunde zu früh. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Sagte der vermutliche Autoverkäufer, öffnete die Tür und sprang auf den Bahnsteig. Was für ein Gentleman. Er hätte ihr auch noch aus dem Zug helfen können. Wenigstens war jetzt die Tür schon geöffnet. So schnell wie bei dem Mann würde es bei ihr aber nicht gehen. Der Schritt bis zum Bahnsteig war größer als vermutet. Bei diesem Bahnsteig hatte sie es auch nie ausprobiert ob ein Aussteigen mit den Beinfesseln überhaupt möglich war. Langsam tastete sie sich bis zur Kante des Zuges vor und streckte probeweise das rechte Bein aus. Die Bahnsteigkannte war gar nicht so weit entfernt, aber einen größeren Schritt konnte sie wegen den Beinfesseln nicht machen. Ein kleiner Hopser würde ausreichen. Aber mit 12 cm hohen Absätzen und gefesselten Beinen und Armen springen? Das war sicher keine gute Idee. Aber was blieb ihr übrig? Ewig konnte sie hier nicht mehr stehen. Es kamen schon Leute die in den Zug einsteigen wollten. Sie nahm allen Mut zusammen und drückte sich mit dem linken Bein ab. Sie kam gut mit dem rechten Fuß auf der Bahnsteigkante auf, knickte dann aber mit dem hohen Absatz zur Seite. Sie fiel und konnte nichts dagegen tun. Instinktiv wollte sie sich mit den gefesselten Händen abstützen und geriet dadurch noch mehr ins straucheln. Sanft landete sie in den Armen eines Mannes der neben der Tür des Zuges darauf wartete dass Anne ausstieg. „Vorsicht junge Frau. Nicht so schnell mit den hohen Schuhen.“ Sagte er und stellte Anne wieder auf ihre beiden Beine. Mehr als nicken konnte Anne nicht. Selbst wenn der Knebel nicht gewesen wäre hätte sie keinen Ton herausgebracht. „Sie sollten vielleicht auch einen etwas weniger engen Rock tragen.“ Annes erneutes Nicken des Kopfes nahm der Mann gar nicht mehr wahr. Er hatte es wohl sehr eilig in den Zug zu gelangen.
Annes Herz raste und ihre Beine waren ganz zittrig. Sie ließ sich auf die nächste Bank fallen und versuchte sich erstmal zu beruhigen. Nach einigen Minuten schaltete ihr Herz einen Gang zurück und ihre Atmung beruhigte sich. Sie sah sich um. Auf dem Bahnsteig waren nur noch wenige Menschen. Alle waren so mit sich selbst beschäftigt das keiner bemerkte wie Anne leise durch den Knebel schluchzte. Wie sollte es denn nun weitergehen? Sollte sie doch versuchen einen Passanten auf ihre Situation aufmerksam zu machen? Aber wie sollte das funktionieren? Sie konnte nicht sprechen und mit ihren gefesselten Händen sicher auch nicht schreiben. Wenigstens waren ihre Absätze noch intakt. Der beinahe Sturz hätte auch schlimmer ausgehen können. Leider hatten sich die Fesseln in der Zwischenzeit nicht gelockert. Weder die Hand- noch die Beinfesseln konnte sie abstreifen. Die Beinfesseln konnte sie mit ihren Händen sowieso nicht erreichen und der Knebel saß immer noch fest zwischen ihren Zähnen. Sogar der Schal saß noch an seinem Platz und verdeckte den Knebel.
Anne überdachte ihre Situation. Taxi und nach Hause laufen schieden aus. Also mit dem nächsten Zug zurück. Das war die einzige Möglichkeit. Hoffentlich fuhr überhaupt noch ein Zug zurück. Ein Blick auf den Fahrplan würde Klarheit verschaffen.
Sie murmelte durch ihren Knebel unverständliche Worte als sie den Fahrplan studierte. Es fuhr nur noch ein einziger Zug zurück und der hielt nicht an ihrer Haltestelle. Sie musste eine Haltestelle später aussteigen. Das würde ihren Fußweg nach Hause mehr als verdoppeln, aber eine andere Wahl hatte sie wohl nicht. Anne blickte auf die Bahnhofsuhr. Sie hatte noch 30 Minuten Zeit bis der Zug losfuhr. Was sollte sie mit der Zeit anstellen? Anne entschied sich für einen Schaufensterbummel entlang der Bahnhofsgeschäfte die natürlich um diese Uhrzeit alle geschlossen hatten. Es war schon ein komisches Gefühl gefesselt und geknebelt alleine nachts einen Schaufensterbummel zu machen. Ihre High Heels klapperten laut auf dem Steinboden der Bahnhofshalle. Langsam stellte sich wieder dieses kribbelnde Gefühl in der Magengegend ein und ihre Erregung stieg langsam wieder an. Die ersten zwei Schaufenster des Buchladens, an dem die vorbeischlenderte, offenbarten nichts Interessantes. Das dritte Schaufenster zeigte Bücher mit erotischem Inhalt. Sogar ein Bondage Bildband war dabei. Die aufgeschlagenen Seiten zeigten gefesselte Frauen. Eine war in einem ziemlich strengen Hogtie gefesselt. Annes Gedanken drehten Kreise als sie sich vorstellte wie es wohl wäre so gefesselt zu sein, ohne sich jemals befreien zu können. In die Gedanken um den Hogtie mischten sich ihre Gedanken um ihre aktuelle Situation. Sie zerrte an den Fesseln und ihr wurde wieder klar dass sie sich ebenfalls nicht selber befreien konnte. Ihre Erregung stieg und sie drohte zu explodieren. Sie wendete ihren Blick von dem Buch ab und sah in die verspiegelte Säule zwischen den Schaufenstern. Dort sah sie eine junge Frau in einem engen Rock deren Füße in ziemlich hohen Schuhen steckten. Die schwarze Nylonstrumpfhose schimmerte unter dem Rock hervor. Das Gefühl von Nylon auf ihrer Haut hatte sie schon immer erregt. Sie stöhnte leise in ihren Knebel und als sich ihre Beine unter dem Rock berührten und Nylon auf Nylon trafen konnte sie es nicht mehr zurückhalten. Im Spiegel verfolge sie ihren ersten Orgasmus des Abends live mit. Ihr Körper krümmte sich, sie taumelte leicht auf den hohen Schuhen, was das Gefühl noch verstärkte. Es wollte gar nicht mehr aufhören. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Immer wieder musste sie daran denken, und konnte es ja auch im Spiegel sehen. Sie stand gefesselt auf einem Bahnhof und war nicht in der Lage sich selber zu befreien. Laut stöhnte sie in ihren Knebel und war sich nicht bewusst dass einige wenige Passanten sie erstaunt ansahen.
Irgendwann nahm die Erregungswelle ab und der Nebel in ihrem Gehirn lichtete sich. Wie war das möglich? Sie hatte einen Höhepunkt in aller Öffentlichkeit gehabt. Anne sah sich um. Einige Passanten blickten sie immer noch erstaunt an. Eine ältere Frau schüttelte mit dem Kopf und ging dann weiter. Wieder errötete Anne. Ihr Kopf drohte zu platzen. Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging langsam weiter.

ENDE




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